Der Roman „Der Wind und die
Wahrheit“ von Michael Peinkofer, spielt im Jahre 1362. Einer der Schauplätze
ist die Lagunenstadt Venedig. Die kleine Republik floriert und blüht dank des
erfolgreichen internationalen Handels. Kaufleute aus allen Herren Ländern
nutzten die Märkte, um ihre Waren zu verkaufen, oder neue Waren für ihre
Heimatstädte zu erstehen.
Die kleine Republik im
östlichen Mittelmeer verfügt erheblichen, politischen Einfluss und versucht
ihre Unabhängigkeit zu festigen und zugleich auszubauen. Die Spannungen
zwischen Europa und dem Osmanischen Reich sind allzu deutlich.
Die Geschichte in dem Roman
befasst sich sehr oberflächlich mit den verschiedenen Kulturen, der politisch
schwierigen Situation und dem Einfluss, der wirtschaftlich und nach Einfluss
strebenden Kaufleute. Auf der einen Seite haben wir den Elitesoldaten –
Janitschar El-Rih, der als Vertrauter und Leibwächter des amtierenden Sultans
fungiert, zum anderen erleben wir die junge und sehr schöne Alyssia, Tochter
eines Kaufmanns, die dank einer perfiden Intrige als unfreiwillige Sklavin
verkauft wird.
Diese beiden
Handlungsstränge verlaufen parallel, bis Sie sich dann im Laufe der
fortschreitenden Handlung vermengen. Beide Hauptfiguren sind blass und
eindimensional beschrieben und überzeugen nicht. Leider erfährt man wenig von
beiden, so das die charakterliche Tiefe verzweifelt gesucht wird. Gleiches gilt
für die Handlung. Viele Themen werden inhaltlich nur sehr oberflächlich angerissen
und gehen in einem Strudel von Intrigen und Machtspielchen, die diese
Geschichte auszeichnen sang und klanglos unter.
Unterhaltung hin oder her –
überzeugt weder der Roman durch eine spannende, oder gar innovative Story. Die
verschiedenen Kulturen der Protagonisten, die Stadt Venedig mit ihrer
politischen Situation, all das wird viel zu wenig tiefgehend erzählt.
Die Handlung ist
vorhersehbar, wenig realistisch und voller klassischer Klischees die einen beim
lesen manchmal schaudern lassen. Authentisch lässt der Autor hier vieles
vermissen.
Wenn das ein historischer
Roman sein soll, vermisse ich doch sehr viele Faktoren, die der Autor nicht
bedienen konnte. Mehr als ein seichter Soap ähnlicher Liebesroman ist „Die Wind
und die Wahrheit“ nicht.
Die nächsten historischen
Romane von Michael Peinkofer müssen weitaus besser werden. „ Das Buch von
Ascalon“ war schon recht gut – „Der Wind und die Wahrheit“ sehr enttäuschend.
Michael Sterzik
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