Der sterbende König – Bernard Cornwell
Der König stirbt.
Das Reich
soll leben.
Zum Ende des neunten Jahrhunderts droht England erneut im Chaos zu
versinken. Uhtreds Herr, König Alfred, ist ein todkranker Mann. Krieg liegt in
der Luft. Alfred will, dass sein Sohn Edward ihm auf dem Thron folgt. Doch die
Krone begehren viele, Sachsen und heidnische Wikingerfürsten. Ist es für den
Krieger Uhtred nun an der Zeit, das ihm geraubte Land im Norden
wiederzuerobern? Nein. Denn auch wenn ihn kein Eid an den schwachen Königssohn
bindet: Uhtred wird nicht zusehen, wie Alfreds Traum von einem starken England
in Blut und Brand versinkt. (Verlagsinfo)
Kritik
Der sechste Band der
„Sachsen vs. Wikinger –Saga“ von Bernard Cornwell ist mit Sicherheit einer der
ruhigeren Titel innerhalb dieser Reihe.
Es ist wahrscheinlich die
Ruhe vor dem Sturm, der kommen wird. König Alfred, Herrscher von Wessex liegt im
Sterben und die britische Insel ist noch immer nicht unter einem Banner
vereint. Zu viele Gebiete sind von den Wikingerfürsten besetzt, die ähnlich wie
König Alfred über ihr Territorium herrschen. Und auch innerhalb der eigenen
Familie Alfreds, sind sich seine Kinder nicht einig wer über wem herrschen und
regieren soll. Die Dänen verhalten sich noch ruhig, es ist die Zeit zu
paktieren, Bündnisse zu schließen um sie entweder loyal einzuhalten oder sie
gleich zu brechen. Es ist eine Zeit der Intrigen und der persönlichen
Motivation, vom Kuchen der Macht möglichst viel abnehmen zu können.
Damit beginnt für Uhtred
eine unruhige Zeit, auch für ihn selbst nicht nur als „Diener“ und Schwert des
Königs. Welchen Weg soll der nicht mehr junge Recke nehmen. Es wäre die
Gelegenheit sich den Dänen anzuschließen, um vielleicht sein Erbe und seine
Burg seinem verhassten Onkel abzunehmen.
Diese Gedanken der Dänischen
Wikingerfürsten, die England nun final erobern könnten, bilden das Grundgerüst
der ganzen Geschichte die uns Bernard Cornwell erzählt. Dabei geht es weniger
um die detaillierte Erzählung von Schlachten, die der Autor in Perfektion
beherrscht, sondern eher darum welche Entscheidung die einzelnen potenziellen
Thronanwärter nun einschlagen wollen.
Das mag für jeden Leser von
Bernard Cornwell auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen und viele werden
die actionlastigen Szenen vermissen, doch auch ein Autor muss sich neu
orientieren, wenn ihm das Zeitfenster dieser Epoche seinen Willen aufzwingt.
Und so lässt der Autor König Alfred gegen Ende des Romans sterben und schließlich
am Ende des Romans wird der Leser wissen, das Uhtred weiterkämpfen wird, denn
es wird noch lange nicht ruhig auf der britischen Insel.
Einen wirklichen
Spannungsbogen erreicht die Geschichte diesmal nicht. Viel mehr ist der
vorliegende Band die Einleitung für einen beginnenden Kampf um den Thron, der
in den nächsten Bänden sicherlich erzählt werden wird. In „Der sterbende König“
orientieren sich die Protagonisten „neu“ und damit übernehmen Dialoge den Kern
der Geschichte und lassen die schwingenden Schwerter und Äxte diesmal erst in
der zweiten Reihe Platz nehmen.
Fazit
„Der sterbende König“ ist
kein schlechtes Buch, allerdings ohne konstanten, oder sich überhaupt zu
entwickelten Spannungsbogen, dass schwächste dieser Reihe.
Es fehlt ein wenig an
Atmosphäre und an dramatischen Inhalten, die sicherlich im siebten Band wieder
zum Tragen kommen.
Letztlich ist „Der sterbende
König“ von Bernard Cornwell zu empfehlen, da die Geschichte um die Entstehung
von England hier weiter erzählt wird. Manchmal muss man halt eine kleine Pause
einlegen, um neu an Fahrt gewinnen zu können.
Unabhängig von den anderen Titeln,
dieses Buch zu lesen, macht überhaupt keinen Sinn, denn schon nach wenigen
Seiten wird der Leser feststellen, dass es ihm nicht gelingen kann, den roten
Faden überhaupt erkennen zu können.
Ich freue mich auf den
nächsten Band – denn bekanntlich, sind Kämpfe um einen Thron, um Land und
Macht, alles andere als ruhig.
Der König ist tot – Lang lebe
der König.
Michael Sterzik
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