Die ewige Stadt - der Mittelpunkt der Welt - das antike Rom - so und noch viel mehr lässt sich diese Stadt beschreiben. Eine Metropole, die eigentlich auch ein einziges großes Freilichtmuseum ist. Hinter jeder Ecke verbirgt sich ein Monument, sei es eine Statue, ein Denkmal, eine Säule, vielleicht auch ein Triumphbogen oder eine historische Ruine, die in der römischen Kaiserzeit ein imposantes Gebäude des ohnehin schon großen Stadtzentrums war.
Die Stadt und ihre Bewohner haben Geschichte geschrieben, Politik, Kultur und Religion auf unserem Planeten beeinflusst. Rom ist unsterblich geworden und wird immer die Aura einer gewissen Mystik um sich haben. Die Römer waren besessen von ihrer Macht, von ihrem Einfluss, den sie anderen Ländern mit brutaler Überzeugungskraft aufzwangen, und die Geschichtsbücher und Quellen zeugen vom Aufstieg und Fall dieser Weltmacht.
Doch wer waren diese Menschen in dieser multikulturellen Metropole und wie lebten, dachten und fühlten sie? Inzwischen haben Forschung und Wissenschaft plausible Antworten auf die Gestaltung des einfachen Alltags dieser Menschen, die so waren wie du und ich - oder doch etwas anders.
Die römische Epoche war eine aufregende Zeit, in der es viele einfache Berufe gab, die auch heute noch existieren. Außerdem gab es zahlreiche Männer und Frauen, die sich in der Politik und Intrige wiederfanden. Schon vor zweitausend Jahren gab es gesellschaftliche Zwänge und eine gewisse Erwartungshaltung – wie spannend!
Wir kennen sie aus Filmen und Büchern: die Wirtsleute, die Kaufleute oder sogar die Priesterinnen. Aber was wissen wir wirklich über ihren Alltag? Absolut richtig! Da fehlt es eindeutig an etwas! Der Historiker Philip Matyszak hat sich auf die römische Geschichte spezialisiert und lässt uns in einer atemberaubenden Zeitreise 24 Stunden lang teilhaben am Leben von Menschen, die zwar historisch unwichtig waren, die aber durch ihre Arbeit maßgeblich dazu beitrugen, dass Rom zur Weltmacht aufstieg.
Spätsommer 137 n. Chr. – das Römische Reich ist auf dem Höhepunkt seiner Macht und Blüte. Die Hauptstadt Rom ist der Nabel der Welt, ein prosperierender Hotspot, der Menschen aus allen Teilen des Imperiums anzieht. Doch wie gestaltet sich ihr Alltag? Welche Sorgen, welche Ängste, welche Hoffnungen und Wünsche treiben sie um? Dieses Buch führt uns 24 Stunden lang an der Seite von 24 Bewohnern durch das antike Rom. Vom Sklaven bis zum Senator, von der vestalischen Jungfrau bis zur Prostituierten, von der Wäscherin bis zum Gladiator – 24 Biografien, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, zeichnen ein faszinierendes und fesselndes Bild des pulsierenden Lebens der »ewigen Stadt« am Tiber unter Kaiser Hadrian.(Verlagsinfo)
"24 Stunden im alten Rom" ist kein spannender Roman, sondern ein echt gutes Sachbuch. Es ist in 24 Kapitel unterteilt, die jeweils einen anderen Beruf behandeln. Die Biografien sind echt interessant und geben uns vielleicht ein besseres Bild vom Römischen Reich. Es geht nicht nur um die detaillierten Beschreibungen der Jobs, sondern auch um die Gedanken, Ängste und Hoffnungen der Menschen im Schatten von Rom. Ihre Gedanken waren da nicht anders als die unserer Zivilisation. Genauso wichtig war die gesellschaftliche Rolle, der eigene Einfluss und die Religion. Die Geschichten sind manchmal miteinander verwebt und manchmal komplexer als man denkt. Die Traditionen und der Aberglaube, der auch in der Religion eine Rolle spielte, waren schon interessant. Letztlich war das Leben aber nicht viel wert. Man hat überlebt und gelebt, um Rom zu dienen. Es ist echt wichtig, die richtigen Leute zu kennen. Ein einzelnes Wort, ein vergessener Gruß oder andere kleine Dinge können dir das Leben kosten. Es gab bestimmt viele gesellschaftliche Minenfelder.
Philip Matyszak erzählt all diese kleinen Schicksale auf sensible und feinfühlige Art und Weise. Er lässt uns hinter die Kulissen dieser Stadt blicken und in die Gedankenwelt seiner 24 Protagonisten. Diese haben uns sehr viel erzählt.
Historische Aussagen von Cicero oder Plinius dem Jüngeren bringen uns direkt in deren Gedankenwelt, wenn sie sich als "Notiz" in der Kurzgeschichte einmischen. Diesen Zeichnungen, Beschreibungen und Bildern von Menschen, Werkzeugen und Alltagsgegenständen, die uns bekannt sein dürften, kommt eine entscheidende Bedeutung zu.
"24 Stunden im alten Rom" mag uns zwar keine 24 Stunden Lesezeit bereiten, aber diese kleinen Geschichten wecken definitiv unser Interesse, eine oder andere zu recherchieren.
Geschichte kann nüchtern und uninteressant erzählt werden, hier finden wir das genaue Gegenteil von "langweilig" und zäh. Leser historischer Romane, die die römische Kaiserzeit interessant finden, werden von diesem Buch begeistert sein.
Fazit
24 brillante Momentaufnahmen, die uns via Zeitsprung in den Alltag der Menschen katapultieren. Lehrreich, interessant aufbereitet und ein Titel, der auch im Geschichtsunterricht in Schulen seinen Platz finden könnte.
Michael Sterzik
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