Sonntag, 11. April 2021

Blutnebel - Thomas Enger und Jorn Lier Horst


Beide Autoren sind jeder für sich schon sehr erfolgreich. „Blutnebel“ ist der zweite Roman um das Ermittlerduo Alexander Blix und Emma Ramms. Die Handlung spielt in Norwegen – in der Hauptstadt Oslo explodiert am Hafen eine Explosion und kostet mehren Menschenleben das Leben. Alleine schon dieser Knalleffekt – ist ein gut durchdachter Startschuss und katapultiert den Leser sofort in eine recht spannende Handlung. Die beiden Autoren gehen wie in ihrem ersten Roman einen verhältnismäßigen Weg – so scheint es jedenfalls, doch zielgerichtet führen sie den Kommissar und die Journalistin zu einem alten, noch nicht abgeschlossenen Cold Case Fall.

Nachdem eine Explosion den Osloer Hafen erschüttert hat, herrscht Terroralarm in Norwegen. Viele Menschen wurden getötet oder verletzt. Ein Opfer kommt knapp mit dem Leben davon: Ruth-Kristine Smeplass. Diese ist keine Unbekannte für Kriminalkommissar Alexander Blix, denn sie war die Mutter der zweijährigen Patricia, die vor zehn Jahren gekidnappt wurde. Blix ermittelte in diesem Fall, erfolglos. Als sich der Rauch in Oslo legt, ist die Zeit reif, sowohl das Mysterium der Vergangenheit als auch das der Gegenwart zu lösen. Zusammen mit der Journalistin Emma Ramm entdeckt Blix ein unverzeihliches Verbrechen.(Verlagsinfo)

Ganz stark ist die Konzeption der beiden Hauptakteure gelungen, wobei diesmal die Priorität deutlich bei Emma Ramms liegt. Man muss nicht unbedingt den ersten Roman „Blutzahl“ gelesen haben, doch empfehle ich es unbedingt. Das Zusammenspiel der beiden, und ihre emotionale Beziehung sind nicht unwichtig, aber haben mit der Hauptstory in letzter Konsequenz in „Blutnebel“ wenig zu tun.

Spannend ist das Buch – kommt aber nicht bei weitem an seinen Vorgänger dran. Morde sind meistens „Beziehungsdaten“, und dieser Gewaltakt formt sich aus einer ganzen Sammlung von Emotionen, u.a. Rache, Hass, Neid. u.a – auch diese Sünden findet sich in „Blutnebel“ wieder. So nebulös der Titel klingt, so ist leider auch die Handlung aufgebaut. Zwischendurch erhält man den Eindruck, dass sich beide Autoren nicht unbedingt einig waren – wie die Storyline vom Aufbau und Entwicklung werden sollte.

Lobenswert in jedem Fall ist der erzählerische Stil der beiden. Gekonnte Dramatik – aufbauender Spannungsbogen – toll eingebaute Dialoge und das Tempo angemessen und auf dem Punkt gebracht. Stellenweise fehlte mir die Tiefe und Konzentration in den ohnehin wenigen Nebengeschichten.

Betrachten wir die Hauptstory mit einer authentischen Perspektive – nun gut, augenzwinkernd spielt Kommissar Zufall auch eine tragende Nebenrolle.

Fazit

„Blutnebel“ ist ein spannender zweiter Band. Solider Aufbau, guter Unterhaltungswert und man freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit den beiden Ermittlern.

Michael Sterzik

 

 

Keine Kommentare: