Posts mit dem Label Dennis Milne werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Dennis Milne werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 1. Januar 2013

Fürchtet mich - Simon Kernick


Ein paradiesischer Tag auf den Philippinen. Dennis Milne, Londoner Ex-Cop, wollte eigentlich nicht mehr töten. Aber das Schicksal hat anders entschieden. In einer abgelegenen Schlucht erschießt er den Mörder seines Freundes: präzise, gnadenlos. Doch das ist erst der Anfang seines Rachefeldzugs. Um an die Hintermänner zu gelangen, die seinen Freund auf dem Gewissen haben, muss Milne zurück nach London: ein Selbstmordkommando jenseits aller Grenzen...(Verlagsinfo)

Kritik

Nach dem ersten Teil des amerikanischen Autors Simon Kernick – Vergebt mir – folgt nun der Zweite „Fürchtet mich“. Wie auch schon im ersten Band wird hier das Schicksal des Ex-Cop Dennis Milne weitererzählt. Nach den verhängnisvollen Ereignissen in London musste nun Dennis Milne, der als Gelegenheitskiller arbeitete der englischen Metropole den Rücken kehren. Auf den Philippinen versucht sich dieser eine neue Existenz aufzubauen, doch hin und wieder erledigt er die Drecksarbeit für die Unterwelt, wenn es darum geht, unangenehme Drogenhändler, Kinderschänder oder Mörder möglichst schnell zu „entsorgen“.

Eigentlich hätte Simon Kernick mit dem ersten Band „Vergebt mir“ schon alles erzählen können, der Abschluss wäre logisch und konsequent gewesen, die Leser hätten die Handlung und die Motivation von Dennis Milne nachvollziehen können. Doch die Person des zwielichtigen und nicht unsympathischen Ex-Cops und Gelegenheitskiller ist auch eine kleine Schatztruhe voller Potenziale und Möglichkeiten.

Die Charakterisierung von Dennis Milne ist der Schlüssel und die Basis der gesamten Handlung und der Autor lässt seinen (Anti)Helden schier Unmögliches erleben. Sehen wir von der Logik und dem gesunden Menschenverstand ein wenig ab, dann ist der zweite Band schneller, blutiger, brutaler, aber wenig dramatischer als sein Vorgänger. Der Leser wird so manche Handlung und Entscheidung die Dennis Milne fällt, wenig nachvollziehen können. Dennis Milne sieht einfach ein wenig rot und begibt sich der Rache wegen selbstmörderisch ins heimatliche London! Da muss man sich dann schon mal die Frage als Leser stellen; Ist Dennis Milne verrückt, durchgedreht oder möchte er den Tod umarmen? Nichts von dem trifft eigentlich zu. Dennis Milne ist im Grunde seines Herzens ein liebenswerter Mensch, und zu dem von so einer Naivität verblendet, wenn es um Gerechtigkeit geht, dass er seine Objektivität einfach mal beiseite schiebt.

„Fürchtet mich“ von Simon Kernick ist ein harter Thriller mit unglaublichem Tempo. Im ersten Band „Vergebt mir“, war der Spannungsaufbau noch lange nicht so ausgeprägt, wie im zweiten, vorliegenden Band. Hier wird auch mehr Blut vergossen und definitiv pfeifen Dennis Milne die Kugeln mehr um die Ohren.

Als Schauplatz des Geschehens wurde London gewählt, ein (un)sicheres Territorium für unseren Helden, doch wenigstens weiß er, welches Spiel hier stattfindet. Doch schon nach wenigen Tagen stellt er fest, dass er naiv und nett wie er nun einmal ist, ein Spielball ist. Doch wer sind die Spielleiter und wer vor allem, steht auf seiner Seite? Die Reihen seiner Verbündeten sind dünn, die Gegner allerdings, um so zahlreicher und je länger er sich auf der britischen Insel aufhält, desto geringer seine Lebenserwartung.

Fazit

Als Leser sollte man die Handlung nicht zu ernst nehmen, aber die Spannung und die Auflösung dieser ganzen Misere retten das Buch ohnehin. Es gibt wenig zu bemängeln, und man ahnt schon, dass die Geschichte um Dennis Milne auch in diesen Band nicht seinen Abschluss findet.

Trotzdem ist „Fürchtet mich“ von Simon Kernick zu empfehlen und eignet sich verdammt gut für eine Verfilmung. Spannung, Tempo und Naivität auf jeder Seite....perfekte Unterhaltung garantiert.

Michael Sterzik



Fürchtet mich
Thriller
Originaltitel: A Good Day to Die
Originalverlag: Bantam

Aus dem Englischen von Gunter Blank
DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 464 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-43493-6
€ 8,99 [D] | € 9,30 [A] | CHF 13,50* (* empf. VK-Preis) 

Verlag: Heyne
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2011 
Dieser Titel ist lieferbar.


Samstag, 8. Dezember 2012

Vergebt mir - Simon Kernick


Vergebt mir – Simon Kernick

Inhalt

Ein kalter Novemberabend. Drei Männer fahren auf einem verlassenen Parkplatz bei London. Ihr Mörder erwartet sie schon. Er erschießt sie – kalt und perfekt, mit reinem Gewissen. Der Killer glaubt, dass seine Opfer Verbrecher waren. Er hasst Verbrecher. Denn er ist ein Cop – sein Name: Dennis Milne. Doch diesmal ist er verraten worden. Als Milne erfährt, dass die Männer unschuldig waren, gerät er zwischen alle Fronten (Verlagsinfo)

Kritik

„Vergebt mir“ ist der erste Band einer Trilogie um den Ex-Polizisten und Killer Dennis Milne. Der vorliegende Band fängt praktisch bei „0“ an. Dennis Milne ist noch Polizist in der britischen Hauptstadt, ein Beamter mit Erfahrung. Aber nach mehreren Jahren auf der Straße im Sumpf von Verbrechen, Korruption und Ungerechtigkeiten ist dieser inzwischen desillusioniert und glaubt schon lange nicht mehr Recht und Gesetz.

Simon Kernick lässt sich viel Zeit bei der ersten und recht tiefen Interpretation seines Anti-Helden. Dennis Milnes Figur ist realistisch geschildert. Ein Mann, der nach einer gewissen Erfahrung auf den harten Boden der Realität aufgeschlagen ist und seine Illusion eines recht schaffenden Polizisten ad acta legt. Der Leser wird über seine Beweggründe nachdenken müssen. Dennis Milne ist kein Mann der „rot“ sieht, kein Charles Bronson, der eiskalt die Mörder aufsucht und liquidiert. Dennis Milne tötet – aber nicht nur für Geld, sondern entledigt sich des kriminellen Abschaums, die in seinen Augen in einer Gesellschaft der Ethik und Moral nichts mehr zu suchen haben. Doch so eiskalt er auch tötet, bleiben bei dem sensiblen Mann immer zwiespältige Gefühle übrig.

„Vergebt mir“ ist kein knallharter Actionthriller, sondern basiert zumindest in der ersten Hälfte auf traditionelle kriminalistische Elemente wie Verhör, Spurensuche, Interpretation des Tatortes usw. Nach und nach zieht sich die Schlinge enger um Dennis Hals, doch dieser sieht vor lauter Verbrechen den Ausweg nicht mehr, bis es zu spät ist und die Lage mit Schießereien, Flucht und Rache dann doch eskaliert.

Dennis Milne ist nicht nur sensibel, sondern auch ausgesprochen pflichtbewusst und verliert dabei total seine Orientierung, wer nun „Gut“ oder „Böse“ ist. Dennis Milne wandert zwar aufgeschreckt und vorsichtig, noch immer auf den schmalen Grat einer Grauzone.

Die Spannung entspricht in erster Linie ehe einen guten Krimi, als einen Thriller aber  auch für Action ist hin und wieder gesorgt. Simon Kernick erzählt seinen Roman ohne große langatmige Passagen, sondern baut seinen Roman logisch und konsequent auf. Sein Stil ist souverän und nicht langweilig oder widersprüchlich. Gut durchdacht, sehr realistisch und man darf gespannt sein, wie es in den beiden nachfolgenden Titeln; „Fürchtet mich“ und „Erlöst mich“ mit Dennis Milne weitergeht.


Fazit

„Vergebt mir“ von Simon Kernick ist ein klasse Thriller mit einem nicht unsympathischen (Anti)Helden.

Beim lesen ist nachdenken angesagt, nicht nur lesen, vergessen und zum nächsten Buch greifen. Ein Roman, der über eine Langzeitwirkung verfügt und für einen Thriller ist dies ein absolutes Lob.

Brillant und reif für ein Drehbuch.

Michael Sterzik