Seit der Quantenphysik steht die wissenschaftliche Welt zwar nicht kopflos da, aber viele Fragen können wir noch immer nicht beantworten, vielleicht weil wir etwas übersehen, oder wir noch nicht das „Wissenslevel“ erreicht haben? Gibt es andere Dimensionen neben uns? Das Gefüge Raum und Zeit ist ggf. nicht mehr so starr wie es aussieht – andere Gesetze und dahinter Welten, die wir noch nicht erkannt, oder gesehen haben!
Befinden wir uns philosophisch interpretiert in einem
großen „Open World Game“? Ist die Menschheit der Spielplatz einer, oder
mehrerer Gottheiten? Ist unsere Seele, unsere Energie aus Gedanken, Erfahrungen
usw. unsterblich? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin?
All diese Fragen, bzw. die meisten werden mehr oder minder
im vorliegenden Buch verarbeitet, ohne allerdings in eine philosophische Tiefe
zu gehen. Der Roman von Terry Miles stellt sich als Thriller dar – ist er
allerdings zu keinem Zeitpunkt. „Rabbits“, erzählt vieles verspielt, ohne wirkliche
Substanz zu besitzen.
Es ist ein normaler Arbeitstag. Du siehst auf die Uhr:
4.44. Du checkst deine Mails, und 44 ungelesene Nachrichten warten auf dich.
Schockiert realisierst du, dass heute der 4. April ist – der 4.4. Und als du in
dein Auto steigst, um nach Hause zu fahren, zeigt der Kilometerzähler 44.444 an.
Zufall? Oder hast du gerade RABBITS für dich entdeckt?
Seit vielen Jahren hat K keine Familie mehr und
kann sich nur noch auf zwei enge Freunde verlassen – Chloe und Baron. Gemeinsam
sind sie süchtig nach RABBITS. Niemand weiß genau, seit wann dieses geheime
Spiel im Untergrund existiert. Wann endlich die nächste Runde beginnt. Wer
mitspielt. Was der Gewinner bekommt. Doch diese eine Regel ist klar: Die
Spieler dürfen nicht darüber sprechen. Und wer gegen die Regel verstößt,
schwebt in Lebensgefahr. So wie ein berühmter Ex-Spieler, der K einen Auftrag
erteilt und plötzlich spurlos verschwindet. Alarmiert schlägt K alle Warnungen
in den Wind und fängt an, den Hinweisen zu folgen – ohne zu ahnen, dass die
gefährlichste RABBITS-Runde aller Zeiten längst begonnen hat..(Verlagsinfo)
Diese Jagd mit und nach den Kaninchen – das Spiel, dessen
Ziel nicht erklärt wird, dessen Regeln nebulös wirken und der Preis nicht klar
identifizierbar ist, ist zu keinem Zeitpunkt spannend. Für jeden Gamer – egal
ob Brettspiel, oder am Rechner/Konsole mag es interessant sein, doch auch diese
werden sich die Frage stellen: Was soll diese ganze Schnitzeljagd eigentlich?
Spannung und Unterhaltung hin oder her – aber übrig bleibt
sind konfuse, völlig überdrehte Erklärungen, die, wenn man sich philosophisch
und wissenschaftlich mit solchen Theorien auseinandersetzt, mehr wie
einfallslos sind. Danke für nichts.
Nicht mal die Rätsel, die sich um Systeme drehen, um
geheime Botschaften sind originell ansprechend!? Völlig überdreht und am Ziel
mit Bravour vorbeigeschlittert ist die Story allemal.
Was bleibt übrig von diesem Buch? Nichts – kein Ansatz, dass man über das eine
oder andere Thema intensiver nachdenken und recherchieren möchte. Kein
illustrierter Gedanke, der einen Aha-Effekt hat. Eine „Mechanik“, die uns die
Welt erklärt und näher bringt – an diesen Gedanken lässt uns der Autor nicht
teilhaben.
Positiv dagegen sind die Charaktere gestaltet – alle
mitsamt gut aufgestellt und wirklich gut in Szene gesetzt, aber retten können
sie den Roman nicht.
Fazit
Eine Geschichte, an der man vergeblich den Einstieg und
Ausstieg sucht. Philosophisch mangelhaft und ein Labyrinth aus unbeantworteten
Fragen.
Leider ein Roman, den ich nicht empfehlen kann.
Michael Sterzik
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