Samstag, 18. August 2018

Ein todsicherer Plan - Christopher Moore


Nach dem ersten Titel: „Ein todsicherer Job“ von Christopher Moore, ist nun der zweite Band: „Ein Todsicherer Plan“ im Goldmann Verlag erschienen. Allerdings hat es satte 10 Jahre benötigt, bis eine Fortsetzung die Buchhändler und damit auch die Leser erreichte.
Der vorliegende Band setzt ein Jahr nach den Ereignissen in „Ein todsicherer Job“ ein. Der Leser sollte sich bitte dringend die Zeit nehmen, den ersten Band zu lesen, ohne Vorkenntnisse könnten Sie weder die Handlung noch die abgefahrenen Personen inhaltlich begreifen. Außerdem – der erste Band ist deutlich besser und lohnt sich sowieso.

Christopher Moores größtes Talent ist, das kreative konzipieren von abstrakten, skurrilen und zumeist witzigen Charakteren. Viele Charaktere finden sich auch in dem vorliegenden Band wieder; die Gullyhexen sind mit von der Partie, die Höllenhunde ebenfalls, und natürlich auch die Hörnchenmenschen, sowie die menschlichen Hauptcharaktere. Der Autor hat viel Wert darauf gelegt, seine Figuren weiterzuentwickeln und dabei hat er es wahrscheinlich unbewusst ermöglicht, dass die Nebenhandlung, die Haupthandlung weit in den Schatten stellt. 

Die Hörnchenmenschen, mitsamt Wackelcharlie – später genannt WC, posttraumatische Geister, und Lily als Mitarbeiterin in der Selbstmörderhotline, der Golden Gate Bridge werden den Lesern mehr wie nur amüsieren. Der größte Schwachpunkt des Romans, ist die seichte Hauptstory, deren Roter Faden faktisch nicht vorhanden ist.
Trotzdem ist der Roman sehr gut, allerdings nur, wenn man den ersten Band gelesen hat und die geschaffene kleine, aber intelligente Welt des Autors begreift. Die Dialoge sind aberwitzig, flankiert von einer spitzzüngigen Ironie und selbst Themen der Philosophie und der Religion, haben hier eine Daseinsberechtigung.

„Ein todsicherer Plan“ verhält sich manchmal etwas planlos, doch ist dieser durchweg interessant. Als spannend kann man die Story nicht bezeichnen, der Humor, und die satirischen Dialoge überzeugen allerdings Vollendens.  

Es gibt Szenen, die manchmal die Bodenhaftung völlig verlieren und eine Eigendynamik entwickeln, die anstrengend sind, doch ein, zwei Seiten und schon schmunzelt man wieder. Die Nebenfiguren sind brillant – die Banshee, eine neue Figur kommt leider mit ihren theatralischen Aiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiyyyyyyyyy – selten vor, doch ihr Auftritt ist immer ein Grinsen wert.

Fazit

„Ein todsicherer Plan“ von Christopher Moore ist als zweiter Teil, etwas schwächer, als Gesamtwerk mit dem ersten Band eine grandiose Reihe. Ein humoristisches Meisterwerk – und lachen ist garantiert. Prädikat: einfallsreich, abgefahrene, genial intelligente Komik.  Ich hoffe, dass ein dritter Teil kommt, und bitte nicht wieder 10 Jahre warten.

Michael Sterzik







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