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Als der schwedische Autor und Journalist 2004
plötzlich an einem Herzinfarkt verstarb, konnte er den Erfolg seiner ersten
drei Bände der Millennium-Trilogie nicht mehr miterleben. „Verblendung –
Verdammnis – Vergebung“ wurden zu einem Riesenerfolg im Genre Thriller. Seine
beiden Hauptfiguren: Der investigative Journalist Mikael Blomkvist und die
hochintelligente Hackerin Lisbeth Salander wurden zu Kultfiguren und die Reihe
wurde erfolgreich in Schweden und wenig später in den USA verfilmt.
Stieg Larsson hinterließ eine Menge an
Manuskripten, Notizen usw. Der schwedische Autor David Lagercrantz wurde vom
Verlag gebeten, die Millennium-Reihe fortzuführen. Es entstanden die
Folgeromane: „Verschwörung“, „Verfolgung“, und nun wurde im Verlag Heyne, der
Titel: „Vernichtung veröffentlicht.
Natürlich sind die beiden tragenden Figuren der
Story Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander. Letztere wird immer wieder mit ihrer
Vergangenheit konfrontiert in der ihre Erzfeinden und Schwester Camilla die wesentliche Storyline tragen.
Ein Obdachloser wird tot auf dem Stockholmer Mariatorget gefunden.
In seiner Jackentasche findet sich die Telefonnummer von Mikael Blomkvist. Als
eine DNA-Analyse ergibt, dass der Obdachlose ein sogenanntes Super-Gen besaß,
das nur in einer bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt, wird Blomkvist hellhörig
und nimmt die Recherche auf. Lisbeth Salander hält sich unterdessen in Moskau
auf, wo sie einen Anschlag auf ihre verhasste Schwester Camilla plant.
Blomkvist bittet Salander um Unterstützung, und sie findet heraus, dass der
Obdachlose ein Sherpa war, der an einer dramatischen Mount-Everest-Expedition
mit tödlichem Ausgang teilgenommen hatte. Blomkvist kontaktiert einen der
Überlebenden der Expedition und verschwindet plötzlich spurlos. Salander macht
sich sofort auf die Suche nach ihm. Sie spürt, dass Blomkvist in großer Gefahr
schwebt. (Verlagsinfo)
Blicken wir kurz zurück: Lisbeth Salander
befindet sich noch immer auf ihren persönlichen Kreuzzug gegen ihre Zwillingsschwester
Camilla, die noch immer mit Russischen Gangstersyndikaten und dem
Geheimdienst zusammenarbeitet.
Mikael Blomkvist ermittelt nun in dem Todesfall des Obdachlosen,
der eine außergewöhnliche DNA-Struktur hat. Was geschah damals auf dem Mount
Everest, die Expedition endete mit dramatischen Todesfällen. Der zukünftige
Verteidigungsminister überlebt das Drama in 8000m Höhe?!
Der vorliegende Roman ist durchsetzt mit einem sehr interessanten wissenschaftlichen
Thema. Die Analyse dieser DNA Struktur ist nur eine Komponente, die andere
thematisiert die Kultur und die Religion der Sherpas und nicht zuletzt den Respekt
und die Angst vor dem Everest, der in ihren Augen „lebt“ und fürchterliche
Rache an Sünder nehmen kann. Und auch auf soziale Themen geht David Lagercrantz ein: Die
Anonymität, die Schnelllebigkeit, der mediale Einfluss auf Meinungen und Trends.
Die Aktualität ist damit „up to date“.
Die Original-Trilogie beinhaltet immer die Emotionen: Hass, Wut,
Lust, Begierde in einer Kombination mit einer fast schon biblisch geprägten
Rache –Auge um Auge – Zahn für Zahn. Die
menschlichen Abgründe faszinieren uns natürlich und schubsen die Protagonisten Blomkvist und
Salander in den Fokus. Die Folgebände von David Lagercrantz knüpfen direkt an
und das ist ein großer Aspekt warum diese fortgeführte Reihe auch nach dem Tod des "Schöpfers" so erfolgreich
ist.
„Vernichtung“ ist nicht nur hochaktuell, Wissenschaftlich
interessant und explosiv spannend – es ist auch offensichtlich der krönende
Abschluss der Millennium-Reihe.
Ein krönender Abschluss der befriedigend ist. Einer Weiterführung
der Reihe kann ich nicht empfehlen. Sicherlich gibt es unendlich viel Potenzial
um diese beiden Figuren, aber irgendwann muss es auch nach 6 Bänden gut sein.
Die Vergangenheit ist aufgearbeitet, alle Fragen abgeschlossen, die Stille am
Ende dieser Reihe wirkt traurig und zugleich hoffnungsvoll.
David Lagercrantz hat mit „Vernichtung“ seinen stärksten Band
dieser Reihe veröffentlicht. Toll erzählt – sein schriftstellerischer Stil ist
anders wie der eines Stieg Larssons, aber absolut beständig interessant und
spannend.
Prädikat: Sehr lesens- und absolut empfehlungswert.
Michael Sterzik
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