Sonntag, 11. Oktober 2009

Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee


Das Unkrautland

Im Unkrautland, Distelpfad 13, zwischen den Schwefelzinnen und dem Finsterwald lebt Primus in seinem windschiefen Turm. Etwas einsam, aber nicht verlassen geht Primus seinen beschaulichen Tagesablauf nach. Bucklewhee, dem staatlichen geprüften Präzisionswecker der aus seiner Pendeluhr pünktlich den gemütlichen Turmbewohner weckt, allerdings erst um 14 und der gerne intellektuelle Diskussionen führt, ist immer Verlass. Ebenso auf Snigg, den gemütlichen Kürbis der auf dem Komposthaufen neben dem alten Turm haust und im Sommer schneller braun wird als andere.

Es gibt viele Legenden und Geheimnisse im Finsterwald. Im nahegelegen Dorf Klettenheim geht die Angst um, des Nachts fliegt eine Fledermaus im Frack und Zyliander um den Kirchturm und verbreitet Angst und Schrecken unter den ängstlichen Einwohnern. Ist es ein blutrünstiger Vampir der hier sein Unwesen treibt?

Nein, es ist Primus der sich immer gerne einen Spaß erlaubt und eher Himbeertorten in der Konditorei hinterher jagt als alles andere. Doch die Dorfbewohner haben die nächtlichen Überfälle satt und installieren am Kirchturm eine überdimensionale Fliegenklatsche um die nervige Fledermaus/Primus auszuschalten.

Opfer dieser Falle wird aber nicht Primus, sondern die Hexe Plim, die auf ihren motorisierten Besen den verwandelten Primus als Zutat für einen Zaubertranke nachstellt. Als Primus die anhängliche Hexe Plim in einer nächtlichen Verfolgungsjagd in die Falle der Klettenheimer Bewohner lockt und diese von der Klatsche im vollen Fluge getroffen und in den Wald katapultiert wird, hat der listige Turmbewohner seinen größten Spaß.

Entspannt und amüsiert möchte Primus in seinem superbequemen Sessel den Zauberzirkel lesen, dass wissenschaftliche Monatsmagazin für Alchemie, Hexenkunst und Zauberei, als er den Prospekt eines Spielzugsladen entdeckt der seine angeborene Neugierde erneut weckt. Inhaber des Spielzugsladens ist niemand anderer wie die nervige Hexe Plim und als Primus in der Gestalt einer Fledermaus den Laden aufsucht, erwischt ihn die junge Hexe und sperrt Primus kurzerhand in ein unbequemes, lächerlich kleines Einmachglas.

Gefangen versucht Primus der Hexe klarzumachen, dass er ein Mensch ist und verspricht Plim ihr auf der Suche nach einer geheimnisvollen Mondsichel zu helfen, denn Primus besitzt offensichtlich eine kleine Scherbe. Angeblich sollen Teile der Sichel den Besitzern endlose Macht versprechen, wie Schönheit, Klugheit, Unsterblichkeit. Besonders angetan von dieser Legende ist Plim, wenn es um ihre Schönheit geht, denn ihr trügerische Spiegel, zeigt ihr alles andere als ein ansehnliches Antlitz.

Primus ist ebenso fasziniert von dieser Legende und zusammen mit Plim forschen sie nach weiteren Bruchstücken der Mondsichel, die einst über dem Finsterwald gehangen haben soll. Behilflich ist dem Duo Primus Spiegel der Hinweise gibt und es sich dabei herausstellt, dass Primus Vergangenheit Teil dieses Rätsels sein muss....

Kritik

Stefan Seitz, der Autor dieses fantastischen Kinderbuches „Das Unkrautland – Auf den Spuren der Nebelfee“, hat eine wunderbare Geschichte für Groß und Klein erzählt. Es ist sein Debütroman und wirkt mit seinen skurrilen Figuren bezaubernd. Schon in den ersten Kapiteln mit Einführung von Primus und seinen Nachbarn den intellektuellen Präzisionswecker und dem Kürbis Snigg überzeugt der Roman mit seinen Protagonisten und seinem, oftmals tiefgründigen Humor und flotten Sprüchen.

Der Charme der Geschichte und seine Figuren besteht aus vielen, kleinen Details, die das Unkrautland mit unserer bildlichen Vorstellungskraft in eine bunte, vielfältige Welt verwandeln.

Die Atmosphäre der Geschichte ist nicht nur spannend, sondern auch vielseitig geprägt von Überraschungen und immer wieder der Einbringung neuer Charaktere. Primus hat in seinem Turm genauso Gesellschaft wie die naive Plim in ihrem Hexenhaus. Dort tummeln sich zwei schadenfrohe Frösche und eine modebewusste Vogelscheuche namens Chuck, die gerne Gruppentherapeutische Sitzungen und Kaffeekränzchen genießt, sowie die verschlafene Rätselrübe die Flötenmusik und Kerzenlicht bevorzugt.

Stefan Seitz hat seine Geschichte geschickt konzipiert. Mit jedem Kapitel fügt sich die Handlung Stück für Stück zusammen, so dass viele versteckte Hinweise am Ende ein überzeugendes Ende bilden. Manchmal ist das Tempo der Handlung ein wenig langsam, wie in einem Zeitraffer erzählt doch der Leser bekommt gerade in dem letzten Drittel des Romans eine abwechslungsreiche und mit einer Prise Action versehenden Showdown präsentiert, die man vorher gar nicht für möglich gehalten hat.

Der Autor hat sprachliches Talent das er eindrucksvoll einzusetzen vermag. Situationskomik begegnet dem Leser in jedem Kapitel, Primus und Plim sind nicht auf den Mund gefallen und alles andere erledigen dann die vielen verstreuten Hinweise die es einzusammeln gilt.

Auch nach den letzten Kapiteln bleiben viele Fragen offen, nicht nur Primus Vergangenheit oder die der anderen Personen. So mit sind nachfolgenden Geschichten viel Platz und Raum geboten für mehr Abenteuer im Unkrautland.

Fazit

„Das Unkrautland – Auf den Spuren der Nebelfee“ ist mit absoluter Garantie ein willkommener Geheimtipp in der Welt der Fantasy.

Das Unkrautland besitzt den eigentümlichen Zauber von geheimnisvollen und merkwürdigen magischen Figuren, deren Charakterisierung einzigartig und vor allen entwicklungsfähig ist. Primus und Plim wird man schnell ins Herz schließen und auch an die Nebenfiguren z.B. an die arbeitslose,modebewusste Chuck wird man sich gerne erinnern.

Sefan Seitz hat aber nicht nur seinen Debütroman in seinem eigens gegründeten Cleonverlag erscheinen lassen, sondern auch seinem Unkrautland auf der Homepage www.unkrautland.de eine vielversprechende Bühne gegeben. Hier findet der Leser nicht nur einen Trailer zum Buch, sondern auch die Bewohner, die Ortschaften und allerlei Gerümpel des Unkrautlands wieder. Und wer wissen möchte wie Primus oder Buckelwhee in der Phantasie des Autors aussehen, sollte diese Seite auf dringlichste aufsuchen.

„Das Unkrautland“ wird sich mit der Zeit zum Kult entwickeln. Spätestens dann, wenn die Abenteuer um Primus und Plim verfilmt werden sollten, wird es Fans von jung bis alt geben.

Überraschend frisch, abwechslungsreich und vor allen wegen den vielen abgefahrenen Figuren andere Art von Fantasy die ver- und bezaubert.

Michael Sterzik





2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke sehr an den Webmaster.

Gruss Eike

Anonym hat gesagt…

Ein super Blog danke! Gibt es einen Link, wo man über die
Neuigkeiten in diesem Blog benachrichtigt wird?

danke
Hektor Dimansik