Donnerstag, 20. Oktober 2011

Die Rückkehr der Templer - Martina Andre

Der Templer Gero und seine gefährlichste Mission

Hannah Schreyber hat den ehemaliger Templer Gero von Breydenbach geheiratet, den es mittels eines Timeservers aus dem Jahr 1307 in die Gegenwart verschlagen hat. Doch den beiden ist keine Ruhe gegönnt. Wissenschaftler finden heraus, dass die beiden ehemaligen Besitzerinnen des Servers im 12. Jahrhundert in Jerusalem festsitzen. Und dass es Hinweise gibt, dass die Vereinigten Staaten und Europa vor dem Untergang stehen. Gero und seine Templer sollen durch die Zeit reisen, um die jungen Frauen zu retten – und herausfinden, wie man die Apokalypse verhindern kann. Ein Himmelfahrtskommando beginnt ...

Eine rasante Zeitreise – eine hochspannende Templergeschichte.

Sonntag, 16. Oktober 2011

James Patterson - Das 9. Urteil

Dieser Mörder kennt nur ein Prinzip: Die Schwächsten müssen sterben …!
Er hat dem Tod ins Auge geblickt – und seither mordet er selbst. Die Schutzlosesten sind seine Opfer. Seine Rachsucht kennt keine Grenzen …

Eine Juwelendiebin hat in einer Prominentenvilla reiche Beute gemacht und konnte gerade noch unerkannt entkommen. Unmittelbar nach dem Einbruch wird die Bestohlene tot aufgefunden. Detective Lindsay Boxer ermittelt wegen Raubmords. Doch ein anderer Fall geht ihr viel näher: Ein skrupelloser Mörder macht in den Parkhäusern der Shopping Malls Jagd auf junge Familien. Als Lindsay eine erste heiße Spur verfolgt, wird ein Bombenanschlag auf sie verübt. Jetzt geht die Angst um in San Francisco; besorgte Bürger fangen an, sich zu bewaffnen. Und während der Mörder die Stadt in Atem hält, trifft im Polizeirevier ein Paket mit gestohlenen Juwelen ein. Ist die Einbrecherin der Schlüssel zu der unheimlichen Mordserie …?


JAMES PATTERSON

Das 9. Urteil

Thriller

Originaltitel: 9th Judgement
Aus dem Amerikanischen von Leo Strohm 
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 352 Seiten,13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-8090-2552-8
€ 19,99 [D] € 20,60 [A] CHF 28,50* (empf. VK-Preis) 

Verlag: Limes


Montag, 10. Oktober 2011

Der dunkle Thron - Rebecca Gable

Die Waringham-Saga:

01 "Das Lächeln der Fortuna"

02 "Die Hüter der Rose"
03 "Das Spiel der Könige"
04 "Der dunkle Thron"


Die Tudors waren ein walisisches Adelsgeschlecht und hatten den Thron Englands von 1485 bis 1603. Der Stammvater dieser Dynastie Owen Tudor war ein einfacher Ritter der durch die heimliche Ehe mit der Witwe des englischen Königs Heinrich V., Katharina von Valois. Er spielte keine unerhebliche Rolle in dem sogenannten Rosenkrieg (1455 - 1485) der Adelshäuser York und Lancaster die um den englischen Thron einen Bürgerkrieg entfachten. Dessen Nachkommen wurden berühmt, allen voran König Heinrich VIII. und später seine Tochter, die jungfräuliche Königin Elisabeth.


Allein das Leben König Heinrich VIII. könnte mehrere Romane mit Leben füllen. Seine Bedeutung als König, als Staatsoberhaupt, ist umstritten, seine Abspaltung von der Kirche Roms und seine sechs Eheschließungen allerdings berühmt. In seiner Regierungszeit kam es zu vielen dramatischen und historischen Veränderungen. Um den Anspruch auf den englischen Thron für sein Geschlecht den Tudors zu gewährleisten, war einer seiner größten Ängste, keinen legitimierten Sohn zeugen zu können, der ihm als König nachfolgt. Seine Exkommunikation und seine Lossagung von der römisch-katholischen Kirche stürzte sein Land in tiefe Verzweiflung und manchmal auch in verheerende Unruhen.


Seine Persönlichkeit ist nicht einfach zu definieren. Er war gebildet, verstand sich selbst als Humanist, sprach mehrere Sprachen, war sehr belesen und ein ausgezeichneter Turnierkämpfer und Sportler. Fatal war wohl, dass er neben zu vielen Beratern und einem enormen Erwartungsdruck seiner Regierung, zu schwach war, um eigene politische Entscheidung zu treffen. Vielleicht stellte er seine eigenen Interessen um seine Nachfolge viel zu sehr über die des englischen Volkes. Fakt ist, dass nicht wenige seiner engsten Freunde und Ratgeber auf dem Tower Hill dem Henker begegneten und den Tod fanden, inkl. zwei seiner Ehefrauen.


Rebecca Gablé, die in bisher drei Bänden, die Lebensgeschichten der Waringhams, einem fiktiven englischen Adelsgeschlecht, erzählte, setzt nun in einem vierten Roman: "Der dunkle Thron“"die Geschichte weiter fort.


Die Handlung spielt in den Jahren 1529 - 1553 und damit inmitten der Herrschaft König Heinrich VIII.



Inhalt


London 1529. Der vierzehnjährige Nicholas of Waringham lernt und lebt im Internat des englischen Humanisten und Rechtsgelehrten Sir Thomas More. Doch Nicholas erweist sich als nicht wirklich begabt und gelehrig. Seit zwei Jahren lebt Nick in diesem Internat und er schätzt und respektiert Thomas More sehr. Sein Einfluss bei Hofe und seine gebildete und weltmännische, aber auch freundliche, und wenn es sein muss, bestimmte Art, imponiert dem jungen Mann. Doch Thomas More ist auch ein Verfechter der römisch-katholischen Kirche und toleriert religiöse Reformen und Meinungen überhaupt nicht. Andersdenkende sind für ihn nur Ketzer, die niemals sein Vertrauen und seine Freundschaft erhalten.


Und genau das ist auch ein Grund, warum der Jurist und Politiker seinen Schützling Nick nach Waringham zurückgehen lässt. Nick soll seinen Vater, der im Verdacht steht, ein Lutheraner und Häretiker zu sein, warnen und zur Rechenschaft ziehen.


Mit einigen Zweifeln und Ängsten im Gepäck erreicht Nick die alte Burg Waringham, die schon bessere Zeiten erlebt hat. Runtergewirtschaftet und baufällig ist das Anwesen nur noch ein Schatten seiner selbst. Zum persönlichen Feind hat Nick, seit den jüngsten Kindertagen, noch seine Stiefmutter und seine Stiefschwester, die er und seine Schwester als Sumpfhexe und Brechnuss bezeichnen.


Als Thomas Cromwell, ein Jurist und aufsteigender Politiker am Hofe des amtierenden Königs Heinrich VIII., Nicks Vater verhaften und in den Tower bringen lässt, scheint sein Schicksal besiegelt zu sein. Nick schafft es durch die Unterstützung seines Paten, Charles Brandon, den Duke of Suffolk, seinen Vater im Tower zu besuchen. Durch die schweren Verletzungen, die Nicks Vater durch die Folter davongetragen hat, stirbt er vor den Augen seines Sohnes.


Nick wird klar, dass sein Vater nur eine Schachfigur auf dem politischen Brett war und er durch eine Intrige des Kardinals Wolsey zu Fall gebracht wurde. Damit ist Nick nun der nächste Lord of Waringham und tritt ein schweres Erbe an. Seine Baronie ist desolat, er hat keine abgeschlossene Ausbildung zu guter Letzt bittet die Königin Katharine von Aragon ihn um einen persönlichen Gefallen. Nick soll ihre einzige Tochter Mary beschützen.


Als Nick sein Erbe antritt, steht er vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen und seine persönliche Lage sieht nicht viel besser aus. Traditionell stürzt sich der junge Lord in eine folgenschwere Entscheidung, als er die Aufgabe übernimmt, Prinzessin Mary, die Tochter von Katharina von Aragorn und König Heinrich VIII., zu beschützen.


Nick, der durch den Foltertod seines Vaters die Schuld und Verantwortung bei seinem König sieht, stellt sich gegen die Interessen der Krone. Er lehnt sich gegen die Reformen des Königs auf, er ist überzeugt von der geistigen Idee und den Idealen seines Lehrers und Mentors Thomas More. Außerdem, weil die Reformen mit roher Gewalt von dem persönlichen Sekretär seiner Majestät, Thomas Cromwell, durchgesetzt werden.

