Ziel erfasst – Tom Clancy
Der amerikanische
Bestsellerautor Tom Clancy veröffentlicht mit „Ziel erfasst“ seinen vierzehnten
Thriller. In dem vorliegenden Roman spielen die beiden erfolgreichsten fiktiven
Figuren die Hauptrolle – Jack Ryan und John Clark.
Tom Clancy hat den Ruf
erschreckende Visionen zu erzählen, die wenige Jahre später, bittere und
brutale Realität werden. In seinem Thriller „Befehl von oben“ verübten
Terroristen mit einem gekaperten Passagierflugzeug einen Anschlag auf das
Pentagon aus. Wir erinnern uns also an die schrecklichen Bilder des
Terroranschlags auf das World Trade Center am 11.September 2001. In seinen
Politthrillern beschreibt der Autor sehr prophetisch die politischen und
militärischen Lager innerhalb der Regierung. Und das nicht unkritisch oder
eindimensional sondern beobachtend und analysierend.
Inhalt
Jack Ryan kandidiert zum
zweiten Mal für das höchste Amt im Staat – als Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika. Der ehemalige CIA-Agent und Analyst hat es allerdings
nicht leicht. Der noch amtierende Präsident bedient sich intriganten Tricks und
der Macht der Medien um den Ausgang der bevorstehenden Wahl zu seinen Gunsten
zu beeinflussen.
Ganz andere, aber nicht
weniger wichtige Kämpfe muss sein ältester Sohn Jack Ryan Jr. bestreiten. Als
Analytiker des Geheimdienstes „Campus“ und als Außenagent beobachtet er eine
drohende Gefahr im Nahen Osten. Der Konflikt zwischen Pakistan und Indien droht
zu eskalieren. Aber wer zieht wirklich die Fäden? Das Militär, die Politiker oder
gar einflussreiche, mächtige Männer aus der Wirtschaft? Hier sind Diplomatie
und blanker Aktionismus gefragt denn ein weiterer blutiger Krieg im mittleren
oder Nahen Osten könnte die Welt ins Chaos stürzen.
Kritik
Tom Clancy erfindet sich nicht neu. Allerdings ist
auch dieser Band nicht ausschließlich aus seiner Feder. Als Co-Autor taucht nun
Michael Bayer auf. Die Storyline ist ebenso geradlinig, wie man es schon aus
den letzten Romanen kennt. Doch der Erfolg der Romane und auch dieses Titels,
ist die Aktualität der Themen wie z.B. Präsidentschaftswahl, die Macht der
Wirtschaft und der Medien und nicht zuletzt die inneren Auseinandersetzungen
der Geheimdienste.
Das Autorenduo stellt die amerikanische Regierung nicht
als geschlossene Einheit vor. Im Gegenteil: Die Geheimdienste nehmen ihre
„Geheimnisse“ sehr ernst, und einzelne Gruppen der CIA arbeiten für, manche
nicht mit dem Präsidenten oder dem Senat. Auch der Wahlkampf wird „schmutzig“
geführt. So muss Jack Ryan zusehen, dass seine geheimdienstliche Tätigkeit mit
seinen früheren Kollegen in der Presse öffentlich diskutiert und torpediert
wird.
Clancy plaudert in der Geschichte keine Geheimnisse
aus. Er hält sich streng an historische Gegebenheiten und Situationen, erklärt
aber anschaulich und realistisch die Arbeit der Geheimdienste, die neben
langweiligen Analysen und Beobachtungen auch im Außendienst spionieren,
aufklären und sogar mit Segnung der Regierung vornehmliche Terroristen
liquidieren lassen.
Spannend ist die Geschichte allemal. Auch wenn Teile
der Story manchmal etwas aus der Bahn geraten, entwickelt sich doch eine
ungemein abwechslungsreiche Atmosphäre und man beginnt, um die Charaktere
wirklich Ängste aufzubauen.
Fazit
„Ziel erfasst“ ist ein spannender und hochaktueller
Politthriller der sein Ziel zu unterhalten wirklich erreicht. Unabhängig davon,
gibt es nicht viel neues was die Handlung betrifft. Persönlich hätte ich gerne
noch mehr über die inneren Kämpfe der Politik und der Geheimdienste erfahren.
Ich bin gespannt auf die nächsten Titel des Autors.
Vielleicht wäre es ja mal interessant die Waffenlobby zum Thema zu machen, oder
die Gesundheits- und Umweltpolitik des großen Landes?! Aber evtl. sind das auch
zu heiße Themen, an denen sich auch ein Tom Clancy schnell die Finger
verbrennen könnte.
Wer einen guten und brisanten Thriller lesen möchte,
der sollte nun zu diesem Titel greifen. Es ist auch nicht unbedingt vonnöten,
die vorherigen Titel zu lesen.
„Ziel erfasst“ wird einer der wichtigsten und
erfolgreichsten Thriller in diesem Jahr werden.
Michael Sterzik
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