Das Verlorene Symbol
Die Existenz der Freimaurer mitsamt allen Legenden, Mythen und Verschwörungstheorien bilden den Grundstein für das neueste Buch von Dan Brown – Das verlorene Symbol (The Lost Symbol).
Thema des Romans ist diesmal keine kontroverse These um Verschwörungen innerhalb des Vatikans, doch geht es um eine ebenso faszinierende Gruppierung deren Symbole der Winkel und ein Zirkel ist. Die Freimaurer deren fünf Grundideale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität sind, sind international in vielen „Logen“ tätig. Rituale, Losungen und natürlich auch Symbole bilden unter der Verschwiegenheitserklärung die jedes Logenmitglied bindet, einen stabilen Grundsatz für Diskussionen. Ziel der Freimaurerei sind die fünf Ideale die sie im Alltag und dem Umgang mit anderen Menschen leben sollen. Die Humanität, die Würde des Menschen steht über alles andere.
Durch einschlägige Literatur und offiziellen Dokumenten ist dem Außenstehenden einiges bekannt, doch wie immer wenn der Mensch Vermutungen anstellt und ihm etwas fremd vorkommt, entwickeln sich dramatische Vermutungen die immer zwischen Dichtung und Wahrheit genug Aufmerksamkeit erhalten um unterhaltsamer Stoff für Film und Buch zu werden.
Inhalt
Robert Langdon, ein Professor für Symbolik an der Harvard Universität beginnt den Sonntag wie immer. Früh morgens zieht er im Schwimmbad der Uni seine fünfzig Bahnen und beim mahlen seiner Sumatra-Kaffeebohnen fällt ihm auf, dass sein Anrufbeantworter blinkt und somit die Hinterlassung einer Nachricht signalisiert.
Der Anrufer ist der persönliche Assistent seines alten Freundes und Mentors Peter Solomon, ein reicher und einflussreicher Mann der ebenso intellektuell wie Langdon selbst nach Wahrheiten in der Wissenschaft fahndet. Zudem, dass ist kein Geheimnis, er einer im Rang der höchsten Freimaurer trägt. Robert Langdon wird in aller Dringlichkeit gebeten persönlich nach Washington zu kommen um einen Vortrag über die freimaurerische Geschichte Washingtons zu halten.
Als Langdon mit Solomon Privatjet in Washington ankommt und den Treffpunkt aufsucht, erlebt er an diesem Tage, die zweite Überraschung, der Saal ist leer, keine Stühle, kein Publikum, hat sich Peter Solomon einen Streich erlaubt?
Als er Solomons Privatnummer wählt, nimmt ein Unbekannter den Anruf an und erklärt, dass er Langdon genau da haben wollte, wie er es geplant hat, als plötzlich aus der Rotunde des Capitols ein heller Schrei ertönt.
Mehrere Touristen halten sich verängstigt in der Mitte der Rotunde auf, ein Junge weint und als Langdon sich nähert und einen Blick auf den Boden wirft, wird ihm sofort klar was die Aufregung verursacht! Auf dem Boden, auf einem Zettelspieß gesteckt, sieht er eine Hand die den Zeigefinger und den Daumen zur Decke streckt. Langdon blickt haftet auf einen goldenen Ring und mit Schrecken erkennt er, dass es sich um Peter Solomon Hand handelt.
Als die CIA als dritte Partei in das Geschehen eintritt ist die Verwirrung komplett. Ein Wahnsinniger namens Mal’akh (hebräisch für Engel) will das Geheimnis der Freimaurer für sich, die unendlichen Mysterien die Aufschluss und Erklärung über alle Fragen geben, die die Menschheit je beschäftigt haben. Er wäre damit ähnlich wie Gott allmächtig und allwissend.
Langdon der zwischen den Fronten steht und nur der Schwester seines Mentors und Freundes, Katherine Solomon vertrauen kann, bleiben nur 12 Stunden Zeit um die alten Geheimnisse der Freimaurer und ihre Rätsel zu lösen. Auf der Suche nach dem verlorenen Symbol betritt Langdon Tempel, Kammern und Gebäude die unmittelbar Wirkungsstätte der Freimaurer sind und weiß nicht mehr was er glauben und wem vertrauen soll.....
Kritik
„Das verlorene Symbol“ von Dan Brown ist wie „Sakrileg“ und „Illuminati“ eine wilde Schnitzeljagd, diesmal schickt der Autor seinen Professor für Symbolik allerdings nicht durch Europäische Schauplätze, sondern hat als Bühne Washington D.C ausgewählt, ein Stück Amerikanischer Geschichte und wie sich auch herausstellt auch die Vergangenheit und Gegenwart der Freimaurer Loge.
Was wirklich beachtlich und bewundernswert ist, das es der Autor schafft das Genre Mystik mit all seinen Geheimnissen, Verschwörungen, Legenden und natürlich auch Symbolen wieder zu leben zu erwecken. So mancher Leser wird nach oder sogar schon bei dem lesen, selbst anfangen zu recherchieren um Parallelen und Fakten über die Geheimnisse der Freimaurer und ihre Logen zu ergründen. Das ist genau der Schwachpunkt des Buches. Zwar entschlüsselt Langdon das eine oder andere Rätsel, doch die Geschichte der Freimaurerei bleibt unerwähnt. Wie immer man dies auch interpretieren mag, wenigstens drückt Dan Brown den Freimaurern keinen Stempel auf und steckt sie damit willkürlich eine Schublade.
Dan Browns Tradition die Symbolik die uns immer wieder begegnen, aber nicht weiter auffallen ist spannend erzählt. Man könnte fast sagen; Mit den Augen Langdon erzählt sich die Geschichte, die Architektur der Gebäude aus einer ganz anderen Perspektive. Und wie auch in den anderen Romanen zuvor hat das Touristikbüro von Washington die Chance erkannt und bietet spezielle Ausflüge zu den Schauplätzen des Romans „Das letzte Symbol“ an. Das Marketing der Buchverlage wird sich freudig die Hände reiben.
Allerdings ist das Niveau von diesem vorliegenden Roman deutlich gefallen. Browns Stil ist flapsiger und wirkt gelangweilter als die beiden vorherigen Bestseller, nur das Tempo der Geschichte ist wie immer atemberaubend hoch, wenn auch kurzweilig.
Viel abwechslungsreicher und auch störend in dem Aufbau der Handlung sind die immer wiederkehrenden Zeitsprünge als auch die Perspektiven der Protagonisten. Da es drei und mehr Erzählperspektiven gibt und sich dann jeweils die eine oder andere aus und von der Vergangenheit erzählt, gibt das addiert genommen, die eine oder andere Verwirrung.
Die Protagonisten, Langdon vorab sind ähnlich konzipiert wie in den Romanen zuvor. Robert Langdon hat sich nicht viel weiterentwickelt, dass eine oder andere persönliche Detail erfährt man, aber sein Wirken und Handeln stützt sich primär auf die Entschlüsslung alter Botschaften und Symbole die wie Brotkrumen durch die Stadt gestreut sind. An seiner Seite wie immer eine selbstbewusste, attraktive Frau, die als Assistentin für den diesmal wirklich verwirrten Professor, alle Hände voll zu tun hat.
„Das verlorene Symbol“ von Dan Brown ist ein solider, spannender Roman der gerade Neulinge, die das erste Mal zu Dan Brown greifen, begeistern wird. Inhaltlich ist er viel schwächer als die beiden anderen Romane die beide in Europa spielen. Nun gut, die Leser aus den USA werden das Buch mit ganz anderen Augen lesen, da die Schauplätze quasi gerade um die Ecken liegen, dagegen wird der andere Fan von Langdon jenseits des Ozeans Inhaltliche Spannung, Dramatik und nicht zu letzte die mystische Spannung vermissen.
Fazit
Der Roman wird keine so großen Wellen schlagen wie bei Sakrileg, zu wenig weiß man über die Freimaurer und deren offenen und verborgenen Botschaften, und sie sind nicht wirklich spektakulär, wenn man fanatisch Verschwörungen nachgeht.
Brown weiß schon, dass er mit „Da Vinci Code“ will Staub aufgewirbelt hat, und sich noch immer viele Leute fragen, ob das Bild der Kirche und Jesu nicht wahrlich ein anderes ist?! Daher schmunzelt man gleich zu Beginn, wenn sich Langdon dafür entschuldigt, dass er mit der Interpretation des Heiligen Grals und seine Erben in manchen Augen einen Skandal geleistet hat. „Das war nie meine Absicht“ erklärt sich Langdon dazu, oder sagen wir doch besser Dan Brown?!
Das Ende des Romans ist ernüchternd und man fragt sich bar aller Enttäuschung, was sich der Autor dabei gedacht hat. Wortspiele sind nichts neues, aber so viel Esoterisches Gehabe war dann doch etwas zu viel des guten.
„Das verlorene Symbol“ kann ich bedingt empfehlen. Es wird einige unterhaltsame Lesestunden bereiten und vielleicht noch ein paar Stunden Recherchen nach sich ziehen. Hoffentlich muss man nicht wieder fünf Jahre warten, bevor Langdon uns wieder symbolisch die Augen öffnet.
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