Samstag, 30. Januar 2021

The Expanse - Persepolis erhebt sich - James Corey

 


Die vorliegende Reihe – „The Expanse“ gehört zu einer der erfolgreichsten im Genre Science Fiction. Das Autorenduo, dass unter dem Pseudonym „James Corey“ diese fantastisch gute Reihe verfasst hat, legt viel Wert darauf, Geschichten zu schreiben, die durchaus realistisch sein könnten. Mitunter werden viele soziale, kulturelle und gesellschaftskritische Themen eingebaut. Ebenfalls bilden die politische Lager – Erde – Mars – Fraktion der Gürtler nun neben der Kolonisation ferner Planeten inzwischen eine eigene sehr komplexe Handlung. Also viele kleine inhaltliche Konflikte, die aus verschiedenen politischen Motiven, nebst militärischen und kulturellen Themen gebildet werden und somit eine fesselnde Story bilden.

Haben die ersten 6 Bände nahe los zeitlich chronologisch , die Story um James Holden und seiner Crew erzählt, so machen die beiden Autoren mit „Persepolis erhebt sich“ einen Zeitsprung von 30 Jahren. Die Ereignisse die innerhalb dieses großen Zeitraums stattgefunden haben, werden nur kurz, aber doch inhaltlich gut erklärt. Auch die Welten haben sich nach den terroristischen Anschlägen auf Erde und Mars verändert. Die Jahre des Aufbauens waren auch Jahre eines angespannten Friedens. Die Wunden, sind verheilt – die Kolonisation der bis zum 1300 Welten schreitet voran. Doch trotz diese Allianzen der Mächte und einem Frieden, bilden sich auf eine der kolonisierten Welten eine Kräfte, die ein „Imperium“ bilden möchten. Und diese Eroberungspolitik, die passiv beginnen soll entwickelt sich zu einer dynamischen Eskalationswelle. Hochkonsul Duarte, der als „Imperator“ in den letzten dreißig Jahren viel Zeit damit verbrachte, dass Protomolekül auch militärisch für sich nutzbar zu machen.

Bis weit in die Tiefen des Alls ist die Menschheit vorgedrungen. Gewaltige Tore haben den Weg in fremde Sternsysteme geöffnet, und nun wird ein Planet nach dem anderen besiedelt. Währenddessen haben sich die Erde, der Mars und der Asteroidengürtel verbündet. Doch der neu gefundene Frieden bröckelt, als auf einer der neuen Koloniewelten ein Despot seine Herrschaft um jeden Preis verlängern will und eine namenlose Macht geweckt wird, der selbst James Holden und seine Crew hilflos gegenüberstehen …(Verlagsinfo)

Mit diesem Roman, der tonangebend der Story auch für die Folgebände den Weg weisen wird, wird es wieder interessanter. Noch sind die Aliens – und die Mächte, die diese vernichtet haben, nicht aufgetaucht. Die Technologie und die Ruinen und wenigen Geräte werden erforscht – nur von der Erdallianz nicht wirklich vorangetrieben, nicht militärisch interpretiert. Mit der Bedrohung durch das, ich nenne es Imperium wird  es interessant – denn wie können die „Rebellen“ –  politisch und militärisch dieser überlegenen Waffentechnologie begegnen?

Es gibt durchaus Parallelen zu anderen Romanen. Interessant jedoch, dass auch die Person des Hochkonsuls sich erklären darf. Seine Motivation, sein Verständnis die Macht zu übernehmen und die Menschheit zu vereinen ist ja im Grunde ein löblicher Gedanke – doch es zeigen sich auch konsequente, tyrannische Züge und ein gewisser Egoismus um dessen eigenen Personenkult.

Die Spannende Atmosphäre ist grandios – auch die wechselnden erzählerischen Perspektiven der verschiedenen Charaktere sind perfekt in Szene gesetzt. James Holden, der sich eigentlich zur Ruhe setzen will – ist als Experte der Alientechnologie und Kommunikation vielleicht mit einer der wichtigsten Faktoren.

Die nächsten Bände von „The Expanse“ könnten also mit dem frischen Wind dieser neuen Handlung vielversprechend sein. Leider ist es auch offensichtlich, dass diese Reihe baldig enden könnte. Die Hauptcharaktere sind nicht unsterblich und ohne James Holden und seiner Crew, wäre damit dann diese Reihe, denke ich auch inhaltlich abgeschlossen.

Auch dreißig Jahre später, trifft man auf viele Figuren aus den letzten Bänden, alte Feind- und Freundschaften werden reanimiert, es werden neue Beziehungsebenen entstehen – der Ausgang allerdings noch offen.

Fazit

Ein spannender Band, ein neue Bedrohung die neben vielen unbekannten Faktoren eine neue Atmosphäre bereithält. Das könnte ganz, ganz groß werden.

Michael Sterzik

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