Es gibt unzählige Fantasy-Epen in der Literatur. „Der Herr der Ringe“ von Tolkien, ist der Grundstein dieser Fantasy und noch immer ein Werk, an dem man sich Jahrzehnte später immer noch gerne orientiert. Die reanimierte Fantasy-Serie „Game of Thrones“ - Das Lied von Eis uns Feuer – setzte mit seiner filmischen Umsetzung einen weiteren Meilenstein, und zeigt uns, was aktuell möglich ist – nicht nur über eine beeindruckte Storyline, oder die kompromisslose und konsequente Darstellung von Gewalt und Tod, von Liebe und Schmerz. Sie setzte auch Maßstäbe in der Darstellung der Figuren, denn niemand war sicher, ob Freund, oder Feind, ob Neben- oder Hauptfigur, getötet wurden viele Figuren und dieser Verlust setzte der Spannung und der Emotionalität eine eindrucksvolle Krone auf.
Die Magie spielt in diesem Genre „Fantasy“ immer eine tragende Rolle. Es gibt auch andere wichtige Schlüsselelemente, die die Story beeinflussen, bzw. der eigentliche Grund sind. Verfluchte Personen, alte Mysterien, das alte Lied der Macht.
Der Schweizer Autor Thomas Vaucher, der sehr bekannt durch seine erfolgreiche Krimi-Mysterie-Reihe um Richard Winter geworden ist, schwenkt jetzt über in das Genre Fantasy mit dem Titel: „Das Lied der Macht“ – der erste Band einer geplanten Serie.
Zwischen den beiden Genre gibt es unzählige Unterschiede in der Beschreibungen der tragenden Storyline, der Regionen, der Figuren usw. Das Genre Fantasy lädt einen Schriftsteller gerade dazu ein kreativ zu werden, und dem sind nicht viele Grenzen gesetzt um sich sprichwörtlich auszuleben.
Eine Zeit des Feuers und des Schwertes, eine Zeit für Helden! Denn der Feind trägt eine Uniform aus Blut, eine Waffe aus Leid – und sein Herz kennt kein Erbarmen.
Die fremden Krieger kommen von jenseits des Großen Ozeans, greifen ohne Vorwarnung und Erbarmen an. Zum Entsetzen aller werden sie von jenen begleitet, die seit Hunderten von Jahren ausgerottet schienen und deren Macht übermenschlich ist: den Wirkern.
In dieser schweren Stunde versammeln sich die Könige des Darischen Kaiserreichs, um den Invasoren gegenüberzutreten. Aber der Feind kommt nicht nur von außen: Meuchler und Intriganten versuchen den bevorstehenden Krieg zu nutzen, haben ihre eigenen Pläne von Macht und Reichtum.
In diesen düsteren Sog geraten drei Menschen: Arken, der Meisterdieb, der ein Geheimnis mit sich herumträgt, das er selbst nicht kennt, Rune, die junge Ritterin der Schwesternschaft des Göttlichen Greifens, deren Glaube bis in die Grundfesten erschüttert wird, und der alternde Kriegsherr Valor, Held unzähliger Schlachten, der vor der größten Herausforderung seines langen Lebens steht. Drei Schicksale, geheimnisvoll miteinander verwoben. Ohne es zu ahnen, halten sie mehr als nur die Zukunft des Kaiserreichs in den Händen …(Verlagsinfo)
Um es vorab zu sagen, bevor ich ins Detail gehe – Thomas Vaucher zeigt damit seine ganz persönliche Bestimmung, sein schriftstellerisches Talent eine komplexe Geschichte zu erzählen, die einen absolut überzeugt.
Sicherlich findet man in diesem Roman, die eine, oder andere Parallele zu anderen, ähnlichen Werken. Es ist nahezu unmöglich etwas absolut neues zu arrangieren in diesem Genre. Eine Art von Verwandtschaft findet man also auch in dem vorliegenden Werk, was auch überhaupt nicht schlimm ist.
Auch wenn der erste Band sozusagen eine Einführung in Thomas Vaucher Universum ist, so ist die Basis schon vorzüglich und professionell aufgesetzt. Die drei Figuren, die die Handlung vorantreiben, sind gemäß ihren Talenten und ihren individuellen Eigenschaften gut aufgestellt. Insgesamt ist das Personennetzwerk nicht als klein zu bezeichnen. Besonders gut gefallen, hat mir die eine oder andere Nebenfigur.
Die Magie der „Wirker“ ist gut erzählt und wie sooft, sind diese magischen Personen auch gefürchtet, unter- und überschätzt, und haben keinen Platz in der minderbemittelten Mikrokosmos von kleingeistigen Menschen. Das diese auch in den nächsten Bänden eine sehr wichtige Rolle spielen werden, erkennt man schnell.
Ähnlich wie in vielen anderen Titeln geht es hier um eine fremde Macht, ein fremdes Volk, dass das Kaiserreich bedroht. Die inneren Konflikte gleichen einen Bürgerkrieg, es gibt Intrigen, die sich die Könige der anderen Länder gerne bedienen. Attentate, einen religiösen Orden, Diebe mit vielen Talenten usw. Schön komplex – ohne aber den roten Storyfaden zu verlieren.
Was der Story eine unheimliche Tiefe gibt, ist die Tatsache das der Autor seine Figuren Schicksale und Schmerzen auf dem Leib schreibt, die kompromisslos und konsequent zu manchem plötzlichen Tod führen. Es ist nicht alles simpel und einfach und nicht alles schwarz oder weiß. Gerade diese vielfachen Talente einzelner Protagonisten und ihre Fehler lassen die Story nachhaltig eloquent leben. Die Unterhaltung ist großartig. Der Aufbau ist gut abgestimmt, sodass alle Charaktere sich die Bühne sehr gerecht aufteilen.
Das schöne und interessante ist es auch, dass sich die „Magie“ in Grenzen hält und damit auch der „Realismus“ nicht negativ frei dreht. Sprache
Kommen wir einmal kurz zum Talent von Thomas Vaucher. In dem vorliegenden Band spielt er vollumfänglich aus. Auch wenn ich sagte, dass man die Genre Krimi und Fantasy nicht vergleichen kann, so offenbart sich hier eine qualitative hohe Entwicklung, wenn es darum geht, wie Thomas Vaucher Stil, Ausdruck und Sprache einsetzt.
Es gibt nicht viel zu kritisieren, denn es ist immer noch der Auftakt einer Reihe. Die Figuren und ihre persönliche Vergangenheit hätte man mehr Raum geben können. Auch über das fremde Volk, dass versucht mit einem Angriffskrieg das Kaiserreich zu erobern, erfährt der Leser noch zu wenig.
All das mindert aber keinerlei die spannende Unterhaltung. Ich denke, was uns noch erwartet könnte großartig werden.
Fazit
„Das Lied der Macht“ von Thomas Vaucher ist laut und leise. Perfekte Abstimmung, jeder Ton sitzt und der Autor zeigt, dass die seine Bestimmung ist – genau diese Roman Reihe könnte den Autor noch bekannter machen und eine Verfilmung ist ggf. eine spannende Idee.
Michael Sterzik
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