Als Thomas More dem Supremateid auf den König ablehnt, wird er auf dem Tower hingerichtet. Nick beschließt seiner Verhaftung zu entgehen, flieht in den Untergrund und schleicht sich als einfacher Stallbursche in den Haushalt von Prinzessin Elisabeth und Mary. Von hier aus kann er Mary weiter unterstützen und beschützen, nicht zuletzt durch die Hilfe von Chapuys dem kaiserlichen Diplomaten und Spion. Als Anne Boleyn ihren Kopf verliert und Jane Seymour Königen von England wird, wird das Leben für die beiden Töchter und Halbgeschwister erträglicher. Jane Seymour versöhnt Vater und Töchter und Nick kann sein selbst gewähltes Exil aufgeben und wieder als Lord of Waringham ans Licht der Öffentlichkeit treten. Doch Nicks Leben wird nicht ruhiger, denn noch stellt der König seine Interessen vor die Liebe zu seiner Tochter Mary, die sich inzwischen bedroht fühlt.


Kritik


Der vierte Band und wahrscheinlich auch nicht der Letzte, ist deutlich anders verfasst als die drei Bände, die die Geschichte der Waringhams so brillant erzählen. Die historischen Ereignisse auf der britischen Insel bilden von 1360 bis 1485 den Grundstein der ersten drei Bände der "Waringham"-Saga. Waren die drei Bände zeitlich genau aufeinander folgend, entsteht hier eine erste Lücke, da der Startpunkt von "Der dunkle Thron" das Jahr 1529 ist.


In "Das Lächeln der Fortuna" ist Robin of Waringham die Hauptfigur und kämpft um seinen Besitz. Sein jüngster Sohn John spielt in "Die Hüter der Rose" den maßgeblichen Part und dessen jüngster Sohn Julian übernimmt die Hauptrolle in "Das Spiel der Könige".


Julians Beziehungen zu dem Haus Tudor sind in dem Buch "Das Spiel der Könige" erzählt. Dort waren die Beziehungen zwischen den Adelsgeschlechter Waringham und Tudor noch ohne persönliche Verfeindungen oder Antipathie. Das ist alles schön und gut, doch Nicks Beziehungen zum Königshof sind faktisch nicht die besten. Die Waringhams waren bekannt für ihre Pferdezucht, die weit über die Grenzen der Baronie ging. Doch diese Haupteinnahmequelle ist versiegt, da der König seinen Adligen und Rittern verboten hat, dort Pferde zu kaufen oder ausbilden zu lassen. Das Marktrecht für Waringham ist damit erloschen. Nicks Vater hatte nicht sonderlich viel Interesse seine Ländereien wirtschaftlich auszubauen, um davon leben zu können. Sein Faible für Bücher und die Korrespondenz mit "Ketzern" bilden seinen Lebensmittelpunkt.


Diese kurze Beschreibung der Handlung beschränkt sich nur auf wenige Momentaufnahmen dieser, doch sehr tragischen und gefährlichen Zeit. Anders als in den ersten Romanen wird hier fast gar nicht gekämpft. Also Schwerter und Lanzen werden nicht ins Feld geführt - die Waffen in diesem Roman sind Intrige, Verrat und List und Rache. Es ist ein politischer Krieg um Macht und Einfluss bei Hofe und spiegelt ein sehr realistisches und historisches Bild wieder.


Aber auch wenn hier nicht in wilden Schlachten die Schwerter geschwungen werden, so ist das politische Schlachtfeld nicht minder spannend. Im Gegenteil - Rebecca Gablé hat großartig erzählt, wie dekadent, gefährlich und mit allen legalen wie illegalen Mitteln gekämpft wird. Eine große und vielleicht die zerstörerischste Waffe ist hier die religiöse Überzeugung, die immer mal wieder wechselt und gerade so individuell eingesetzt wird, um seinen Kopf zu retten.


Die Protagonisten in dem vorliegenden Roman sind sehr gut und ausführlich recherchiert. Rebecca Gablé gelingt das Bravourstück, einige lichte Stellen in der historischen Geschichte mit Leben und Handlung zu füllen. Einzelne Charaktere sind leider zu wenig beschrieben oder zu schnell abgehandelt. Dass König Heinrich VIII. mit seinen sechs Ehen permanent selbstgemachten Ärger ins Hause Tudor brachte, kommt in diesem Roman gut zur Geltung. Allerdings hätten einzelne Königinnen mehr Einfluss in die Geschichte bringen müssen. Jede der Damen hat schließlich eine tragische Geschichte für sich zu erzählen - Ein Kinderreim z. B. ist dieser hier: "Divorced, Beheaded, Died, Divorced, Beheaded, Survived." - "Geschieden, Geköpft, Gestorben, Geschieden, Geköpft, Überlebt."


Auch die Feinde unseres Nicholas of Waringham sind zwar gut in Szene gesetzt, aber manchmal zu einseitig. Thomas Cromwell hatte mit Sicherheit nicht nur schlechte Seiten und selbst König Heinrich VIII. war vielleicht ein Opfer seiner Zeit.


Die Charakterzeichnung von Nick dagegen ist fantastisch. Gerade weil sie so viele Ecken und Kanten hat, zeigt sich die Fehlbarkeit und simple Menschlichkeit in seiner Figur. Oftmals begreift man sein persönliches Handeln nicht oder geht sehr deutlich mit ihm ins Gericht. Seine Fehler sind so transparent und offensichtlich, auch hier ist ein Waringham eben ein Waringham und ein Schwur eben ein Schwur. Tradition hin oder her.


Rebecca Gablé bedient sich leider keiner neuen Ideen. Die grobe Handlung ist wie in den anderen Romanen ähnlich aufgebaut. Doch finde ich in "Der dunkle Thron" die Charaktere in dieser dunklen Herrschaft vortrefflich und brillant einbezogen.


Ihr erzählerischer Stil ist ähnlich den Vorgängertiteln. Sie spart sich Nebengeschichten und konzentriert sich auf ihren Hauptplot. Der Roman wird immer aus der Perspektive von Nick erzählt. Das mag ein wenig einseitig sein, doch mindert es nicht im Geringsten die Spannung.



Autorin:


Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, in einer Kleinstadt am Niederrhein geboren, studierte nach mehrjähriger Berufstätigkeit Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik in Düsseldorf. Sie wirkte an einem Projekt zur Erforschung anglonormannischer Manuskripte mit. Diese Forschungsergebnisse flossen in ihre weitere literarische Arbeit mit ein. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr erster Roman "Jagdfieber" wurde 1996 für den Glauser-Krimipreis nominiert. Wenn sie nicht gerade an einem Roman schreibt, reist sie gern und viel, vor allem in die USA und nach England, oft auch zu Recherchezwecken. Außerdem gehört sie dem Autorenkreis historischer Romane "Quo Vadis" an. Neben der Literatur gilt ihr Interesse der (mittelalterlichen) Geschichte, dem Theater und vor allem der Musik, in fast jeder Erscheinungsform. Rebecca Gablé spielt Klavier, Gitarre, Cello und singt seit vielen Jahren in einer Rockband. Mit ihrem Mann lebt sie unweit von Mönchengladbach auf dem Land. (Verlagsinfo)



Fazit


"Der dunkle Thron" ist vielleicht der beste der Autorin. Jedenfalls kristallklar ein echter Pageturner, den man gelesen haben muss. Auch ohne die drei vorangegangenen Bände gelesen zu haben, absolut empfehlenswert.


Ich bin mir fast sicher, dass Rebecca Gablé einen fünften Band veröffentlicht, denn auch Elisabeth hat eine Geschichte zu erzählen.


Wenn es eine Autorin schafft, historische Fakten und Fiktion so wunderbar und gekonnt zu kombinieren, dann mit Sicherheit Rebecca Gablé.


Um es kurzfassen: Großartig und Prädikat mit Platinstatus.



Gebundene Ausgabe: 960 Seiten
ISBN-13: 978-3431038408

www.luebbe.de

Michael Sterzik 

Freitag, 7. Oktober 2011

Robocalypse (Daniel H. Wilson)

Seit den Filmen von James Cameron, die den Titel "Terminator" trugen, und die uns eine erschreckend anzumutende nahe Realität zeigten, in der wir Menschen kurz vor der absoluten Vernichtung standen, sehen einige von uns die technisierte Welt mit respektvoller Angst. Könnte es wirklich möglich sein, dass der Geist innerhalb der Maschine ein eigenes Bewusstsein entwickelt und sich gegen ihren Schöpfer, den Menschen, wendet?

"In etwa dreißig Jahren werden wir über die technischen Mittel verfügen, um übermenschliche Intelligenz zu erschaffen. Kurz danach wird das Zeitalter der Menschen enden. Werden wir die Ereignisse so lenken können, dass wir überleben?"
(Vernor Vinge, 1993) (Quelle: Zitat aus dem Roman "Robocalypse" von Daniel H. Wilson.

Schon längst erobern Roboter nicht nur die Industrie in den wirtschaftsstarken Ländern, sondern langsam eröffnen sich auch diverse Berührungspunkte innerhalb ganz alltäglicher Gebrauchsgegenstände. In wenigen Jahren kommunizieren wir nicht nur mit anderen Menschen in sozialen Netzwerken, sondern es wird uns auch nichts anderes übrig bleiben, als eine gewisse Co-Existenz mit "intelligenten" Computern und Maschinen einzugehen. Der amerikanische Autor Daniel H. Wilson erzählt in seinem Roman "Robocalypse" von einem neuen Krieg. Einem Krieg, in dem der Mensch kurz vor der Vernichtung durch Maschinen steht.



Inhalt


In einer nicht zu entfernten Zukunft: Längst schon sind Roboter in die Haushalte der Menschen eingezogen, aber nicht nur dort - auch im militärischen Sektor kämpfen und koordinieren sich menschliche und künstliche Soldaten. Inzwischen sind wir bequem und zudem abhängig geworden von der sklavischen Unterstützung, die nicht mehr wegzudenken ist. Die stummen Diener sind so unmissverständlich selbstverständlich in unserem Leben platziert, dass sie unauffällig mit uns agieren.


Als der brillante Wissenschaftler Professor Wassermann mit einer künstlichen Intelligenz kommuniziert, die überlegen zu sein scheint, passiert die Katastrophe. "Archos", wie er getauft wurde, entkommt aus dem Labor, tötet Professor Wassermann und plant die Menschheit zu retten, in dem er sie vernichten will. Seine überragende Intelligenz übertrifft die kühnsten Erwartungen, aber sein Potenzial sich selbst weiterzuentwickeln und zu lernen, wird zur eigentlichen Bedrohung. Um sich die Welt Untertan zu machen, setzt er sein Vorhaben systematisch in die Tat um. Nach und nach übernimmt Archos die Kontrolle über sämtliche intelligenten Systeme auf der gesamten Welt. Navigationssysteme, Atomkraftwerke, Haushaltsroboter, Industriemaschinen und Militärroboter, sogar Kinderspielzeuge gehorchen dem Willen von Archos und dieser setzt sie skrupellos gegen die Menschen ein.


Zunächst werden die ersten Unfälle als Fehlfunktionen interpretiert, zwar als tödliche, aber einen konkreten Verdacht hegt im Moment niemand. Doch als sich die Angriffe als systematische Bedrohung gegen die Menschen richten, wird der Menschheit klar, dass sie vor der endgültigen Vernichtung steht. Ganze Großstädte und Regionen werden auf der ganzen Welt ausradiert und die Maschine unterscheidet weder nach dem Geschlecht, noch der politischen oder religiösen Überzeugung. Für Archos sind alle Menschen gleich. Sie sind egoistisch und müssen vernichtet werden, um die Welt zu retten. Allerdings ist die Menschheit nicht bereit, unterzugehen. Ihr Überlebenswillen setzt sich durch, sie gehen Bündnisse und Allianzen ein, weit über Landesgrenzen hinweg und formieren sich zu einem ernstzunehmenden Widerstand.


Ihr einziges und ausschließliches Ziel ist es, zu überleben und sie bereiten sich auf einen Gegenschlag vor.



Kritik


Gut, die Idee des Autors ist nicht neu. Die Verpackung ist anders, der Inhalt erinnert sehr an "Wargames" oder "Terminator". Nicht wenige davon sind erschreckend realistisch in Szene gesetzt, egal ob es sich um apokalyptische Kriege oder dramatische Naturkatastrophen handelt.


"Robocalypse" handelt von einem Krieg der Maschinen gegen die fehlerhafte und egoistische Rasse der Menschen. Waren es in "Terminator" ausschließlich Kampfmaschinen, ist es in diesem vorliegenden Roman gänzlich anders. Jeder Roboter, sogar jeder einfacher Computer oder ein durch einen Prozessor gesteuertes Spielzeug wird hier als Waffe umfunktioniert. Diese künstliche Intelligenz berechnet kühl und faktisch die gesamte Menschheit als "Feind". Weder Kinder noch Frauen oder ältere Menschen entgehen dem Zerstörungs- und Vernichtungswillen des allmächtigen Archos'.


