Der amerikanische Autor Ethan Cross hat seinem
Protagonisten - des Serienmörders Francis Ackermann jr. eine Kultfigur im Genre
Thriller geschaffen.
Ein geläuterter Serienmörder, der nun seinesgleichen jagt
und außer Gefecht setzt?! Eine interessante Grundstory also, die sich den Leser
dieser „Shepard-Reihe“ zeigt. Der neueste und ggf. letzte Band um den
polarisierenden Serienmörder – „Ich bin die Rache“ – ist im Grunde spannend,
aber deutlich nicht so atmosphärisch wie in den Vorgängertiteln.
Die intellektuelle, sowie die psychische und physische
Überlegenheit trägt die Figur des Francis Ackermann jr. und auch im
vorliegenden Band wird diese sehr offensiv ausgespielt. Doch er ist etwas
stiller geworden – zwar immer noch tatkräftig, aber in Zwiesprache mit sich
selbst, bedachter, sensibler und wenig mörderischer.
Auf der Suche nach seiner Kollegin und Partnerin Maggie
Carlisle brechen Marcus und Francis beispiellos viele Gesetze und setzen sich
hinweg, auch über ihre eigenen Befugnisse und Regeln. Ein wilder Amoklauf –
auch wenn das Ziel „Der Taker“ ist – ein Serienmörder, der den Bruder von
Maggie offensichtlich verschleppt und oder getötet hat….
Ethan Cross lässt es offen wie sich die Figuren ggf.
weiterentwickeln könnten. In diesem Roman kommt jeder an seine persönliche
Grenze und überschreitet diese – natürlich hat das Konsequenzen, die die
Zukunft maßgeblich beeinflusst.
Nicht nur die Atmosphäre lässt zu wünschen übrig, auch die
Dramatik verhält sich eher sehr schleppend. Schlichtweg erhält man den
Eindruck, dass Ethan Cross gesättigt ist und neue Wege gehen möchte. Insgesamt
also etwas blass.
Selbst Francis Ackermann jr. wirkt „erwachsener“ – so mit
einem Gewissen und einer Verantwortung versorgt, handelt er bedachter und viel
wenig mörderischer. Er tötet nicht mehr – selbst wenn er angegriffen wird,
zeigt er Erbarmen – dass passt einfach nicht zu ihm, und nimmt den Charakter
etwas die Substanz.
Fazit
Spannend ja – aber atmosphärisch verliert die Handlung
viel. Ich würde mich freuen Francis Ackermann jr. wieder zu begegnen – in alter
Form bitte. Es kann ja nicht sein, dass ein Wolf zu einem Schaf wird.
Michael Sterzik
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