Samstag, 4. Mai 2019

Ich bin die Rache - Ethan Cross


Der amerikanische Autor Ethan Cross hat seinem Protagonisten - des Serienmörders Francis Ackermann jr. eine Kultfigur im Genre Thriller geschaffen.

Ein geläuterter Serienmörder, der nun seinesgleichen jagt und außer Gefecht setzt?! Eine interessante Grundstory also, die sich den Leser dieser „Shepard-Reihe“ zeigt. Der neueste und ggf. letzte Band um den polarisierenden Serienmörder – „Ich bin die Rache“ – ist im Grunde spannend, aber deutlich nicht so atmosphärisch wie in den Vorgängertiteln.
Die intellektuelle, sowie die psychische und physische Überlegenheit trägt die Figur des Francis Ackermann jr. und auch im vorliegenden Band wird diese sehr offensiv ausgespielt. Doch er ist etwas stiller geworden – zwar immer noch tatkräftig, aber in Zwiesprache mit sich selbst, bedachter, sensibler und wenig mörderischer.

Auf der Suche nach seiner Kollegin und Partnerin Maggie Carlisle brechen Marcus und Francis beispiellos viele Gesetze und setzen sich hinweg, auch über ihre eigenen Befugnisse und Regeln. Ein wilder Amoklauf – auch wenn das Ziel „Der Taker“ ist – ein Serienmörder, der den Bruder von Maggie offensichtlich verschleppt und oder getötet hat….
Ethan Cross lässt es offen wie sich die Figuren ggf. weiterentwickeln könnten. In diesem Roman kommt jeder an seine persönliche Grenze und überschreitet diese – natürlich hat das Konsequenzen, die die Zukunft maßgeblich beeinflusst.

Nicht nur die Atmosphäre lässt zu wünschen übrig, auch die Dramatik verhält sich eher sehr schleppend. Schlichtweg erhält man den Eindruck, dass Ethan Cross gesättigt ist und neue Wege gehen möchte. Insgesamt also etwas blass.

Selbst Francis Ackermann jr. wirkt „erwachsener“ – so mit einem Gewissen und einer Verantwortung versorgt, handelt er bedachter und viel wenig mörderischer. Er tötet nicht mehr – selbst wenn er angegriffen wird, zeigt er Erbarmen – dass passt einfach nicht zu ihm, und nimmt den Charakter etwas die Substanz.

Fazit

Spannend ja – aber atmosphärisch verliert die Handlung viel. Ich würde mich freuen Francis Ackermann jr. wieder zu begegnen – in alter Form bitte. Es kann ja nicht sein, dass ein Wolf zu einem Schaf wird.

Michael Sterzik

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