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Samstag, 18. April 2020

Rattenflut - Andreas Gößling


Mit den ersten beiden Bänden seiner True Crime Trilogie – „Wolfswut“ und „Drosselbrut“ zeigt uns der Autor Dr. Andreas Gößling die dunkelsten und tiefsten Abgründe von adaptierten, authentischen Kriminalfällen. Die persönlichen Empfindungen beim lesen unterscheiden sich, wenn man dabei bedenkt – dass dieser „Unterhaltungsroman“ einen realen Hintergrund besitzt.

In dem vorliegenden Roman „Rattenflut“ begibt sich der Leser in einer Hölle von Missbrauch, Folter, Versklavung und letztlich den organisierten Mord an Kindern und Jugendlichen.  Andreas Gößling zeigt uns allerdings ein realistisches und besorgniserregendes Abbild einer „Gesellschaft“ hier genannt „Bruderschaft“, deren Mitglieder öffentliche Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, der Regierung, des Showbusiness sind. Sie fragen sich vielleicht an dieser Stelle – gewagte These, etwas weit aus dem Fenster gelehnt? Nein – leider nicht. Die Annahme, dass es eine Organisation gibt, deren Mitglieder eine verschworene Gemeinschaft sind, die mit ihrem Einfluss, ihrem Geld, ihren Beziehungen und ihren staatlichen Befugnissen systematisch und perfekt organisiert Menschen zum Vergnügen foltern, sexuell missbrauchen und umzubringen – sind real und entspringen nicht der Phantasie von Autoren.   

In „Drosselbrut“ z.B. thematisiert Andreas Gößling die Sexualverbrechen und Morde von Marc Dutroux. Nach seiner Verhaftung und im anschließenden Prozess verstarben 27 Zeugen – Unfälle – Suizid – Mord – mysteriöse Krankheiten…! War Marc Dutrox ein Einzeltäter, oder handelte er im Auftrage eines Pädophilennetzwerkes, dass Verbindungen bis in höchste belgische Regierungskreise hat und durch Auslöschung dieser Zeugen, eine Aufklärung brutal verhinderte!? Letztlich deutet alles darauf hin.

Auch in „Rattenflut“ gibt es einen historischen Hintergrund – der größte Missbrauchsskandal in Großbritannien.

Offiziell ist Kira Hallstein nach den Ereignissen in »Drosselbrut« aus gesundheitlichen Gründen vom LKA Berlin beurlaubt worden – inoffiziell arbeitet sie unter einer neuen Identität für eine geheime Sondereinheit von Europol. Ihre Aufgabe: alles erdenklich Notwendige zu unternehmen, um endlich »Die Bruderschaft« zu Fall zu bringen, die für Verschleppung, Versklavung, Folter und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen weltweit verantwortlich ist.

Eine renommierte Krebsklinik für Kinder in Berlin scheint zum weltweiten Netz der Bruderschaft zu gehören, und Kira ist es gelungen, Kontakt zu einem der Pfleger dort aufzunehmen. Doch bevor sie irgendetwas Nützliches von ihm erfahren kann, wird der junge Mann bei einem fingierten Raubüberfall brutal ermordet …

Erst nach dem Tod des BBC-Showmasters Jimmy Savile im Jahr 2011 kam ans Licht, dass Savile jahrzehntelang Hunderte Kinder und Jugendliche in Hospitälern  und Hospizen missbraucht hatte, zu denen er als Schirmherr und Spendensammler uneingeschränkten Zugang hatte. (Verlagsinfo)

„Rattenflut“ ist der dritte und abschließende True Crime Thriller der Kira Hallstein Reihe von Andreas Gößling. Die Figur der Kira Hallstein ist noch immer besessen davon, die Bruderschaft zu vernichten und ihr sind alle Mittel recht – legale wie auch illegale. Dabei nimmt sie menschliche Kollateralschäden in Kauf – Ihre Undercover Tätigkeit fürs BKA schließt auch ihren Kollegen und „Freund“ Max ein. Dieser bereitet sich auf seinen „Tod in Einsatz“ vor – eine Unterwanderung dieses mörderischen Netzwerkes – eine Reise, die sowieso nur einen Ausgang nehmen kann.

Die Entwicklung – körperliche und geistige Navigation dieser Figuren, ist der rote Faden der Handlung. Ihre Aktionen sind absolut grenzwertig und damit positioniert sie sich in einer Ecke, in der die Sympathie für die Figur auch abnehmen kann. Aber darum geht es gar nicht – es geht um die „Bruderschaft“ und hier ist die adaptierte Figur von „Jimmy Savile“ im Fokus.

Andreas Gößling erzählt „Rattenflut“ auch aus dessen Perspektive. Einer psychisch kranken, zerstörten Figur, deren Menschlichkeit nur noch eine Tarnung ist. Dieser Storyline ist hart, dessen Gedankenwelt, und die eigene Interpretation seines „kranken“ Weltbildes ist großartig, wie auch verstörend erzählt. Auch dessen Verbindungen zu der „Bruderschaft“ sind plausibel. Er ist nicht das „Hirn“ der Organisation – mitunter ist er derjenige, der die Drecksarbeit erledigen muss.

Sicherlich kommt immer mal die Frage auf: Wie realistisch ist das überhaupt? Um diese Frage zu beantworten – kann ich jeden raten, sich nach dem lesen von „Rattenflut“ etwas zu recherchieren. Man findet eine Dunkelheit vor, ein schwarzes Loch deren tödliche Brisanz und realistischer Hintergrund einen schaudern lassen.

„Rattenflut“ ist auch der actionreichste Roman dieser Reihe. Der Showdown auf einer kleinen Insel – dem „Zentrum“ der Bruderschaft lässt „James Bond“ laut „weiter so“ und „gebt es Ihnen“ rufen. Temporeich – brutal – dramatisch mit einem realistischen Ergebnis.
Besonders gefallen haben mir die Nebenfiguren dieser Reihe – Hallsteins moralisch-menschlicher Kompasse Max – ist prädestiniert dafür sich in einer späteren Hauptrolle vorzudrängeln. Tolle Konzeption.

Man kann jeden Roman dieser Reihe auch als Einzeltitel lesen – doch empfehle ich es nicht – da der Entwicklungsprozess der Figuren wichtig ist, und sowie das Gesamtbild der „Bruderschaft“ vollumfänglich nachvollziehen zu können.

Inhaltlich ist „Rattenflut“ für mich nicht der stärkste dieser Reihe. Ich hätte gerne Max mehr auf der Bühne gesehen, andere dagegen lieber weniger intensiv. Ebenfalls wäre es von Vorteil gewesen – wenn die Strukturen und Hintergründe der „Bruderschaft“ thematisch mehr Gewichtung hätten.

Fazit

„Rattenflut“ ist True Crime Hardcore. Die Urgewalt dieser ganzen Reihe ist das „Authentische“ – der brachiale Aufschlag auf den dunklen Boden in der Hölle der Tatsachen. Erzählerisch perfekt – die Dialoge messerscharf,  die Figuren treffsicher positioniert – bietet diese Reihe sehr hohen, spannenden Unterhaltungswert.

Letzte Anmerkung: Geben Sie „Max“ die Chance aus dem Schatten von „Hallstein“ hervorzutreten. Er hat es sowas von verdient.

Prädikat: Qualitative Hochspannung – ein grauenvoll guter Pageturner. Lesen.

Michael Sterzik

Sonntag, 19. Mai 2019

Drosselbrut - Andreas Gößling


True Crime“ hat sich in kurzer Zeit im Genre Thriller fest etabliert. Der Blick in menschliche Abgründe fasziniert die Leser, die das Grauen aus ihrer Komfortzone mit einem Schaudern verfolgen.

Der Autor Andreas Gößling, der schon mit „Wolfswut“ und in Zusammenarbeit mit dem Rechtsmediziner Prof. Michael Tsokos eine erfolgreiche Trilogie verfasste, setzt nur mit „Drosselbrut“ einen weiteren Meilenstein im Genre „True Crime“.
„Drosselbrut“ basiert auf der Kriminalgeschichte und der Person des belgischen Mörders und Sexualstraftäter Marc Dutroux. In den 90er Jahren war Marc Dutroux ein mörderischer Straftäter, der zusammen mit Komplizen und seiner Ehefrau beispiellos grausame Verbrechen an Kindern verübte. Psychologen stuften den Täter nicht als Pädophilen ein, sondern als geltungssüchtigen, geldgierigen und gewalttätigen Psychopathen. Auch wenn Marc Dutroux in mehreren Fällen überführt wurde, es war noch lange nicht zu Ende. Es gab eine ganze Reihe von Ermittlungspannen, dass zur Folge hatte, dass einige hochrangige Politiker und Kriminalbeamte von ihren Ämtern zurücktraten. Der Prozess der 2004 begann entwickelte sich zu einer Farce.

Marc Dutroux bekräftige vor Gericht immer wieder, dass er die Entführungen von Kindern auf Befehl eines Netzwerkes von hochrangigen Persönlichkeiten durchgeführt hätte. War Marc Dutroux nur ein „Bauernopfer“? Interessant allerdings und diese Fakten gehören leider nicht ins Land der Fabeln und Legenden, dass 27 Personen – Zeugen, Journalisten, Kriminalbeamten, Staatsanwälte während des Prozesses ums Leben gekommen sind. Unfälle, Selbstmorde, plötzliche Tode….alles nur Zufall – oder gibt es wirklich eine Schattengesellschaft in Europa, die Menschenhandel betreibt und zu ihren Vergnügen Kinder und Jugendliche entführen, foltern und töten lässt? Belgien taumelt unter diesem dramatischen und für die Hinterbliebenen Eltern und Angehörigen Ereignissen. Pannen, Vertuschungen – es gab niemals Lösegeldforderungen der Entführer. Alles nur ein Zufall? Wenn es einflussreiche Hintermänner gab, oder noch gibt, wer sind diese?

Andreas Gößling adaptiert die wahre Geschichte des Mörders Marc Dutroux und lässt seine Handlung in „Drosselbrut“ im jetzigen Berlin spielen. Wie in den ersten Band „Wolfswut“ spielen die beiden Kommissare Kira Hallstein und Max Lohmeyer die Hauptrolle in diesem wuchtigen Thriller.

Der Autor lässt das Grauen sehr konsequent und kompromisslos wirken. Weniger durch brutal geschilderte Szenen, sondern das Grauen offenbart sich, durch die Erkenntnis – dass es diese „Fürsten der Finsternis“ wirklich gibt. Diese Erkenntnis löst in Kira Hallstein panikartige Attacken aus. Sie sieht überall ein Netzwerk der Bruderschaft. Sie vermutet, dass selbst ihre Chefs kompromittiert sind, ggf. Mitglieder dieses menschenverachtendes Netzwerkes sind. Ihr Kollege Max Lohmeyer, übernimmt den besonnenen, analytischen Part der Ermittlungen. Allerdings keinesfalls handelt dieser Emotionslos.

Andreas Gößling erzählt diese emotionsreichen Ermittlungen nicht nur hochspannend, sondern auch nachhaltig informativ. „Drosselbrut“ entwickelt sich zu einer Eskalationsspirale, die alles mit sich reißt – auch die Ermittler kommen an ihre physischen und psychischen Grenzen.

Interessant ist es, wenn der Leser nach dem Buch selbst beginnt zu recherchieren. Die Handlungen, bzw. der Grundgedanke des Autors, dass es eine Schattengesellschaft geben muss – sind erschreckend und ganz und gar nicht als abwegig anzusehen. Befasst man sich mit dem Kriminalfall „Marc Dutroux“ kommt man schnell zu der Erkenntnis, in welche menschlichen Abgründe sich Andreas Gößling als Autor dieser Reihe bewegen musste. Eine höllische Perspektive, etwas von Dantes Inferno….das Böse unter der Sonne, im Schatten der Mächtigen, die alles und jeden töten, oder manipulieren, der sich ihnen gefährlich nähert!?

„Drosselbrut“ ist brisant – eine Thematik die uns vor Augen führt, dass es „Fürsten der Finsternis“ wirklich gibt. „Drosselbrut“ ist ein Stück weit ernüchternd – gerade weil man diesen Roman nicht einfach weglegen und sich sagen kann: „Tolle Unterhaltung“. „True Crime“ – ist ein Genre, bei dem man sich bewusst auf eine dunkle Reise begibt.
Die Charakterzeichnung ist insgesamt gut – die Person der Kira Hallstein allerdings etwas überzeichnet. Sie ist zwar ein Ermittlungstalent, aber eine wirkliche Nervensäge und selbst kompromittiert – sodass sie als Ermittlerin eigentlich völlig fehl am Platze ist.
Die Storyline teilt sich in verschiedenen Ebenen, bzw. in Kriminalfällen auf. Primär allerdings geht es um die Adaption des Kriminalfalls „Dutroux“.

Fazit

„Drosselbrut“ von Andreas Gößling ist ein dramatischer Blich in die Abgründe der Finsternis. Harte Handlungen, die nachhaltige Emotionen hervorrufen, und es ermöglichen eine Perspektive einzunehmen, die man eigentlich gar nicht wahrhaben möchte.
Hochspannender Thriller – Hart – konsequent – nachhaltig und brillant.

Michael Sterzik

Montag, 5. Februar 2018

Wolfswut - Andreas Gößling

Wir Menschen tragen die Gewalt wie ein Gepäckstück durch die Jahrhunderte. Nicht alltäglich, aber selbst in unserer hoch technisierten und fortschrittlichen Zivilisation gibt es sie in den Nachrichten, in Filmen, Büchern, natürlich im Internet und manchmal auch bei uns zu Hause selbst. Auch eine Seele kann mich brutal misshandeln und verkrüppeln. 

Das „Böse“, mit all seinen Schattierungen wirkt faszinierend auf uns – sie sollte uns abschrecken, aber unser morbides Interesse verhindert es. Es ist ein Teil unserer Persönlichkeit, ein dunkler Zwilling, den wir beherrschen können und bei den meisten von uns, ist diese unter Kontrolle und wir können uns beherrschen, dieses Gebot: Du sollst nicht töten“ zu erfüllen.

„True Crime“ ein Sub Genre des Thrillers. Sind die spannenden, blutigen Geschichten, die Autoren sich ausdenken nur Fiktion und wenn ja – ist diese grausamer als die Wirklichkeit, die Wahrheit? Einfach zu beantworten – die Realität ist um ein Vielfaches grausamer.

Im vorliegenden Roman: „Wolfswut“ von Andreas Gößling orientiert sich der Autor an den authentischen Kriminalfall des Manfred Seel. Im September 2014 fand die Tochter des Kleinunternehmers Manfred Seel in der Garage mehrere Behälter mit Leichenteilen. Ihr Vater ist kurz zuvor an einer Krebserkrankung verstorben. Die Tochter sichtete den Nachlass um den elterlichen Haushalt und das Entrümplungsunternehmen ihres Vaters. Der Fund löste eine ganze Reihe von polizei- und staatsanwaltlichen Ermittlungen aus, die auch noch immer nicht völlig abgeschlossen sind. Die Akte Manfred Seel ist noch nicht bereit geschlossen zu werden. Das hessische LKA ist immer noch dabei Serienmorde aufzuklären.

Die Opfer waren Straßenprostituierte, drogenabhängig ohne soziale, feste Bindungen. Unter den bisherigen zehn Morden gab es auch einen männlichen Teenager und zwei Altenpflegerinnen. Die Grausamkeit des Täters ist schockierend – man kann davon ausgehen, dass die Opfer gefoltert wurden, die Amputationen und Organentnahmen bei vollem Bewusstsein erlebten. Spuren weisen daraufhin, dass Manfred Seel diese nicht alleine begangen haben konnte, doch wer war der Mittäter und mordet dieser noch immer. Einige der gefundenen Organe lassen darauf schließen, dass Kannibalismus ebenfalls stattfand.

Der Autor Andreas Gößling, der auch schon zusammen mit Prof. Dr. Michael Tsokos eine ganze Reihe von erfolgreichen true crime Thrillern geschrieben hat, schreibt nun solo weiter. Wenngleich die Story natürlich authentisch ist, so sind es die Ermittler natürlich nicht. Die beiden Kriminalbeamten Kira Hallstein und Max Lohmeyer ergänzen sich und weisen die typischen Merkmale auf. Eigenständig, rebellisch, querdenkend, innovativ und doch professionell. Schauplatz ist nicht Hessen, sondern die Megametropole Berlin.

Auch wenn hier die Fakten mit Elementen der Fiktion kombiniert werden, so ist die Story fast gänzlich realistisch. Sie ist aber nicht das klare Spiegelbild, der ermittelten Erkenntnisse, die von den realen Kriminalbeamten des LKA gefunden wurden. Es gibt noch eine Vielzahl von ungelösten Fragen, eine Menge von Antworten, sind noch ausstehend, vielleicht werden diese niemals abschließend geklärt werden.

„Wolfswut“ ist ein wirklich wütender Thriller. Spannung und Brutalität sind die zweieiigen erzählerischen Grundelemente. Das einige Morde durch die Augen, bzw. die Dokumentation, der oder des Täters geschildert wird, vertieft das Grauen. Die erzählerische Perspektive aus der Wahrnehmung Kira Hallsteins sind temporeich, fast gehetzt wirken sie auf uns und verstärken dadurch nur die düstere Atmosphäre.

Brutalität hin, oder her, sie ist nicht überdimensioniert, zwar nahe dran, aber das Grauen hat noch andere Facetten. Der Autor nimmt sich die Zeit, den Leser unsere Schattenwelt zu präsentieren. Wir wissen von dieser, wir wissen von diesen Menschen, die jegliche Hoffnung fast aufgegeben haben, die aus fernen Ländern gekommen sind mit den Träumen von Frieden, Wohlstand, Familie im Gepäck.

Doch diese Träume werden. Zerbrochen - Zersetzt - Zerschunden. Die Prostitution, der Drogenmissbrauch katapultiert diese jungen Frauen und Männer in Vorhöllen unserer Gesellschaft. Ausgenutzt verkaufen Sie sich als Ware an Männer, die ihre Gewaltbereitschaft an ihren Körper und Seelen ausleben, ihren Hass kanalisieren und mit Gewalt fokussieren. Straßenstrich, Bordelle, Privatwohnungen und das Darknet, - all diese Schauplätze finden sich in „Wolfswut“ wieder.

Der Leser wird also grauenhaft mit einer Realität konfrontiert, vor die er gerne die Augen schließt, wenn er diese Straßen und Häuser in der Gegenwart sieht. Vielleicht war es nicht vom Autor beabsichtigt, aber vielleicht sehen wir diese Menschen, dann mit einer anderen Wahrnehmung. Vielleicht helfen wir auch ein wenig vor unserer eigenen Haustür.

Die Protagonisten der Handlung manchmal ziemlich eindimensional gezeichnet. An der einen, oder anderen Stelle gelingt es dem Autor, dass Grauen, dass die Beamten sehen und erleben, nachzuempfinden. Es gibt einige Szenen und Erlebnisse, die wie ein Echo nachklingen beim lesen von „Wolfswut“ – und dieser Korridor ist dunkel, kalt und einsam.

Es gibt nicht viel zu kritisieren. Das Ende des Romans ist zwar in sich schlüssig, aber darstellerisch nicht nachvollziehbar. Aber lesen sie selbst.

Ein weiterer Band ist in Vorbereitung. Ich bin gespannt – welcher Vorlage sich der Autor aneignen wird.

Fazit

„Wolfswut“ ist das Echo unserer Furcht, ein grausamer anhaltender Schrei, der sich breitmacht. Brutale Spannung und doch noch leise genug, um gehört zu werden.

Michael Sterzik