Samstag, 27. Februar 2021

Blutzahl - Thomas Enger und Jørn Lier Horst

 

Es gibt eine große Anzahl von Ermittlern, die als Duo fungieren und funktionieren im Genre Krimi/Thriller. Das Konzept ist immer sehr ähnlich gestaltet, beide ergänzen sich mit ihren Stärken und Schwächen um aus verschiedenen Perspektiven das Verbrechen letztlich zu lösen. Auch in den vorliegenden Roman: „Blutzahl“ verhält es sich nicht anders – und auch wenn es an Originalität mangelt – der Titel ist ausgesprochen gut.

An dem Tag, als die Autorin Sonja Nordstrøm verschwindet, sollte sie zur Premiere ihres Buches »Ewige Erste« erscheinen. Dass sie nicht auftaucht, veranlasst die Promi-Reporterin Emma Ramm, Nordstrøm zu Hause aufzusuchen. Die imposante Villa ist leer, doch eine am Fernseher angebrachte Zahl weckt Emmas Neugierde: die Nummer Eins. Alexander Blix vom Osloer Dezernats für Gewaltverbrechen ist der nächste, der eine Zahl findet: die Nummer Sieben, und zwar auf der Leiche eines Mannes, der in Sonja Nordstrøms Sommerhaus gefunden wird ... Was Emma und Alexander noch nicht wissen: Ein Countdown hat begonnen, und er wird in Blut enden. (Verlagsinfo)

Jørn Lier Horst ist einer der beiden Autoren und auch hier ergänzt er mit seiner Erfahrung als Hauptkommissar in einer Mordkommission in Norwegen, neben Thomas Enger, einen erfahrenen Autor, das Autorenduo. Aber auch unabhängig voneinander sind sie beide Bestsellerautoren.

Alexander Blix und Emma Ramm sind ein starkes Team aus unterschiedlichen Lagern. Blix eher introvertiert, bewegt sich ungemein wenig und sehr ungerne im Rampenlicht. Seine Vergangenheit – bzw. seine Entscheidung, die er in einer dramatischen Situation fällte, verfolgt ihn bis in die Gegenwart. Das macht ihn zu keinem schlechten Ermittler, im Gegenteil – aber er ist halt auch Mensch. Flankiert wird er in „Blutzahl“ von Emma Ramm, einer Journalistin, einer Bloggerin, die sich im Promibereich tummelt und versucht sich hier bei einer Zeitung einen Namen zu machen. Mit allen Sympathiepunkten ausgestattet geben sie also der ohnehin guten Atmosphäre noch das besondere etwas mit.

Die Spannung im Roman ist ausgesprochen gut und die erzählerische Perspektive  von Alexander und Emma gelingt sehr gut. Nicht nur, dass man von den beiden viel Privates erfährt, formen und entwickeln sie beide die Story konsequent weiter. Ebendiese privaten Rückblenden bilden diese interessanten Nebengeschichten.

Das Tempo der Story ist gut. Ausgezeichnet gut gelingt dem Autorenduo eine Authentizität zu erschaffen, dass nicht nur durch die sich aufbauende Spannung, sondern vielmehr mit den Dialogen der Figuren. Es gibt keine logischen Fehler in den situativen Handlungen der Ermittler, oder Emma, die beiden Autoren wissen was und wovon sie schreiben.

Der Auftakt ist mehr wie gelungen, doch spürt man auch, dass der schriftstellerische Höhepunkt noch nicht erreicht ist.

Fazit

„Blutzahl“ ist hochspannend. Tolle Figuren, die aber noch mehr können. Ein Autorenduo das mehr wie vielversprechend ist. Man kann sich schon auf weitere Bände dieser Reihe freuen. Spannungsliteratur – die man lesen sollte.

Michael Sterzik

 

 

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