David Gilmans Protagonist „Thomas Blackstone“ setzt nun seinen Krieg gegen Frankreich im Jahre 1361 weiter. „Legenden des Krieges – das zerrissene Land“ ist der fünfte Band dieser Reihe und erzählt die Kriegserlebnisse des ehemaligen Bogenschützen und inzwischen Ritters weiter. Der 100-jährige Krieg geht munter weiter, doch inzwischen steht Fortuna auf der Seite des englischen Königshauses. Die Armee der Franzosen ist mehr wie nur geschwächt und das englische Heer gewinnt organisatorisch und strategisch mehr Gebiete für sich. Doch wie jeder Krieg hinterlässt dieser nicht nur Spuren bei den Soldaten. Französische Städte und Regionen sind sehr zerstört, Ernten zerstört, die Felder der Dörfer nur noch Asche. Die Wut und Ohnmacht der einfachen Bevölkerung ist verzweifelt. Hinzu kommt noch die Gefahr durch marodierende Söldner und Soldaten, die plündern und mordend eine Schneise des Todes hinterlassen.
Thomas Blackstones Aufgabe ist es die Regionen zu befrieden – Burgen und Landsitze sollen eingenommen, die Söldner verjagt werden. Im Hintergrund lauern weit gefährlicher Gegner, das französische Königshaus möchte den Kriegsherrn Blackstone immer noch Tod sehen. Es wird ein Kopfgeld ausgesetzt – die Jagd beginnt.
David Gilmans Reihe wird nicht weniger spannend, oder interessanter. Stabil hangelt er sich historisch durch viele durch Quellen belegte Ereignisse des 100-jährigen Krieges der beiden Erzfeinde England und Frankreich. Dabei es geht es weniger um Politik, viel mehr behandelt der erfolgreiche Autor die Schlachten zwischen den beiden Kontrahenten. Im vorliegenden Band thematisiert David Gilman, dass Kriegsgräuel und die Verbrechen an der Zivilbevölkerung, dass durch feindliche Heere und marodierende Söldner viel zu erleiden hat. Doch auch der verständliche Hass, dass brutale Ermorden von Gefangenen Gegnern bekommt seine Kapitel.
Das Talent die Schrecken und vielleicht auch die morbide Faszination einer Schlacht zu erzählen, gründet den Erfolg des Autors David Gilman. Konsequent schonungslos erzählt er von töten und getötet werden, von Hass, Angst und Rache. Es gibt nur wenige erzählerische Momente an denen die Menschlichkeit durch einen Spalt der Brutalität, etwas Licht auf die Schatten des Krieges wirft. Auch die Charakterentwicklung hebt und baut sich nicht weiter fort. Zwar gibt es in den Reihen Blackstones Verluste – doch diese verschwindenden Nebenfiguren wird man in weiteren Bänden nicht vermissen. Es gibt auch überhaupt wenig Nebengeschichten, die eine oder andere Perspektive des französischen Königs und seines Sohnes werden erzählt, ansonsten liegt der Fokus ganz klar auf den Erlebnissen der Legende Thomas Blackstone.
Insgesamt interpretiert ist der vorliegende Band „Legendes Krieges – Das zerrissene Land“ von David Gilman ein souverän, starker Kriegsroman. Stabile Spannung und vielleicht der Grundstein für einen stärkeren sechsten Band. Die Weichen, das merkt man in den letzten Kapiteln sind gestellt.
Michael Sterzik
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