Sonntag, 25. September 2011

Ketzer - Stephanie Parris

Giordano Bruno, als Ketzer auf der Flucht durch halb Europa, gerät in die erbarmungslosen Auseinandersetzungen zwischen englischer Staatsmacht und zu allem entschlossenen papsttreuen Fanatikern.

Auf der Flucht vor der Inquisition kommt Giordano Bruno nach Oxford. An seinem ersten Morgen im Lincoln College wird er von einem wild bellenden Hund und den entsetzlichen Schmerzensschreien eines Mannes geweckt. Das Tier wurde auf das Opfer gehetzt, doch der Rektor schweigt. Als ein weiterer Geistlicher, der dem katholischen Glauben abgeschworen hatte, brutal ermordet wird, fürchtet Bruno, dass er der Nächste sein könnte, denn der Mörder scheint es auf Glaubensverräter abgesehen zu haben. Holt Bruno die Vergangenheit, vor der er geflohen ist, wieder ein? Und welche Rolle spielt dabei die geheimnisvolle Tochter des Rektors, die sich verdächtig für Alchemie interessiert und für die der Mönch verbotene Gefühle hegt?

Der streitbare Freigeist Giordano Bruno begibt sich auf den gefährlichen schmalen Grat zwischen Glauben und Ketzerei.








STEPHANIE PARRIS

Ketzer

Roman

Originaltitel: Heresy
Originalverlag: Doubleday, New York 2010
Aus dem Amerikanischen von Nina Bader 
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 512 Seiten,13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-8090-2586-3
€ 19,99 [D] € 20,60 [A] CHF 28,50* (empf. VK-Preis) 

Verlag: Limes











Sonntag, 18. September 2011

Agent 6 (Tom Rob Smith)


Für sein Land würde Leo Demidow alles tun. Für seine Familie würde er sterben. Die Suche nach dem, der sie zerstört hat, hält ihn am Leben.
Und nur ein Mann kennt die Wahrheit: Agent 6
Moskau 1950. Der schwarze amerikanische Sänger Jesse Austin besucht die Sowjetunion, um sein idealistisches Bild des Kommunismus zu überprüfen. Damit Austin nicht hinter die Kulissen des für ihn inszenierten Alltags schauen kann, wird ihm Geheimdienstoffizier Leo Demidow an die Seite gestellt. Doch trotz Leos Einsatz kommt es fast zum Eklat. Fünfzehn Jahre später reist Demidows Frau Raisa mit ihren beiden Töchtern nach New York, wo ein Konzert sowjetischer und amerikanischer Schüler für Entspannung im Kalten Krieg sorgen soll. Auch Jesse Austin wurde eine Rolle in dem Spektakel zugewiesen. Der Abend endet mit mehreren Toten, und nur ein Mann weiß, was wirklich geschah: Agent 6. Und eines Tages wird Leo ihn finden.(Verlagsinfo)

Michael Sterzik

TOM ROB SMITH

Agent 6

Roman

Originaltitel: Agent 6
Originalverlag: Simon & Schuster, UK
Aus dem Englischen von Eva Kemper 
DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Verlag: Manhattan
Erscheinungstermin: 19. September 2011 



Freitag, 16. September 2011

Torso - Wolfram Fleischhauer

Zwei Tote.
Ein Rätsel.
Keine Gnade.

In einem leerstehenden Berliner Hochhaus macht die Polizei einen grausigen Fund. Ein makaber drapierter Frauentorso stellt alles in den Schatten, was Hauptkommissar Zollanger in seiner Laufbahn je zu sehen bekam.

Anderswo in Berlin will eine verzweifelte junge Frau nicht an den »Selbstmord« ihres Bruders glauben – und sticht ahnungslos in ein Wespennest aus Gier, Verrat und Vertuschung übelster politischer Machenschaften.

Der große Thriller von Wolfram Fleischhauer. (Verlagsinfo)



Verlag: Droemer
Erscheinungsdatum: 04.10.2011


Michael Sterzik

Montag, 12. September 2011

Deus Ex - Human Revolution

Nach 10 Jahren endlich ein würdiger Nachfolger des Spieles Deus Ex. Aber es ist mehr wie eine Neuauflage: Soviel Freiheiten innerhalb eines Rollenspiels sieht man selten. Hinzu noch die philosophischen Elemente die einen darüber nachdenken lassen, ob dies auch in knappen 18 Jahren zur Realität werden kann.


Längst schon gibt es die Überlegungen in der Medizintechnik den Körper eines Menschen mit modernster Nanotechnologie aufzurüsten. Doch ab wann ist der Mensch, dann noch ein Wesen aus Fleisch und Blut und wie verhält es sich dann mit unseren Gefühlen? Wird unsere Zivilisation aus Darth Vaders und Terminatoren bestehen? 


Im "Spiegel" gab es heute einen sehr interessanten Artikel:




In der Klinik kann man Augen kaufen. Augen, mit denen man durch Wände sehen kann. Außerdem gibt es Beinprothesen, mit denen man höher springen kann, Scanner, mit denen sich die Persönlichkeitsstruktur von Menschen erkennen lässt, und Gehirnimplantate, die beim Hacken von Computern helfen. Alles, was man dafür braucht, ist Geld. Aber dieses Geld haben viele Menschen nicht, die auf der Straße leben im Detroit des Jahres 2027. Deshalb lassen sie sich einspannen in den blutigen Kampf, der in ihrer Stadt ausgebrochen ist um die Frage, was eigentlich den Menschen ausmacht. Um diesen Kampf geht es in "Deus Ex: Human Revolution", dem wohl ambitioniertesten Videospiel des Jahres.


Wie viel Philosophie passt in ein Spiel?" Das sei eine entscheidende Frage, sagt Mary DeMarle. Die Amerikanerin sitzt im Eidos-Studio in der Innenstadt der kanadischen Metropole Montreal, draußen rauschen die Autos über die regennasse Fahrbahn. Der trübe Tag scheint wie gemacht für die Präsentation eines Spiels, das erst einmal durch seine düsteren Farben auffällt. DeMarle ist die Autorin von "Deus Ex: Human Revolution", dem dritten Teil der "Deux Ex"-Reihe, und sie weiß natürlich, dass man sehr viel Philosophie in ein Spiel packen kann. Man darf es nur nicht zu offensichtlich machen.


DeMarle hat die Geschichte des Spiels geschrieben, die Dialoge entworfen, den Hintergrund, das Thema des Spiels mitentwickelt. Es geht um Transhumanismus, die Optimierung des Körpers durch Implantate. Was nach Science-Fiction klingt, ist nicht mehr so weit entfernt. "Viele Firmen forschen bereits daran", sagt DeMarle. "Wir haben lange recherchiert und versucht, eine realistische Vorstellung von dem zu bekommen, was 2027 bereits möglich sein könnte."

Es geht um Transhumanismus
Was ist machbar - und was ist zulässig? Wie weit kann der Mensch sich mit Hilfe von Technik weiterentwickeln, wie weit darf er der Evolution ein Schnippchen schlagen? Wann hört der Mensch auf, ein Mensch zu sein und wird zur Maschine? "Diese Fragen müssen bald entschieden werden", sagt DeMarle - und meint die reale Welt. Der Science-Fiction-Autor Philip K. Dick hat das Thema bereits 1968 in einem Roman behandelt: "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" heißt er. Aus ihm wurde Ridley Scotts legendärer Film "Blade Runner".
"Deus Ex" möchte es ihm nachmachen und erinnert erst einmal sehr an die Dystopie. Eine Nachtwelt, wie in "Blade Runner", unwirklich zwischen der heutigen Welt und einer unbestimmten Zukunft stehend. Die Entwickler verwenden gedeckte Farben wie auf Renaissance-Gemälden und beziehen sich auch in der Kleidung der mechanisch veränderten Menschen auf das 16. Jahrhundert. Sie haben dafür eigens eine virtuelle Modekollektion entworfen. "Wir wurden schon gefragt, wo man die Sachen kaufen kann", sagt DeMarle mit einem Augenzwinkern.
Wie Dick in der "Blade Runner"-Vorlage verpackt die "Deus Ex"-Autorin DeMarle ihre Philosophie in eine Agentengeschichte im Science-Fiction-Mantel. Sie gibt dem Spieler einen Protagonisten namens Adam Jensen an die Hand. Der ist Sicherheitschef bei Sarif Industries, einer Firma, die mechanische Implantate herstellt. Beim Überfall einer Söldnertruppe wird Jensen schwer verletzt, einzig die Implantate machen wieder einen vollständigen Menschen aus ihm. Jetzt trägt er optimierte Augen und einen künstlichen Arm, der ihm zusätzliche Kräfte verleihen kann, ein Chip im Gehirn hilft ihm bei seiner Aufgabe. Und seine Aufgabe ist nicht einfach: Jensen (also sein Über-Ich an der Konsole) muss herausfinden, wer für den Überfall verantwortlich ist, bei dem seine große Liebe ermordet wurde. Sind es Gegner des Transhumanismus, ein Konkurrenzkonzern oder gar die eigene Regierung? Es ist eine Intrige, der man auf die Spur kommen muss.

Die Implantate dienen dabei nicht nur der Geschichte, sondern auch dem Spiel, denn je nach zusätzlich erworbenem Implantat verändern sich Jensens Fähigkeiten und damit die Spielweise. Man kann sich mit größtmöglichem Bleieinsatz durch die Horden von Gegnern schießen oder als Hacker in Computersysteme eindringen und Alarmanlagen und Sicherheitssysteme lahmlegen oder sich als Spion leise in die Gebäude schleichen und Pheromone benutzen, um von Informanten die richtigen und wichtigen Hinweise zu bekommen. Man kann aber auch alles kombinieren, sich durch einen Raum schießen, um dort dann einen verborgenen Lüftungsschacht zu finden, der einen an ein Computerterminal führt, an dem sich ein Schutzsystem lahmlegen lässt. So viel Freiheit wie möglich soll der Spieler haben, das war schon die Maxime der ersten beiden "Deus Ex"-Spiele.
Sie sind bereits 2000 und 2004 erschienen, danach wurde die Reihe vorerst eingestellt, ein kommerzieller Erfolg war sie nicht, auch wenn Spieleguru Warren Spector, der Erfinder der Reihe, immer wieder darauf hinweist, dass der Hersteller Eidos mit "Deus Ex" keinen Verlust gemacht hat. Doch keinen Verlust zu machen reicht manchmal eben nicht. Vor allem, wenn man wie die "Tomb Raider"-Firma Eidos lange ums Überleben kämpfen musste. Inzwischen ist sie vom japanischen Square-Enix-Konzern aufgekauft worden, der Wagemut zurückgekommen, zumindest in Teilen.
"Wir haben versucht, den Ursprüngen der Reihe treu zu bleiben, wollten aber gleichzeitig Neueinsteiger nicht abschrecken." So beschreibt DeMarle den Spagat zwischen künstlerischer Vision und wirtschaftlichen Realitäten. Und er ist gelungen. Ihr Spiel ist äußerst komplex. Nimmt man normalerweise einfach seine Knarre und schießt auf alles, was sich bewegt, muss man bei "Deus Ex" immer wieder innehalten, nachdenken. Darüber, was der nächste Schritt sein könnte. Darüber, wie die Geschichte wohl weitergeht. Und vielleicht sogar darüber, ob man lieber Mensch oder Maschine ist. (Quelle: Spiegel.de)

Es ist was es ist - Eines der originellsten und vielleicht mit eines der besten Spiele in den letzten Jahren. 

Exzellent!

Michael Sterzik







Sonntag, 11. September 2011

Die Auserwählten (A.J.Kazinski)

Es ist doch erstaunlich, wie viel wir Menschen im Laufe unserer Evolution erreicht haben. Neben der Technik mit ihren Kommunikationskanälen und Fortschritten, haben wir weitreichende Entwicklungsschritte mit der Nanotechnologie und Medizintechnik gemacht. Seit Ende des letzten Jahrhunderts stehen wir mit der Quantenphysik vor einigen neuen Erkenntnissen, aber noch mehr offene Fragen stellen sich den Wissenschaftlern, was Raum und Zeit angeht. Gibt es mehrere Dimensionen? Dass dabei die Religion und die Wissenschaft immer mal wieder auf Konfrontationskurs gehen, bleibt nicht aus. Doch sehen wir alle die Welt nur aus einer sehr beschränkten Perspektive, als würden wir durch ein Fernglas schauen und konzentrieren uns dabei nur auf einen kleinen Ausschnitt. 

Kann man Religion erforschen und ggf. mit der Wissenschaft kombinieren, um eine Basis der Zusammenarbeit zu finden? Was wissen wir wirklich? Im Grunde nicht viel, da eindeutig die Anzahl der Warum, Wieso, Was, Wann und Wer - einfach gigantisch überwiegt. 

Dann ist da noch die Frage nach "Gott"! Ob nun religiös oder wissenschaftlich betrachtet - eine der elementarsten! Was passiert nach unserem Tod? Wartet da eine neue Welt auf uns, in der alles besser ist oder gehört der Tod zu Gottes Plan und ist für uns nur ein nächster Schritt? Elisabeth Kübler-Ross und Dr. Ramond Moody haben das Phänomen "Nahtod-Erlebnis" erforscht und hinterfragt. Ihre Theorien sind ausgesprochen interessant und laden zum Nach- oder Umdenken ein. 

In dem vorliegenden Roman "Die Auserwählten" des dänischen Autorenduos A. J. Kazinski geht es um eine ganz Reihe von derartigen Theorien. Und dieser Wissenschafts- und Mystikthriller hat es wirklich in sich.


Inhalt

Tommaso di Barbara, ein venezianischer Polizist ermittelt in einem sonderbaren Mordfall. Das Opfer trägt ein sonderbares, blutiges Mal auf dem Rücken, das den Ermittler verstört. Als Tommaso feststellt, dass es rund um den Erdball mehrere Opfer gegeben hat, die alle mit einem ähnlichen Mal gezeichnet wurden, beginnt er alleine zu ermitteln. Sehr zum Widerwillen seiner Vorgesetzten, denn diese suspendieren ihn kurzerhand. 

Tommaso ist überzeugt davon, dass der nächste mysteriöse Mordfall in Kopenhagen passieren wird. Er nimmt Kontakt zu Kommissar Niels Bentzon auf und überlässt ihm seine gesamte Ermittlungsarbeit. Eines haben diese Opfer alle gemeinsam: Sie sind gute Menschen und haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen, zu beschützen. 

Da in Kopenhagen gerade der Klimagipfel in der Vorbereitungsphase ist, wird Kommissar und Polizeipsychologe Bentzon darauf angesetzt, um zugleich jegliche terroristische Bedrohung zu untersuchen. Da Bentzon als psychisch labil eingestuft wird, ist das für seine Dienststelle die Gelegenheit, ihn aufs Abstellgleis zu schieben. Doch Bentzon findet schnell heraus, dass er hier etwas Großem auf der Spur ist und intensiviert seine Ermittlungen. Hat es einen terroristischen Hintergrund, dass gezielt Menschen in aller Welt zu Tode kommen und von diesem Mal gezeichnet wurden? 

Ihm zur Seite steht die Astrophysikerin Hannah Lund. Eine sinnliche und schöne Frau, die nicht über den Tod ihres Sohnes hinwegkommt. Sie schließt sich Bentzon an und sieht das Rätsel als mathematische Gleichung. Mit analytischen Theorien und Bentzons Idealismus ermitteln die beiden und kommen auf der Spur von 36 Gerechten. Menschen, die scheinbar das Schicksal der Welt in ihren Händen halten und es nicht wissen. Als nur noch zwei Opfer fehlen, beginnt ein atemloser Wettkampf mit der Zeit.


Kritik

"Die Auserwählten" ist ein großartiger Wissenschafts- und Mystikthriller. Den beiden dänischen Autoren merkt man an, dass sie erfahrene Drehbuch- und Romanautoren sind. 

Das Kernthema, die Idee von 36 Gerechten, ist nicht unbedingt neu, aber in Verbindung mit Physik und Zahlensystem bekommt "Gottes Plan" eine gewisse Originalität. In jedem Fall fesselt der Roman, auch wenn sich die beiden Autoren viel Zeit damit lassen, die herrschenden Charaktere zu positionieren. Die beiden Polizeibeamten Tommaso und Bentzon sind in gewisser Weise Antihelden. In jedem Auftreten findet man sich selbst ein Stück wieder und sympathisiert schnell mit den beiden. 

Niels Bentzon steht sich meistens selbst im Weg. Seine Ehe mit der erfolgreichen Architektin Katherine, die inzwischen in Südafrika lebt und arbeitet, ist auf Messers Schneide. Ihre intimen Gespräche finden zumeist vor dem Computer in einem Chatsystem statt und nur zu gerne geht Niels Konfrontationen aus dem Weg. Zu gerne würde er seiner Frau wieder nahe sein, doch sein großes Problem, eine ausgeprägte Reisekrankheit und Angst hält ihn davon ab, ins nächste Flugzeug zu steigen. Weiter als Berlin ist er noch nicht gekommen, und das hat schon alles von ihm abverlangt. 

Doch beruflich gibt Bentzon sein Bestes. Als Polizeipsychologe hat er schon einiges gesehen und psychisch durchmachen müssen, wenn es darum ging, einen Geiselnehmer zu beschwichtigen und zu überzeugen, dass eine Aufgabe die beste Alternative ist. Doch er gilt als müde, abgebrannt und manisch-depressiv. Im Roman wirkt er allerdings überhaupt nicht so. Im Gegenteil, voller Energie und mit vollem Einsatz widmet er sich seiner neuen Aufgabe.

Die Astrophysikerin Anna und ihr Ermittlungspartner ergänzen sich wunderbar. Sie sieht die ganze Welt mit den Augen und Sinnen einer logischen Analytikerin. Hochbegabt und mit viel Feingefühl verfolgt sie die Spuren und entdeckt den Plan, nicht aber den Auslöser oder den Sinn. 

Die Handlung ist auch immer wieder durch kleinere Nebenschauplätze durchwoben. Eindrucksvoll ist hier auch zu lesen, wie Bentzon eine Geiselnahme deeskaliert oder der Klimagipfel startet. So viel Detailreichtum festigt noch einmal die Klasse des Romans und vervollständigt das Lesevergnügen. Überaus spannend ist natürlich auch die Haupthandlung in denen sich Fakten und Fiktion wunderbar ergänzen. Allein schon die These der 36 Gerechten aus dem jüdischen Talmud ist eindrucksvoll beschrieben. 

Auch wenn die Spannung im Laufe der Handlung immer größer wird, so ist das Ende bzw. der Ausgang ziemlich enttäuschend. Im Nachhinein relativiert sich das wieder, wenn man darüber nachdenkt, doch beim Schließen des Buches bleiben einige Fragen gänzlich unbeantwortet. 

"Die Auserwählten" ist mit Sicherheit ein Titel, der nur auf die Verfilmung wartet, denn ein solcher Thriller voller Geheimnisse lässt sich wunderbar in den Kinosaal transportieren. 


Die Autoren

A. J. Kazinski ist das Pseudonym für das dänische Autorenduo Anders RønnowKlarlund und Jacob Weinreich. Anders RønnowKlarlund, Jahrgang 1971, arbeitet als Autor und Regisseur. Für seine Filme ist er bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Jacob Weinreich, 1972 in Århus geboren, ist Drehbuch- und Romanautor. "Die Auserwählten" ist ihr erster gemeinsamer Roman. (Verlagsinfo)


Fazit

"Die Auserwählten" ist ein brillanter Thriller und ein wahrer Pageturner. Abgesehen vom schwächeren Ende, das man später wieder relativieren wird, hat mich der Thriller absolut überzeugen können.

Wissenschaft und Religion können Hand in Hand gehen und schließen sich nicht aus. Viele Dialoge im Roman drehen sich eigentlich immer wieder um das Kernthema von "Gut" und "Böse". Der Roman lässt den Leser nachdenken, auch über ein evtl. Weiterleben nach unserem Tode.

Nicht nur Niels Bentzon wird am Ende des Romans seine Welt und seine Existenz mit ganz anderen Augen sehen. 

Prädikat: Exzellent und absolut zu empfehlen. 


Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 608 Seiten
Originaltitel: Den sidste gode mand
Originalverlag: Politiken
Aus dem Dänischen von Günther Frauenlob
ISBN-13: 978-3453267671

www.randomhouse.de/heyne



Michael Sterzik







Die Gebeine von Avalon (Phil Rickman)


Aus den höchst vertraulichen Papieren des Dr. John Dee, Astrologe und Berater Ihrer Majestät, der Königin



Wer schützt die Königin gegen die Mächte der Finsternis?


Panik am Hofe von Elisabeth I.: Der Astrologe Nostradamus hat den Sturz der jungen Königin vorhergesagt, sollte es ihr nicht gelingen, «die Knochen ihres Ahnherrn zu finden». Gleichzeitig wird ruchbar, in der gewaltigen Ruine des Klosters von Glastonbury sei das Grab von König Artus entdeckt worden. Sofort schickt Elisabeth den fähigsten Mann auf die Suche: Dr. John Dee, Hofastrologe und aller verborgenen Wissenschaften kundig. Doch Glastonbury ist eine Stadt voller Geheimnisse. Bald verliebt sich der junge Gelehrte in die Tochter des Wundarztes. Erst spät erfährt er, dass ihre Mutter als Hexe starb. Wieder flammt der Hexenwahn auf in Glastonbury, grausame Morde geschehen, und am Ende steht John Dee tief in den Gewölben des Klosters einem stummen Feind gegenüber …(Verlaginfo)


Ein Historischer Roman mit dunkler Magie und düsteren Prophezeiungen von einem Meister des englischen Krimis. 

Michael Sterzik

Rowohlt Polaris
Hardcover, 640 S.
01.10.2011
15,95 €
978-3-86252-001-5








Dienstag, 6. September 2011

Code 1658 - Niklas Ekdal


»Extrem spannend und mit hoch explosivem Hintergrund.« Svenska Dagbladet  
Sie werden gerädert, enthauptet, geteert und gefedert. Eine Serie brutaler, fast mittelalterlich anmutender Morde sucht Schweden heim. Zugleich steuert ein atomar hoch gerüstetes Schiff auf die Schären vor Stockholm zu. Ein packender Verschwörungsthriller – von einem der angesehensten Polit-Insider Schwedens. (Verlagsinfo)

Michael Sterzik

  • Code 1658
  • Thriller
  • Erscheint: November 2011
  • Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
  • Originaltitel: I döden dina män
  • 448 Seiten
  • Kartoniert
  • € 9,99 [D], € 10,30 [A], sFr 14,90
  • ISBN: 9783492273718