Freitag, 4. November 2022

Heat 2 - Michael Mann / Meg Gardiner


1996 erschien der Film „Heat“ in den deutschen Kinos. Ein Thriller mit einer Spielzeit 171 Minuten und mit einer hochkarätigen Besetzung der tragenden Rollen. Al Pacino und Robert De Niro hochklassiger Schauspielkunst, ist es auch zu verdanken, dass der Film inzwischen einen Kultstatus erreicht hat. Es ist ein Duell zwischen dem ehrgeizigen Ermittler Vincent Hanna (Al Pacino) und einem brillanten Mastermind und Gentleman-Gangster Neil McCauley.

Ein Film fürs Kino gemacht. Eine packende Atmosphäre mit hervorragenden Dialogen und der Schusswechsel auf den Straßen von Los Angeles bleibt sicherlich unvergessen. Doch auch die übrigen Figuren sind perfekt in die Handlung eingebaut. Am Ende des Films überlebt nur die Figur des Chris Shiherlis (Dargestellt von Val Kilmer) aus den Reihen der Gangster.

Jetzt 26 Jahre später, wird erscheint „Heat 2“ – und dieser befasst sich mit der Zukunft von Vincent Hanna und Chris Shiherlis, und bietet zugleich einen sehr interessanten Einblick in die Vergangenheit der wichtigsten Figuren des Films.

Wer den Film nicht gesehen hat, wird mit dem vorliegenden Buch nichts anfangen können. „Heat 2“ baut vollständig auf den Ereignissen des erfolgreichen Kinofilms auf. Wer also dieses spannende Buch mit erzählerischen Längen liest, wird sofort die Figuren vor Augen haben.

„Heat 2“ ist kein klassischer Thriller, den ggf. erwartet. Verfasst ist dieser wie spannendes Drehbuch. Ein hohes Tempo und immer wieder Rückblenden zeichnen diesen Roman aus. Wie auch im Film – gibt es hier satte Actionszenen und spannende, informative Dialoge, die das Bild der bekannten Figuren deutlich erweitern und deren Hintergründe aufklären. Wie auch der Film entworfen ist – so zeigt sich die Handlung auch als knallhart.

Interessant dabei ist allerdings auch die Charakterisierung der Figuren. Die „Bösen“ sind nicht unbedingt unsympathisch, irgendwie sind diese in diese Schattenwelt abgedriftet. Deren Ziel war nie primär die tödliche Gewalt und Brutalität – man kann sie als Actionjunkies interpretieren, die neben dem Geld auch die Action suchten und sich letztlich auch dafür entschieden, dass es Wert ist für diese zu sterben.

Durch das hohe Tempo stellt sich manchmal die erzählerische Tiefe nicht ein. Zu schnell, zu knapp sind die Szenen erzählt und auch die Momentaufnahmen der Gedanken dieser Figuren sind knapp bemessen.

Fazit

„Heat 2“ ist Breitwandkino in Papierform. Temporeich – charismatisch – brutal. Ein Buch, das es schafft, Spannung von einer visuellen Bühne aufs Papier zu bringen.

Michael Sterzik

 

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