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Dienstag, 14. Februar 2023

Buchtipp: Früher war mehr Verbrechen - Nina Batram und Katharina Kolvenback

Buchtipp: "Früher war mehr Verbrechen - von Nina Batram und Katharina Kolvenbach.


Haben wir wirklich dazugelernt? Sind wir vernünftiger geworden? Nicht mehr ganz so kaltblütig, oder sagen morden wir zivilisierter?
"Früher war alles besser"?! Kann man sehen wie man will, aber werfen wir mal mit dem vorliegenden Buch ein Blick in die Vergangenheit. Historische Kriminalfälle und das durch einige Jahrhunderte hinweg. Mit viel Ironie erzählen die Autoren von "Verbrechen" - an die man sich ggf. erinnert.
Perfide Mord-Komplotte, grausame Hexen-Verfolgung oder blutige Dienstmädchen-Morde: Die Prähistorikerinnen Nina Batram und Katharina Kolvenbach versammeln in ihrem ersten True-Crime-Buch spektakuläre Fälle, darunter sowohl die besten Folgen aus dem Podcast als auch exklusive historische Kriminalfälle, die noch nicht im Podcast diskutiert wurden. Die Autorinnen berichten von spannenden historischen Verbrechen und deren Hintergründen, skizzieren mögliche Lösungen weit zurückliegender Cold Cases und die Relevanz der Fälle für die heutige Zeit - stets respektvoll, mit viel Empathie und Sachverstand - und immer auch mit einer Prise (Selbst-) Ironie.
Die einzelnen Fälle wurden gründlich recherchiert. Die Leserinnen und Leser werden stets mit neuen Einblicken in längst vergangene Gräueltaten und Schicksalsschläge und in die jeweilige Epoche überrascht. Wohlbekannte, aber auch nicht geläufige Kriminalfälle werden bei diesem detailreichen Streifzug durch die Jahrhunderte unter die Lupe genommen.
Der Blick in die Vergangenheit lohnt sich, um heutige Kriminalfälle und die Psychologie der Täter besser zu verstehen. (Verlagsinfo)
Viel Spaß und gute Unterhaltung mit dieser Zeitreise.
Michael Sterzik


Sonntag, 12. Mai 2013

Der Nachtwandler - Sebastian Fitzek


Der Nachtwandler – Sebastian Fitzek

Verlagsinfo

In seiner Jugend litt Leon Nader an Schlafstörungen. Als Schlafwandler wurde er während seiner nächtlichen Ausflüge sogar gewalttätig und deswegen psychiatrisch behandelt. Eigentlich glaubte er geheilt zu sein – doch eines Tages, Jahre später, verschwindet Leons Frau unter unerklärlichen Umständen aus der gemeinsamen Wohnung. Ist seine Krankheit etwa wieder ausgebrochen? Um zu erfahren, wie er sich im Schlaf verhält, befestigt Leon eine bewegungsaktive Kamera an seiner Stirn – und als er am nächsten Morgen das Video ansieht, macht er eine Entdeckung, die die Grenzen seiner Vorstellungskraft sprengt: Sein nächtliches Ich steigt durch eine ihm völlig unbekannte Tür hinab in die Dunkelheit …

Kritik

„Der Nachtwandler“ – das neueste Werk von Sebastian Fitzek unterscheidet sich sehr von den etwas älteren Titeln des Autors wie z.B. „Der Augensammler“, „Der Augenjäger“, „Das Kind“ und viele weiteren.  

Wer von uns hat sich die Frage noch nicht gestellt? Was passiert, wenn ich schlafe? Was passiert mit mir und meiner unmittelbaren Umgebung und dem Menschen, den ich liebe und vertraue?

Der Schlaf ist der Bruder des Todes – so sagt man und in der Wissenschaft und Forschung stecken die Erkenntnisse rund um Schlaf und Traum noch immer in den Kindergartenschuhen. Führt unsere Seele eventuell in unseren Träumen ein ganz eigenes Leben? Losgelöst von allen Zwängen und Ängsten – was erleben wir im Alltag und verarbeiten es in einem Traum?!

Sebastian Fitzek katapultiert den Leser, von Anfang an in eine schier irreale Handlung. Das Tempo in der die Geschichte erzählt wird, hat eine Sogwirkung auf den Leser, allerdings könnte dieser auch in einem Strudel der unrealistischen und überzogenen Szenarien ertrinken. Sebastian Fitzeks Motto war bei diesem Roman anscheinend: Schneller, höher, weiter, weiter, weiter und überholte damit schnell die Charakterzeichnungen seiner Hauptakteure.

Mit Sicherheit mangelt es dem Roman nicht an Spannung, allerdings ist eine derartig überzogene Atmosphäre auch eher hinderlich, da dem Leser einfach keine Gelegenheit gegeben wird darüber nachzudenken, was er denn da gerade gelesen hat! Die Story entwickelt sich völlig abstrus und eskaliert in einer Auflösung, die unrealistischer gar nicht mehr sein kann. Dazu noch eine Menge an logischen Fehlern, die den Protagonisten Leon Nader auch nicht im besten Lichte dastehen lässt. Mehrfach hatte dieser einfach die Möglichkeit aus der Realität oder dem Traum zu flüchten. Purer Aktionismus nur, um der Spannung und dem Mysterium etwas mehr Nahrung zu geben, war hier der völlig falsche Ansatz.


Fazit

„Der Nachtwandler“ ist nicht zu empfehlen. Der Autor hat mit diesem Titel den Bogen überspannt und der Pfeil ist was weiß ich wo gelandet. Ich hoffe, dass der Autor in seinem nächsten Buch den Charakteren wieder mehr Raum gibt, um sich zu entfalten. Der Kern der Geschichte sollte die Figuren sein – und nicht nur eine halsbrecherische Handlung, die sich selbst später nicht mehr ernst genommen fühlt.

Auch einen zweiten Teil möchte ich an dieser Stelle eher nicht empfehlen. Was soll denn auch noch erzählt werden? Für mich gesehen hat sich der Autor mit „Der Nachtwandler“ keinen Gefallen getan. Ich hoffe doch, dass der Autor in seinem nächsten Band weniger Tempo, dafür mehr „Realität“ zulässt.

Michael Sterzik