Der Autor zeigt aus ganz individuellen Perspektiven den Vernichtungswillen der Roboter. Es ist etwas skurril, wenn sich ein kleines Mädchen mit seinem Spielzeug unterhält, das eindeutige Drohungen ausspricht. Ebenso kann ein doch recht friedfertiger Haushaltsrobotor zur Bedrohung für die gesamte Familie werden. Im jetzigen 21. Jahrhundert klingt das für uns nicht sehr erschreckend, da wir noch nicht wirklich imstande sind, eine künstliche Intelligenz zu entwickeln, die für jedermann einsetzbar ist. Doch drehen wir diese Zukunftsschraube einfach ein paar Umdrehungen weiter, so könnte die Handlung viel realistischer werden, als wie wir uns dies nun vorstellen können und wollen! Für uns ist nicht vorstellbar, auf unseren iPod zu verzichten oder den Computer, das Handy oder das Internet, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Plausibilität der Handlung birgt das größte Grauen für den Leser, da sie genau dessen persönliches Umfeld eventuell zum Feind erklärt.


Viele einzelne Kapitel sind atemlos spannend erzählt, andere entwickeln sich langsam. Im ersten Kapitel wird dem Leser vor Augen gehalten, dass der "neue" Krieg schon stattfindet. In "Augenzeugenberichten" kommen einzelne Menschen zu Wort, die erzählen, wie sie bedroht wurden und die Machtübernahme durch die Roboter sich entwickelte. Im Grunde besteht das Buch also auf vielen zusammengetragenen Berichten, Protokollen und Interviews, aber auch Augenzeugenberichten und Erklärungen von Kindern, deren Spielzeug sich merkwürdig benimmt. Sehr interessant ist es hierbei, dass sich der erzählerische Stil dabei immer wieder verändert und anpasst. Als Leser nimmt man dann in der ersten Reihe Platz und kämpft gegen Roboter, flüchtet vor Ihnen oder stirbt auch durch sie. Persönliche Opfer und dramatische Momente gibt es also auch. Die Atmosphäre ist zu jeden Zeitpunkt packend und angsteinflößend.


Was ich ein wenig vermisst habe, sind die Dialoge mit Archos. Es wäre doch schön gewesen, wenn die Wurzel allen Übels in den Dialog gegangen wäre mit dem einen oder anderen Menschen. Sicherlich wird dies auch zum Thema, aber gemessen an der oftmals actionreichen Handlung, wäre es für den tieferen Sinn vorteilhafter gewesen.


Interessant ist auch die Theorie, dass sich später Intelligenzen entwickeln, die sich selbst reflektieren und hinterfragen und ebenso nicht gewillt sind, sich wie "Menschen" unterdrücken zu lassen. Diese Episoden gehörten zum Eindringlichsten und machen den Roman zu etwas wirklich ganz Besonderen.



Fazit


"Robocalypse" von Daniel H. Wilson ist nicht nur Science-Fiction. Der Roman beschreibt eindrucksvoll und überzeugend die Risiken einer künstlichen Intelligenz, aber auch die Möglichkeiten einer friedlichen Co-Existenz.


Prädikat: Menschlich, dramatisch und actionreich, aber auch tiefsinnig und fast schon prophetisch.


"Robocalypse" ist die Vorgeschichte von "Terminator" nur viel intelligenter.



Autor:


Daniel H. Wilson wurde am 6. März 1978 in Tulsa, Oklahoma geboren - oder vielleicht doch von Robotern unter die Menschen geschmuggelt: Schon als Kind versuchte er, seinen Computer zum Sprechen zu bringen, und verliebte sich in das Androidenmädchen einer Fernsehserie. Nach der High School studierte Daniel H. Wilson neben Informatik alles, was mit künstlicher Intelligenz zusammenhängt, bevor er 2005 am Institut für Robotertechnik in Pittsburgh den Doktortitel für Robotik erwarb. Neben Artikeln für das "PopularMechanics Magazine" veröffentlicht er sehr erfolgreich Anleitungen, wie man einen Roboteraufstand überlebt. Daniel H. Wilson lebt heute in Portland, Oregon in den USA. Seine besten Freunde sind Werkzeuge - und er arbeitet, wie er selbst betont, für die Mächte des Guten. (Verlagsinfo)



