Der vorliegende Titel aus der Reihe um die Kommissarin Liv Lammers ist der fünfte Band einer insgesamt hervorragenden Kriminalreihe.
Sabine Weiß verarbeitet immer mal wieder in ihren
gegenwärtigen Kriminalromanen aktuelle Themen. In ihrem neuesten Werk wird das
Thema „saubere“ Energiegewinnung thematisiert. Damit schlägt sie natürlich den
Bogen zu dem übergeordneten Thema „Klimaschutz“ etc. Als alternative
Möglichkeit wird hier von einer sauberen Stromgewinnung durch Windkrafträder
gesprochen. Das sich die sympathischen Autorin mit dieser Herausforderung
intensiv befasst und genau recherchiert hat, stellt man bereits frühzeitig
fest.
Die Nordsee, fast achtzig Kilometer vor Sylt. Im Gerüst
unter einer Versorgungsplattform wird die Leiche eines Tauchers gefunden.
Unfall oder Selbstmord sind ausgeschlossen. Liv Lammers und ihre Kollegen von
der Mordkommission fliegen mit dem Hubschrauber ein. Sie stoßen auf eine
eingeschworene Gemeinschaft von Arbeitern. Bald aber zeigt sich: Hinter den
Kulissen brodelt es. Als auch die Firmeninhaberin auf Sylt bedroht wird, nimmt
der Fall eine neue Wendung, denn vielen Einheimischen ist die Offshore-Anlage...(Verlagsinfo)
Die Story fokussiert sich auf einen sehr, sehr kleinen
möglichen Täterkreis – alleine schon die Regionalität eines Windparks als
Tatort engt alles ein – die Spuren, die möglichen Täter, die Zeugen, dass
Motiv. Es mutet ein wenig an, wie „Mord im Orient Express“. Der Vergleich ist
aber nur minimalistisch zu sehen.
„Tödliche See“ von Sabine Weiß ist der schwächste der
gesamten Reihe. Sicherlich ist der Tatort auf der Nordsee – auf einer
Versorgungsplattform sehr originell gewählt, aber es schränkt zugleich alles
wie oben beschrieben ein und damit wird für mich auch die Atmosphäre
konzentriert bescheiden eingezwängt. Eine Spannung erkenne ich hier nicht –
eher wird alles haarklein und zeitlich ausufernd beschrieben, erklärt und
besprochen.
Die Nebengeschichten funktionieren aber immerhin – gerade
Liv Lammers Charakter erklärt sich mit einer angenehm sympathischen Note, die
ansprechend ist. Private Herausforderungen und auch liebevolle Beziehungskisten
ergänzen die Figur. Und ganz ehrlich – es wirkt immer realistisch, immer sehr
bildhaft dargestellt bilden Liv Lammers und alle Hauptfiguren aus den früheren
Romanen die Basis dieser Kriminalfälle.
Vergleichen wir „Tödliche See“ mit den übrigen Bänden so
sieht der aktuelle Punktestand wie folgt aus: Spannend und Unterhaltsam vs.
Langweilig und inhaltlos 4:1. Das Sabine Weiß es versteht, spannende
Geschichten zu erzählen, die packend und nachhaltig fesseln – hat sie
hinlänglich bewiesen. Ich freue mich also auf den sechsten Band der Liv Lammers
Reihe – der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.
Fazit
„Tödliche See“ Sabine Weiß ist wenig unterhaltsam und
plätschert inhaltlich leise vor sich hin. Wenig spannend – weniger unterhaltsam
– hat mich dieser Band überhaupt nicht überzeugt.
Michael Sterzik
1 Kommentar:
Kenne das Buch noch nicht aber bin derzeit noch auf der Suche nach guter Lektüre für meine Zeit in einem Hotel in Mals Südtirol hoffentlich im August... Klingt auf jeden Fall interessant, danke für den Tipp
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