Inhalt
Auf der Grundlage zeitgenössischer Quellen und
der biblischen Überlieferung entwerfen die Bestsellerautoren Bill O’Reilly und
Martin Dugard ein groß angelegtes historisches Panorama um Leben und Sterben
von Jesus von Nazareth. Die Autoren veranschaulichen die umwälzenden
Ereignisse, die einen fundamentalen historischen Wandel in Gang setzten – die
Christianisierung der römischen Welt. (Verlagsinfo)
Kritik
Jesus von Nazareth: Märtyrer, Volksheld, Gottes
Sohn, Prediger, Prophet, Messias und ein Mensch ist wohl mit Abstand einer der
bekanntesten Personen der Zeit. Mehr als 2,2 Milliarden Menschen folgen seiner
Kirche und Glauben. Seine Lehren prägen bis heute viele Menschen auf allen
Kontinenten.
Es gibt viele Bücher und Schriften über diesen
einflussreichen Mann. Doch war er wirklich Gottes Sohn, oder nur ein einfacher
Zimmermann mit einer beispiellosen Rhetorik, der es schaffte die Mengen für
sich zu gewinnen? Die Evangelien meinen die Antwort zu kenne, doch sie sind widersprüchlich
und mit ziemlicher Sicherheit auch manipuliert. Auch Bibelforscher führen
bisweilen kontroverse Diskussionen über das Leben und Sterben dieses Mannes.
Das vorliegende Buch „Killing Jesus“, so sagen
die beiden Autoren selbst, orientiert
sich ausschließlich an Fakten. Doch die Quellenlage ist nicht
unbestreitbare schwierig. Es gibt zu viele Lücken, die auch die beiden Autoren
nicht wirklich füllen können. So mit bleibt eine Story übrig die zwar
faszinierend und sehr einfach erzählt wird, aber ob diese nun historisch
korrekt ist, wird niemand beantworten können. Vielleicht tauchen im Laufe der
nächsten Jahre neue Erkenntnisse und Quellen auf, die viele seine Taten
entweder stützen oder erschüttern mögen.
Das Buch ist kein religiöses Lehrwerk und es
stellt Jesus nicht als „Gottes Sohn“ dar, sondern als historische
Persönlichkeit, als Mensch mit vielen Facetten.
Das Buch schildert allerdings nicht nur Jesus,
sondern erzählt auch von vielen anderen historisch verbürgten Personen, die
unmittelbar Einfluss auf das Schicksal Jesus hatten. Das Zeitfenster bildet
sich von der Geburt Jesus bis kurz nach seinem Tod.
„Killing Jesus“ bietet spannende Unterhaltung,
ohne eine Wertung über die handelnden Personen zu suggerieren. Das Autorenduo
erzählt nicht viel Neues, aber gibt dem Buch durch seine schonungslose
Schilderung von Tod, Leid und anderen Dramen eine gewisse Atmosphäre, der man
sich nicht entziehen kann.
Fazit
Die Erwartungshaltung könnte relativ groß sein,
wenn man zu dem Buch greift, doch stellt man ernüchternd fest, dass wenn man
schon andere Bücher über diese Thematik gelesen hat „Killing Jesus“ nicht mit
neuen Erkenntnissen zu glänzen vermag. Nichtsdestotrotz ist das Buch zu empfehlen denn es konzentriert
sich auf bestehende Fakten, ohne zu viel fiktive Elemente zu verwenden.
Sehr löblich ist die Tatsache, dass die beiden
Autoren in einem ausführlichen Vorwort ihre Erfahrungen in der Recherche
erklären. Am Ende des Buches gibt es neben einem Glossar und einer
Aufschlüsslung der verwendeten Quellen noch ein Register und runden das Buch
sehr positiv ab.
„Killing Jesus“ ist ein großartiger und
aufschlussreicher Titel für Leser, die sich noch nicht mit dem Leben und
Sterben dieses Mannes beschäftigt haben. Als großer Kritikpunkt ist zu sagen,
dass es keine neue Erkenntnisse und wissenschaftlichen Fakten bietet. Gerade
für interessierte und vorgebildete Leser wirkt das Buch dann eher etwas ernüchternd.
Michael Sterzik
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