Ein paradiesischer Tag auf den Philippinen.
Dennis Milne, Londoner Ex-Cop, wollte eigentlich nicht mehr töten. Aber das
Schicksal hat anders entschieden. In einer abgelegenen Schlucht erschießt er
den Mörder seines Freundes: präzise, gnadenlos. Doch das ist erst der Anfang
seines Rachefeldzugs. Um an die Hintermänner zu gelangen, die seinen Freund auf
dem Gewissen haben, muss Milne zurück nach London: ein Selbstmordkommando
jenseits aller Grenzen...(Verlagsinfo)
Kritik
Nach dem ersten Teil des amerikanischen Autors
Simon Kernick – Vergebt mir – folgt nun der Zweite „Fürchtet mich“. Wie auch
schon im ersten Band wird hier das Schicksal des Ex-Cop Dennis Milne
weitererzählt. Nach den verhängnisvollen Ereignissen in London musste nun
Dennis Milne, der als Gelegenheitskiller arbeitete der englischen Metropole den
Rücken kehren. Auf den Philippinen versucht sich dieser eine neue Existenz
aufzubauen, doch hin und wieder erledigt er die Drecksarbeit für die Unterwelt,
wenn es darum geht, unangenehme Drogenhändler, Kinderschänder oder Mörder
möglichst schnell zu „entsorgen“.
Eigentlich hätte Simon Kernick mit dem ersten
Band „Vergebt mir“ schon alles erzählen können, der Abschluss wäre logisch und
konsequent gewesen, die Leser hätten die Handlung und die Motivation von Dennis
Milne nachvollziehen können. Doch die Person des zwielichtigen und nicht
unsympathischen Ex-Cops und Gelegenheitskiller ist auch eine kleine Schatztruhe
voller Potenziale und Möglichkeiten.
Die Charakterisierung von Dennis Milne ist der
Schlüssel und die Basis der gesamten Handlung und der Autor lässt seinen
(Anti)Helden schier Unmögliches erleben. Sehen wir von der Logik und dem
gesunden Menschenverstand ein wenig ab, dann ist der zweite Band schneller,
blutiger, brutaler, aber wenig dramatischer als sein Vorgänger. Der Leser wird
so manche Handlung und Entscheidung die Dennis Milne fällt, wenig
nachvollziehen können. Dennis Milne sieht einfach ein wenig rot und begibt sich
der Rache wegen selbstmörderisch ins heimatliche London! Da muss man sich dann
schon mal die Frage als Leser stellen; Ist Dennis Milne verrückt, durchgedreht
oder möchte er den Tod umarmen? Nichts von dem trifft eigentlich zu. Dennis
Milne ist im Grunde seines Herzens ein liebenswerter Mensch, und zu dem von so
einer Naivität verblendet, wenn es um Gerechtigkeit geht, dass er seine
Objektivität einfach mal beiseite schiebt.
„Fürchtet mich“ von Simon Kernick ist ein
harter Thriller mit unglaublichem Tempo. Im ersten Band „Vergebt mir“, war der
Spannungsaufbau noch lange nicht so ausgeprägt, wie im zweiten, vorliegenden
Band. Hier wird auch mehr Blut vergossen und definitiv pfeifen Dennis Milne die
Kugeln mehr um die Ohren.
Als Schauplatz des Geschehens wurde London
gewählt, ein (un)sicheres Territorium für unseren Helden, doch wenigstens weiß
er, welches Spiel hier stattfindet. Doch schon nach wenigen Tagen stellt er
fest, dass er naiv und nett wie er nun einmal ist, ein Spielball ist. Doch wer
sind die Spielleiter und wer vor allem, steht auf seiner Seite? Die Reihen
seiner Verbündeten sind dünn, die Gegner allerdings, um so zahlreicher und je
länger er sich auf der britischen Insel aufhält, desto geringer seine
Lebenserwartung.
Fazit
Als Leser sollte man die Handlung nicht zu
ernst nehmen, aber die Spannung und die Auflösung dieser ganzen Misere retten das
Buch ohnehin. Es gibt wenig zu bemängeln, und man ahnt schon, dass die
Geschichte um Dennis Milne auch in diesen Band nicht seinen Abschluss findet.
Trotzdem ist „Fürchtet mich“ von Simon Kernick
zu empfehlen und eignet sich verdammt gut für eine Verfilmung. Spannung, Tempo
und Naivität auf jeder Seite....perfekte Unterhaltung garantiert.
Michael Sterzik
Fürchtet mich
Thriller
Originaltitel:
A Good Day to Die
Originalverlag: Bantam
Aus dem
Englischen von Gunter Blank
DEUTSCHE
ERSTAUSGABE
Taschenbuch,
Broschur, 464 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-43493-6
€ 8,99 [D] | €
9,30 [A] | CHF 13,50* (* empf. VK-Preis)
Verlag: Heyne
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2011
Dieser Titel ist lieferbar.