Es gibt Buchreihen, die auch
nach mehreren Bänden nicht weniger spannend werden. Die Uhtred-Saga von Bernard
Cornwell – gehört zu den spannendsten historischen Buchreihen auf dem derzeitigen
Buchmarkt. Und der Erfolg gibt dem Autor recht.
Inzwischen reitet der
Protagonist Uhtred – ein Sachse, der den Großteil seiner Kindheit und Jugend
unter den Nordmännern, den Wikingern verbracht hat, im neunten Teil – Die dunklen
Krieger. Er hat König Alfred überlebt und sein Leben dem Kampf gegen die
Nordmänner auf britischen Boden gewidmet, und doch schätzt er den Glauben, die
Traditionen und auch die Lebensart und Kultur der rauen, räuberischen
Seemänner.
Bernard Cornwells Uhtred-Saga
lebt nicht zuletzt von der Entwicklung und der Sterblichkeit seiner Charaktere.
Uhtred in den ersten Bänden, ein noch impulsiver, fast schon jähzorniger Mann,
entwickelt er sich in den nachfolgenden Romanen sehr realistisch. Verluste,
Lieben, Ängste und Hoffnungen – Todesfälle von Freunden oder respektierten
Feinden, Verrat und politische Intrigen. All diese Schicksalsschläge und
Situationen formten den Uhtred, den wir jetzt erleben. Im Herbst seines Leben
angekommen, ist dieser etwas besonnener und vorsichtiger geworden, allerdings
scheut er sich auch niemals vor einen Kampf.
In „Die dunklen Krieger“
erleben wir wieder gnadenlose, dreckige Kämpfe im Schildwall. Wir lesen vom Töten
und getötet werden – von menschlichen Tragödien und von Rache verzerrten
Menschen. Bernard Cornwell beschreibt das Leben der Sachsen und Nordmänner sehr
drastisch, aber immer authentisch und natürlich unheimlich spannend. Der
vorliegende Roman entfacht im Norden von Britannien einen Ansturm der
Nordmänner und der verbündeten Iren und der Titel lässt schon vermuten, dass
hier Kämpfe im Fokus der Handlung stehen.
Zwar gibt es auch in diesen
Band erzählerische Längen und politische Themen zwischen den Erben Alfreds des
Großen und besetzten Regionen, doch konzentriert sich der Autor auf die
Auseinandersetzungen der Sachsen und der Nordmänner.
Das Uhtred nun „älter“
geworden ist, lässt ebenso den Schluss zu, dass diese Saga hoffentlich ein Ende
findet. Ein inhaltliches, plausibles Ende und eine Bühne auf die Uhtred seinen
letzten Kampf ausfechtet und mit dem Schwert in der Hand stirbt – Willkommen in
Walhalla an der Seite Odins. Doch bis
dahin wird es noch ein paar Bände geben – vielleicht sollte der Autor aufhören,
wenn es am schönsten ist!?
Leider wirken die Romane
manchmal recht eindimensional, denn der Leser folgt der Handlung aus der
Perspektive der Sachsen. Ein Wechsel der Perspektive und ein Blick auf die
Motivation der Nordmänner wären schon sehr interessant und aufschlussreich
gewesen. Diese Chance hat der Autor leider nicht erkannt, und jetzt
umzuschwenken ist sinnlos, da der Umfang der Handlung schon zu mächtig ist.
Sehr empfehlenswerter
Wikingerroman und ich freue mich auf den nächsten Titel – vielleicht kommt
Uhtred dann seinem Ziel näher die heimische Burg zurückzuerobern.
„Die Dunklen Krieger“ packt
den Leser und katapultiert zwischen die Reihen der Wikinger und Sachsen –
Brillanter Unterhaltungsroman.
Michael Sterzik
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