Die Sage von König Arthur und seiner Tafelrunde, von ehrenvollen Rittern, eine verhängnisvolle Liebe, dem Druiden Merlin und letztlich der Suche nach dem Heiligen Gral. Diese Legenden sind unsterblich und werde es womöglich immer sein. Das alte Britannien, aufgeteilt in viele lokale Fürsten und Königreiche, dass sich der Invasion der Sachsen entgegenstellen. Doch das Reich war uneins, und Arthur hatte die Möglichkeit, unter seinem Banner als Großkönig alle Fürsten zu einem. Er wurde verraten, von seinem eigenen Sohn, von Lancelot seinen treuesten Ritter und von seiner Frau. Arthur wurde zu einem Symbol der Freiheit. Es gab noch andere „Legenden“ wie sein Schwert Excalibur, oder seine legendäre Burg Camelot.
Das Wort „Camelot“ überdauert die Zeit und ist auch in
unserem Sprachgebrauch ein Begriff für Freiheit und Rebellion und ebenso für
umschreibt es einen Ort der Sicherheit und des Fortschrittes. Doch bleiben wir
besser bei der Arthur-Sage. „Camelot“ ist der zweite Band um die mystische
Legende um diese Männer und Frauen. Nach dem ersten Band „Lancelot“, der
erfolgreich gelesen wurde, geht es nun weiter mit dem zweiten Band und widmet
sich ganz der Karriere von Galahad, der als eine weitere Hoffnung gilt, denn
die Sachsen werden mehr und der Widerstand der Briten weniger.
König Arthur ist tot. Längst vergangen sind die Tage, da
sich die Fürsten Britanniens unter seinem Schwert Excalibur vereinten. Das Land
ist ohne Herrscher. Marodierende Banden ziehen umher, die Bevölkerung hungert.
In einem abgelegenen Kloster in den Sümpfen von Avalon bereitet sich ein junger
Novize auf das Leben als Mönch vor. Doch als die Bogenschützin Iselle und der
alternde Krieger Gawain in sein Leben treten, muss er sich seiner wahren
Bestimmung stellen. Der junge Mann ist niemand anders als der Sohn des einst
berühmtesten und gefürchtetsten unter Arthurs Kriegern. Er ist Galahad, Sohn
des Lancelot, und sein Schicksal ist untrennbar mit dem Britanniens verbunden.(Verlagsinfo)
(König) Arthur war der Inbegriff eines edlen Ritters, das
Idealbild von Ehre und selbstlosen Mut, von Einigkeit, Gerechtigkeit und
Freiheit. Viele Bücher und auch Filme verwendeten diesen glorifizierten Ansatz
der Ritterlichkeit. Glanz und Gloria. Giles Kristian zeigt das Britannien
Arthurs in seinem zweiten Band, als düster, dreckig und gemein. Das Recht des
Schwertes und der Brutalität zeigt das klare Bild des historischen Britanniens
seiner Zeit. Der Traum und die Hoffnung, der Wille die Sachsen wieder ins Meer
zu treiben, vereinen die „alten“ Helden um Gawain, Cai, Galahad, Merlin usw.
Sie sind wirklich alt, die letzte, verhängnisvolle Schlacht, in der Arthur fiel
– knappe 15 Jahre später.
In der Legende wird „Galahad“ als galant und edel
dargestellt, in dem vorliegenden Roman „Camelot“ sind wird davon weit entfernt.
Giles Kristian schildert ihn anfänglich als einen desillusionierten Novizen, der
sich dem Christengott verschreiben will, doch das Schicksal katapultiert ihn,
in die Rüstung seines verstorbenen Vaters „Lancelot“.
Giles Kristian interpretiert die Legende sehr, sehr frei,
bedient sich aber umsichtig den Figuren dieser Sage. Selbst die „Magie“ eines
kauzigen Merlins findet Verwendung, obgleich dieser nach links und rechts
manipuliert, mit vielen Taschenspielertricks, doch dieser Druide ist und bleibt
ein Stück dieser Legende.
Es dauert ein wenig bis der Roman an Fahrt gewinnt und
inhaltlich passiert im ganzen Band relativ wenig, aber dafür intensiv. Der
zweite Band gestaltet sich nach dem Motto „Suchen und Finden“ – Personen,
Rituale, Relikte, Verbündete und viel Hoffnung darauf, die Hoffnung nicht
gänzlich zu verlieren.
Es gibt viel Ironie und Sarkasmus in den Dialogen, eine
ungefilterte raue Sprache, die die Geschichte einen authentischen Touch gibt.
Es gibt leider wenig historische Quellen, die noch weniger Licht in diese
Epoche bringen. Wahrheit oder Legende? Bekanntlich findet sich immer etwas
„Wahrheit“ in diesen Überlieferungen.
Bis zur Mitte des Romans baut sich wenig Spannung auf,
dafür aber die eine, oder andere Überraschung, wenn der Kreis der Figuren
größer wird. An Actioneinlagen wird auch nicht gespart, und wie die übrigen
Beschreibungen sind diese auch sehr bildhaft, konsequent brutal erzählt. Von
„Camelot“ wird wenig, inhaltlich wenig gesprochen. Es wird von unseren „Helden“
besucht, allerdings befindet es sich in den Klauen der Sachsen und dem
angepassten britischen Adel. Erst auf den letzten Seiten zeigt uns der Autor,
was dieser mit „Camelot“ uns sagen möchte.
„Camelot“ ist ein Roman, auf dessen Geschichte man sich
einlassen muss und man sollte „Lancelot“ vorher gelesen haben, um die Figuren
besser verstehen zu können.
Auch mit diesem Roman ist die Geschichte noch nicht
abgeschlossen und gespannt, welchen erzählerischen Bogen der Autor in seinem
dritten Band verwenden wird, denn die „Legende“ ist eigentlich zu Ende erzählt.
Also „was wäre, wenn“ – darum geht es schon jetzt und auch in der Fortsetzung,
die kommen mag.
Alles deutet darauf hin, dass ich im dritten Band alle
Schicksale erfüllen, allerdings und das ist lobenswert gibt es auch Verluste
auf Seiten der „Guten Ritter“. Damit ist dieser Roman als Mittelteil ein munteres
Luft-holen für den kommenden Endkampf.
Beide Bände sind nicht im Genre „Fantasy“ anzusiedeln, für
mich eindeutig ein historisches Thema, da der Autor sinnbildgemäss und das
Britannien kurz nach der Zeit des römischen Einflusses zeigt.
Fazit
Imposante Interpretation, die authentisch gesehen diese
Legende weiter erzählt. Hervorragender Aufbau. „Lancelot“ und „Camelot“ kann
ich sehr gut empfehlen.
Michael Sterzik
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