Dienstag, 12. Oktober 2021

Wahre Verbrechen - Christine Brand


Die Autorin Christine Brand weiß, wovon sie schreibt – es sind keine fiktiven Geschichten, über die sie schreibt. Als Journalistin hat sie die Prozesse vor Gericht begleitet, hat sich mit den Verbrechen auseinandergesetzt, recherchiert, mit Opfern und Polizisten gesprochen – so tief in das „Böse“ eingetaucht und damit in finstere, dunkelste Abgründe gesehen.

Das Leben schreibt die spannendsten und originellsten Geschichten und diese sechs Geschichten, die von Christine Brand erzählt sind nicht nur spannend, sondern vermitteln auch eine Botschaft, über die man sich Gedanken machen muss.

Ein Thema, auf das die Autorin hier eingeht, ist das Justizsystem – ist das Rechtssystem in der Schweiz und Deutschland fehlerfrei und objektiv genug, um damit wirklich „Recht“ zu sprechen, um der Gerechtigkeit zu entsprechen. Es bleiben eine Menge Fragen offen – Fehler in den Ermittlungen führen dazu, dass „Täter“ geschützt werden können, das ist leider auch keine Fiktion. Ein weiteres Faktum ist leider auch, dass unverhältnismäßig und bei offensichtlichen Unregelmäßigkeiten weggeschaut wird – und nicht nur das, über Monate hinweg werden diese merkwürdigen Ereignisse, die jegliche Statistik und Vernunft einfach einäschern, verdrängt und ignoriert. Das Ergebnis davon ist mörderisch. Es hätten mehrere Leben gerettet werden können, und viele Angehörige hätten sich unendliches Leid erspart.  

Ein unauffälliges Ehepaar wird zum tödlichen Duo – mit einem absurden Motiv. Ein Mann gesteht den Mord an seiner Frau und wird doch freigesprochen. Ein kleines Dorf wird von einer unvorstellbaren Tat erschüttert. Christine Brand, Autorin des Bestsellers »Blind« und weiterer Kriminalromane um ein Schweizer Ermittlerduo, war als Gerichtsreporterin bei den Prozessen zu diesen und anderen Fällen hautnah dabei und hat Einblicke in die Geschichten von Tätern, Opfern und Publikum wie kaum jemand sonst. Sie erzählt von den Verbrechen, spannender und oft unglaublicher als jeder Krimi, und davon, wie es ist, im Gerichtssaal zu sitzen und in die tiefsten Abgründe der Menschen zu blicken.(Verlagsinfo)

„Wahre Verbrechen“ von Christine Brand geht tief unter die Haut. Erschreckend, verstörend, beängstigend und es entwickelt sich auch eine gewisse Verärgerung. Die Kriminalfälle sind abgeschlossen – soweit so gut, aber das Leid für die Angehörigen ist allerdings ein Lebenslänglich. Stellt sich die Frage – was passiert mit diesen Angehörigen, wird ihnen geholfen, haben sie eine Begleitung in der schweren Zeit, damit meine ich keine finanzielle Unterstützung, es bringt die Toten nicht zurück?!

Der Blick hinter dem Spiegel des Verbrechens – diese Perspektive, die uns Christine Brand beschreibt, ist authentisch und spannend. Dass diese auch eine faszinierende Unterhaltung ist, steht außer Frage – doch lassen die Geschichten den Leser nicht los. Das Echo der Gewalt, der Wut und des Schreckens hallen noch länger nach.

Die Motive der Täter sind beängstigend – ein Blick in deren psychologischer grausamen Welt ist verstörend. Die Täter sind keine „Monster“ – man sieht  und merkt es ihnen nicht an, dass diese ggf. krankhaft veranlagt sind. Es könnte jeder von uns sein, der Nachbar, der Freund, der Bekannte – eine Person, die man meint zu kennen, aber gefährliche Soziopathen sind.

Christine Brand versucht zu erklären, welche Motive diese Straftäter hatten, welche Vorgehensweise sie gewählt haben, um Menschen bewusst zu töten. Sie erzählt von deren Auftritt vor Gericht, von dem Strafmaß und lässt auch das Leid der Angehörigen wirken. Genau das macht das Buch „Wahre Verbrechen“ zu einem wirklich hervorragenden Titel. Der Gesamtblick auf das Verbrechen – aus verschiedenen Perspektiven – keine dramatischen Momentaufnahmen, die in ein theatralisches Licht gesetzt werden.

Wer mehr über diese Fälle wissen möchte, dem wird es einfach gemacht über das Internet zu recherchieren. Christine Brand gibt es in ihrem Buch selbst ein Stimme – sie erzählt von ihren eigenen Emotionen, von Wut, einer Traurigkeit, von Mitgefühl – es ist auch eine persönliche Aufarbeitung von diesen Fällen, die sie als Journalistin vor Gericht begleitet hat. Völlig loslassen, sich nach dem Verlassen des Gerichtsgebäudes auf den Alltag einzulassen, ich vermute, dass das schwer war und nicht wirklich gut funktioniert.

Fazit

„Wahre Verbrechen“ von Cristina Brand ist exzellent erzählt. Der Schrecken, die Wut –alle Emotionen, die man empfindet, sich „wahr“ – das Echo der Gewalttaten klingt nach. Die Wut und die Verzweiflung der Angehörigen wird ein Podium geschaffen. Es bleiben kritische Fragen übrig, die zwar nicht beantwortet werden – aber die aufrüttelnd sind. Ein sehr, sehr starker Titel aus dem Genre „True Crime“. Prädikat: Unbedingt lesen.

Michael Sterzik

Samstag, 9. Oktober 2021

The Rules of Magic - Eine zauberhafte Familie - Alice Hoffman

 


Es gibt Regeln – ohne diese würde die Menschheit im Chaos versinken. Dabei muss man unterscheiden zwischen offiziellen und inoffiziellen Regeln – oder Gesetzen, als solche kann man diese auch interpretieren.

Alice Hoffman, die Autorin von „The Rules of Magic – Eine zauberhafte Familie“ erzählt wie der Titel es schon ausdrückt, von einer „magischen“ Familie. Hexen und Zauberer, die leider verflucht sind, und sich an Regeln halten müssen. Passiert das nicht, sterben die Partner, die sich die magie begabten Menschen verliebt haben. Damit ist das Drehbuch für Konflikte, pubertäre ich-mache-was-ich-will-Expeditionen“, viel Liebe, Trauer und Tod schon vorgezeichnet.

Die Hexen und Zauberer sind nicht unsterblich, oder tragen so mächtige Magie in sich, dass sie allmächtig sind. Für die drei Kinder der Owens Familie ist ihr magisches Talent Fluch und Segen zugleich. Sie verdrängen den Gedanken, dass sie anders sind als andere Kinder, aber sie spüren es und mit zunehmendem Alter können sie ihre verschiedenen Talente besser kontrollieren.

Das einzige was sich widersetzt ist diese verdammte „Liebe“. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt – und somit eröffnet sich dem jugendlichen Trio ein Kampf um die Liebe und um das Überleben.  

New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem Temperament feuerrote Haare. Jet ist sensibel und kann Gedanken lesen, und der charismatische Vincent verfügt schon in jungen Jahren über eine überwältigende Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Alles riecht nach Ärger, und dass die drei das magische Talent ihrer Vorfahren geerbt haben, macht die Sache nicht besser.
 Von Beginn an gibt ihre Mutter Susanna ihren Kindern deshalb ein paar Regeln mit auf den Lebensweg: keine Spaziergänge bei Mondschein, keine roten Schuhe, keine schwarze Kleidung, keine Katzen oder Krähen im Haus, und das Allerwichtigste: »Verliebt euch nie, niemals!«
 Doch Franny, Jet und Vincent sind jung und voller Tatendrang: Natürlich werden sie jede einzelne Regel brechen – und mit den Folgen leben müssen. (Verlagsinfo)

Der Titel trägt auch die Botschaft in sich, dass man den Tod und das Schicksal nicht vollumfänglich austricksen kann. Hinauszögern schon – aber der Preis ist unendlich hoch. Die Liebe wird durch die drei Geschwister als großes Geschenk, aber auch ein verhängnisvolles Gefühl demonstriert. Da die Geschichte auch in den 60er Jahren spielt, haben wir gesellschaftliche Grenzen und Verständnisse, die längt aufgearbeitet sind. Man muss sich auf den Roman einlassen – denn dann präsentiert er uns eine Tiefe, die herausragend ist. Die Magie steht hier überhaupt nicht im Fokus, ganz im Vordergrund dreht sich alles um die „Liebe“ – Geschwisterliebe, die Liebe zu einem Partner, die Liebe zu Freunden, die Liebe zu Tieren usw. Facettenreich, tiefgründig, dramatisch und mit einer klaren Botschaft – Die Liebe kann nicht alles besiegen – aber es lohnt sich um sie kämpfen.

Die Charaktere – egal ob Haupt- oder Nebenfiguren sind toll besetzt. Ihre Entwicklung mit allen Höhen und Tiefen geht sehr sensibel unter die Haut. Neben der tiefgründigen Story, wenn man sie denn entdeckt, ist der emotionale Faktor faszinierend gut konstruiert.

Man kann sich auch dieser Emotionen nicht entziehen. Alice Hoffman Stil unsere inneren Knöpfe zu drücken ist fast schon psychologisch gesehen – professionell.

Da die „Magie“ nicht in der ersten Reihe sitzt – ist dieser Fantasy-Roman eher eine dramatische Familiengeschichte. Der Titel „Eine zauberhafte Familie“ ist etwas irreführend, denn so locker und leicht dieser Satz auch klingen mag – hinter den Kulissen gibt es wenig Humor.

Fazit

„ A Kind of Magic“ – das trifft es wohl. Das Buch verführt uns, über die Liebe nachzudenken. Berührend und sensibel wie ich es selten gelesen habe. Weniger Fantasy – mehr eine tragische und dramatische Art und zu zeigen – dass die Antwort auf alle Fragen – die Liebe ist.

Michael Sterzik  

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Mein Wille geschehe - Bernd Schwarze

 


Das Böse ist doch vielseitig, oder? Fasziniert es uns deswegen – weil jeder von uns auch etwas „dunkles“ in sich trägt? Normalerweise „leben“ wir unsere Aggressionen nicht aus, und wann dann kanalisiert und unsere innere Sicherheitsschaltung funktioniert, sodass wir uns im Griff haben.  Wir Menschen neigen allerdings auch dazu, dass uns im Affekt die Sicherungen durchbrennen können. Eine Verzweiflungstat mit weitreichenden Folgen, und nicht immer nur für uns selbst.

Pastoren, Priester, usw. also Gottes Bodenpersonal dienen dem „Guten“ aber auch der Dienstherr kann manchmal bei der Besetzung seiner klerikalen Stellen eine Fehlbesetzung haben. Was passiert dann – wenn der Mensch –  in kirchlichen Gewändern, ein schwere Straftet begeht? Wie geht das dann weiter von wegen Vergebung der Sünde? Jetzt wird es also kompliziert.

Ein evangelischer Priester der im Affekt jemanden tötet. Der Mensch der am Sonntag zu seinen „Schäfchen“ der Gemeinde predigt und die Sünde verdammt und von Vergebung und Hoffnung plappert!? Kann das passen, oder könnte so eine Geschichte in die Reihe der Legenden und Fabeln aufgenommen werden? Der Lübecker Theologe Bernd Schwarze lädt uns in seinem Debütwerk dazu ein – hinter die kirchliche Fassade eines Priesters zu sehen – den Menschen und nicht den Priester auf Augenhöhe zu begegnen.

Im Affekt schlägt Pastor Benedikt Theves einem gewalttätigen Ehemann, der ihm ausgerechnet in der Sakristei seiner Kirche ein abscheuliches Video zeigt, das schwere silberne Altarkreuz über den Schädel. Tief erschüttert und gleichzeitig seltsam befreit versteckt der Pastor sein Opfer in der Krypta. Schon bald spürt er eine nie gekannte Energie in sich. Hat ausgerechnet sein Verstoß gegen das 5. Gebot ihm zu Selbstbewusstsein und Charisma verholfen?  Um den Schwachen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, schwingt er ab sofort nicht nur das Kruzifix, sondern auch wirkmächtige Reden im Namen des Herrn. Er wird beliebter, seine Kirche platzt aus allen Nähten, aber nicht nur die schöne Frau des Opfers sucht auf einmal Theves` Nähe – sondern auch der misstrauische Hauptkommissar René Wilmers, der dem Pastor ebenso im Nacken sitzt wie sein schlechtes Gewissen … (Verlagsinfo)

„Mein Wille geschehe“ von Bernd Schwarze ist ein theologischer, philosophischer Krimi. Tiefgründig und nachhaltig dazu animierend über das eine oder andere nachzudenken. Moral – Ethik – das „Gute“ und das „Böse“ – Verantwortung – Vergebung und die eine oder andere Sünde spielen hier eine mehr, oder minder tragende Rolle.

Wieviel Last kann ein Mensch tragen, der sein Leben „Gott“ widmet – der tief im Glauben verankert ist? Kann dieser jemand zweifeln, oder seine Berufung verraten – sich abwenden von Gott – aber trotzdem Glücklich sein?!  Was passiert seinem bewussten „Selbst“? All diese herrlich komplizierten Werte offenbaren sich hier in einer Handlung voller Licht und Schatten.

Der Roman ist kein klassischer Krimi. Er ist weit weg davon einer zu sein. Die Spannung ist auch nicht das Produkt der Tötung – man fiebert hingegen mit, wie der Pastor selbst mit einer „Sünde“ umgeht – sagen wir besser Sünden – denn der Teufel kann verführerisch sein. Also was ist er dann – wenn schon kein Krimi.

Als Autor – als Schöpfer seiner literarischen Figuren – hat er diese dann nicht nach seinem Ebenbild geschaffen? Wie viel und welche biografischen Fakten sind hier eingebaut. Ein Schelm also – wer „böses“ denkt.

Ein origineller Titel, der gut ist – und ein Autor, der noch literarisch gesehen noch viel zu lernen hat. Aber Talent ist in jeden Fall vorhanden. Der Roman hat Längen, einige davon, viele überflüssige Szenen und Dialoge – doch schafft er es dennoch interessant  zu sein. Alleine schon die Vorstellung – dass man vor dem evangelischen Pastor seine Sünden „beichtet“ ist eine originelle, vorwitzige Idee.

Eine gewisse psychologische Raffinesse gibt es in „Mein Wille geschehe“ und noch vieles mehr, das den Leser beschäftigen wird. Der Band wird ein einzelner Titel sein. Der Autor könnte aber, und das könnte interessant werden – eine völlig neue Reihe erschaffen. Ich denke, auch in Kirchenkreisen wird viel gesündigt und an Ideen sollte es nicht mangeln.

Fazit

„Mein Wille geschehe“ ist ein philosophischer, tiefgründiger Roman um einen Pastor, der nicht göttlich – aber allzu menschlich daherkommt. Auf seine Art und Weise einmalig und überzeugend. Unterhaltsam auf jeden Fall. Hoffen wir doch das „Gott“ dem Autor Bernd Schwarze inspirierend entgegenkommt.

Michael Sterzik 

 

Samstag, 2. Oktober 2021

Der kalte Glanz der Newa

 


Nach dem Zweiten Weltkrieg und den Sieg gegen Nazideutschland, den die Russen auch den großen vaterländischen Krieg nannten, begann für das russische Volk eine Ära der Gewalt, des Schreckens, des Terrors unter Stalins Herrschaft. Seine bösartige Willkürlichkeit legitimiere Verbrechen im Namen des Staates. Niemand war in dieser Diktatur sicher, ein falsches Wort, eine kritische Anmerkung, eine Intrige konnten den Tod, oder das Arbeitslager im Gulag bedeuten. Dabei wurden ganze Familien vernichtet, ohne Rücksicht zu nehmen auf unschuldige Kinder. Die stalinistische Herrschaft bedeutete für ca. 9 Millionen Menschen den Tod.

Ben Creed ist das gemeinsame Pseudonym von Chris Rickaby und Barney Thompson. „Der kalte Glanz der Newa“ ist der erste Band um den Ermittler Revol Rossel und ist ein wirklich überzeugender Thriller.

Die Atmosphäre des Titels ist besonders. Die Story spielt in Leningrad – und die Stimmung hat etwas von einer Stadt in Sünde. Dunkelheit, Verzweiflung, Angst – ein eisiger Winter und nicht nur dieser ist erbarmungslos. Auch die Menschen sind es, ohne viel Hoffnung, ernüchternd davon, dass nach dem großartigen Krieg gegen Hitler-Deutschland alles hätte besser sein sollen

Leningrad im eisigen Winter 1951: Wie auf Notenlinien wurden fünf grausam verstümmelte Leichen zwischen drei Bahngleisen arrangiert – ein Anblick, der selbst die hartgesottenen Militärpolizisten um Leutnant Revol Rossel zutiefst erschüttert. Könnte Stalins gefürchtetes Ministerium für Staatssicherheit dahinterstecken?
Leutnant Rossel glaubt, dass er seit dem Krieg und einem Zusammenstoß mit der Geheimpolizei nichts mehr zu verlieren hat – doch als er während der Ermittlungen mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird, muss er erkennen, wie viel für ihn noch immer auf dem Spiel steht.(Verlagsinfo)

Das Autorenduo vermengt Fiktion mit Faktion und dramatisiert die Handlung sehr unterhaltsam. Wie schon oben beschrieben ist das eigentlich böse, ggf. nicht der Mörder, der grausame Taten begangen hat, sondern lässt den Staat unter Josef Stalin stellvertretend als Erzbösewicht dastehen. Unabhängig von der Handlung interpretiert, war es auch so. Diese atmosphärische Stimmung schwingt auf jeder Seite mit. Die Verzweiflung der Ermittler, der einfachen Menschen zeichnet sich aus durch Willkür, Angst, einer Bespitzlung, der immer gegenwärtigen Gefahr verhaftet und gefoltert zu werden.

Diese Stimmung verfestigt sich auch bei allen agierenden Charakteren. Insgesamt also sehr melancholisch, nahezu melodramatisch, wenn es zu Rückblicken in die Vergangenheit kommt. Alte Kriegsgeschichten, leidenschaftliche Beziehungen die in Verrat endeten und der Hauptfigur Revol Rossel geht es nicht besser. Der ehemalige, begnadete Musiker wurde denunziert, verhaftet und gefoltert, sodass er niemals mehr seine eigentliche Berufung als Geigenspieler ausüben kann. Physisch und psychisch gebrochen passt er sich mehr, oder minder an. Sein Überlebenswillen wurde noch nicht gebrochen.

Historisch gesehen wird hier dramatisiert – Momentaufnahmen einer Schreckensherrschaft, die aber gut in Szene gesetzt wurde. Spannung entsteht durch die Ermittlungsarbeit, die Duelle mit dem Geheimdienst um möglichst schnell einen Täter zu identifizieren und zu verhaften – mit einer Wahrheit geht man eher locker um. Spannende Themen sind auch die Erzählungen von Leben und Sterben in Arbeitslagern – von eintätowierten Symbolen die die Laufbahn, dass Schicksal und auch die Zukunft der Häftlinge zeigten. Ein „König der Diebe“ – eine Nebenfigur, die interessant, aber leider zu wenig Raum gegeben wurde.

Die Story spielt nur in Leningrad und dieser entwickelt sich wie gesagt zu einem Spielplatz des Bösen – anscheinend stellvertretend für die übrige Sowjetunion. Das die beiden Autoren, diese Epoche kritisch sehen, spürt man auf jeder Seite. Etwas stereotypisch – aber dienlich für den spannenden Unterhaltungswert.

Die Autoren, die sich hinter dem Pseudonym Ben Creed verstecken haben, mit „Der kalte Glanz der Newa“ einen sehr, sehr spannenden Thriller geschrieben. Es ist auch kritischer Polit-Thriller, der die Verrohrung des Regimes an den Pranger stellt. Verbrechen findet statt – werden durch Mitglieder des Politbüros gedeckt – auch keine wirklich neue Idee – aber wie sie erzählt wird, ist schon großartig.

Die Theatralik spielt in dem vorliegenden Roman eine wesentliche Rolle und manchmal dreht diese gegen Ende der Story frei. Dies ist der erste Band der Reihe, die fortgesetzt wird und ich freue mich auf den zweiten Band, der „Leningrad-Trilogie“.

Fazit

Insgesamt gesehen ein höchst spannender Titel mit einer tollen Figurenzeichnung. Leningrad als Stadt der Sünde – viele Themen die polarisierend sind, aber die spannende Unterhaltung ist garantiert und die Stimmungsmelodie des Titels höre ich noch immer. Absolut zu empfehlen.

Michael Sterzik

 

Freitag, 1. Oktober 2021

Winterland - von Kim Faber und Janni Pedersen

 


Die rechtsextremen Gruppen mit ihren völkischen Ideen und Idealen sind nicht nur in Deutschland vertreten. Sie sind nicht nur die Nachkommen der Nazis, die Deutschland am Rande der völligen Vernichtung brachten, sie sind vielmehr als das – sie organisieren sich über die Ländergrenzen hinweg, formen andere nationalistische Gruppierungen und ihr Netzwerk kann man durchaus als terroristisch bezeichnen. Aus diesen oftmals radikalen Ideen entstehen, dann politischen Parteien, und diese werden eher früher wie später im Fokus von Geheimdiensten stehen. Doch auch diese stehen politisch gesehen stark unter Druck und die Presse und Öffentlichkeitsarbeit erhöhen diese auf ein Maß, dass jegliche Moral und Ethik infrage stellt. Die nationalen Interessen und die Sicherheit des Landes können selbst die Verfassung phasenweise außer Kraft setzen. Eine gefährliche Grauzone die somit entsteht.

Solche Gruppierungen gibt es auch in Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen – und nicht wenige stehen miteinander in Verbindung. Inwieweit diese sich mit islamistischen Terrorzellen und Organisationen kommunikativ austauschen ist nicht bekannt – doch es ist nicht unrealistisch.

Ein schrecklicher Mord erschüttert die verschlafene dänische Provinzstadt Sandsted: Ein Mann wird brutal erschlagen aufgefunden, seine Ehefrau ist verschwunden. Keiner hat etwas gesehen, es gibt keine Spuren, kein ersichtliches Motiv.
Martin Juncker, einer der besten Mordermittler Dänemarks, übernimmt den Fall. Wegen eines verhängnisvollen Fehlers aus Kopenhagen nach Sandsted versetzt, leitet er dort die kleine Polizeistation und kümmert sich darüber hinaus noch um seinen dementen Vater. Ein eher beschauliches Leben. Bis zu dem spektakulären Mordfall. 
Junckers ehemalige Kollegin Signe Kristiansen arbeitet noch immer in Kopenhagen. Sie freut sich auf ein beschauliches Weihnachtsfest mit der Familie, als eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt explodiert. Signe steht an der Spitze der Jagd auf die Täter, doch alle Spuren verlaufen im Sand – bis ein anonymer Tipp den Fall in eine Richtung lenkt, die ihre schlimmsten Befürchtungen übersteigt.(Verlagsinfo)

„Winterland“ von Kim Faber und Janni Pedersen ist ganz, ganz starkes Debütwerk. Die Story, der ganze Aufbau des vorliegenden Romans beinhaltet keine neuen Ideen. Vieles ist in anderen Thrillern thematisiert worden. Doch daran ist nichts auszusetzen, denn das Autorenduo versteht es professionell die Haupt- und Nebengeschichten ausgewogen und perfekt in Szene zu setzen. Selbst die Nebenfiguren sind so integriert, dass jede Seite den Leser tiefer und intensiver in die Geschichte eintauchen lässt.

Der erzählerische Stil ist perfekt – die Figuren sind ausgeglichen und so begründet ausgearbeitet, wie ich es in einem ersten Band, einer Trilogie bisweilen wenig beobachtet habe.

Das hier aktuelle, politische wie auch kulturelle und soziale Themen verarbeitet werden ist typisch wenn man sich mit der beruflichen Vita der beiden Autoren befasst. Beide sind erfahrene Journalisten, die nicht nur viel Hintergrundwissen mitbringen, sondern auch wissen welche intellektuellen Knöpfchen im Kopf der Leser zu betätigen sind, um diese abzuholen. Es sind aber brisante Themen, die natürlich auf Leser in Dänemark eine ganz andere Wirkung haben, obwohl man diese auch auf Deutschland oder andere Länder problemlos adaptieren kann.

Was wie auf den ersten Blick wie ein Kriminalfall wirkt – entwickelt sich schnell zu einem tiefgründen Thema, bei dem sich alles um inländischen und ausländischen Terror dreht, inklusive eines Schattenkampfes der Geheimdienste, die sich autark geben.

Die Spannung konzentriert sich nicht nur auf die Ereignisse in der Haupthandlung, sondern verteilt sich gleichmäßig bis in die kleinsten Nuancen der Nebengeschichten. Das verheiratete Journalisten-Autoren-Ehepaar überlässt nichts dem Zufall. Das Tempo ist hoch angesetzt, und die Figuren tragen dies munter mit und überraschen uns immer wieder. Ihr selbstsicheres Auftreten, ihre Härte und nicht zuletzt ihre Menschlichkeit könnten jeden Leser widerspiegeln. Das ist mit einer der vielen tragenden Säulen, die „Winterland“ so fantastisch gut machen.

Interessant auch, dass es den beiden Autoren gelingt, über die privaten Minenfelder ihrer beiden Hauptprotagonisten eine ganz eigentümliche Sympathie aufzubauen, die genug Potenzial haben, um Teil 2 und 3 noch attraktiver und spannender zu gestalten.

Fazit

„Winterland“ von Kim Faber und Janni Pedersen ist wie ein Sommerstrahl im eisigsten Winter. Ein fulminantes Lesevergnügen, dass perfekt orchestriert ist. So muss ein Thriller sein – einer der besten Thriller in diesem Jahr.

Michael Sterzik

Samstag, 25. September 2021

Der Herr der Schlacht - Bernard Cornwell

 


Mit dem vorliegenden Band „Der Herr der Schlacht“ beendet Bernard Cornwell seine erfolgreiche Serie um Uhtred der für ein geeintes England und sein persönliches Erbe kämpft.

Eine literarische Reihe muss irgendwann enden – alleine schon der Glaubwürdigkeit halber. Die agierenden Menschen sind nicht unsterblich, sie fällen Entscheidungen, sie erleben Schicksalsschläge, die lernen, leiden, lieben – aber alles hat auch mal ein Ende. Diese historische Reihe erzählt von Sachsen und Wikingern, von dänischen und norwegischen Invasoren, die plündernd und mordend die britische Insel terrorisieren, die aber auch sekundär gesehen sich eine neue Existenz aufbauen wollen. Schließlich wurden aus Wikingern letztlich die Normannen und erreichten das jahrzehntelange Ringen um die Vorherrschaft auf der britischen Insel. Dänen, Norweger, Sachsen – zwei Kulturen, die nach erbarmungslosen Kämpfen ein England formten.

Vielleicht ist im Genre „Historischer Roman“ die Ära der Wikinger beendet, doch diese Reihe gehört mit zu den besten Reihen, die sich den Kriegern aus dem Norden widmet um den Kampf um die vier Königreiche zu erzählen.

Der Krieger, ein Sachse, der von Wikingern erzogen wurde – Uhtred kämpft nun in dem vorliegenden Titel, seinen letzten Kampf.

Ein ganzes Leben lang hat Uhtred, der Krieger, für König Alfred und seine Erben gekämpft. Nun will er sich zur Ruhe setzen, in Bebbanburg, Heimat seiner Vorväter. Die Glieder schmerzen, der Kriegsheld ist alt geworden. Doch die Feinde Englands ruhen nicht; Nordmänner, Schotten, Iren wollen die Einigung der sächsischen Reiche unter einer Krone verhindern. Und König Æthelstan, dem Uhtred stets treu gedient hat, scheint vergessen zu haben, wem er den Thron verdankt. Umgeben von Feinden muss Uhtred sich entscheiden. Soll er seinen Lehnseid brechen - oder in die letzte, schwerste Schlacht ziehen? (Verlagsinfo)

Der 13. Band dieser Reihe lässt die Wikinger in der zweiten Reihe Platznehmen. Die Schotten, die Iren und verschiedene Kriegsfürsten der Nordmänner möchten eine Vereinigung der Königreiche unter dem Erben von König Alfred unterbinden. Mit allen Mitteln – und letztlich finden sich doch alle auf dem Schlachtfeld wieder.

Wir begegnen alten Feinden und Freunden – es geht fast schon familiär zu und alle ggf. offene Enden und Fragestellungen fixieren sich zu einem Endpunkt. „Der Herr der Schlacht“ ist des Kämpfens müde geworden, und auch die Story bringt die ersten Ermüdungserscheinungen mit. Spannend ist der vorliegende Roman allemal und in Kombination mit einer gewissen Dramatik ist der Abschluss befriedigend.

Augenzwinkernd interpretiert ist dieser Roman auch mitunter witzig. Besonders die Frau von Uhtred, und sein engster Freund  bereiten dem Leser mit ihrer spitzen Zunge hervorragende, muntere Dialoge.

Uhtred kämpft aber nicht nur mit Schwert und Schild, seine Kämpfe finden nicht immer inmitten eines Schildwalls statt, sondern wie man ihn halt auch kennt kann er äußert einfallsreich sein und Intrigen spinnen wie kein zweiter.

Auch im Abschlussband wird gekämpft, gestorben und Uhtred erleidet persönliche Verluste von Menschen, die der raue Knochen tatsächlich liebt. Doch wie endet diese Reihe denn jetzt nun? Polarisierend würde ich sagen. In Punkto Unterhaltung hat Bernard Cornwell alles richtig gemacht. Bewerten wir allerdings den Abschluss dieser Reihe, bleibt ein fahler Nachgeschmack. Es ist ein Ende, ohne Ende – ein vielleicht letztmaliges Parken auf einer Ebene, die man ggf. noch einmal aufsuchen kann.

Das empfinde ich enttäuschend – denn ein formvollendeter Abschluss hätte ich Bernard Cornwell durchaus zugetraut.

Fazit

„Der Herr der Schlacht“ ist der wilde Abschluss einer Reihe, die durchaus anders hätte enden soll. Die „Legende“ mutierte zu einem sprichwörtlichen ruhigen Abend in einem befestigten Altenheim. Soll das Walhalla sein? Schade.

Michael Sterzik

Sonntag, 12. September 2021

Der Rächer - Frederick Forsyth

 

Jugoslawien – der Vielvölkerstaat wurde 1990/1991 aufgelöst. Es gab schon vorher starke innenpolitische und vor allem auch sozialökonomische Spannungen und Schwierigkeiten. Besonders stark waren die nationalistischen Kräfte – die historisch gesehen sowieso voller Konflikte waren. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa spalten sich die Staaten ab und wollten jeder für sich eine autonome Führung und Regierung. Der Schrei noch „Freiheit“ wurde lauter besonders in Slowenien und Kroatien und dies führte zum Krieg auf den Balkan.

Der Krieg, der zweifelsfrei auch ein Bürgerkrieg war, ist kaum mit dem 1.und 2. Weltkrieg zu vergleichen. Es gab viele paramilitärische Einheiten, die manchmal wie Söldner fungierten und zahlreiche Verbrechen gerade an der Zivilbevölkerung verübten. Ethnische Säuberungen, Massaker und systematische Vergewaltigungen führten auch dazu, dass die UN reagierte und sich aktiv ins Kriegsgeschehen einmischte. Leider zu spät – manchmal zu wenig konsequent.

Unter den zivilen Opfern gab es mit Sicherheit auch Angehörige von Hilfsorganisationen. Und genau dieses Thema behandelt der britische Autor Frederick Forsyth in seinem Roman: „Der Rächer“.


Trotz der Bedenken seiner Familie reist der junge Idealist Ricky Colenso nach Bosnien, um während des Balkankrieges humanitäre Hilfe zu leisten. Bei einem Angriff auf ein Dorf wird er jedoch auf brutalste Weise ermordet. Seine Familie kann den Verlust nicht verwinden und sinnt auf Rache. Vietnamveteran Cal Dexter, Spezialist für aussichtslose Fälle, nimmt den Auftrag an. Er soll Rickys Mörder jagen und vor Gericht stellen. Was er nicht ahnt: Der Hauptverdächtige ist ein Kriegsverbrecher mit Verbindungen in höchste Kreise.(Verlagsinfo)

Frederick Forsyth lässt seinen „Rächer“ auf einen Kriegsverbrecher los. Ein privater Auftrag, der den Vietnamveteranen Carl Dexter vor einer gefährlichen Aufgabe stellt, denn schon längst wird der Mörder von Ricky Colenso durch die CIA gedeckt, und instrumentalisiert. Klingt dies sehr unglaubwürdig? Bedingt – vielleicht gibt es Personen, die mit ihren militärischen und geheimdienstlichen Fähigkeiten in der Lage sind solche Aktionen durchzuführen!? Fakt ist jedenfalls das die Verbindung der Geheimdienste zu terroristischen Zellen gegeben sein dürfte. Der Feind meines Feindes ist mein Freund – ein Leitspruch den sich viele Geheimdienste und Verfassungsschützer gerne annehmen.

Die Geschichte spielt vor dem 11. September 2001 – aber beinhaltet schon gut recherchierte Informationen zu Osama Bin Laden (OLB) und seinem Terrornetzwerk, seinen Idealen und den Versuchen der CIA diese Bedrohung kontrollieren zu können, was leider historisch betrachtet nicht gelungen ist. Frederick Forsyth beschreibt diese gefährlichen Beziehungsebenen zwischen Staaten, der Wirtschaft, der Geheimdienste und nicht zuletzt durch alte persönliche Freundschaften perfekt. Er erklärt diese komplexen Sachverhalte sehr nüchtern, aber scharf im Detail und ohne in übertriebene Klischees abzudriften. Forsyth spielt zwar mit einer fiktiven Story des personifizierten Racheengels, doch die politischen Ströme und Botschaften, sowie die Beweggründe der CIA sind leider Fakten und gut recherchiert.

Dass man das Gesetz in die eigene Hand nimmt und über Ländergrenzen und Gesetzen selbst diese wissentlich bricht, ist ebenfalls wohl leider kein Hirngespinst. Geheimdienstliche „Schattenaktionen“ kann man schwerlich einen Riegel vorschieben und selbst Staatsoberhäupter können nicht und werden auch nicht aktiv über grenzwertige Aktionen informiert.

Neben den vielen Interna und Informationen kommt die Spannung in „Der Rächer“ nicht zu kurz. Geschickt lässt sich „Der Rächer“ menschlich darstellen – ein Lebenslauf eines Mannes, der faktisch nichts zu verlieren hat, deren Moral und Ethik individuell sind und der „Gott schütze Amerika“ ernst nimmt. Legitimierte Rache? Ein biblisches Alibi in dem man den Spruch: Auge um Auge und Zahn für Zahn  - als vollumfängliche, gesetzeskonforme Lösung ansieht? Kann man das nachvollziehen, wenn man sich in die Rolle der Familie einlebt, die ein noch junges Familienmitglied durch einen gewaltsamen Tod verloren hat?! Ja man kann – und auch das gelingt dem Autor erstaunlicherweise gekonnt, sensibel und feinfühlig.

Das Starke an dem Roman sind wie gesagt nicht nur die politischen und militärischen Details, sondern auch die Konzeption des „Rächers“ – der kein Superman ist – kein Rambo mit posttraumatischen Störungen, oder der wie ein altgedienter Dinosaurier alle Feinde mit viel Feuerkraft eliminiert. Bei weitem nicht – die Laufbahn, die Vita des Rächers ist realistisch konstruiert. Er könnte auch der nette, ältere Herr von Nebenan sein.

Frederick Forsyth Interpretation und Wertung der CIA ist nicht sehr positiv. Die Schattenmannschaft spielt ein sehr dreckiges Spiel, mit gezinkten Karten und schummeln tun sie sowieso. Es gibt hier offensichtliche und versteckte Seitenhiebe des Autors.

Als Kritikpunkt kann ich sagen, dass hier die Weltpolizei „USA“ seine Macht missbraucht und jedes Mittel den Zweck heiligt – Gott schütze Amerika – und seine Interessen. Andere Menschen, die bei solchen Aktionen über den Jordan gehen – sind halt Kollateralschäden.

Fazit

„Der Rächer“ ist kein Mann sieht Rot – Thriller. Ein intelligenter Roman, der den Spagat zwischen Rache und Gerechtigkeit schafft. Kein lauter, aber auch kein leiser Actionroman – sondern fundierte Schusswechsel mit einer eigens ausgestellten Lizenz zum Töten. Spannend! Das Ziel „Unterhaltungswert“ getroffen. Empfehlenswert.

Michael Sterzik