Der vorliegende Band des britischen Autors Tony
Kent ist sein Debütwerk und es ist gelungen. Mit „Im Kreis der Verschwörer“ hat
der Tony Kent seine Erfahrungen als Staatsanwalt und Verteidiger einbeziehen
können. Entstanden ist ein sehr guter, spannender Politthriller.
Die Story spielt sich hauptsächlich in London
ab und erzählt Ereignisse und Situationen die sich auch aktuell in der
Gegenwart abspielen könnten. Ein politisches, orientiertes Attentat auf den
gegenwärtig amtierenden Präsidenten der USA, seinen Vorgänger, und auf einen
ranghohen britischen Politiker. Wer war das eigentliche Ziel? Wie konnte der
Attentäter bei dieser Großveranstaltung am Trafalger Square dermaßen frei
agieren? Warum haben die Geheimdienste im Vorfelde und sowieso die
Sicherheitskräfte der Polizei anscheinend vollständig versagt, denn der
britische Politiker bricht tödlich getroffen zusammen....
Als der vermeintliche Attentäter gefasst und
inhaftiert wird, ereignen sich eine ganze Reihe von Unfällen, oder
Selbstmorden. Eine feine Inszenierung – doch schnell wird nicht nur Reportern
klar, dass es eine Verschwörung geben muss....mit hochrangingen Mitgliedern –
aber was ist das Motiv?
Tony Kent hat seinen ersten Roman geschickt
konstruiert, ist dabei aber streng einem klassischen Aufbau gefolgt. Aus mehreren
Perspektiven erzählt sich die Handlung, inkl. den Verschwörern, Attentätern,
Reportern und Geheimdienstlern. Gerade dieser wechselnden Erzählperspektive
gelingt es, der Handlung eine gewisse Spannung aufzuerlegen.
Allerdings bedient sich Tony Kent auch einer
archetypischen Methode. Die Charaktere sind klassischerweise wie aus einem
Autorenseminar gestaltet – ohne eine gewisse Tiefe, manchmal gelingt das zwar
und man erfährt mehr über die Vita des Protagonisten, aber im Grunde gibt es
keine Überraschungen. Die Nebenfiguren, sind dann allemal und das ist traurig
offensiver und interessanter, als die eigentlichen handelnden Personen in
diesem Thriller. Die Handlung spielt sich in einem klassischen Muster ab.
Spannend ja – unterhaltsam auch – aber der Leser wird die nächsten Schritte der
Protagonisten schon beschreiben können, bevor er diese selbst liest. Und dann
gibt es noch die logischen Gruben, die manchmal sehr tief sind. Mit einer Wirklichkeitsnähe
hat das dann recht wenig bis gar nichts zu tun.
Fazit
„Im Kreis der Verschwörer“ - ist ein solider Politthriller, der sich
manchmal sehr gezwungen liest. Ein klassischer Aufbau mit klischeeversehenden
Charakteren – doch einen gewissen Grad der Spannung erreicht dieser. Tony Kent
hat viel Potenzial – und ich hoffe wird diese kritischen Stimmen konstruktiv
verarbeiten.
Da geht noch was – als Debütwerk in Ordnung.
Sind halt die ersten Schritte eines Autors. Also warten wir mal auf eine gute
Entwicklung. Den Namen Tony Kent merke ich mir einmal.
Michael Sterzik
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