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Montag, 5. August 2019

Die 15. Täuschung - James Patterson


Ist die Zielgruppe von Krimi und Thrillern nicht eigentlich „männliches“ Hoheitsgebiet und gibt es Reihen, die schon seit Jahren, die sogenannte „Mimi“ nicht ohne einen Krimi einschlafen lässt?! Alles nur Vorurteile – gemordet wird in der Literatur immer und auch ganz klar, die weibliche Leserschaft hat das „Morden“ salonfähig gemacht, bzw. wird hier ebenso viel, wie auch bei anderen Genre zugegriffen.

Im Verlage Limes – ist der 15. Band einer großartigen Thriller-Reihe veröffentlicht worden: „Die 15. Täuschung“ von James Patterson. Damit gehen die vier Freundinnen und Mitglieder des „Women’s Murder Club“ in ihr nächstes berufliches/privates Thriller-Abenteuer. Apropos Mitglieder – die da wären: Kriminalbeamtin Lindsay, Gerichtsmedizinerin Claire, Staatsanwältin Jill und Journalistin Cindy.

Der amerikanische Bestsellerautor, hat mit dieser Reihe sehr großen nationalen, wie auch internationalen Erfolg. Strategisch und taktisch lässt er das Ermittlerquartett hochspannende Verbrechen aufklären und lädt ganz selbstverständlich das Privatleben der vier Ladys in die Handlung ein. Voila – Privat- und Berufsleben kriminell gut kombiniert.

Und auch wenn es der 15. Band ist – gehört dieser zu den stärksten der gesamt erschienen Reihe. Im Mittelpunkt steht diesmal Lindsay Boxer – die getäuscht wurde und sich anscheinend auch schwer in ihrem Mann getäuscht hat. Vertuschungen, Lügen, Halbwahrheiten – passiert wenn man es auf Ermittlungsebene mit der CIA zu tun bekommt – aber muss es denn ausgerechnet der Herzallerliebste Joe sein!?

Detective Lindsay Boxer ist privat so glücklich wie nie. Doch nachdem in einem Luxushotel in San Francisco mehrere Menschen brutal ermordet werden, gerät ihr Leben aus der Bahn. Laut Überwachungsvideo hielt sich eine attraktive blonde Frau am Tatort auf. Sie scheint Verbindungen zur CIA zu haben und ist spurlos verschwunden. Dann stürzt ein Flugzeugunglück die Stadt ins Chaos, und plötzlich ist auch Lindsays Ehemann Joe nicht mehr auffindbar. Je tiefer Lindsay forscht, desto mehr wächst in ihr der Verdacht, dass Joe und die blonde Fremde sich kennen. Welche dunklen Geheimnisse verbirgt ihr Ehemann womöglich vor ihr? (Verlagsinfo)

Geteiltes Leid, ist halbes Leid – und so spielen die Freundinnen neben Trosteinsätzen auch bei den Ermittlungen eine große Rolle – gerade Claire hat in wahrsten Sinne des Wortes auf dem Sektionstisch alle Hände voll zu tun. Die beiden letzteren Freundinnen spielen in diesem 15. Fall eine eher sehr nebensächliche Rolle.

„Die 15. Täuschung“ ist hochspannend – sehr kurzweilige Unterhaltung, die charakterliche Tiefe vermissen lässt, aber durch kurze, inhaltlich komplexe Kapitel, die erzählerische Atmosphäre hervorhebt. Unterhaltungswert also großartig. James Patterson ist sowieso kein Autor, der es inhaltlich mit überflüssigen Fakten und Figuren übertreibt. Das war und ist und wird es auch wahrscheinlich immer sein – nicht sein Stil.

Die Reihe um die vier Ermittlerinnen des - Women’s Murder Club ist ganz klar und konsequent auf die weibliche Leserschaft ausgerichtet. Sicherlich mit Erfolg – aber auch wir Männer können an dieser Reihe ihre Unterhaltung finden.


Der Band ist in sich abgeschlossen – jedenfalls von der kriminalistischen Perspektive. Die private wird sich auch wieder einrenken und im nächsten Band – wird irgendwer die nächsten, üblichen Probleme mit dem Ehemann, dem Ex-Partner, dem Kind usw. haben – Garantiert.

Diese Reihe ist auch eine der wenigen, die nicht langweilig werden. Die Charaktere entwickeln sich weiter – beruflich wie auch privat, es kommen immer „neue“ und „alte“ Protagonisten auf die Bühne – für Abwechslung ist also absolut gesorgt.

Allerdings würde es dramaturgisch der Reihe gut tun, einer der Ermittlerinnen über die Klinge springen zu lassen. Das klingt brutal ja – aber würde der Reihe eine völlig neue Perspektive und ein paar mehr literarische Pferdestärken geben.

Fazit

„Die 15. Täuschung“ ist alles – aber keine Enttäuschung. Toll in Szene gesetzt. Die CIA kommt nicht gut weg – also auch realistisch. Perfekte, kurzweilige Unterhaltung, die hält was sie verspricht. Absolut empfehlenswert.

Michael Sterzik





Freitag, 22. Februar 2013

Ziel erfasst - Tom Clancy


Ziel erfasst – Tom Clancy

Der amerikanische Bestsellerautor Tom Clancy veröffentlicht mit „Ziel erfasst“ seinen vierzehnten Thriller. In dem vorliegenden Roman spielen die beiden erfolgreichsten fiktiven Figuren die Hauptrolle – Jack Ryan und John Clark.

Tom Clancy hat den Ruf erschreckende Visionen zu erzählen, die wenige Jahre später, bittere und brutale Realität werden. In seinem Thriller „Befehl von oben“ verübten Terroristen mit einem gekaperten Passagierflugzeug einen Anschlag auf das Pentagon aus. Wir erinnern uns also an die schrecklichen Bilder des Terroranschlags auf das World Trade Center am 11.September 2001. In seinen Politthrillern beschreibt der Autor sehr prophetisch die politischen und militärischen Lager innerhalb der Regierung. Und das nicht unkritisch oder eindimensional sondern beobachtend und analysierend. 


Inhalt

Jack Ryan kandidiert zum zweiten Mal für das höchste Amt im Staat – als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Der ehemalige CIA-Agent und Analyst hat es allerdings nicht leicht. Der noch amtierende Präsident bedient sich intriganten Tricks und der Macht der Medien um den Ausgang der bevorstehenden Wahl zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Ganz andere, aber nicht weniger wichtige Kämpfe muss sein ältester Sohn Jack Ryan Jr. bestreiten. Als Analytiker des Geheimdienstes „Campus“ und als Außenagent beobachtet er eine drohende Gefahr im Nahen Osten. Der Konflikt zwischen Pakistan und Indien droht zu eskalieren. Aber wer zieht wirklich die Fäden? Das Militär, die Politiker oder gar einflussreiche, mächtige Männer aus der Wirtschaft? Hier sind Diplomatie und blanker Aktionismus gefragt denn ein weiterer blutiger Krieg im mittleren oder Nahen Osten könnte die Welt ins Chaos stürzen.

Kritik

Tom Clancy erfindet sich nicht neu. Allerdings ist auch dieser Band nicht ausschließlich aus seiner Feder. Als Co-Autor taucht nun Michael Bayer auf. Die Storyline ist ebenso geradlinig, wie man es schon aus den letzten Romanen kennt. Doch der Erfolg der Romane und auch dieses Titels, ist die Aktualität der Themen wie z.B. Präsidentschaftswahl, die Macht der Wirtschaft und der Medien und nicht zuletzt die inneren Auseinandersetzungen der Geheimdienste.

Das Autorenduo stellt die amerikanische Regierung nicht als geschlossene Einheit vor. Im Gegenteil: Die Geheimdienste nehmen ihre „Geheimnisse“ sehr ernst, und einzelne Gruppen der CIA arbeiten für, manche nicht mit dem Präsidenten oder dem Senat. Auch der Wahlkampf wird „schmutzig“ geführt. So muss Jack Ryan zusehen, dass seine geheimdienstliche Tätigkeit mit seinen früheren Kollegen in der Presse öffentlich diskutiert und torpediert wird.  

Clancy plaudert in der Geschichte keine Geheimnisse aus. Er hält sich streng an historische Gegebenheiten und Situationen, erklärt aber anschaulich und realistisch die Arbeit der Geheimdienste, die neben langweiligen Analysen und Beobachtungen auch im Außendienst spionieren, aufklären und sogar mit Segnung der Regierung vornehmliche Terroristen liquidieren lassen.

Spannend ist die Geschichte allemal. Auch wenn Teile der Story manchmal etwas aus der Bahn geraten, entwickelt sich doch eine ungemein abwechslungsreiche Atmosphäre und man beginnt, um die Charaktere wirklich Ängste aufzubauen.

Fazit

„Ziel erfasst“ ist ein spannender und hochaktueller Politthriller der sein Ziel zu unterhalten wirklich erreicht. Unabhängig davon, gibt es nicht viel neues was die Handlung betrifft. Persönlich hätte ich gerne noch mehr über die inneren Kämpfe der Politik und der Geheimdienste erfahren.

Ich bin gespannt auf die nächsten Titel des Autors. Vielleicht wäre es ja mal interessant die Waffenlobby zum Thema zu machen, oder die Gesundheits- und Umweltpolitik des großen Landes?! Aber evtl. sind das auch zu heiße Themen, an denen sich auch ein Tom Clancy schnell die Finger verbrennen könnte.

Wer einen guten und brisanten Thriller lesen möchte, der sollte nun zu diesem Titel greifen. Es ist auch nicht unbedingt vonnöten, die vorherigen Titel zu lesen.

„Ziel erfasst“ wird einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thriller in diesem Jahr werden.

Michael Sterzik