Samstag, 5. Januar 2019

Die Ballade von Max und Amelie - David Safier

Haben Tiere ein Bewusstsein? Und wenn ja – was denken und fühlen zum Beispiel Hunde, die treuesten Freunde des Menschen? Treue und Freundschaft – überhaupt die elementarsten Werte, die man geben, nehmen und überhaupt empfinden kann. 

David Safiers Helden in seinem Roman: „Die Ballade von Max und Amelie“ sind diesmal tierisch gute Protagonisten. Wir reden hier von zwei sehr unterschiedlichen Hunden: Max – ein Rüde und wohlbehütet wohnhaft bei einem liebenden Frauchen und Herrchen, nebst liebevoller Tochter und dann „Narbe“ – oder auch Amelie, die in ihrem Hundeleben nicht anderes kennengelernt hat, als das (Über)Leben im Rudel auf einer Müllkippe. 

Wer hier erwartet eine humorvolle Handlung wiederzufinden, sei gewarnt – er ist nicht vergleichbar, gar nicht vergleichbar mit Titeln wie „Mieses Karma“ und ähnlichen humorvollen Erzählungen des Autors. Der vorliegende Roman ist sehr emotional, dramatisch, bewegend und nachhaltig besinnlich. Das David Safier vielfältiges Talent hat, steht spätestens seit seinem fantastischen und erfolgreichen Roman: „28 Tage“ völlig außer Frage. 

Eine Geschichte zu erzählen aus der Perspektive eines Hundes ist nichts neues in der Belletristik, doch David Safiers Bühne und seine Figuren gehen auf diesen Roadtrip ungewöhnliche Wege. Eine Liebe für die Ewigkeit – eine Liebe in den Wogen von Zeit und Raum, die den Tod überleben?!  David Safier gibt seinem Thema: „Reinkarnation“ eine neue Perspektive. Die Suche der beiden so unterschiedlichen Hunde wird zu einer Odyssee, einer Reise zu sich selbst und zu den Werten Liebe und Freundschaft. Vielleicht sieht der eine oder andere Hundebesitzer seinen tierischen Freund mit anderen Augen – Tiere sind halt auch nur Menschen. 

„Die Ballade von Max und Amelie“ bewegt sich manchmal an den Grenzen zum Kitsch, aber schafft gerade noch so eben die Ausfahrt und belohnt den Leser am Ende des Buches. Denn dieser wird unweigerlich zum Nachdenken animiert. Kitsch hin oder her, traurig, lustig, eine Freundschaft und Liebe für die Ewigkeit – hier kein Mitgefühl aufkommen zu lassen, wird schwierig sein. 

Fazit

„Die Ballade von Max und Amelie“ von David Safier ist ein tierisch guter Roman. Eine hoch emotionale Handlung und eine Reise, auf die sich der Leser ruhig einlassen sollte. Hier ist der Weg das eigentliche Ziel und am Ende des Weges – sieht man vielleicht sein eigenes Schicksal und das des liebenden, mit ganz anderen Augen. Danke David Safier für Denkanstöße die sich Raum und Zeit einfach mal so Wiedersetzen.

Michael Sterzik  



Keine Kommentare: