„Wolves“ – von Daniel Cole erschienen im Ullstein Verlag
ist der dritte Band aus der Ein New-Scotland-Yard-Thriller. Nach „Ragdoll“ und „Hangman“.
Die ersten beiden Bände handelten jeweils von einem
Serienmörder. Schauplätze waren London im ersten Band und im fernen New York
spielt sich der zweite Band „Hangman“ ab. Der vorliegende unterscheidet sich
schon aus dem Grund, dass ein Polizist getötet wurde – ob nun durch eigenes
oder fremdes Verschulden – es geht um einen der ihren, nicht um einen
Ausstehenden der in Serie mordet. Alleine schon aus diesem Aspekt, sind die Handlung
und ihre Figuren eingeschränkt. Das nimmt auch der eigentlichen Spannung, die
man aus den beiden Vorgängertiteln kennt, viel Raum. Der Kreis der möglichen
Täter ist sowieso damit ebenfalls eingeschränkt. Stellt sich dann natürlich
welcher „Freund“ könnte der eigentliche „Feind“ sein!?
Ein toter Mann liegt in einem Zimmer, eine Pistole in der
Hand. Tür und Fenster sind von innen verriegelt. Selbstmord, offensichtlich.
Wäre der Tote nicht der ehemalige Polizist Finlay Shaw. Und wäre Finlay Shaw
nicht der väterliche Freund von William „Wolf“ Fawkes. Denn der will es einfach
nicht glauben. Mit der Kraft des Verzweifelnden kämpft er gemeinsam mit Emily
Baxter gegen das Offensichtliche. Erfolglos. Zunächst. Bis Wolf etwas entdeckt.
Der Tod Finlays könnte mit einem spektakulären Drogenfund in Verbindung stehen,
der ihn vor 37 Jahren zum Helden machte. Aber Helden sind entweder unsterblich
oder werden ermordet. Und selten von einem Feind…(Verlagsinfo)
„Wolves – die Jagd beginnt – ist auch ein Roman, der sich
selbst nicht ungemein ernst nimmt. Obwohl die Handlung wenig spannende Elemente
bereithält, ist diese doch munter unterhaltsam. Die Dialoge und Wortspielchen
der Figuren beweisen den spitzbübischen Humor von Daniel Cole, es darf also
auch mal mehr gelacht, als mitgefiebert werden. Die Story ist in zwei
Zeitfenstern unterteilt – einmal die Gegenwart und natürlich die Vergangenheit –
die zweifelsfrei schon früh ausspricht was man eh vermutet. Wenn schon wenig
Spannung, dann halt viel Humor und ebenso viele Meinungsverschiedenheiten, Missverständnisse,
und Abhängigkeiten zwischen den Figuren – darin liegt die eigentliche Stärke
des Romans.
Die Ermittlungen sind ein wenig von „die mit dem Wolf
tanzen“ – dadurch, dass man früh weiß, wer der Täter ist – es kommt nicht mal
zu einem Ausschlussverfahren, dreht sich alles um William „Wolf“ Fawkes – der mitunter
eine absolute Nervensäge ist und der Geschichte den wirklich Antrieb gibt.
Ich hoffe, dass die Reihe weitergeführt werden, denn nach
diesem dritten Band, hat man die skurrilen Charaktere doch etwas liebgewonnen
und alleine schon aus dieser Quelle heraus, könnte man die Reihe bitte
fortführen. Aber dann bitte etwas konsequent dramatischer und vor allem
spannender – dass das geht hat Daniel Cole in „Ragdoll“ und „Hangman“ schon
unter Beweis gestellt.
Fazit
„Wolves – die Jagd beginnt“ von Daniel Cole ist einer der
witzigsten Thriller, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Die Spannung
wurde mit Humor ausgetauscht, die Figuren und deren Wortgefecht sind originell
und amüsant. Zielscheibe einer Spannenden Story vollumfänglich verfehlt – aber der
Unterhaltungswert ist absolut in Ordnung.
Wie wäre es denn mal mit einer Kombination!?
Die Reihe ist insgesamt gut zu empfehlen. Lesen.
Michael Sterzik
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen