Donnerstag, 1. September 2011

Der dunkle Thron - Rebecca Gable

Ab dem 16.09 im Buchhandel zu finden: Der letzte Band der Waringham-Saga erscheint - Der dunkle Thron" von Rebecca Gable. 


Nach "Das Lächeln der Fortuna", "Die Hüter der Rose" und "Das Spiel der Könige", erscheint nun der letzte und abschließende Band einer großartigen Mittelalter Saga.



Der dunkle Thron

Historischer Roman


London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie – und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von der Königin scheiden zu lassen. Bald sind die „Papisten“, unter ihnen auch Henrys Tochter Mary, ihres Lebens nicht mehr sicher. Doch in den Wirren der Reformation setzen die Engländer ihre Hoffnungen auf Mary, und Nick schmiedet einen waghalsigen Plan, um die Prinzessin vor ihrem größten Feind zu beschützen: ihrem eigenen Vater … (Michael Sterzik)


Mittwoch, 31. August 2011

Allerliebste Schwester - Wiebke Lorenz

Zwillingsschwestern über den Tod hinaus
Drei Jahre ist es her, dass Eva unter rätselhaften Umständen ihre Zwillingsschwester verlor. Danach nahm Evas Leben eine von vielen als ungeheuerlich empfundene Wendung: Sie heiratete den Witwer, den Ehemann der verstorbenen Marlene. Allmählich haben sich die Menschen in ihrer Umgebung an dieses Arrangement gewöhnt, doch ihr selbst kommt es wie ein Frevel vor. Immer öfter erscheint ihr Marlene in verstörend realen Tag träumen. Eva droht allen Halt zu verlieren, bis eines Tages in der Buchhandlung, in der sie als Aushilfe arbeitet, ein Mann auftaucht, der ihre Schwester gekannt hat. Auf sonderbare Weise fühlt sie sich zu diesem Unbekannten hingezogen. Kann er ihr helfen, das Rätsel um Marlenes Tod zu lösen? (Verlagsinfo)

Auch die eine Hälfte des Autorenduos Anne Hertz - Wiebke Lorenz ist vielseitig talentiert. Lassen Sie sich überraschen von einem ganz anderem Roman....! Eindrucksvoll spannend und lässt einen nicht sooo schnell wieder ans Tageslicht. 
Michael Sterzik





Sonntag, 28. August 2011

Die letzten Gerechten - Paul Hoffman



Die letzten Gerechten (Paul Hoffmann)

Thomas Cale ist „Die linke Hand Gottes“, ein Novize der Erlösermönche, einer religiöser Kriegerkaste, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Willen Gottes in der ganzen Welt zu verbreiten. Doch friedlich oder gar diplomatisch geht es nicht zu. Die Erlösermönche haben mit grausamer Brutalität die prächtige Stadt Memphis eingenommen. Ziel war es neben der Eroberung ihren abtrünnigen Novizen Thomas Cale wieder in ihren Reihen aufzunehmen.

Cales Mentor Bosco liegt viel daran Thomas Cale an seiner Seite zu wissen. Schon längst plant er die Absetzung oder die Beseitigung des Papstes um an seiner statt, diesen Platz einzunehmen. Bosco weiß um das tödliche Talent seines Schülers. Cale ist nicht nur eine mörderische Waffe, sondern auch ein Genie was militärische Taktik und Strategie angeht. Außerdem kann man Cale auch als eine Marionette einsetzen, denn die Prophezeiung dass ein Gesandter Gottes, die Welt erlösen und neu aufbauen wird, ermöglicht es einen Feldzug gegen die Antagonisten und andere Ketzer zu beginnen. Und niemand anderes als Cale selbst, soll die Welt befreien und den einzig wahren Glauben verbreiten, so dass die Verbliebenden Menschen, die letzten Gerechten eine neue Zeitrechnung erschaffen können.

Cale weiß selbst, dass ihn nicht viele Alternativen bleiben. Eine erneute Flucht ist zu diesem Zeitpunkt nicht ratsam, die Erlösermönche würden ihn wiederrum finden und diesmal ohne Prozess exekutieren. Der Kriegerorden geht an vielen Fronten in die Offensive, nicht ohne Verluste, aber zum Wohle der Menschheit erobern konsequent und tyrannisch die kleinsten Länder und breiten ihren Einfluss, ihre Macht immer weiter aus. Auch Cale begleitet als Kommandeur einer Eliteeinheit diesen Feldzug und Beweist sich wieder einmal geschickter Taktiker und Stratege.

Zusammen mit seinem Waffenbruder und engstem Freund und Vertrauten Vague Henri kämpft und erobert er ganze Landstriche. Das kompromisslose Vertrauen das sein Mentor Bosco in ihm setzt verstärkt und bestätigt sich mit jedem Sieg von Cales.
Bosco kommt seinem Ziel die Papstwürde zu erreichen immer näher, doch auch die innenpolitischen Verhältnisse verlagern sich. Der intrigante Kampf um die Führung der Erlösermönche entfacht, die Machtverhältnisse verschieben sich und Thomas Cales Pläne gehen auf....


Kritik

„Die letzten Gerechten“ von Paul Hoffmann ist der zweite Band einer geplanten Trilogie. Nach „Die linke Hand Gottes“ erzählt der Autor die dramatische Geschichte um den Novizen Thomas Cale und seinen Freunden weiter fort.

Thomas Cale ist ein Anti-Held, ein vielschichtiger Charakter der getrieben von seinem Wunsch nach Freiheit und Individualität seinem Schicksal scheinbar nicht entgehen kann. Nach dem Schrecken den er jahrelang zu erdulden hatte, den täglichen drakonischen Bestrafungen und der begleiteten Todesangst und der kurzen Freiheit nach seiner Flucht aus dem Orden, ist der Wunsch nach Liebe und Frieden nicht weniger geworden. Doch er weiß er auch, dass eine erneute Flucht nur kurze Freiheit bringen würde und die Strafe die ihn wann auch immer treffen würde, endgültig wäre. Dem Leser wird es verwundern, dass sich der junge Mann so in eine ihm prophezeite Rolle reinpressen lässt. Erst gegen Ende des Romans erfasst man seine Motivation und seinen Plan. Doch der Preis den Thomas Cale zahlt ist hoch. Die Menschen die er getötet hat, oder töten lassen musste, die Opfer die der Krieg und die Schlachten mit sich brachten, verfolgen und verändern ihn  so das er letzten Ende förmlich unter deren Last zusammenbricht.

Die Handlung teilt sich in drei Erzählstränge. Im Ersteren begleitet man Cale und seine Erlösermönche auf diverse Feldzüge, der zweite erzählt das Schicksal von Kleist der zusammen mit Vague Henry und Cale geflohen ist, und sich einem kleinen Bergvolk anschließt. Kleist geht den für ihn größten Entwicklungsschritt, nach dem er eine Frau aus den Händen von Räubern befreit hat, lernt er eine andere Freiheit kennen. Im offenbart sich das Geheimnis und die Bürde der Liebe, dicht gefolgt von Sexualität und Ehe. Auch er begegnet seinen ehemaligen Orden wieder, doch diesmal steht er auf der anderen Seite und wird dessen erbarmungsloser Feind.

In der dritten Handlung verdeutlichen sich die innenpolitischen Machverhältnisse des Erlöserordens. Auch hier geht es minder mit friedlichen Waffen zu. Mit allen Mitteln balgen sich die Kirchenfürsten um Einfluss und Autorität um deren Ideale und Ideen weiter auszubreiten.

Wie schon im ersten Teil „Die linke Hand Gottes“ gibt es viele Parallelen zu historischen wie auch aktuellen Geschehnissen. Dass Religion oft nur ein Mittel zum Zweck war, um anderen Völkern seinen Willen aufzuzwingen oder gar eine ganze Zivilisation zu vernichten, zeigt sich auch in diesen vorliegend Roman.

„Die letzten Gerechten“ ist zwar im Genre Fantasy eingeordnet, doch betrachtet man die Handlung im Detail, so hätte man hier auch als Schauplatz das manches Mal etwas finstere Mittelalter nehmen können. Nach und nach bekommt der Leser den Eindruck, dass die Welt die sich hier der Autor Paul Hoffman bedient hat, die postapokalyptische Zukunft ist!? Städte- und Regionen werden hier genannt die eindeutig real sind, z. B. Stuttgart, Rom, die Golan-Höhen usw. Der Autor beschreibt sehr geschickt und gewollt offensichtlich, dass Religion eine Waffe, ein Machtmittel und deswegen prädestiniert ist, dass Gewissen zu beruhigen, wenn davon die Rede ist Gottes Willen durchzusetzen.

Insgesamt tut sich die Handlung manchmal etwas schwer und der Leser muss sich oftmals stark konzentrieren, um den roten Faden nicht zu verlieren. Die Atmosphäre ist bedrückend, die erzählten Kämpfe mit der Armee der Erlösermönche und deren Feinde werden blutig und im Details beschrieben. Auch wenn sich die Haupthandlung sehr mit Thomas Cale beschäftigt, so wäre es für den Roman besser gewesen, wenn Cale seine Handlungen aus seiner ganz persönlichen Perspektive geschildert hätte. Ansonsten begreift man es viel zu spät, worauf Cale eigentlich drauf abzielt. Der Leser ist doch sehr verwundert, dass er sich scheinbar seinem Schicksal ohne Gegenwehr ausliefert.

Das Tempo ist sehr gedrosselt, erst gegen Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und Handlungen greifen ineinander ein. Viel zu viel Wert legte der Autor auf den Beschreibungen der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Erlösermönchen. Im Nachwort erklärt Paul Hoffman das viel aus historischen Schlachten übernommen hat. Auch bei einigen Zitaten basieren seine Dialoge aus längsten vergangenen Epochen. Militärische Grundtaktiken und Strategien deren sich Cale bedient findet man ebenso in der historischen Geschichte wieder.


Fazit

Der Roman ist wie eine brennende Lunte an einem Pulverfass, und das wird mit großer Wahrscheinlichkeit im letzten und dritten Band hochgehen. Zu lange haben die Erlösermönche mit Gewalt und Tyrannei ihre Religion durchsetzen wollen, und wie man schon aus unserer Vergangenheit gelernt hat - bisher ist jedes Imperium den Bach runtergegangen.

Enttäuschend empfand ich die Entwicklung einzelner Charaktere, allen voran leider Thomas Cale. Erst am Ende ist Cale förmlich mit sich am Ende. Dramaturgisch gesehen, wäre es für die Handlung positiver gewesen, wenn dies eher geschehen wäre. Die Spannung ist konstant niedrig im Gegensatz zum ersten Teil damit längst nicht so hoch wie erwartet.

Bevor der Leser zu dem Roman „Die letzten Gerechten“ greift, sollte man unbedingt den ersten Teil: „Die linke Hand Gottes“ gelesen haben, sonst kann der Leser kaum jeden Schritt der Protagonisten folgen. Insgesamt ein durchschnittlicher Fantasy-Roman, der nicht den Erwartungen entspricht, aber am Ende doch vieles wieder positiv darstellt und damit noch mehr Interesse an den dritten Teil weckt.

Ich freue mich auf jeden Fall auf den dritten Teil, der wahrscheinlich ein Feuerwerk an Emotionen und Dramatik wird.

Michael Sterzik


Autor

Paul Hoffman hat nach seinem Anglistik-Studium in über zwanzig verschiedenen Berufen gearbeitet, unter anderem als Buchmacher, Kurierfahrer, Lehrer und als Gutachter für den Britisch Board of Film. Teile seines ersten Romans „The Wisdom of Crocodiles” wurden mit Jude Law verfilmt. Als Drehbuchautor hat er neben vielen anderen mit Francis Ford Coppola gearbeitet. „Die letzten Gerechten” ist der zweite Teil seiner Trilogie.

Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (25. Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442312566
ISBN-13: 978-3442312566
Originaltitel: The Last Four Things

Die Trilogie

Band 1: Die linke Hand Gottes
Band 2: Die letzten Gerechten
Band 3: -geplant-







Samstag, 27. August 2011

Ich. Darf. Nicht. Schlafen (Steve Watson)

Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst – alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit? 

Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt – sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben – und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann?(Verlagsinfo)


Roman
400 Seiten, Klappenbr
Scherz Verlag
ISBN 978-3-651-00008-7
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel



Michael Sterzik 

Mittwoch, 24. August 2011

Die Larve - Jo Nesbo

Nach drei Jahren in Hongkong kehrt Kommissar Harry Hole nach Oslo zurück. Der Prozess zu einem inzwischen abgeschlossenen Fall lässt ihn nicht los. Ein Jugendlicher wurde wegen Mordes verurteilt, es gilt als erwiesen, dass er einen gleichaltrigen Drogendealer im Streit erschossen hat. Doch Harry Hole glaubt nicht an diese einfache Geschichte und rollt den Fall gegen alle Widerstände noch einmal auf. Er besucht den angeblichen Mörder im Gefängnis – und ist schockiert, als er sieht, wen er vor sich hat.
Besuchen Sie auch www.nesbo.de



Endlich ist Harry Hole wieder da. Hat er die alten Dämonen hinter sich gelassen, oder zerstört er sich gerne selbst weiter!? Nach "Der Schneemann" und "Leopard", ein neuer Pageturner auf den ich mich sehr freue, und viele andere denke ich auch.


"Der Schneemann" war eiskalte Thrillerliteratur! 
"Leopard" - Tödlich - schnell und endgültig
"Die Larve"......??? In jedem Fall wird man sich an ihn erinnern.


Erscheint am 10.10.2011 im Ullstein Verlag


Michael Sterzik









Freitag, 19. August 2011

Ancient Blades - Die Metropole der Diebe



Ancient Blades – Die Metropole der Diebe (David Chandler)

Die freie Stadt Ness ist eine beeindruckende Metropole. Der noch junge, aber sehr talentierte und ausgefuchste Malden ist nur einer der Diebe, die Tag und Nacht ihr flinkes Handwerk in den Straßen und auf den Dächern der Stadt ausüben. Malden gehört keiner Gilde an, keiner Vereinigung von Dieben und arbeitet auf eigene Faust. Der junge Mann weiß um die Gefahren seiner Zunft, aber dem ehemaligen Waisenkind bleiben nicht viele Alternativen zum Überleben.

Doch so „frei“ er sich auch fühlt, schon längst hat Malden die Aufmerksamkeit von Cutbill, dem Meister der Diebesgilde von Ness auf sich gezogen. Und Cutbill macht dem jungen Dieb ein Angebot, dass ihm ganz neue Perspektiven präsentiert, ihm aber auch einige Einschränkungen bescheren würde. Malden soll sich den Regeln der Diebesgilde unterwerfen und von seiner Beute einen nicht gerade geringen Anteil an Cutbill abtreten. Dafür genießt er den umfassenden Schutz der Gilde und hat Zugriff auf Pläne, Beziehungen und wertvolle Hilfsmittel, die ihn das Leben als Dieb erleichtern.

Malden fühlt sich geschmeichelt, er wägt das Angebot ab und geht auf Cutbills Angebot ein. Mit dem Schutz der Gilde im Rücken träumt er davon, sich eine Existenz aufzubauen, um eines Tages „frei“ zu sein, sodass er die Stadt Ness verlassen kann und nicht sofort jenseits der Stadtbefestigung als Feldsklave aufgegriffen und verkauft zu werden.

Doch die erste Hürde die Malden nehmen muss, ist sich den Rang eines Gesellen zu verdienen. Dafür muss er seine Aufnahmegebühr entrichten, die absurd hoch ist. Als Malden am nächsten Tag auf dem Marktplatz von Ness versucht ein paar Geldbeutel von reichen Kaufmännern zu stehlen, wird er um ein Haar gefasst und auf der Flucht begegnet er einen geheimnisvollen Mann, den Schwertkämpfer Bikker und der Magierin Cythera. Beide beauftragen den jungen Dieb mit einem riskanten Diebstahl, dessen Konsequenzen er in keinem Moment wirklich abschätzen kann. Er soll für die geheimnisvolle und schöne Cythera die goldene Krone des Burggrafen stehlen.

Dem talentierten Dieb gelingt dieses Husarenstück, doch der Preis ist hoch. Natürlich wird der Diebstahl entdeckt und der Burggraf verdächtigt alleine der Logik wegen, die Gilde der Diebe um Meister Cutbill. Dessen geheimer Schlupfwinkel wird von den Männern des Grafen infiltriert und alle Diebe, die sich vor Ort befinden, werden getötet. Malden kann sich mithilfe des Gildenmeisters Cutbill verstecken, und belauscht das Gespräch zwischen dem Meister der Diebesgilde und dem Vogt, der um jeden Preis wissen möchte, wer die Krone gestohlen hat und wo sie sich derzeit befindet.

Cutbill verrät Malden nicht, droht ihn aber das, wenn er den Tod findet, auch Malden, der nächste sein wird. Verzweifelt und verängstigt zieht sich Malden nun gezwungen die Krone ein zweites Mal zu stehlen. Doch diesmal ist die Gefahr um ein Vielfaches größer: Die Krone befindet sich nun im persönlichen Besitz des mächtigsten Magiers, den man kennt – Hazoth – uralt, grausam, eiskalt und mit Sicherheit ein tödlicher Gegner.

Viele Verbündete bleiben Malden nicht. Ihm stehen zur Seite, der verfluchte und zudem tote Kartenspieler Kemper, der edle Ritter Sir Croy der Cythera liebt und zudem ihre Mutter aus Hazoths Fängen befreien möchte. Ein Trio, das es mit dunkler Magie und einer ganzen Stadt aufnehmen muss ...


Kritik

„Ancient Blades - Die Metropole der Diebe“ aus der Feder von David Chandler hält, was der Buchrücken verspricht.

David Chandler lässt sich Zeit, erzählt geschickt und sehr ausführlich seine Einleitung. Im Detail stellt er die Stadt Ness vor und präsentiert dem Leser, nach und nach die Protagonisten der Geschichte. Dadurch entsteht schon in den ersten Kapiteln eine ungemein dichte Atmosphäre, mit sehr vielfältig ausgeprägten Charakteren, Nebengeschichten und Konflikten. Alleine schon die Vorbereitungen der ersten Diebestat und die Ausführung beobachtet der Leser mit gespanntem Interesse. Das Tempo der Handlung ist gedrosselt, aber das macht David Chandler so anpassungsfähig, dass die Spannung und Neugier anhaltend bleibt und die Handlung bis zum Ende hin begleitet. Dass die Handlung vorhersehbar ist und der Leser ahnt, dass Malden auch aus noch so jeder auswegloser Situation ein Schlupfloch findet, entschuldigt man gerne. Hier ist der Weg das Ziel, und jeder Zufall, oder schlichtes Glück, das Dieb hat, erscheint gar nicht als Klischee sondern wirkt faszinierend. Es gibt halt immer besagten Plan B.

Dadurch, dass die Charaktere so bunt und vor allem unterschiedlich sind, bleibt noch viel Platz für ein paar kleinere Nebengeschichten, die hervorragend platziert sind. Welche Macht und Einfluss hat der alte Zauberer Hazoth und warum bindet er sich Chythera und ihre Mutter an sich? Auch die Krone formiert sich zu einem Rätsel und bis zum Schluss bleibt die Identität des mysteriösen Auftraggebers verborgen.
David Chandlers Welt - Die Metropole der Diebe - ist eine facettenreiche Welt, in der es neben den bekannten Figuren eine Vielzahl von Rassen wie Zwerge, Elben, Dämonen und Oger gibt. Nicht alle kommen hier zum Zuge, doch lassen wir uns doch überraschen, wer uns im zweiten Teil - schon im Frühjahr 2012 - begegnen wird.
Es gibt immer wieder actionreiche Momentaufnahmen, ebenso auch dramatische und man schleicht gerne mit dem Dieb Malden durch Gänge, über Dächer und Straßen.
Der Zauber dieser wunderbaren Geschichte und das wirklich interessante neben der Handlung sind die Charaktere in „Ancient Blades“. David Chandler gibt seinen „Helden“ soviel an Charisma und Geheimnissen mit, dass es eine wahre Freude ist und die Neugier noch lange nicht befriedigt ist. Auch nicht, wenn man das Buch beendet hat.
Malden ist uneingeschränkt die Hauptfigur, aber widmen wir uns doch den Nebenfiguren. Allen voran Sir Croy, einem wirklichen Ritter, der in seiner eigenen, sehr verklärten Märchenwelt lebt und ständig seine Ideale ausleben möchte. Sehr zum Spaß von Malden und Kemper, allerdings gleichviel zum Leid von Cythera die versucht ihn immer von seiner Naivität zu heilen. Hier gibt es herrliche Dialoge zwischen den beiden.

Auch Kemper, der verfluchte und tote Dieb und Kartenspieler weiß zu unterhalten. Und der Zwerg Slag, der Malden bei seiner Ausrüstung behilflich ist, ist so herrlich mürrisch und typisch „zwergisch“, dass er hervorragend ins Bild passt.
Genauso sympathisch, wie diese Figuren sind, so reizvoll sind auch der Magier Hazoth, der Vogt und auch der Burggraf und nicht zuletzt der Schwertkämpfer Bikker.
Der Titel des Buches „Ancient Blades“ erklärt sich dem Leser erst recht spät. Allerdings auch hier ist David Chandler ein Fuchs, denn die Ancient Blades - sind sieben Ritter, die mit magischen Schwertern ausgerüstet gegen Dämonen gekämpft haben. Zwei dieser geheimnisvollen Schwerter tauchen in „Die Metropole der Diebe“ auf, doch welche Magie verbirgt sich in den anderen, verschollenen fünf Schwertern und vor allem, wer führt diese?

Fazit

„Ancient Blades - Die Metropole der Diebe“ ist ein sehr zu empfehlendes Buch aus dem Genre Fantasy. Hier überzeugt uns die Spannung, eine abwechslungsreiche Handlung, sehr guten Charakteren, die das Lesen zu einem wahren Vergnügen machen.
Wer Brent Weeks und Peter V. Brett gelesen hat, wird sich in diesem Roman gleich zu Hause fühlen.
Ein brillanter Roman und der Leser kann sich auf die Fortsetzung „Das Grab der Elfen“ freuen, dass im Frühjahr 2012 im Verlag Piper erscheinen wird.
„Ancient Blades - Die Metropole der Diebe“ ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Autor

David Chandler wurde in Pittsburgh, Pennsylvania, geboren und lebt in New York. Nachdem er für die Vereinten Nationen arbeitete, schreibt er heute phantastische Romane. Nach »Die Metropole der Diebe« führt er mit »Das Grab der Elfen« seine High-Fantasy-Reihe »Ancient Blades« fort.

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492267548
ISBN-13: 978-3492267540
Originaltitel: Den of Thieves

Ancient Blades
Band 1: Die Metropole der Diebe
Band 2: Das Grab der Elfen (April 2012)
Band 3: Honor Among Thieves (Noch ohne dt. Titel)







Mittwoch, 10. August 2011

Mittelsturm - Mike Maurus




Mittelsturm – Mike Maurus

Jeder kennt „Die wilden Kerle“. Kinder die hervorragende und sehr eigensinnige Fußballer sind. Inzwischen gibt es neben dem Büchern, natürlich auch die Verfilmungen, Hörspiele und eine Menge anderer Artikel.

Es dreht sich alles um Fußball, jedoch immer etwas stark abgewandelt. In seinem neuesten Buch von Mike Maurus – einer der Schöpfer der Wilden Kerle, zaubert sich der Autor eine wilde Geschichte die in Fantasmanien spielt. Die Geschichte und hier der erste Teil – spielt einer eigens geschaffenen Welt der Fantasy und hier bezeichnen sich „Die wilden Kerle“ als „Die verdammten Rotznasen.

Inhalt

In einem ärmlichen Vorort der Küsten und Grenzstadt Arkanon in Fantasmania leben die beiden jungen Lorenzo und William. Doch in ihrem Waisenhaus in den sie wohnen, ist die Welt nicht ganz so sorgenfrei. Die Kinder werden als Arbeiter ausgenutzt, dass Geld streicht dann das Waisenhaus ein. Der einzige Lichtblick für die Kinder ist die Freiheit auf dem Fußballplatz, wo sie gerne jeder freie Minute ihrer ohnehin schon beschränkten Zeit verbringen. Doch dieser Bolzplatz ist mehr ein wildes Feld, ein Acker auf den die Tore eher provisorisch aufgestellt sind. Lorenzos und Williams Mannschaft nennen sich „Die Verdammten Rotznasen“.

Eines Tages wird die trügerische Ruhe durch die reichen Kinder aus der Oberstadt unterbrochen. Die „Monster Soccer“ fordern die „Verdammten Rotznasen“ heraus und Lorenzo lässt sich zur einer leichtsinnigen Wette provozieren.
Lorenzo gewinnt Wette – er dribbelt an seinen gegnerischen Spielern den Ball vorbei und schießt ein Tor, doch das Spiel wird durch ein magisches Gewitter unterbrochen, und die jungen der beiden Mannschaften fliehen nach Hause.

Nach dieser bitteren Niederlage werden „Die Verdammten Rotznasen“ vom Herrscher und Baron der Stadt Arkanon, Frasbert von Fresseisen zu einem offiziellen Spiel in die Oberstadt eingeladen. Hintergrund der Revanche ist, dass sich der Sohn des Barons, der bei den Monster Soccers spielt, für die Schmach rächen möchte. Hoch motiviert und frech, rechnen die „Rotznasen“ wiederum mit einem glatten Sieg, doch der Baron spielt falsch und entführt die beiden führenden Spieler Lorenzo und William. Leider geschieht hierbei ein Unglück – William wird durch einen Armbrustpfeil getötet und findet sich als lebendes Gespenst wieder…

Kritik

Fußball ist eben doch immer anders! Mit Mittelsturm hat der Autor kein typisches Fußballbuch verfasst. Eher ungewöhnlich lässt er den Ball in einer Fantasywelt rollen und umgibt die Spieler neben ihren menschlichen Talenten, noch mit einer Prise Magie. Ähnlich wie schon bei den wilden Kerlen, geht es aber nicht nur um den Fußball. Die Charaktere stehen vielmehr im Mittelpunkt der Geschichte und damit allen voran – Lorenzo und William die allerlei Abenteuer und Gefahren bestehen müssen

Der Leser sollte sich ganz klar vor Augen führen, dass die Geschichte im Genre „Fantasy“ spielt. Das uns neben der Magie auch hier Wesen wie Gnome, Zauberer, Werwölfe oder gar sprechende Bücher begegnen, sollte also nicht verwunderlich sein.

„Mittelsturm“ ist abwechslungsreich und sehr unterhaltsam, und ebenso spannend. Auch für die Leser die dem Fußball nicht viel abgewinnen können, und vielleicht andere Sportarten vorziehen, ist dieses Buch doch sehr zu empfehlen.

Manchmal überschlägt sich allerdings die Handlung und Mike Maurus spielt sich dann sehr ins Abseits, so dass der Leser manchmal gezwungen sein wird, einzelne Passagen noch einmal lesen zu müssen. Doch vielleicht lesen Kinder und Jugendliche ja doch ganz anders, wie wir Erwachsene. Neben der dichten Handlung gibt es auch einige, nett gezeichnete Grafiken die insgesamt sehr auflockernd wirken.

Fazit

Die Ähnlichkeit zu „Den Wilden Kerlen“ ist nicht weiter überraschend. Gerade für Kinder und Jugendliche die neben dem Fußball, auch die Fantastische Literatur ist „Mittelsturm“ ein echter Volltreffer.

Prädikat : Lesen Sie doch „Mittelsturm“ nach einem schönen Fußballspiel an einem Samstag oder Sonntag. Wirklich eine runde Sache. Danke Herr Maurus.

Michael Sterzik

Produktinformation
  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
  • Verlag: Coppenrath, Münster; Auflage: 1., Aufl. (August 2006)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3815767547
  • ISBN-13: 978-3815767542
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre