Die schwedische Krimireihe mit seinem Protagonisten „Sebastian Bergmann“ (Der Mann, der kein Mörder war. U.a.) gehört zu Recht zu den besten Spannungsromanen in diesem Genre. Zusammen mit Michael Hjorth veröffentlichte er bisher sechs Romane um den Kriminalpsychologen, der menschlich zudem den Charakter eines menschlichen Katastrophengebietes aufweist.
Nun ist im
Rowohlt Verlag sein erstes Soloprojekt „Wolfssommer“ veröffentlicht worden. Der
Auftakt einer neuen Reihe – die sich nun auch beweisen muss. In seinem
Heimatland Schweden ist er nicht nur ein sehr angesehener Autor, sondern zählt
auch zu den großen und bekannten skandinavischen Drehbuchautoren.
„Wolfssommer“
spielt in der schwedischen Stadt Haparanda, nahe an der finnischen Grenze.
In der
schwedischen Stadt Haparanda wird ein toter Wolf gefunden. Als die Behörden das
Tier untersuchen, finden sie im Magen menschliche Überreste. Nachforschungen
führen die Ermittler auf eine Spur: In Finnland ist ein Drogendeal aus dem
Ruder gelaufen, es gab mehrere Tote. Und daher tauchen gleich mehrere
Kriminelle in Haparanda auf - allen voran Profi-Killerin Katja, die für ihren
russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Die leitende
Polizistin vor Ort, Hanna Wester, hat noch ganz andere Probleme: Sie
befürchtet, ihr Mann könnte sie verlassen, die Affäre mit ihrem jüngeren Chef
macht es nicht besser. Doch Hanna steht ihre Frau.(Verlagsinfo)
Dieser
Debütroman mit der „Sebastian Bermann Reihe“ zu vergleichen, ist mitunter nicht
ohne weiteres möglich. Atmosphärische Spannung kommt zwar auf, und stellenweise
gelingt es dem Autor auch den Spannungsbogen relativ hochzuhalten, doch seine
Intensität ist gerade mal als ausreichend zu bezeichnen.
Das Duell der
beiden Hauptprotagonistin – der russischen Killerin und der leitenden
Polizistin Hanna hat zwar den Anspruch vielseitig, tiefgründig zu sein – ist es
allerdings leider nicht. Es ist vielmehr sehr oberflächig und trotz der
Nebengeschichten, denen hier eine gute Bühne gegeben wurde, hätte es viel, viel
mehr sein dürfen, um wirklich überzeugend zu wirken.
„Wolfssommer“
ist nicht langweilig, es passiert ja auch recht viel und es gibt unzählige
Nebencharaktere, die die Story elementar tragen sollen, aber halt überflüssig
daherkommen. Dadurch, dass die Spannung nicht immer präsent ist, weist der
Roman absolute Längen auf,und man muss schon etwas hartnäckig sein um nicht den
Faden zu verlieren.
Der Roman
soll komplex wirken, allerdings viel zu oft und sehr verwirrend. Die
perspektivischen Wechsel sind zwar gelungen, aber man erfährt viel zu wenig von
den Charakteren – auch das wechselt – manchmal zu viel, und wann man dann meint
es wird aufschlussreich, verliert es plötzlich an Tiefe.
Fazit
„Wolfssommer“
ist spannend. Aber leider nur durchschnittlich. Es fehlt an der Komplexität der
Figuren, die noch zu eindimensional wirken. Der Auftakt ist gelungen, aber es
fehlt noch viel an Spannungsmomenten und einer Atmosphäre, die letztlich
überzeugt.
Michael
Sterzik
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