Nun ist er endlich da – der lang ersehnte
fünfte Band um den Master aller Symbole Professor Robert Langdon, erschienen im
Verlag Bastei Lübbe.
Dan Brown befasst sich mit den vielleicht
aktuellsten, historischen Fragen der Menschheit schlechthin: Wo kommen wir her?
Wo gehen wir hin?
Ja, keine einfachen Fragen und Religion und
Wissenschaft gehen wir strikt getrennte Wege, manchmal kreuzen und berühren
sich diese, doch keiner hat grundlegende und vor allem befriedigende Antworten!
Der Bestseller Autor Dan Brown lässt seine
Protagonisten auf der europäischen Bühne eine vielfältige Schnitzeljagd
erleben. Barcelona – eine der schönsten Städte Europas. Spanisches Flair,
Kunst, Kultur, durchdrungen von jahrhundertealter Geschichte, noch immer
erzkatholisch, noch immer eine pulsierende Metropole, in deren Zentren auch die
Wissenschaft mit allen Universitäten, Rechenzentren und Hochschulen
beeindruckt. Und immer noch Sitz der altehrwürdigen Königsfamilie.
Der Grundtenor der Handlung wirkt vertraut.
Robert Langdon wird von seinen ehemaligen Studenten Edmond Kirsch, gebeten an
einer Präsentation im spanischen Guggenheim-Museum in Bilbao eingeladen. Edmont
Kirsch besitzt viele Talente: ein genialer Mathematiker, Experte für IT und digitale
Medien und nicht zuletzt, ein gehetzter, unruhiger Futurologe. Dieser geniale
Wissenschaftler lädt also ein um die elementaren Fragen des Universums zu
entschlüsseln: „Woher kommen wir? Und
„Wohin gehen wir“? Kirsch hat sich vor dieser geplanten Präsentation mit
einigen hochrangigen Kirchenfürsten der Weltreligionen getroffen: Islamisten,
Christen, Juden, usw. Und auch dieser Part ist nichts Neues: Man fühlt sich
halt bedroht und die Existenz eines allmächtigen Gottes, ist durch pure
Wissenschaft entweder belegt, oder schlicht und einfach widerlegt?
Wie war das also noch einmal mit der
Schöpfungsgeschichte, bzw. der Evolution nach dem Urknall? Kirche und
Öffentlichkeit sind alarmiert – eine „Offenbarung“ kann alle Grundpfeiler der
Zivilisation einstürzen lassen. Der Sinn des Lebens – eine mathematische
Formel, oder gibt es doch eine höhere Macht, die lächelnd alles lenkt?
Robert Langdon die zentrale Figur der Handlung,
hat wie gewohnt eine „Assistentin“ die ihm hilft, gleich mehrere Rätsel zu lesen,
die zukünftige Königen des spanischen Königreiches und jetzige Kuratorin, des
Museums in Bilbao. Schön, charmant, rebellisch und auch intellektuell
präsentabel.
Dan Brown bedient sich altbekannter Muster,
sicherlich ambitioniert, sicherlich Routine – doch er geht auch neue mutige
Wege. „Origin“ ist vielseitig – Kunst, Kultur, Religion und vor allem die
neuesten Technologien, der Fortschritt der Künstlichen Intelligenz lassen die
wissbegierigen Herzen so mancher Leser etwas schneller schlagen. Daneben
natürlich etwas Mystik, Verschwörungen und Intrigen und natürlich die
Lebensgefahr in der, der Harvard-Professor schwebt.
Fertig ist der Bestseller?! Aber ist „Origin“
auch spannend?
Ja ist er – die ersten Kapitel sind
hochspannend, die mittleren Kapitel informativ, der Schluss atemberaubend und
wer sich etwas mit Philosophie, Wissenschaft und Religion beschäftigt - schockierend.
Und genau das ist das besondere an dem
vorliegenden Roman. Es gibt keine, bzw. wenige Verschwörungstheorien und die
katholische Kirche, wird nicht verdammt, sondern zeigt sich, man glaubte es
kaum, mit Verstand und Gefühl. Einzig und alleine, die Nebengeschichte um die
spanische Königsfamilie, wirkt manchmal deplatziert. Dan Brown konzentriert
sich tatsächlich auf diese beiden Fragen: Woher kommen und gehen wir?
Dan Brown hat dafür eine ganz eigene Theorie
und teilt diese mit einem, fantastisch erzählten Feuerwerk mit und erkennt
recht schnell: Verdammt – er hat recht, jedenfalls teilweise. Das Mysterium „Leben“
lässt sich ggf. erklären, von einem gewissen Standpunkt aus – können Wissenschaft
und Religion eine Einheit bilden, oder sind diese Konkurrenten? Das alleine –
überlässt der Autor dem Leser – doch egal, wie dieser das Buch am Ende bewerten
wird – der Nachhall und die Beschäftigung mit diesen beiden universellen
Fragen, sind garantiert.
Fazit
„Origin“ von Dan Brown ist anders – nicht schlechter
– sondern einfach aktueller. Hochspannend, Augen öffnend und zugleich mahnend.
Man kann „Origin“ nicht mit den anderen Titeln des Autors vergleichen.
„Origin“ ist ein eigensinniges Buch – ein
spannendes Echo unserer Vergangenheit – ein innehalten in der Gegenwart – und ein
vielleicht mahnender Zeigefinger für unsere Zukfunft. Großartig – lesen Sie es
bitte und diskutieren – dann hat jeder gewonnen, auch der, der es nicht gelesen
hat.
Michael Sterzik
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