Nach dem ersten Titel: „Ein todsicherer Job“ von
Christopher Moore, ist nun der zweite Band: „Ein Todsicherer Plan“ im Goldmann
Verlag erschienen. Allerdings hat es satte 10 Jahre benötigt, bis eine
Fortsetzung die Buchhändler und damit auch die Leser erreichte.
Der vorliegende Band setzt ein Jahr nach den Ereignissen
in „Ein todsicherer Job“ ein. Der Leser sollte sich bitte dringend die Zeit
nehmen, den ersten Band zu lesen, ohne Vorkenntnisse könnten Sie weder die
Handlung noch die abgefahrenen Personen inhaltlich begreifen. Außerdem – der erste
Band ist deutlich besser und lohnt sich sowieso.
Christopher Moores größtes Talent ist, das kreative
konzipieren von abstrakten, skurrilen und zumeist witzigen Charakteren. Viele
Charaktere finden sich auch in dem vorliegenden Band wieder; die Gullyhexen
sind mit von der Partie, die Höllenhunde ebenfalls, und natürlich auch die
Hörnchenmenschen, sowie die menschlichen Hauptcharaktere. Der Autor hat viel
Wert darauf gelegt, seine Figuren weiterzuentwickeln und dabei hat er es
wahrscheinlich unbewusst ermöglicht, dass die Nebenhandlung, die Haupthandlung weit
in den Schatten stellt.
Die Hörnchenmenschen, mitsamt Wackelcharlie – später genannt
WC, posttraumatische Geister, und Lily als Mitarbeiterin in der Selbstmörderhotline,
der Golden Gate Bridge werden den Lesern mehr wie nur amüsieren. Der größte
Schwachpunkt des Romans, ist die seichte Hauptstory, deren Roter Faden faktisch
nicht vorhanden ist.
Trotzdem ist der Roman sehr gut, allerdings nur, wenn man
den ersten Band gelesen hat und die geschaffene kleine, aber intelligente Welt
des Autors begreift. Die Dialoge sind aberwitzig, flankiert von einer spitzzüngigen
Ironie und selbst Themen der Philosophie und der Religion, haben hier eine Daseinsberechtigung.
„Ein todsicherer Plan“ verhält sich manchmal etwas
planlos, doch ist dieser durchweg interessant. Als spannend kann man die Story
nicht bezeichnen, der Humor, und die satirischen Dialoge überzeugen allerdings Vollendens.
Es gibt Szenen, die manchmal die Bodenhaftung völlig
verlieren und eine Eigendynamik entwickeln, die anstrengend sind, doch ein,
zwei Seiten und schon schmunzelt man wieder. Die Nebenfiguren sind brillant –
die Banshee, eine neue Figur kommt leider mit ihren theatralischen
Aiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiyyyyyyyyy – selten vor, doch ihr Auftritt ist immer ein
Grinsen wert.
Fazit
„Ein todsicherer Plan“ von Christopher Moore ist als
zweiter Teil, etwas schwächer, als Gesamtwerk mit dem ersten Band eine
grandiose Reihe. Ein humoristisches Meisterwerk – und lachen ist garantiert.
Prädikat: einfallsreich, abgefahrene, genial intelligente Komik. Ich hoffe, dass ein dritter Teil kommt, und
bitte nicht wieder 10 Jahre warten.
Michael Sterzik
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