Samstag, 29. Februar 2020

Wolves - die Jagd beginnt - Daniel Cole


„Wolves“ – von Daniel Cole erschienen im Ullstein Verlag ist der dritte Band aus der Ein New-Scotland-Yard-Thriller. Nach „Ragdoll“ und „Hangman“.

Die ersten beiden Bände handelten jeweils von einem Serienmörder. Schauplätze waren London im ersten Band und im fernen New York spielt sich der zweite Band „Hangman“ ab. Der vorliegende unterscheidet sich schon aus dem Grund, dass ein Polizist getötet wurde – ob nun durch eigenes oder fremdes Verschulden – es geht um einen der ihren, nicht um einen Ausstehenden der in Serie mordet. Alleine schon aus diesem Aspekt, sind die Handlung und ihre Figuren eingeschränkt. Das nimmt auch der eigentlichen Spannung, die man aus den beiden Vorgängertiteln kennt, viel Raum. Der Kreis der möglichen Täter ist sowieso damit ebenfalls eingeschränkt. Stellt sich dann natürlich welcher „Freund“ könnte der eigentliche „Feind“ sein!?

Ein toter Mann liegt in einem Zimmer, eine Pistole in der Hand. Tür und Fenster sind von innen verriegelt. Selbstmord, offensichtlich. Wäre der Tote nicht der ehemalige Polizist Finlay Shaw. Und wäre Finlay Shaw nicht der väterliche Freund von William „Wolf“ Fawkes. Denn der will es einfach nicht glauben. Mit der Kraft des Verzweifelnden kämpft er gemeinsam mit Emily Baxter gegen das Offensichtliche. Erfolglos. Zunächst. Bis Wolf etwas entdeckt. Der Tod Finlays könnte mit einem spektakulären Drogenfund in Verbindung stehen, der ihn vor 37 Jahren zum Helden machte. Aber Helden sind entweder unsterblich oder werden ermordet. Und selten von einem Feind…(Verlagsinfo)

„Wolves – die Jagd beginnt – ist auch ein Roman, der sich selbst nicht ungemein ernst nimmt. Obwohl die Handlung wenig spannende Elemente bereithält, ist diese doch munter unterhaltsam. Die Dialoge und Wortspielchen der Figuren beweisen den spitzbübischen Humor von Daniel Cole, es darf also auch mal mehr gelacht, als mitgefiebert werden. Die Story ist in zwei Zeitfenstern unterteilt – einmal die Gegenwart und natürlich die Vergangenheit – die zweifelsfrei schon früh ausspricht was man eh vermutet. Wenn schon wenig Spannung, dann halt viel Humor und ebenso viele Meinungsverschiedenheiten, Missverständnisse, und Abhängigkeiten zwischen den Figuren – darin liegt die eigentliche Stärke des Romans.

Die Ermittlungen sind ein wenig von „die mit dem Wolf tanzen“ – dadurch, dass man früh weiß, wer der Täter ist – es kommt nicht mal zu einem Ausschlussverfahren, dreht sich alles um William „Wolf“ Fawkes – der mitunter eine absolute Nervensäge ist und der Geschichte den wirklich Antrieb gibt.

Ich hoffe, dass die Reihe weitergeführt werden, denn nach diesem dritten Band, hat man die skurrilen Charaktere doch etwas liebgewonnen und alleine schon aus dieser Quelle heraus, könnte man die Reihe bitte fortführen. Aber dann bitte etwas konsequent dramatischer und vor allem spannender – dass das geht hat Daniel Cole in „Ragdoll“ und „Hangman“ schon unter Beweis gestellt.

Fazit
„Wolves – die Jagd beginnt“ von Daniel Cole ist einer der witzigsten Thriller, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Die Spannung wurde mit Humor ausgetauscht, die Figuren und deren Wortgefecht sind originell und amüsant. Zielscheibe einer Spannenden Story vollumfänglich verfehlt – aber der Unterhaltungswert ist absolut in Ordnung.  Wie wäre es denn mal mit einer Kombination!?

Die Reihe ist insgesamt gut zu empfehlen. Lesen.

Michael Sterzik

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