Es gibt eine große Anzahl von Ermittlern, die als Duo fungieren und funktionieren im Genre Krimi/Thriller. Das Konzept ist immer sehr ähnlich gestaltet, beide ergänzen sich mit ihren Stärken und Schwächen um aus verschiedenen Perspektiven das Verbrechen letztlich zu lösen. Auch in den vorliegenden Roman: „Blutzahl“ verhält es sich nicht anders – und auch wenn es an Originalität mangelt – der Titel ist ausgesprochen gut.
An dem Tag, als die Autorin Sonja Nordstrøm verschwindet,
sollte sie zur Premiere ihres Buches »Ewige Erste« erscheinen. Dass sie nicht
auftaucht, veranlasst die Promi-Reporterin Emma Ramm, Nordstrøm zu Hause
aufzusuchen. Die imposante Villa ist leer, doch eine am Fernseher angebrachte
Zahl weckt Emmas Neugierde: die Nummer Eins. Alexander Blix vom Osloer
Dezernats für Gewaltverbrechen ist der nächste, der eine Zahl findet: die
Nummer Sieben, und zwar auf der Leiche eines Mannes, der in Sonja Nordstrøms Sommerhaus
gefunden wird ... Was Emma und Alexander noch nicht wissen: Ein Countdown hat
begonnen, und er wird in Blut enden. (Verlagsinfo)
Jørn Lier
Horst ist einer der beiden Autoren und auch hier ergänzt er mit
seiner Erfahrung als Hauptkommissar in einer Mordkommission in Norwegen, neben Thomas
Enger, einen erfahrenen Autor, das Autorenduo. Aber auch unabhängig voneinander
sind sie beide Bestsellerautoren.
Alexander Blix und Emma Ramm sind ein starkes Team aus
unterschiedlichen Lagern. Blix eher introvertiert, bewegt sich ungemein wenig
und sehr ungerne im Rampenlicht. Seine Vergangenheit – bzw. seine Entscheidung,
die er in einer dramatischen Situation fällte, verfolgt ihn bis in die
Gegenwart. Das macht ihn zu keinem schlechten Ermittler, im Gegenteil – aber er
ist halt auch Mensch. Flankiert wird er in „Blutzahl“ von Emma Ramm, einer
Journalistin, einer Bloggerin, die sich im Promibereich tummelt und versucht sich
hier bei einer Zeitung einen Namen zu machen. Mit allen Sympathiepunkten
ausgestattet geben sie also der ohnehin guten Atmosphäre noch das besondere
etwas mit.
Die Spannung im Roman ist ausgesprochen gut und die erzählerische
Perspektive von Alexander und Emma
gelingt sehr gut. Nicht nur, dass man von den beiden viel Privates erfährt,
formen und entwickeln sie beide die Story konsequent weiter. Ebendiese privaten
Rückblenden bilden diese interessanten Nebengeschichten.
Das Tempo der Story ist gut. Ausgezeichnet gut gelingt dem
Autorenduo eine Authentizität zu erschaffen, dass nicht nur durch die sich
aufbauende Spannung, sondern vielmehr mit den Dialogen der Figuren. Es gibt keine
logischen Fehler in den situativen Handlungen der Ermittler, oder Emma, die
beiden Autoren wissen was und wovon sie schreiben.
Der Auftakt ist mehr wie gelungen, doch spürt man auch,
dass der schriftstellerische Höhepunkt noch nicht erreicht ist.
Fazit
„Blutzahl“ ist hochspannend. Tolle Figuren, die aber noch
mehr können. Ein Autorenduo das mehr wie vielversprechend ist. Man kann sich
schon auf weitere Bände dieser Reihe freuen. Spannungsliteratur – die man lesen
sollte.
Michael Sterzik
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