Ein Kind zu verlieren, auch wenn es ein „Unfall“ war, muss mit das schlimmste sein, was einer Familie geschehen kann. Das Familienfundament kann zerbrechen, und für die trauernden Angehörigen dreht sich die Welt kompromissloser. Dass die Zeit, alle Wunden heilt, ist dann auch nur eine übertriebene Farce. Nichts ist mehr so, wie es einst war. Der vorliegende Roman „Das Ferienhaus“ von C.M. Ewan ist eine Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen, fast schon inflationär wie diese sich die Hand geben.
Der erste Thriller des britischen Autors ist soeben im
Verlag Blanvalet erschienen.
Als Tom Sullivan nachts um zwei ein Fenster zerbrechen
hört, werden seine schlimmsten Albträume Wirklichkeit: Jemand ist ins Haus
eingedrungen und trachtet ihm und seiner Familie nach dem Leben. Sein
Feriendomizil mitten im schottischen Nirgendwo, das eigentlich für ein paar
Wochen zu einem beschaulichen Urlaubsort werden sollte, bietet keinen Ausweg.
Eine atemberaubende Verfolgungsjagd beginnt, während der sich Tom mehr als
einmal fragt, ob er denen, die ihm am nächsten sind, wirklich vertrauen kann.
Seine Ehefrau Rachel beispielsweise scheint irgendetwas vor ihm zu verbergen
...(Verlagsinfo)
Ein Buch ist ja immer ein Stück „Kunst“ – die Verarbeitung
der Ideen des Autors. Handlung, Setting, Charaktere, Nebengeschichten – ein
guter Roman verbindet all diese Elemente und damit ist dann der
Unterhaltungswert sehr hoch. Ausgewogen muss ein Roman sein – er muss
überraschen, durch Spannung überzeugen und originell sein. „Das Ferienhaus“ von
C.M.Ewan hat leider von alledem nichts.
Die Story ist nichts Neues: Ein Überfall in einem Ferienhaus.
Das Überleben der armen Opfer, ihr heldenhafter Mut, vielleicht auch ein Opfer
bringen zu müssen. Eine spannende, dramatische Atmosphäre, voller Wendungen,
vielleicht mit Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hat? Auch all das
findet man in dem vorliegenden Roman nicht.
Die gesamte Storyline ist völlig übertrieben. Weder
authentisch noch originell. Eine abstruse Aneinanderreihung von Logikbrüchen
und viel künstlicher Dramaturgie. Die Story erzählt C.M.Ewan fast schon
minutiös, damit wirken dann auch die Dialoge völlig inhaltslos.
Besonders schlecht sind die Charaktere. Eine depressive
Selbsthilfegruppe, die jammert und klagt, sich in Selbstmitleid suhlt. Die
Handlung ist auch maßlos überdreht, eben weil die Figuren allesamt nervig sind
und so dumme, unüberlegte Handlungen ausführen. Actioneinlagen retten dann die
Story auch nicht mehr. Der intelligenteste und sympathischste Charakter ist
dann wohl der Hund in diesem Roman. Auf den kann man sich wenigstens verlassen.
Eine Spannung entsteht gar nicht – schon im Intro, das sich
quälend hinzieht, fragt man sich: Was soll das jetzt alles? Nebengeschichten
und Nebenfiguren unterstützen nicht und wirken deplatziert.
Stil, Ausdruck und Sprache wirken amateurhaft und manchmal
gehetzt. Der Autor konnte sich offensichtlich nicht entscheiden, wie er
schlussendlich seine Story konzipiert.
Fazit
Es gibt nichts Positives an diesem Roman zu bewerten.
Sparen Sie sich bitte die Lebenszeit. Von dem Autor möchte ich auch keine
weiteren Bände mehr lesen wollen. Zu wenig Talent – vielleicht sollte er selbst
in die Ferien gehen und einen Autorenkurs besuchen, das war eher dilettantisch.
Michael Sterzik
3 Kommentare:
Gutes Rezension, ich kenne viele der verwendeten Wörter, 5 Daumen hoch
Hallo lieber Michael.
"Die Story ist nichts Neues: [...] Auch all das findet man in dem vorliegenden Roman nicht."
Ich weiß nicht welches Buch Sie gelesen haben und ob es Ihnen an Esprit und Lebenserfahrung fehlt! Ich kann ihre Meinung überhaupt nicht teilen und bin immer noch gefesselt von dem Buch. Mitunter scheint es sie hätten persönlich etwas gegen den Autor oder wurden sie dafür bezahlt, das Buch schlecht zu reden?
Martin, Leipzig
Hallo.
Ich finde auch nicht das Martin recht hat. Der spinnt doch. das ist nur ein kostenloser Blog. damit kann man KEIN GELD verdienen.
So toll finde ich die Rezension niciht 2/5 sterne und das Buch nur 1/5 sterne, aber Martin ist ein Spinner. Pffff...für so einen kleinen Blog bezahlt kein Verlag Geld!
@Martin: Spinner!!!
David
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