Broschiert: 464 Seiten
ISBN-13: 978-3426226001
Originaltitel: Robopocalypse: How Humanity Survived the Robot Uprising

www.droemer-knaur.de




Donnerstag, 6. Oktober 2011

Wunschkonzert - Anne Hertz


Wunschkonzert

Roman

»Hat er dir denn gefallen?«, fragt meine
beste Freundin.
»Und wie!«, gebe ich zu. »Aber …«
»Süße, wieso gibt es bei dir eigentlich
immer ein Aber?«

Stella hat in der Musikbranche Karriere gemacht, eine wunderbare Mutter und einen besten Freund, dem sie alles anvertrauen kann. Klingt super, oder? Ist es aber nicht: Der Freund ist ein Stoffhase namens Möhrchen, die Mutter hat das Wort »Kontrollfreak« erfunden und der schöne Job geht gerade den Bach runter, weil ein Konkurrent alles daransetzt, Stella auszubooten. Noch dazu sieht er umwerfend aus – Schweinerei! Nein, Stellas Leben ist im Moment ganz und gar kein Wunschkonzert. Es sei denn, sie schafft es, den Taktstock wieder an sich zu reißen …

Witzig, turbulent und romantisch: Der neue Bestseller von Anne Hertz!



Sonntag, 25. September 2011

Ketzer - Stephanie Parris

Giordano Bruno, als Ketzer auf der Flucht durch halb Europa, gerät in die erbarmungslosen Auseinandersetzungen zwischen englischer Staatsmacht und zu allem entschlossenen papsttreuen Fanatikern.

Auf der Flucht vor der Inquisition kommt Giordano Bruno nach Oxford. An seinem ersten Morgen im Lincoln College wird er von einem wild bellenden Hund und den entsetzlichen Schmerzensschreien eines Mannes geweckt. Das Tier wurde auf das Opfer gehetzt, doch der Rektor schweigt. Als ein weiterer Geistlicher, der dem katholischen Glauben abgeschworen hatte, brutal ermordet wird, fürchtet Bruno, dass er der Nächste sein könnte, denn der Mörder scheint es auf Glaubensverräter abgesehen zu haben. Holt Bruno die Vergangenheit, vor der er geflohen ist, wieder ein? Und welche Rolle spielt dabei die geheimnisvolle Tochter des Rektors, die sich verdächtig für Alchemie interessiert und für die der Mönch verbotene Gefühle hegt?

Der streitbare Freigeist Giordano Bruno begibt sich auf den gefährlichen schmalen Grat zwischen Glauben und Ketzerei.








STEPHANIE PARRIS

Ketzer

Roman

Originaltitel: Heresy
Originalverlag: Doubleday, New York 2010
Aus dem Amerikanischen von Nina Bader 
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 512 Seiten,13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-8090-2586-3
€ 19,99 [D] € 20,60 [A] CHF 28,50* (empf. VK-Preis) 

Verlag: Limes











Sonntag, 18. September 2011

Agent 6 (Tom Rob Smith)


Für sein Land würde Leo Demidow alles tun. Für seine Familie würde er sterben. Die Suche nach dem, der sie zerstört hat, hält ihn am Leben.
Und nur ein Mann kennt die Wahrheit: Agent 6
Moskau 1950. Der schwarze amerikanische Sänger Jesse Austin besucht die Sowjetunion, um sein idealistisches Bild des Kommunismus zu überprüfen. Damit Austin nicht hinter die Kulissen des für ihn inszenierten Alltags schauen kann, wird ihm Geheimdienstoffizier Leo Demidow an die Seite gestellt. Doch trotz Leos Einsatz kommt es fast zum Eklat. Fünfzehn Jahre später reist Demidows Frau Raisa mit ihren beiden Töchtern nach New York, wo ein Konzert sowjetischer und amerikanischer Schüler für Entspannung im Kalten Krieg sorgen soll. Auch Jesse Austin wurde eine Rolle in dem Spektakel zugewiesen. Der Abend endet mit mehreren Toten, und nur ein Mann weiß, was wirklich geschah: Agent 6. Und eines Tages wird Leo ihn finden.(Verlagsinfo)

Michael Sterzik

TOM ROB SMITH

Agent 6

Roman

Originaltitel: Agent 6
Originalverlag: Simon & Schuster, UK
Aus dem Englischen von Eva Kemper 
DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Verlag: Manhattan
Erscheinungstermin: 19. September 2011