Freitag, 21. Mai 2021

Tödliche See - Sabine Weiß

 


Der vorliegende Titel aus der Reihe um die Kommissarin Liv Lammers ist der fünfte Band einer insgesamt hervorragenden Kriminalreihe.

Sabine Weiß verarbeitet immer mal wieder in ihren gegenwärtigen Kriminalromanen aktuelle Themen. In ihrem neuesten Werk wird das Thema „saubere“ Energiegewinnung thematisiert. Damit schlägt sie natürlich den Bogen zu dem übergeordneten Thema „Klimaschutz“ etc. Als alternative Möglichkeit wird hier von einer sauberen Stromgewinnung durch Windkrafträder gesprochen. Das sich die sympathischen Autorin mit dieser Herausforderung intensiv befasst und genau recherchiert hat, stellt man bereits frühzeitig fest.

Die Nordsee, fast achtzig Kilometer vor Sylt. Im Gerüst unter einer Versorgungsplattform wird die Leiche eines Tauchers gefunden. Unfall oder Selbstmord sind ausgeschlossen. Liv Lammers und ihre Kollegen von der Mordkommission fliegen mit dem Hubschrauber ein. Sie stoßen auf eine eingeschworene Gemeinschaft von Arbeitern. Bald aber zeigt sich: Hinter den Kulissen brodelt es. Als auch die Firmeninhaberin auf Sylt bedroht wird, nimmt der Fall eine neue Wendung, denn vielen Einheimischen ist die Offshore-Anlage...(Verlagsinfo)

Die Story fokussiert sich auf einen sehr, sehr kleinen möglichen Täterkreis – alleine schon die Regionalität eines Windparks als Tatort engt alles ein – die Spuren, die möglichen Täter, die Zeugen, dass Motiv. Es mutet ein wenig an, wie „Mord im Orient Express“. Der Vergleich ist aber nur minimalistisch zu sehen.

„Tödliche See“ von Sabine Weiß ist der schwächste der gesamten Reihe. Sicherlich ist der Tatort auf der Nordsee – auf einer Versorgungsplattform sehr originell gewählt, aber es schränkt zugleich alles wie oben beschrieben ein und damit wird für mich auch die Atmosphäre konzentriert bescheiden eingezwängt. Eine Spannung erkenne ich hier nicht – eher wird alles haarklein und zeitlich ausufernd beschrieben, erklärt und besprochen.

Die Nebengeschichten funktionieren aber immerhin – gerade Liv Lammers Charakter erklärt sich mit einer angenehm sympathischen Note, die ansprechend ist. Private Herausforderungen und auch liebevolle Beziehungskisten ergänzen die Figur. Und ganz ehrlich – es wirkt immer realistisch, immer sehr bildhaft dargestellt bilden Liv Lammers und alle Hauptfiguren aus den früheren Romanen die Basis dieser Kriminalfälle.

Vergleichen wir „Tödliche See“ mit den übrigen Bänden so sieht der aktuelle Punktestand wie folgt aus: Spannend und Unterhaltsam vs. Langweilig und inhaltlos 4:1. Das Sabine Weiß es versteht, spannende Geschichten zu erzählen, die packend und nachhaltig fesseln – hat sie hinlänglich bewiesen. Ich freue mich also auf den sechsten Band der Liv Lammers Reihe – der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.

Fazit

„Tödliche See“ Sabine Weiß ist wenig unterhaltsam und plätschert inhaltlich leise vor sich hin. Wenig spannend – weniger unterhaltsam – hat mich dieser Band überhaupt nicht überzeugt.

Michael Sterzik

 

 

 

1 Kommentar:

Lutzi hat gesagt…

Kenne das Buch noch nicht aber bin derzeit noch auf der Suche nach guter Lektüre für meine Zeit in einem Hotel in Mals Südtirol hoffentlich im August... Klingt auf jeden Fall interessant, danke für den Tipp