-->
Im November dieses Jahres schauen wir einmal 30 Jahre zurück auf das Jahr 1989.
Der Fall der Mauer – die Auflösung der DDR, der
Anfang vom Ende einer deutsch-deutschen Trennung und der erste Schritte zu
einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Ein historisches Datum.
Ein Jahr später – 3.10.1990 die
Wiedervereinigung.
Die Vergangenheit ist allerdings gar nicht so weit entfernt von uns. Was sind schon 30 Jahre? Nur die nun schon älteren Menschen denken in diesen Tagen, rückblickend an die Ereignisse in Berlin und Prag. Die Öffnung der Grenzen – ein emotionaler Moment für Menschen, die jahrzehntelang voneinander durch eine Mauer, Selbstschussanlagen, Stacheldraht, Mienen und einem Schießbefehl getrennt worden sind. Familien, Freunde, die wenige Möglichkeiten hatten über die Grenze zu kommunizieren, und wenn dann nur unter der Zensur einer sogenannten sozialistischen DDR. Wir erinnern uns an Tränen des Glücks, an die Rufe, an diese verzweifelten Schreie nach Freiheit und den kompromisslosen Willen friedlich einer „Zukunft“ entgegenblicken zu können.
Die Vergangenheit ist allerdings gar nicht so weit entfernt von uns. Was sind schon 30 Jahre? Nur die nun schon älteren Menschen denken in diesen Tagen, rückblickend an die Ereignisse in Berlin und Prag. Die Öffnung der Grenzen – ein emotionaler Moment für Menschen, die jahrzehntelang voneinander durch eine Mauer, Selbstschussanlagen, Stacheldraht, Mienen und einem Schießbefehl getrennt worden sind. Familien, Freunde, die wenige Möglichkeiten hatten über die Grenze zu kommunizieren, und wenn dann nur unter der Zensur einer sogenannten sozialistischen DDR. Wir erinnern uns an Tränen des Glücks, an die Rufe, an diese verzweifelten Schreie nach Freiheit und den kompromisslosen Willen friedlich einer „Zukunft“ entgegenblicken zu können.
Was wissen unsere Kinder, oder schon junge
Erwachsene, über das damalige Leben im Osten Deutschlands? Es gibt nun keine Grenzen mehr, es
gibt keine staatliche Willkürlichkeit mehr, keine Denunziation von
Regimekritischen Menschen, keine Todesstrafe und keine Beschneidung von
Menschenrechten. Unserem Land geht es gut – wir leben in einem Sozialen System,
dass auch die schwachen und verlorenen Menschen auffängt, wir konsumieren – wir
importieren und exportieren....ein Überfluss, ein Überangebot das sich uns
präsentiert. Aber wissen wir all das auch zu schätzen?
Erzählen wir unseren Kindern von diesem
staatlichen Gefängnis hinter einer Mauer, in der zwar auch deutsch gesprochen aber anders
gedacht wurde?! Eine Mauer, die nicht nur Menschen einschloss, sondern auch
Ideen, Visionen und Träume einengte. Ein staatliches, kriminelles System, dass
unzählige Menschen den Tod brachte, weil sie „frei“ sein wollten, oder offen
Kritik äußersten. Schwer vorstellbar – nicht fassbar.
Berlin 13. August 1961
Der Traum vom „Arbeiter- und Bauernparadies“ ist ausgeträumt, und wie viele andere haben Wolfgang Leipold und seine Frau nur ein Ziel: die DDR, zusammen mit ihrem kleinen Sohn Marcus, so schnell wie möglich zu verlassen. Doch ihr Entschluss kommt zu spät, denn mit der Errichtung der Mauer ist ihnen der Weg in die Freiheit versperrt und jeder Gedanke an eine Flucht aus der DDR so gut wie unmöglich. Jahre später träumt Marcus, inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter, ebenfalls davon, in den Westen zu gehen, doch zunächst gelingt es nur ihm, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Wie aber soll er es schaffen, seine Frau Imke und die kleine Jessica zu sich zu holen?
Der Traum vom „Arbeiter- und Bauernparadies“ ist ausgeträumt, und wie viele andere haben Wolfgang Leipold und seine Frau nur ein Ziel: die DDR, zusammen mit ihrem kleinen Sohn Marcus, so schnell wie möglich zu verlassen. Doch ihr Entschluss kommt zu spät, denn mit der Errichtung der Mauer ist ihnen der Weg in die Freiheit versperrt und jeder Gedanke an eine Flucht aus der DDR so gut wie unmöglich. Jahre später träumt Marcus, inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter, ebenfalls davon, in den Westen zu gehen, doch zunächst gelingt es nur ihm, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Wie aber soll er es schaffen, seine Frau Imke und die kleine Jessica zu sich zu holen?
Neue Hoffnung keimt auf, als im September 89 Tausende DDR-Flüchtlinge die Prager Botschaft stürmen – darunter auch Imke und ihre Tochter …(Verlagsinfo)
Matthias Lisse hat in seinem autobiographischen
Roman: „Die geteilten Jahre“ – die Erlebnisse seiner Familie und seiner Person
selbst dokumentiert. Der Autor sagt von sich aus, dass er diesen Roman
eigentlich nie schreiben wollte - zu
viel Erinnerungen an Schmerzen, Angst und Verlust...nachvollziehbar wenn man
den Roman gelesen hat.
Die geteilten Jahren ist ein wichtiges Stück
„Zeitgeschichte“ – dass vom einfachen und unbequemen Leben berichtet, in der das „Leben“ unter Willkürlichkeit, Angst,
Drohungen und Lügen jeden Tag offensiv fortgelebt wurde.
Matthias Lisse demaskiert die DDR – eine
Offenbarung, in der „Lügen“ unter dem Deckmantel des Sozialismus, den einfachen
Menschen Grenzen setzte. Ein Minikosmos in der die Wahrheit nicht zählte, in
der die Angst vor der privaten und beruflichen Vernichtung vorherrschte. Mängel
in der Versorgung der Bevölkerung, mit Waren und Dienstleistungen, die für uns
immer selbstverständlich waren und sind. Ein Konstrukt – aus Lügen und
Manipulation und Selbstbetrug, sodass man beim Lesen dieses Titels noch immer
eine Gänsehaut bekommt. Spannend ist der Titel allemal. Informativ und
aufwühlend, ehrlich und ohne Theater...
Matthias Lisse erzählt von seinem Schrei nach
Freiheit, einem inneren Widerstand, der sein Leben auch nach außen hin, immer
wieder Grenzen setzt. Doch der Mut seiner Frau, seiner Tochter und ihn, lassen
ihn alle Mauern überwinden. Die einer Botschaft in Prag, die der eigenen
Grenzen und die einer staatlichen
Bevormundung.
Chronologisch schildert der Autor, ganz ohne
wilde Spekulationen und Halbwahrheiten seine erlebten „Fakten der
Vergangenheit“. Vom Aufbau einer Mauer, bis zu der Kapitulation und dem
Zusammenbruch des Arbeiter- und Bauernparadieses.
„Die geteilten Jahre“ sind eine dramatische
Zeugenaussage, ein Zeitzeugnis, dass man unbedingt lesen, oder vielleicht auch
einfach mal in der Schule vorlesen sollte. Wir Menschen haben leider das Talent
vieles verdrängen zu wollen – doch gerade jetzt in dieser Zeit, mit einer
aktuellen, politischen und sozialen Unruhe, sollten sich gerade die Mitbürger
aus dem Osten Gedanken, zu Ihrer Vergangenheit machen.
Matthias Lisses: „Die geteilten Jahre“ ist
eines der wichtigsten Bücher in diesem Jahr. Nicht nur weil wir bald einen
historischen Jahrestag haben – sondern weil es auch ein interpretiertes
„Fingerpointing“ sein kann.
Haben wir alle schon vergessen, warum Menschen
unter Lebensgefahr flüchten wollten, einem Regime den Rücken kehrten der Gesetz
und Recht nur willkürlich durchsetzte. In dem die Bewohner eines Staates zu
Gefangenen wurden, zu Geiseln einer Misswirtschaft, der von den Devisen des
Klassenfeindes überleben konnte!?
Lesen Sie bitte „Die geteilten Jahre“ von
Matthias Lisse und werden sich bewusst woher viele von uns kommen, welche
Ängste das Leben prägte, welche Entbehrungen es im täglichen Leben gab...usw.
Was ich vermisste, war das Nachwort des Autors –
ich würde empfehlen, dieses bei einer der nächsten Auflagen, nachzuholen. Es
wäre wichtig. J
Fazit
„Die geteilten Jahre“ von Matthias Lisse
vereint die Vergangenheit und die Gegenwart eines Staates der Menschen getrennt
hat. Ein Offenbarungseid, ein Hosen-runter-lassen, dass emotional bewegt. Ein
Zeitzeugnis, in dem wir uns selbst erkennen können. Eine Warnung, dass
Widerstand nötig ist um Grenzen einzureißen. Ein Schrei nach Freiheit – dessen
Echo man nach dem Lesen noch immer hört.
Michael Sterzik
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen