Sonntag, 8. Oktober 2017

Die Zeichen des Todes - Michael Tsokos

Professor Michael Tsokos ist anerkannter und internationaler Experte auf dem Gebiet der Forensik. In Berlin leitet er die Rechtsmedizin seit 2007 des Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medien.

Bekanntlich schreibt das Leben, die besten Geschichten. Das kann man ebenfalls adaptieren, wenn man sich im Bereich der Kriminologie bewegt. Es gibt Verbrechen, die manchmal außerordentlich grausam sind, ebenfalls Morde, die zwar nicht verjähren, aber noch immer nicht aufgeklärt wurden. Es gibt höchstwahrscheinlich eine hohe Dunkelziffer an Morden, die als Krankheiten, oder als Unfall zu den Akten gelegt wurden. Gibt es denn auch den perfekten Mord? Eine Frage, die man nicht unbedingt weder mit Ja oder Nein beantworten kann, die Ermittlungsmethodik und nicht zuletzt die Möglichkeiten in der Rechtsmedizin gehen große Schritte nach vorne und die Ermittlungserfolge bewegen sich weit über 90% - es ist also alles andere als leicht, jemanden perfekt ins Jenseits zu katapultieren.

In seinem neuesten Buch erzählt Michael Tsokos von prominenten Mordfällen, von Unfällen, Überforderung, Selbstmord oder nicht, usw. Den Einblick den Michael Tsokos den Lesern liefert, ist nur Spannend, es ist eine morbide, faszinierende Unterhaltung mit mörderischer Ausrichtung.

Der Einblick in die Ermittlungsmethodik der Rechtsmedizin ist eindringlich und informativ. „Im Zeichen des Todes“ ist der endliche Tod manchmal verblüffend, tragisch und es gibt auch Momente, die den Leser grinsen lassen. Wie dilettantisch und bescheuert, so mancher Krimineller sein kann ist schon sehr originell.  Michael Tsokos beschreibt diese Fälle wie sie sind: authentisch, allerdings bewertet er auch das eine oder andere aus seiner Perspektive. In seiner Expertenposition absolut passend, nicht arrogant, oder herablassend. Der eine oder andere verbale, kleine Seitenhieb auf Ermittlungen, der Politik und der Justiz seien ihm also gestattet.

Es gibt 12 behandelte Kapitel – also Fälle, die uns Michael Tsokos detailreich und nachhaltig erzählt. Auf knappen 345 Seiten also komplexer Realismus, der unterhaltsam erzählt wird. Persönlich hätte ich es als optimaler empfunden, wenn es weniger an einzelnen Geschichten gegeben hätte und diese noch ausführlicher hätten dargestellt werden können.

Fazit

„Die Zeichen des Todes“ von Michael Tsokos bittet hochklassigen True Crime. Gute Erzählkunst kombiniert mit einer authentischen Atmosphäre auf hohem Niveau. Informativer und packender Einblick die Methodik von Ermittlungen im Sektionssaal.

Michael Tsokos ist zwar ein „Aufschneider“ – aber vielleicht der erste Rechtsmediziner in Deutschland, der spannend und schelmisch erzählen kann. Bravo.


Michael Sterzik

1 Kommentar:

printbalance hat gesagt…

Hallo:)
ich bin gerade über Lovelybooks auf Deinen Blog gestoßen und bin beeindruckt wie hübsch du diesen aufgebaut hast.
Dieses Buch finde ich total interessant. Michael Tsokos kenne ich unter dem Buch "Abgeschnitten" - gemeinsam mit Sebastian Fitzek hat er diesen Thriller geschrieben. Er liegt noch auf meinem SUB-Stapel, möchte ich aber irgendwann noch zu ende lesen:)
Gerne lasse ich Dir ein Abo da- und bleibe gerne dauerhaft als Leserin.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du vielleicht mal bei mir vorbei schauen würdest.
Herzliche Grüße
Andrea
http://www.printbalance.blogspot.de