Samstag, 6. Februar 2021

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt - Noah Richter


Machen wir uns nichts vor und sehen die Situation realistisch: Ja – wir haben klimatische Probleme und stehen vor großen Herausforderungen, wenn wir den kommenden Generationen eine relativ, gute Erdkugel hinterlassen wollen!

Vergleichen wir die Erderwärmung, die geographischen Veränderungen in der Arktis, ganz davon zu schweigen, dass der Regenwald abgeholzt wird – mit einer Momentaufnahme vor 30 Jahren – erschrecken wir uns. Die Sommer werden heißer, die extremen Temperaturschwankungen werden intensiver – was auf die Natur und damit schließe ich die Menschheit mal mit ein, schlimmer wird.

Die kleineren Klimakatastrophen haben wir schon erlebt, die größeren, vielleicht kommenden könnten sich dramatisch auf unser Leben  auswirken.

Noah Richter – ein Pseudonym für einen bekannten und erfolgreichen Autor für Drehbücher und Theaterstücken, der zudem noch ein engagierter Klimaschützer ist, gibt den „Klimakatastrophen“ und die schlimmsten Auswirkungen eine literarische Bühne.

Was wäre wenn? Diese Frage hat sich „Noah Richter“ offensichtlich gestellt – und das Ergebnis ist ein Buch mit dem Titel: „2,5 Grad – Morgen stirbt die Welt“. Das „Morgen“ ist zwar noch weit entfernt, aber näher als wir uns das vorstellen können.

Die Welt steht in Flammen. Wer kann sie retten? Es ist wärmer als je zuvor. In der Antarktis bricht ein Milliarden Tonnen schwerer Gletscher ab. Die deutsche Forschungsstation Neumayer III versinkt im Meer und mit ihr der Glaziologe Jakob Richter. Doch vor seinem Tod konnte er seiner Freundin Leela noch Dokumente schicken, die beweisen, wie große Konzerne die Klimakatastrophe befördern. Leela nimmt den Kampf gegen die Mächtigen auf, erleidet Niederlage um Niederlage, und weiß am Ende nur noch einen Ausweg … Jahrtausendhochwasser, wochenlang mörderische Hitze, Monsterstürme - eine junge Frau im Kampf gegen die Klimakatastrophe, gegen übermächtige Verschwörer und ums nackte Überleben.(Verlagsinfo)

Das Buch ist gut. Allerdings verfängt sich der Autor in der Beschreibungen einzelner Szenarien und manchmal etwas schwerfälligen Dialogen, sodass die Spannung größtenteils nicht aufkommt, und (oder) nicht gehalten werden kann. Da hilft es auch nicht das die Katastrophenspirale sich schneller und dramatischer dreht.

Er baut faktisch alles ein: Konzerne – die mitunter den Profit optimieren wollen, und Menschenleben dafür in Kauf nehmen, dann rechtsradikale Gruppen und Sekten, die da Ende der Welt sehen, eine Bundesregierung die fast hilflos agiert, eine ambitionierte Protagonisten, die absolut unrealistisch wirkt, ein Profi-Killer der „Spiel mir das Lied“ vom Tod anscheinend gut kennt….usw. usw.  Machen wir es also kurz – zu viele Informationen eingebaut und das völlig wirr und unkoordiniert.

Die Figurenzeichnung befindet sich in der gleichen, relativ schlechten Umsetzung. Ales wirkt schnell – auf Tempo abzielend, völlig überhastet und theatralisch dramatisch. Letzteres bezieht sich auf die inhaltliche Atmosphäre – auch hier zu ambitioniert.

Schade – denn der Anfang war vielversprechend – die Umsetzung allerdings katastrophal.

Fazit

„2,5 Grad – Morgen stirbt die Welt“ von Noah Richter hatte ambitionierte Ziele. Leider völlig verfehlt, verfahren, überhastet und nicht spannend. Ein Titel, den ich leider nicht empfehlen kann.

Noah Richter hat als Autor ganz sicherlich potenzial – allerdings sollte der nächste Titel inhaltlich sauberer konzipiert sein.

Michael Sterzik

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