Der vorliegende und aktuelle Band „Zimmer 19“
von Marc Raabe, ist der zweite Thriller aus der „Tom Babylon Reihe“.
Wie auch schon im ersten Teil: „Schlüssel 17“
sind die Kriminalbeamte allen voran Kommissar Tom Babylon in die Geschehnisse
bis über beide Ohren involviert. Dieses Storytelling setzt sich dann im
Folgeband nahtlos fort. Spannend allemal – aber zu unrealistisch konzipiert.
Abgesehen davon, dass nach Tom Babylon, nun auch die Polizeipsychologin Sita
Johanns involviert ist. Natürlich gibt es „Kommissar Zufall“ – aber der Autor
Marc Raabe übertreibt es maßlos. Zum einen reißt die Suche nach seiner
vermissten Schwester Viola immer noch nicht an, und noch immer kommuniziert er
mit ihrem imaginären Geist. Diese erzählerische Passage beginnt dann irgendwann
arg zu nerven. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass neben Sita, nun auch einer
der besten Freunde von Babylon etwas mit dem aktuellen Fall zu tun hat.
Sorry, dass wird mir dann etwas zu fantastisch
und zu künstlich konstruiert.
Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum
Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des
Bürgermeisters Otto Keller.
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn. (Verlagsinfo)
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn. (Verlagsinfo)
Der Roman „Zimmer 19“ erzählt sich aus zwei
Perspektiven. Einmal die der Gegenwart und die Vergangenheit von Sita Johanns.
Die Rückblenden in die Vergangenheit sind allerdings atmosphärisch spannender
und interessanter erzählt.
Marc Raabe hat im Grunde eine tolle Grundstory
gefunden, verrennt sich allerdings in die abgefahrenen, nicht aufgelösten
posttraumatischen Erlebnissen seiner beider Hauptfiguren. Sehr schade, dann der
Plot hätte mehr wie großartig ausfallen können. Dadurch wird der Roman: „Zimmer
19“ zu einer unrealistischen Räuberpistole mit einigen logischen Löchern und
Figuren, die eigentlich auf die Couch eines Psychologen gehören und nicht an
Ermittlungen teilnehmen dürften.
Fakten vs. Fiktion: Ergebnis 5:1 für die
Fiktion. Der Unterhaltungswert ist allerdings recht hoch, auch wenn es
erzählerische Längen gibt. Ich bin mal gespannt auf den dritten Band, der
hoffentlich diese Reihe abschließen wird. Im abschließenden wird es sicherlich
noch weitere „Leichen im Keller“ der Protagonisten geben – der Phantasie sind
ja keine Grenzen gesetzt.
Fazit
Schade – Chancen vertan – trotzdem lesenswert,
wenn man mal kurz die Logik und Vernunft ausschaltet.
„Zimmer 19“ von Marc Raabe ist ein spannender
Thriller. Zuviel gezwungene auferlegte Dramatik für die Figuren. Zuviel
Theatralik – viel zu unrealistisch.
Michael Sterzik