Sonntag, 30. August 2020

Odins Vermächtnis - David Leadbeater


Im Kino faszinierten uns schon immer Filme wie: „Jäger des verlorenen Schatzes“ – ein Peitsche schwingender Indiana Jones, ein draufgängerischer Schatzsucher, ein Archäologe mit dem Charme eines Abenteurers und einem Hauch von James Bond. Jahre später beeinflusste die Figur Lara Croft, die Spielewelt und auch den Film – Tomb Raider. Beide Figuren sind Garanten für grandiose Popcorn-Unterhaltung. Der Fokus liegt sicherlich bei der Unterhaltung, denn die Handlungen sind mehr wie unrealistisch – überzogen, jegliche Grenzen der Physik, der Naturgesetze enthoben. Und ach ja…..ein moralischer Kompass? Vergessen wir diesen bitte ganz schnell.

Einen ganz großen Anteil an der Story haben oftmals mystische, legendäre Elemente. Legenden, Sagen, Paranormale Phänomenen bilden den Stoff aus dem diese Träume entstehen, die man wenig später auf der Kinoleinwand sieht, oder in Comics, oder in Büchern liest. Trotzdem steckt in solchen Legenden und Sagen mitunter ein Körnchen Wahrheit, eine Mythologie – die man weder beweisen, noch wiederlegen kann.

Matt Drake, SAS-Offizier im Ruhestand, ist einem Rätsel auf der Spur, so alt wie die Menschheit selbst – dem Vermächtnis des Göttervaters Odin. Neun Puzzleteile, vor Äonen in alle Winde verstreut, sollen der Legende nach den Weg zum geheimnisumwitterten Grab der Götter weisen. Eine Entdeckung dieses Ausmaßes wäre die größte archäologische Sensation aller Zeiten.

Matts Suche nach den ältesten Schätzen der Welt führt ihn dabei an wildromantische Orte, und von einem Raketenangriff auf den Louvre und einem Hubschrauber-Überfall auf das National History Museum in New York, bis zu einem Angriff auf eine Gangstervilla auf Hawaii.(Verlagsinfo)

David Leadbeater wandelt auf den Spuren eines „Indiana Jones“ – seine Figur des ehemaligen Soldaten einer Spezialeinheit Matt Drake ist zwar keine Kopie, aber weist durchaus parallelen auf. Matt Drake ist eine Ein-Mann-Armee – ein konsequenter, gewalttätiger Charakter, mit einer klassisch geprägten Verlustvergangenheit und einigen psychischen Störungen.

Das Setting bilden Odins Reliquien, sein Leben und Sterben – sein Vermächtnis. Sicherlich verwendet der Autor hier gemäß der Quellenlage, diese historischen Elemente – aber es ist auch mehr, oder weniger nur das Grundgerüst. Die Handlung ist Action pur…Verfolgungsjagd, wilde Schießereien mit großen und kleineren Kalibern und natürlich eine Reise durch viele Länder, damit es wenigstens etwas Abwechslungsreich wirkt. Hinzu natürlich eine sich entwickelnde Liebesgeschichte, die so linear und simpel aufgebaut ist, dass sie fast schon billig wirkt. Das Trio wird um den Nerd Ben komplett, der ein Profi im Bereich der IT ist.

Was dem Autor allerdings gelingt ist, dass Interesse an Odin zu wecken. Wer war dieser allmächtige Gott, der durchaus Parallelen zu Jesus aufweist. Religion und Götter waren schon immer geradezu dafür prädestiniert sich unsterblich in den Medien zu verwirklichen. Auch hier keine Ausnahme – David Leadbeater hangelt sich zwar sehr lose an der Figur Odins – aber Ziel erreicht – er beschreibt es interessant.

„Odins Vermächtnis“ ist ein Actionroman – Punkt und aus. Die Dialoge sind peinlich, unlogisch, überzeichnet, und ganz ehrlich – verfügen diese über ein absolut billiges Niveau.  

Die Feinde sind natürlich grobschlächtige Deutsche – also auch ein gerne genommenes Klischee denen sich der Autor bedient.

Mit weniger Action, mit einer durchdachten Handlung, mit Logik, mit komplexen Charakteren wäre dieser Roman großartig. Leider hat er nicht davon. Selbst das Popcorn würde beim Lesen des Romans fade schmecken. Intelligente Handlung ? Originalität? Charaktere, in denen man sich wiederfindet? Nichts davon erfüllt „Odins Vermächtnis“.

Fazit

Bitte schalten Sie den Kopf aus, wenn Sie diesen Titel lesen. Bitte erwarten Sie keinen spannenden Roman, bitte keine intelligente Handlung, oder Originalität. Das Buch wird Ihnen kostbare Zeit stehlen. Willkommen in der Riege der schlechtesten Bücher, von einem der schlechtesten Autoren, das ich je gelesen habe.

Michael Sterzik

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