Meisterdieb Michael St. Pierre wollte sein
Handwerk nie wieder ausüben. Doch eine perfide Erpressung zwingt ihn dazu, sein
Versprechen zu brechen. Er und seine Exfreundin KC Ryan sollen ein Tagebuch
stehlen, dessen Inhalt eines der größten Geheimnisse der Geschichte birgt.
Versagt einer von ihnen, muss der andere sterben. Der Weg führt Michael St.
Pierre in die Unterwelt der chinesischen Triaden und zu einem Gegner, der alles
daran setzt,
Michaels Plan zu sabotieren ...(Verlagsinfo)
Kritik
Diebe sind die stillen Helden der Dunkelheit,
die Schatten in den Gassen, die lautlosen Geistern denen es nach Reichtum
giert. Das klingt jetzt übertrieben, aber hinter jeder Legende lauert auch ein
Stückchen Wahrheit. In dem neuesten Roman von Richard Doetsch lässt er seinen
Meisterdieb Michael St. Pierre durch die Hölle gehen. Der talentierte
Meisterdieb, der eine internationale und dabei höchst erfolgreiche Firma
besitzt, wird erpresst und es gibt keinen Ausweg als sich der riskanten Herausforderung
zu stellen. Ansonsten verliert er seine (Ex)Freundin KC Ryan die ebenso eine
meisterliche Diebin sein kann wie er selbst.
Richard Doetsch erzählt in perfekter,
spannender Manier einen abwechslungsreichen und atmosphärischen Thriller. „Die
Legende der Dunkelheit“ überzeugt durch eine anhaltende Spannung mit komplexen,
sympathischen Figuren. Gerade diese Figuren mit ihrer manchmal dunklen und
geheimnisvollen Vergangenheit sind so geschickt platziert das es ein Vergnügen
ist z.B. Michael St. Pierre auf seinen halsbrecherischen Diebesausflug auf
Schritt und Tritt zu folgen. Doch es sind nicht nur die vielen Actionszenen
sondern auch immer wieder einmal die Rückblenden in die Vergangenheit der
Charaktere. Ob „Freund“ oder „Feind“ jeder erzählt seine Geschichte und damit
seine Motivation und Perspektive. Manchmal verschwinden also damit auch die
Grenzen zwischen gut und böse.
Wer im Kino die Trilogie um Danny Ocean gesehen
hat, wird sich beim lesen des vorliegenden Buches an einige Passagen erinnern,
die ähnlich sein mögen. Auch hier ist Gewalt nicht die allererste Wahl um sein
Ziel zu erreichen, aber anders wie Oceon schreckt auch Michael St. Pierre nicht
davor zurück, wenn es keinen anderen Weg gibt. Mit dem ehemaligen harten Cop
Busch und dem geheimnisvollen Priester des Vatikans Simon bildet das Trio eine
starke Front gegen ihre Feinde, allerdings ist das gar nicht so einfach diese
zu identifizieren. Denn nicht nur Michael St. Pierre ist ein Meister der
Verwandlung, der Täuschung und Tarnung, es gibt durchaus Figuren in diesem Buch,
die man als „ehrenhafte“ Feinde bezeichnen kann.
Sehr listenreich und geschickt baut der Autor
Richard Doetsch noch eine mystische Legende ein und durchsetzt diese mit
historischen Fakten, die den Leser absolut in den Bann ziehen und wo Langeweile
wirklich zu einem Fremdwort wird.
Für zartbesaitete Leser ist die Story dann
allerdings auch manchmal zu viel denn es gibt doch so einige Tote, und wenn wir
gerade bei den Todsünden sind – nun ja ich glaube die haben hier alle ihren
kleinen oder größeren Auftritt.
Fazit
„Die Legende Dunkelheit“ ist ein Garant für
spannende Unterhaltung und einer der stärksten Thriller in diesem Jahr.
Überzeugende Dramatik, schnelle und
actionreiche Passagen schaffen eine Atmosphäre, der man sich nicht entziehen
kann. Hinzu kommen noch geschichtliche und mystische Elemente die nicht
überhastet und so phantastisch eingebaut sind, dass man sie als abwegig
bezeichnen könnte.
Alleine auch die Nebenfiguren könnten passabel
in eigenen Romanen ihre Abenteuer erleben. Gerade der Priester Simon ist prädestiniert
dafür seinen Dienstherren den Vatikan in geheimen Missionen zu unterstützen,
vielleicht ein Ansatz für die nächsten Romane?!
„Die Legende Dunkelheit“ bietet diebischen Spaß
und überzeugt durch Power und Dramatik. Faszinierende Unterhaltung in
Höchstform.
Michael Sterzik
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