Markus Heitz neueste
Romanidee lässt den Teufel spielerisch sein Unwesen treiben. Ein einfaches,
aber dämonisches Kartenspiel – durchdrungen von Hass und Aggressivität soll
jeden Spieler und sein persönliches Umfeld quälen, schmerzen zufügen und
letztlich vernichten – es ist das Gebetsbuch des Teufels.
Das solch ein sündhaftes
Spiel natürlich allerlei dunkle Kräfte anspricht, liegt auf der Hand. Die
Karten sind über viele Staaten und Länder verteilt und jede verführt und
manipuliert seinen Besitzer, ohne dass dieser es ahnen kann führt ihn dies ins
unvermeidbare Verderben.
In Laufe der Handlung nimmt
das Schicksal halt seine Arbeit auf. Tadeus Boch, ein Ex-Profispieler und nun
tätig in seiner Beratungsposition eines bekannten Casinos in Baden-Baden wird
mit der Macht und dem Einfluss nur einer dieser Karten konfrontiert. Tadeus wird Zeuge, wie
der Einfluss Karte nach einem Spiel, die Menschen vernichtet. Zusammen mit
einer mental begabten, jungen Ärztin, die den Tod ihres Freundes rächen möchte,
forschen diese nach weiteren Karten des Teufels.
Die Schauplätze dieses
Romans sind vielfältig und die beiden Charaktere bereisen so manchen Ort –
immer auf der Suche nach Antworten und den verschiedenen Karten. Dabei
hinterlässt das Duo, dass sich ständig seiner Haut erwehren muss, eindrucksvoll
viele Leichen. Für waghalsige Actionelemente ist also ebenfalls gut gesorgt und
diese werden nicht zimperlich erzählt.
Doch der Fluch der Karten
beeinflusst ebenfalls Tadeus Bosch und als ehemals süchtiger Spieler treibt ihn
der Teufel immer wieder in Versuchung.
Die Charaktere in dem Rom
„Des Teufels Gebetsbuch“ sind allesamt gut konzipiert und überschaubar
eingesetzt. Tadeus Boch und seine Partnerin haben viele versteckte Talente, die
nach und nach offenbart und eingesetzt werden. Allerdings bleibt eine
detailreiche Vergangenheit der beiden im dunklen. Es gibt noch eine
überschaubare Anzahl von Interessenten, die ebenfalls alles dransetzen in den
Besitz zumindest einer Karte zu kommen. So manch ein Sammler zahlt dafür später
einen hohen Preis – der Einsatz ist das Leben, die Seele uninteressant.
„Des Teufels Gebetbuch“ von
Markus Heitz ist hochspannend. Mystik, Magie, Legenden und etwas Wissenschaft,
dazu noch Action, Dramatik und fertig ist die Geschichte. Auffällig ist dabei,
dass der Humor hier grundlegend auf der Strecke bleibt – muss auch nicht – als fantastischer
Thriller überzeugt er auf voll und ganz. Die Handlung wird aus einigen
Perspektiven erzählt – und springt manchmal von der Vergangenheit in die
Gegenwart. Die Vergangenheit erzählt von der Erschaffung des teuflischen
Kartenspiels und Goethe wird einige persönliche Erlebnisse für seinen
unsterblichen Klassiker „Faust“ verwenden können.
Die Vergangenheit der
Karten, die ausführlich erzählt wird, ist ganz stark und ist atmosphärisch
wirklich teuflisch gut. Schade, dass diese in dem Roman leider zu wenig Raum
einnimmt. Die Charaktere der Vergangenheit sind intensiver, vielfältiger und diabolischer
als in der Gegenwart. Hexerei, Zauberei, Fluch, dämonisches Handwerk – ich hätte
gerne mehr aus dieser Richtung gelesen.
Fazit
„Das Gebetbuch des Teufels“
gehört mit zu den besten Romanen des Autors. Diabolisch verspielte Atmosphäre,
Charaktertiefe Figuren, temporeiche Handlung und eine Menge Action vervollständigen
eine brillante Story.
Der Gedanke, die Idee einen
Roman zu schreiben, der den schmalen Grad zwischen Historischen, Fantastischen
und Thriller Genre wirklich lebendig wirken lässt, ist verflucht genial
gelungen.
Bestens gemacht Herr Heitz –
hatte der Teufel die Finger im Spiel?
Michael Sterzik
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