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Donnerstag, 17. Oktober 2024

Buchvorstellung - Eisiges Glas - Anders de la Motte


Eine skandinavische Serie, die ich sehr empfehlen kann. Band 1 hat mich schon begeistert. Eine Rezension findet man hier auch auf meinem Blog, oder auf meiner Seite bei Facebook - Literaturbühne Michael Sterzik. 

Kaum hat Kriminalinspektorin Leonore Asker ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für hoffnungslose Fälle gelöst, nimmt ihr Vater nach jahrelangem Schweigen Kontakt zu ihr auf. Der Prepper steht unter Verdacht, mit dem Tod eines Urban Explorers in Zusammenhang zu stehen, dessen Leiche ohne Augen aufgefunden wurde – und droht, sich der Verhaftung ohne Hilfe seiner Tochter gewaltsam zu widersetzen.

Zur gleichen Zeit erhält Leos Kindheitsfreund Martin Hill den Auftrag, auf einer Privatinsel mit verlassenem Observatorium an einer Biografie zu arbeiten. Bald entdeckt Hill, dass es in der Gegend noch mehr Geschichten gibt – über mysteriöse Lichter und über Körper ohne Augen …(Verlagsinfo)

Erscheinungstermin: 15.11.2024

Michael Sterzik 


Freitag, 20. Mai 2016

Die Sandwitwe - Derek Meister

Nach „Der Jungfrauenmacher“ von Derek Meister, erscheint nun im Verlag Blanvalet der zweite Teil der Thriller Serie „Die Sandwitwe“.

Die Handlung spielt nur wenige Monate nach den Ereignissen und schließt unmittelbar an die letzten Serienmorde, die sich in Valandsiel ereignet haben. Der noch junge und unerfahrene Leiter der Dienststelle Knut Jansen langweilt sich in seiner kleinen Stadt. Außer den üblichen kleineren Straftaten, passierte nicht viel in den letzten Monaten. Die erfahrende Profilerin Helen Henning dagegen steht vor einem Neuanfang. Beruflich wie privat hat sie für sich einen festen Ankerplatz an der Nordseeküste noch nicht finden können. Ihr tragisch erlebtes Trauma lässt sie noch nicht zur Ruhe kommen.

Mit der Ruhe ist es dann aber schnell wieder vorbei – in Valandsiel werden mehrere mit Sand gefüllte Leichen gefunden. Nach den ersten Ermittlungen von Knut Jansen und Helen Henning entdecken sie ein Muster, das fünfundzwanzig Jahre in die Vergangenheit führt.

Derek Meister hat schon mit seinem ersten, nordischen Thriller die Leser überzeugen können. In dem vorliegenden Roman wird es persönlicher für die beiden Ermittler. Zumal bekommt der Leser einen umfassenden Eindruck, was Helen Henning so nachhaltig traumatisiert und physisch verletzt hat. Knut Jansen dagegen benimmt sich manchmal noch immer wie ein spätpubertärer Bengel, der seine Gefühle für die junge Kollegin nicht in Worte fassen kann. Unsympathischer macht ihn das allerdings nicht.

Derek Meister überlässt seinen Figuren viel Raum um sich selbst zu reflektieren und gibt seinen zweiten Thriller somit viel an Atmosphäre mit. An Spannung mangelt es hier nicht. Obwohl die Nebengeschichten – die persönlichen Flashbacks von Hellen Henning innerhalb der Haupthandlung gut platziert sind, erreicht die Spannung ein intensives Tempo. Logikfehler oder erzählerische Längen findet man in dem Titel „Die Sandwitwe“ nicht.

Im direkten Vergleich mit dem ersten Band „Der Jungfrauenmacher“, schneidet dieser noch besser ab. Die Steigerung ist deutlich spürbar und geschickt konzipiert Derek Meister seine Idee weiter und stellt seine Charaktere in die Startlöcher zum dritten Teil. Dieser lässt schon vermuten, dass hier die beiden Ermittler persönlich im Fokus stehen werden. Für die Entwicklung der Charaktere ein immens wichtiger Schritt.

Aber nicht nur die Spannung entwickelt sich in „Die Sandwitwe“ weiter. Derek Meister schildert die Morde ohne Rücksicht auf zartbesaitete Gemüter.  Die Ängste der Opfer in Erwartung von Folter und ggf. dem Tod, verlangen viel an stabiler Herzfrequenz und gesundem Kreislauf.

Alles in allem ist „Die Sandwitwe“ ein hochspannender Thriller mit der Wucht einer kleinen Sturmflut. Grandios – Großartig – Pageturner.


Michael Sterzik