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Montag, 9. Dezember 2024

Die Templer - Rose und Kreuz - Daniel Wolf


Die Templer - viele Legenden und Geschichten ranken sich um diesen berühmten Ritterorden, der sowohl mystisch als auch spirituell ist. Von 1118 bis 1312 begleitete und beschützte die „Arme Ritterschaft Christi...“ Pilger und Reisende nach Jerusalem. Pilger und Reisende ins gelobte und heilige Land Jerusalem. Ihre Mitglieder nannten sich Templer, Tempelritter oder Tempelherren. 

Ihre Ideale stützten sich auf zwei tragende Säulen - das adlige Ritter- und das Mönchstum. Zwei Stände, die historisch getrennt betrachtet werden müssen, aber in dieser Grauzone befand sich diese militärische Eliteeinheit. Die Ritterorden waren sowohl militärisch als auch wirtschaftlich hervorragend organisiert. Sie hatten großen Einfluss auf die Königshäuser in Europa und waren für viele ein sehr gut funktionierendes Kreditinstitut.

Sie waren berühmt, berüchtigt und auch bei ihren Feinden hoch angesehen. Ihre Kampfkraft und Disziplin waren legendär. Daniel Wolf lässt den Ritterorden in seinem großen historischen Roman: „Die Templer - Rose und Kreuz“ auftreten. Allerdings viel weniger mit mystischen Inhalten, sondern er lässt den Leser sozusagen "in den Orden hineinschauen".

Frankreich 1293. Das ganze Land wird von Unruhen erschüttert, selbst der einflussreiche Templerorden muss ums Überleben kämpfen. In diesen gefährlichen Zeiten begibt sich der Knappe Constantin auf eine fast aussichtslose Mission: Für seinen Herrn soll er einen sagenumwobenen Stein finden, dem heilende Kräfte nachgesagt werden. Constantin hofft, sich durch die abenteuerliche Reise als angehender Ritter zu beweisen. Dabei wird er von der temperamentvollen Mélisande begleitet, die sich ihm angeschlossen hat, um einer erzwungenen Ehe zu entfliehen. Constantin ist noch nie einer so eigensinnigen jungen Frau begegnet, gleichzeitig fasziniert ihn ihr Mut. Doch Mut allein wird sie nicht retten, als die beiden dem Templer Gérard begegnen und in einen tödlichen Rachefeldzug verstrickt werden, der den geheimnisvollen Orden bedroht. (Verlagsinfo) 

Die Geschichte ist komplex und in viele einzelne Geschichten unterteilt, ebenso wie die Perspektiven der Figuren. Sehr gut gelungen ist die Beschreibung der vielen Charaktere, die sich sehr individuell voneinander unterscheiden. Allerdings fällt auch auf, dass das eine oder andere Klischee bedient wird, wenn man den Werdegang, den Lebensweg, die Karriere betrachtet.

Sehr schmunzelnd und mit einem gewissen Augenzwinkern zeigt sich hier eine ungewohnte und absolut ungesunde Naivität, bei der man sich fragt, wo hier der gesunde Menschenverstand geblieben ist! Allerdings muss man sagen, dass für die Figuren der Weg das eigentliche Ziel ist. Vom Knappen zum Ritter, eine Frau widmet sich der musikalischen Kunst und ein Tempelritter verliert fast alles an Amt und Würde. Genug Schicksalsschläge also, um daraus einen Roman zu machen, der nicht nur spannend ist, sondern auch sehr gute Unterhaltung bietet.

Es gibt viele Ereignisse und Situationen, die man vorhersehen konnte, andere sind dann doch etwas überraschend. Die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz, auch wenn man die eine oder andere Handlung nicht nachvollziehen kann, aber spannend ist es allemal.  Der Einblick in den Ritterorden ist interessant, aber oberflächlich. Abwechslungsreicher ist die Welt der Gaukler in Paris. Originell, wie der Bettlerkönig kommuniziert. 

Der größte Kritikpunkt ist, dass es auf jeder Handlungsebene letztendlich immer ein Happy End gibt, was leider auch zu unrealistisch ist und der Spannung eine gewisse Tiefe nimmt.

Fazit

Spannender historischer Abenteuerroman, der von den Figuren lebt. Ausbaufähige Handlung - die in einem zweiten Band deutlich stärker zur Geltung kommen muss.

Michael Sterzik