Um es schon einmal vorab zu sagen – es ist ein
harter, blutiger Roman aus dem Genre Fantasy. Brutale Szenen, eine vulgäre
Sprache, und kompromisslose Szenen zeichnen den vorliegenden Roman aus. Wohin
die Reise geht und mit wortwörtlicher sprachlicher Gewalt und Ausdruck hier
gearbeitet wurde, wird dem Leser schon nach den ersten Kapiteln klar.
Die Charaktere sind wie so oft in diesem Genre
und dem Hintergrund, den der Titel schon verrät, sehr klassisch konzipiert. Ein
Waisenmädchen, das später eine professionelle Kampfausbildung von
Kriegermönchen erhält und einzig und alleine auf Rache sinnt. Ihre Eltern
wurden von Magiern des Imperiums, den sogenannten Biomanten, grausam getötet,
dass ganze Dorf fiel dem katastrophalen Versuchs eines Experiment zum Opfer.
Ein junger Dieb, der nicht weiß, woher er
stammt und aufgewachsen in der Gosse einer Stadt danach strebt, ein und
überhaupt der Meisterdieb zu werden. Seine Werkzeuge sind seine Hände, und diese
sind flink und verstehen es meisterhaft zu töten, wenn er in die Enge getrieben
wird.
In „Pakt der Diebe“, der der erste Roman einer
geplanten Reihe sein soll, geht es düster und brutal zu. Ein Menschenleben ist
nichts wert – egal ob man nun aufseiten der Gesetzlosen, dem sozialen Bodensatz
der Gesellschaft steht, oder als Soldat, Magier des Imperiums seinen Dienst
versieht. Die beiden Protagonisten sind ebenfalls keinen Deut besser –
skrupellos, ohne viel Moral und Ehre, mit ein wenig Verantwortung metzeln diese
sich quer durch die Handlung. Der sympathische Faktor hält sich damit zumindest
anfangs sehr in Grenzen, allerdings relativiert es sich mit dem Fortschritt der
Geschichte. Die beiden Charaktere sind das Produkt ihres sozialen Umfelds, und das sind zumeist Mörder, Räuber, Diebe
und anderes Schattengesindel – demnach lassen die beiden doch so manchen über
die sprichwörtliche Klinge springen – und das so beiläufig, als würde man sich
die Nase putzen.
Die Atmosphäre des vorliegenden Romans ist
durchweg von brutaler Gewalt und Aktionismus durchsetzt was bei der
inhaltlichen, gewollten Tiefe der Story nicht wirklich authentisch wirkt.
„Pakt der Diebe“ spielt in einer Welt zwischen
Steampunk und dem Spätmittelalter. Verwendung finden alle möglichen
traditionellen Waffen, Kleidung usw. entspricht wohl dem des Steampunks und als
fantastisches Element gibt es dann die Biomanten – die als „Magier“ ganz eigene
Motive besitzen, aber diese zumeist zum Wohl des Imperium einsetzen. Dieses
Imperium scheint sich entweder auf einen kommenden Angriffskrieg, oder einer
Verteidigung einzustellen. Leider gewährt uns der Autor von dieser
interessanten Gruppierung wenig an Informationen.
Fazit
„Pakt der Diebe“ ist Fantasy für Erwachsene.
Wenig Dialoge und wenn sind diese durchsetzt von einer vulgären Sprache, Gewalt
ist das Credo um das es hier primär geht. Als Auftakt gar nicht schlecht – doch
hoffe ich doch, dass der zweite Teil sich innerhalb der Handlung weniger mit
Kämpfen beschäftigt und mehr Überraschungen und Wendungen präsentieren kann.
Bedingt empfehlenswert – und muss sich noch
positiver entwickeln, um letztlich überzeugend zu sein.
Michael Sterzik
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen