In dem aktuellen Titel:
„Schwarzwasser“ lässt der Autor sein ungleiches Ermittlerduo Wallner &
Kreuthner zum siebten Male ermitteln.
Der bayrische Kriminalroman
überzeugt durch einen sehr spannenden und unterhaltsamen Handlungsablauf, aber
die wahre Stärke dieser Reihe sind die sehr guten ausgefeilten, mitunter abgefahrenen,
skurrilen Charaktere. Allen voran mit weitem Vorsprung der eigentliche
(Anti)Held, der Schutzpolizist Kreuthner. Nicht nur das dieser es fast schon
professionell versteht in jedes Fettnäpfchen zu treten, nein er katapultiert
sich immer wieder in die haarsträubendsten Situationen, die er dann auch noch
weiter eskalieren lässt, anstatt diese zu beruhigen. Allerdings besitzt er ein
gutes Herz und lässt sich in seiner Naivität auf manches abenteuerliche
Unternehmen ein. Diese Kombination von Chaos und Mitgefühl lässt ihn immer
wieder auf einen schmalen Grad der Legalität auf der Schwelle des
Amtsmissbrauchs wandeln.
Der Kripochef Wallner lässt
ihn vieles durchgehen, denn schließlich bringen die eigenmächtigen, meist etwas
unkonventionellen Ermittlungsmethoden seines Kollegen den alles entscheidenden
Erfolg mit sich. Kommissar Wallner ist eher der Kopf, das Hirn und der Verstand
des Duos. Seine Schwachstelle ist aber ebenfalls ein Stück weit, seine
emotionale Intelligenz, gerade in Bezug auf seinen kranken Großvater Manfred
und seines noch verschollenen Vaters.
Andreas Föhr besitzt ein
grandioses Talent einen mörderischen Kriminalroman, durch viel Humor und
Situationskomik zu kreieren, ohne dass dabei die Spannung verloren geht. Klar,
ein Krimi soll spannend sein, hochkomplex mit vielen Wendungen und
Überraschungen, aber einen humoristischen Kick einzubauen ist mitunter schwer
für einen Autor. Andreas Föhr ist es perfekt gelungen, dass man neben der
kribbelnden Spannung, auch manchmal lauthals und viel lachen kann.
Der vorliegende Roman
„Schwarzwasser“ handelt von einem alten Verbrechen, einer Schuld, einer alten
Liebe und der guten alten Rache. Authentisch lässt der Autor, diese Handlung
parallel in zwei Ebenen spielen, ohne dabei die Auflösung zu verraten. Dramaturgie
und Theatralik sind hierbei echt Top.
Es ist anscheinend wirklich
so, dass wie schon oben erwähnt, dass diese Reihe primär durch die Charaktere
höchst lebendig wirkt, abgesehen von dem einen oder anderen Mordopfer, dass
sich unter die Protagonisten mischt – doch die Nebengeschichten sind sensibel
eingewebt und lassen die Charaktere ausgeprägter wirken, sich entwickeln.
Fazit
„Schwarzwasser“ von Andreas
Föhr ist hochklassig. Humor, Spannung, Tempo und ein bisschen irre sind sie
alle – perfekter Kriminalroman, ohne viel Blut – dafür mit schönem Humor.
Perfekt.
Michael Sterzik
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen