Samstag, 28. November 2009

Dämliche Dämonen

Dämliche Dämonen – Royce Buckingham

Nathan Grimlock hat eine besondere Gabe und zudem erwählt worden, zu einem Dämonenhüter ausgebildet zu werden. Sein Mentor Dhaliwahl hat nach seinem Tod die Bürde und das Haus voller Dämonen den jungen Mann vererbt und nun als Dämonenhüter hat er alle Hände voll zu tun seine Schützlinge zu versorgen und das Chaos wenigstens zu kontrollieren.

Keine leichte Aufgabe, aber zusammen mit drei kleinen dämonischen Helfern an seiner Seite gelingt es Nathan mehr oder weniger. Er ist einer der wenigen Menschen die Dämonen wirklich sehen können. Nach dem Unfalltod seiner Eltern, entwickelte sich seine Gabe und so wurde der merkwürdige Junge von einer Pflegefamilie in die andere geschoben. Seine Fähigkeit das Verborgene zu sehen bringt ihn schließlich zu seinem Mentor und Pflegevater Dhaliwahl der Nathan bis zu seinem Tod ausbildet.

Von gleichaltrigen Jugendlichen ferngehalten, ist Nathan jetzt mit der undankbaren Aufgaben ab und an überfordert. Als Nathan eines Tages wie öfters die Bibliothek aufsucht um sich mystischen Themen zu widmen lernt er dort die etwas gleichaltrige Sandy kennen die an der Rezeption arbeitet und irgendwie wird er zu einem Date überredet.

Sein erstes Date mit Sandy läuft alles andere wie erwartet und als er daheim ankommt ist die ganze Situation noch dramatischer geworden. Zwei Jugendliche Ausreißer haben auf der Suche nach Beute, dass Haus durchsucht und das „TIER“ aus dem Keller befreit, dass böse und hungrig viel mehr Appetit auf Menschenfleisch, als auf alles andere hat......!

Nathan der Dämonhüter muss das TIER wieder einfangen und zur Seite steht ihm das personifizierte Chaos, mit anderen Worten die übrigen Dämonen, ein Waisenkind und Sandy...

Kritik

„Dämliche Dämonen“ ist der Auftaktroman einer wohl ganzen Reihe des Dämonenwächters Nathan Grimlock und seinen Übernatürlichen Freunden, sowie Richie und Sandy.

Der Titel richtet sich auf eine jugendliche Zielgruppe die ja immer mehr auf dem nationalen Buchmarkt an Gewichtung zunimmt. Die Haupthandlung ist natürlich ein junge der ziemlich allein mit einer großen Aufgabe und Verantwortung klarkommen muss. Es kein Sack voll Flöhe, sondern ein ganzes Haus voller Dämonen, die mächtig viel Schabernack und Chaos verbreiten, zu ihrer eigenen Unterhaltung.

„Dämliche Dämonen“ liest sich sehr flüssig und leicht und die Handlung ist vorhersehbar und lässt dadurch wenig Spannung aufkommen. Zwar versucht der Autor Royce Buckingham mit Ironie und Wortwitz zu arbeiten, aber so richtig gelingt ihm das noch nicht. Die Story wäre mitreißender gewesen, wenn es mehr Überraschungen und Wendungen gegeben hätte. So konzentriert sich der Autor meiner Meinung viel zu sehr auf die Jagd nach dem ausgebrochenen Monster, als auf die übrigen Protagonisten, gerade die Betreuung der Dämonen mit ihren Eigenarten hätte Platz für mehr gegeben.

Ansatzweise gelingt es dem Autor Humor zu streuen. Besonders die ersten Kapitel klangen vielversprechend: Dämonische Tollpatsche und ein Wächter der mehr geduldet als akzeptiert wird. Es gab also viel Potenzial in der Geschichte, die Beziehungen der Jugendlichen untereinander, die erste „Liebe“ zwischen Nathan und Sandy, die gar nicht so unterschiedlich sind in ihrem denken und handeln.

Etwas konträr wirkt dagegen das Cover das vermuten lässt, dass es sich um eine eher lustige Geschichte handelt. Das ist manchmal auch so, aber viel mehr ist der Roman spannend und dramatisch, von etwas blutigen Szenen gar nicht zu sprechen. Das Lesealter sollte hier also ab 12 oder 14 Jahren liegen und so witzig das Titelbild auch ist, eine Gute-Nacht-Geschichte ist der Roman mit Sicherheit nicht.

Fazit

Vielleicht gelingt es Royce Buckingham in den nächsten Teilen seinen Protagonisten mehr Tiefe zu geben. Im Grund sind sie ja sympathisch, aber dem Leser wird es schwerfallen eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen, denn wirklich nahe gehen dem aufmerksamen Leser die Abenteuer nicht.

Trotzdem, wer diesen ersten Teil „Dämliche Dämonen“ gelesen hat, wird auch zum zweiten Teil „Mürrische Monster“ greifen, denn auch mit einigen Schwächen, ist man neugierig wie es mit den Dämonenhüter(n) weitergeht.

Michael Sterzik



Keine Kommentare: