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Samstag, 5. Januar 2013

Die Gretchen-Trilogie - Chelsea Cain


Wer tot sein will, muss leiden …
... und manchmal ist der Tod ein Geschenk!

Zehn Tage war Detective Archie Sheridan in der Gewalt der Serienmörderin Gretchen Lowell. Zwei Jahre hat es gedauert, bis er sich von den Qualen seiner Gefangenschaft erholt hat. Doch frei ist er noch lange nicht. Regelmäßig muss er Gretchen im Gefängnis besuchen – auch an dem Tag, als er den Auftrag erhält einen Mädchenmörder in Portland, Oregon zu fassen. Sofort beginnt Gretchen ein neues Todesspiel zwischen Wahnsinn und Überleben ...

(Verlagsinfo)







Es ist niemals vorbei: Die FURIE kehrt zurück ...
Zehn Jahre verfolgte Detective Archie Sheridan die bildschöne Serienmörderin Gretchen Lowell. Zehn Tage litt er in ihren Händen. Er brachte sie hinter Gitter, aber nie wieder kam er von ihr frei. Jetzt ist das Unfassbare geschehen. Die eiskalte Psychopatin ist entkommen. Archie kann sie nur auf eine Art stellen: Indem er sich absichtlich in ihre Falle locken lässt. Gretchen glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche, doch Archie hat ganz eigene Pläne. Zwischen Jäger und Gejagter entbrennt ein perfider, tödlicher Machtkampf aus Verführung, Obsession, Hass und Rache ...

Man sagt ich sei Grausam, aber auch ein wenig Rücksichtslos, Abartig bin ich angeblich auch noch. Ganz andere halten mich für Zerstörerisch und Intelligent. Ich selber finde mich eher Engelsgleich. (Verlagsinfo)

GRAZIE

: Dr. Hannibal Lecter ist ein Lämmchen gegen Gretchen Lowell.



Gretchen Lowell ist zurück - das tödliche Finale!
Schon zwei Mal hat Detective Archie Sheridan den teuflischen Tanz um Leben und Tod mit der schönen Serienmörderin Gretchen Lowell überlebt. Es hat ihn alles gekostet, sie hinter Gitter zu bringen – beinahe sogar das Leben. Doch Gretchen Lowell ist die Flucht gelungen, und nun glaubt jeder, dass sie wieder zuschlagen wird. Tatsächlich kommt es zu einer neuen grausamen Mordserie. Auf den ersten Blick trägt sie die Handschrift von Gretchen Lowell – doch die Details stimmen nicht. Eine Botschaft an Archie? (Verlagsinfo)








"Gretchen Lowell" ist hochintelligent. Ihr Verhalten und ihre Psychose ist nicht definierbar. Sie bewegt sich auf einen schmalen Grat zwischen "Gut" und "Böse". Ihr Charisma ist einnehmend und sie versteht es sehr gut ihre "Freunde" zu manipulieren. 

Gretchen ist wohl inzwischen eine der höchstinteressantesten Mörderinnen der Literatur. 

Nervenkitzel und eine brutale Atmosphäre. Unbedingt lesen.

Meine Rezensionen:

1. Furie  Rezension
2. Grazie
3. Gretchen Rezension

Michael Sterzik



Sonntag, 8. Mai 2011

[Rezension]Der Novize des Assassinen (Nick Lake)




Vampire tummeln sich seit einigen Jahren munter durch die fantastische Belletristik. Die Fürsten der Dunkelheit beißen und kämpfen sich flugs durch alle Zeitzonen. Mal sind die Blutsauger in der Ausbildung, manchmal mimen sie den versnobten Gentleman, und genauso oft haben sie alle „Menschlichkeit“ verloren und vegetieren wie Tiere inmitten einer fast untergegangen Zivilisation.

Der britische Autor Nike Lake hat die wunderbare und sogar logische Idee, seine Vampire ins alte Japan des 16. Jahrhunderts zu katapultieren. Inmitten in einem Kampf um das Amt des Shogun, muss ein junger Mann den Weg des Schwertes nehmen, allerdings nicht als ehrwürdiger und edler Samurai, sondern als Schattenkrieger, als Ninja.

Inhalt

Taro, der Sohn einer einfachen Taucherin und einem armen Fischer lebt in einem Dorf, einem kleinen Provinznest an der Küste Japans. Er und sein Jugendfreund Hiro träumen von einem anderen Leben, einem Leben als Samurai, der pflichtbewusst Abenteuer erlebt und für die Ehre und Mut zum alltäglichen Leben gehören.

Viel hat Taro von der Welt noch nicht kennengelernt. Zwar weiß er das es zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den Fürsten gekommen ist, die allesamt das Amt des Shogun anstreben. Doch außer den Flüchtlingen aus dem Landesinneren hatte er noch keinen Kontakt. Natürlich gibt es einige Legenden z. B. um Vampire oder Ninjas, die lautlos und kaltblütig töten, doch Taro träumt weiterhin von einem ehrenhaften Leben, das ihn aus seinem einfachen Leben trägt.

Dass Schmerz, Verlust und Blut ebenso zu einem realen Abenteuer gehören können, erweist sich urplötzlich für den Jungen. In der Nacht überfallen ganz in Schwarz gekleidete Männer das Dorf und schlagen Taros ohnehin bettlägerigen und schwerkranken Vater, den Kopf ab. Ninja – die lautlosen und tödlichen Schattenkrieger sind nun keine Legende mehr, sondern sind zu einer tödlichen Bedrohung für ihn und seine Mutter geworden. Noch verwirrender wird es, als ein Ninja einen anderen tötet, um Taro zu retten. Der geheimnisvolle Attentäter und Retter gibt Taro und seiner Mutter Anweisungen, doch bei dem Versuch zu fliehen, wird Taro durch einen anderen Ninja tödlich verletzt, als dieser sein Schwert durch Taro stößt.

Der freundlich gesinnte Ninja lässt Taro sein Blut trinken, und verwandelt ihn dadurch zu einem Vampir. Taro hat keine wirkliche Alternative und wird nun ein Leben führen müssen, das ihn durch die Schatten führt. Zusammen mit seinem Jugendfreund Hiro folgt Taro seinen mysteriösen Retter und wird so zu einem Novizen des Assassinen. Auf dem Weg in das Dorf des Ninja, wird Taro in seine Ausbildung als Ninja eingeführt, und seine neuen Fähigkeiten als Vampir lassen ihn frösteln. Doch mit seinen neuen Kräften und Fähigkeiten will er Rache für den Tod seines Vaters. Warum möchte ein mächtiger Fürst, dass er stirbt?! Warum scheint es so, dass Taro eine so wichtige und tragende Rolle in der Politik und um die Macht im Staate spielt?

Taro und Hiro werden ausgebildet im Schwerkampf und in weiteren Künsten der Ninja. Im Laufe der Reise verlieren die beiden jungen Männer ihren Idealismus und sehen mit eigenen Augen wie grausam Samurai sein können. Ein Menschenleben ist für sie nicht von Wert und Ehre und Würde, nur leere Worthülsen.

Als Taro sich bereit fühlt, seinem Schicksal zu begegnen nimmt seine Rache den Weg des Schwertes ...


Kritik


Vampire und Ninja sind Geschöpfe der Nacht, die immer im Schatten leben, lieben und kämpfen müssen. Romantik und Gewalt spielen hier ebenso eine tragende Rolle, wie die Aura des Außergewöhnlichen. Unmenschliche Kräfte und Fähigkeiten, die man zwar erlernen kann, aber die ins Reich der Legenden gehören, finden in dem vorliegenden Buch „Der Novize des Assassinen“ von Nick Lake eine breite Bühne.

Nick Lakes Idee Vampire und Ninjas miteinander zu kombinieren ist ebenso fantastisch wie auch logisch! Verwunderlich, dass Nick Lake hier ein Geschöpf kreiert hat, dass bestimmt in anderen Romanen, nicht nur des Autors, wiederzufinden sein wird. Doch „Der Novize des Assassinen“ ist kein seichter und einfallsloser Vampirroman, sondern ein flotter und sehr, sehr spannender Roman.

Nicht nur spannend, weil hier auch die Action nicht zu kurz kommt, sondern gerade weil es der Autor auch gekonnt versteht, das feudale Japan realistisch zu erklären. Zwar gibt es natürlich Klischees der sich Nick Lake bedient, an denen kommt man scheinbar nicht vorbei, wenn man über Vampire schreibt. Doch sind es nur Nebenschauplätze und Geschichten, die er hier aufgreift. Der Kampf um die alleinige Macht als Shogun erinnern den Leser sehr wohl, dass hier der Roman von James Clavell  - „Shogun“ – Pate stand. Dass der großartige und auch verfilmte Roman, hier den Autor inspirierte, gibt der Autor im Nachwort selbst zu, doch „Der Novize des Assassinen“ ist bei Weitem kein seelenloses Plagiat.

Das Mentor/Schüler-Verhalten ist nichts Neues, ebenso das Schicksal der Protagonisten, doch Überraschungen tauchen hier ebenso auf, wie wirklich gekonnte und fesselnde Dramatik. Taros Verwandlung in einem Vampir, ist mehr eine Transformation, eine Entwicklung, die ihn manchmal auch überrennt. Es wird in den nächsten beiden Romanen spannend, wie sich die Persönlichkeit von Taro wandeln und entwickeln wird. Wird er seine Menschlichkeit bewahren können, oder wird er als Schattenkrieger und Vampir seine Eigenschaften für das „Böse“ einsetzen?! Eine gewisse Prophezeiung über das Schicksal von Taro lässt tief blicken, doch der Weg dahin ist anscheinend das Ziel dieser Trilogie.

Nicks Lake Originalität und seinTalent ist in diesem Debütroman augenscheinlich überzeugend. Neben den oftmals blutigen Szenen, gibt es fabelhafte Dialoge, die den Leser immer wieder aufzeigen und vor Augen halten, dass das „Böse“ immer in der individuellen Perspektive des Betrachters liegt.

Die Charaktere im Roman wirken so, als würden sich deren Potenzial in den weiteren Romanen entwickeln wollen. Sein treuer Jugendfreund Hiro könnte zur Schlüsselgestalt werden und die Frauen, z. B. die Tochter des Fürsten der Taro töten möchte, bleibt immer ein wenig zögerlich.

Die Würfel sind gefallen, und auch wenn der Showdown nicht wirklich überraschte, wird der es spannend und interessant sein, zu sehen, welchen Weg er nun gehen würde.

Von Japan und seinem traditionellen Kastensystem erfährt der Leser sehr viel, ebenso von Waffengattungen und einer Politik, die bis weit über das 16. Jahrhundert hinaus fortbestand. Vieles erklärt der Autor noch in einem umfassenden Glossar, was das schon ohnehin perfekte Bild, noch runder macht.


Fazit


„Der Novize des Assassinen“ von Nick Lake ist ein überzeugender Roman zwischen Fantasy und dem historischen Genre. Spannend, geheimnisvoll und mit gut partitionierter Action versehen, ist das Debüt absolut zu empfehlen.

Charaktere und die Geschichte eines Landes mit Menschen, deren Leben wir Europäer nur schwerlich nachvollziehen können, entwickeln sich mit der Geschichte im Laufschritt kontinuierlich weiter. Wir dürfen gespannt sein, ob auch im nächsten Band – „Das Blut des Assassinen“ von Nick Lake das im Dezember 2011 erscheinen wird, eher die Schwerter oder die spitzen nach Blut verlangenden Zähne aufblitzen werden. Die Spannung im ersten Band ist ein Garant für fabelhaftes Lesevergnügen.

Hier wird gekämpft. Mit Zähnen und Schwertern, Intrigen gesponnen und Rache und Ehre werden Opfer folgen lassen. Absolut zu empfehlen.


Autor


Nick Lake ist Jugendbuch-Lektor bei HarperCollins mit einem Oxford-Abschluss in Englisch. Er lebt mit seiner Frau in Oxfordshire.


Die Trilogie

Band 1: Der Novize des Assassinen
Band 2: Das Blut des Assassinen
Band 3: -geplant-


ISBN 9783442267828
Flexibler Einband, 448 Seiten,
Science-Fiction & Fantasy
Original: "Blood Ninja

Dienstag, 21. Dezember 2010

Nachtschrei - Jeffery Deaver

Nachtschrei (Jeffery Deaver)

Jeffery Deaver ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Mit seinem Figuren Lincoln Rhyme und Kathryn Dance, die jeweils zwei Reihen fortführen zaubert er spannende und psychologisch ausgereifte Thriller, die immer wieder auf den Bestsellerlisten in den obersten Rängen auftauchen.

In seinem gerade bei Blanvalet erschienen neuen Roman „Nachtschrei“ entführt uns der Autor in ein Katz-und-Maus Spiel, und das in den dunkelsten Wäldern eines Nationalparks in Wisconsin. Diesmal allerdings betritt eine neue „Heldin“ die Bühne und auch mit dieser Protagonistin, beweist der Autor, dass er durchaus seine Wandlungsfähigkeit.

Inhalt

In Lake Mondac ist der Wald vollkommen ruhig, völlige und harmonische Stille, weitab von der zivilisierten und chaotischen Welt einer Großstadt.

Emma Feldmann und ihr Mann Steven entspannten sich hier in ihrem Ferienhaus das inmitten des Nationalparks liegt, als ihr beider Leben, durch wenige Schüsse ausgelöscht wird. Steven letzte Tat ist es allerdings einen Notruf abzusetzen der auch die nächstgelegene Polizeistation erreicht. Doch der Park ist so weitläufig die Besetzung der Station so erbärmlich, dass der Sheriff des dortigen Distrikts sich dazu entschließt seine Kollegin Deputy Brynn McKenzie zu aktivieren, die eigentlich schon ihren dienstfreien Abend genießt.

Als Brynn wenig später den mutmaßlichen Tatort betritt, kann sie nur noch den gewaltsamen Tod des Ehepaars feststellen die brutal exekutiert worden sind. Doch noch am Schauplatz des Doppelmordes gerät die junge Beamtin in tödliche Gefahr. Die beiden Killer sind noch auf dem Grundstück und Brynn folgt ihren Instinkten und ihren durch Seminare und Schulungen erlernten Fähigkeiten. In einen kurzen Schusswechsel reagiert die Polizistin kühl und beherrscht und kann zunächst fliehen. Doch diese Flucht endet mit einem zerschossenen Auto in dem anliegenden See, sie verliert ihre Waffe und ist zudem noch leicht verletzt, als sie eine verängstigte Zeugin trifft. Michelle, eine Freundin von Emma und Steven, konnte aus dem Haus fliehen und zusammen versuchen sie den Killern in dem umliegenden, dichten Wald zu entkommen.

Brynn McKenzie die ihre Vorteile in ihrem Wissen rund um die Geographie des Parks sieht, handelt wie sie es in verschiedenen Überlebenstrainings und taktischen Schulungen erlernt hat. Doch all diese Theorie ist nicht vergleichbar mit der tödlichen Praxis in der sich die beiden jungen Frauen befinden. Ihre Jäger sind Profis, Killer die nicht locker lassen werden um lästige Zeugen zu beseitigen. Besonders Terry Hart, einer der Berufsverbrecher, reagiert völlig anders wie Brynn erwartet. Aber auch Hart wird es schnell klar, dass Brynn clever und durchdacht ihre Chance auf ein Überleben nicht ohne weiteres aufgibt.

Als Brynn und Michelle auf ein Wohnmobil stoßen, glauben sie in Sicherheit zu sein, doch die vermeintlichen Retter nutzen die Einsamkeit des Nationalparks für die Herstellung von Drogen. Vom Regen in die Traufe müssen die beiden Frauen nun an mehreren Fronten um ihr Leben kämpfen, denn die Killer haben die Dealer auch gefunden....Schreie grellen durch die Nacht....

Kritik

Der Titel des Romans „Nachtschrei“ weckt schon eine gewisse Erwartungshaltung bei den Lesern, zudem der Autor Jeffery Deaver sich in der höchsten Liga unter den erstplazierten im Genre „Thriller“ tummelt.

Neben der Spannung in „Nachtschrei“ die wirklich nicht wenig präsent ist, beschreibt der Autor das Duell des Quartetts – Killer und Polizisten + naive Schönheit äußerst packend. Neben viel Action und immer wieder diversen Vorsprüngen der Kontrahenten, messen sich Brynn McKenzie und Terry Hart immer wieder in einem intellektuellen Wettkampf – der Preis ist das Überleben, denn auch das Scheitern der Killer würde Konsequenzen nach sich ziehen, und dieser wäre nicht sehr erfreulich.

Doch auch die beiden Duos unterscheiden sich in ihrem Auftreten. Michelle wird hier beschrieben, als die verzogene Millionärsgattin die mit der rauen Wildnis nun nichts gemein hat, während Brynn praktisch und auf dem Boden der Tatsachen hier scheinbar die Führung übernimmt. Bei den Killern ist es ähnlich: Terry Hart, ein Profi, in seinen Kreisen auch als der „Handwerker“ bekannt, ist weltmännisch, gebildet und kann auch Mitgefühl zeigen, doch alles zu seiner Zeit. Sein Kompagnon „Comp“ ist eher ein kleines Licht, zwar brutal und rücksichtslos, aber in den Händen von Hart sehr manipulierbar, ein Bauernopfer, ein Statist, nicht mehr als ein Helfer für die Drecksarbeit, oder doch gar mehr?!

Jeffery Deaver wechselt nicht nur die Perspektiven seiner Protagonisten, viel mehr spielt er wie in vielen seiner Romanen sein Blatt nicht voll aus. Hier wird getrickst, geblufft und betrogen und immer wieder landen nicht nur seine Figuren auf dem Holzweg. Als Nebenfiguren und Nebenhandlungen werden hier mit dem Ehemann von Brynn private Probleme der beiden Eheleute thematisiert, und auch hier taucht der „Trickser“ wieder auf.

Sämtliche handelnde Protagonisten, egal mit welcher Priorität oder Dringlichkeit diese agieren – komplex konzipiert sind sie wie perfekte Marionetten in dem Spiel integriert.

Okay, ein Katz-und-Maus-Spiel ist im Genre Thriller keine nicht wirklich neue und originelle Idee, aber der erste Blick trügt. Die Atmosphäre ist packend und mit Überraschungen und Wendungen wird hier nicht gespart. Selbst der Killer Terry Hart kommt hier nicht unsympathisch um die Ecke, seine Dialoge mit Brynn sind durchaus fesselnd und Deaver zeigt dem Leser auf, dass Verbrechen aus Leidenschaft, wie auch immer diese aussieht geschehen, und nicht das Geld aus primäre Motivation dient.

Fazit

Perfekte Unterhaltung  - ein Duell zwischen „Feinden“ die sich vielleicht sympathisch oder mehr sein könnten! Action und Spannung – Überraschende Wendungen und ein Ende, dass überzeugend nachhallt.

“Nachtschrei“ aus Jeffery Deavers Feder ist ein ganz starker Roman und psychologisch gesehen einer der interessantesten die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Jeffery Deaver ist schon längst nicht mehr goldig, sondern wertvoller, einzigartiger und für Leser psychologischer Thriller ein immer wieder erfülltes Versprechen.

 Michael Sterzik



Freitag, 6. August 2010

Am Rande der Schatten - Brent Weeks



Am Rande der Schatten – Brent Weeks.

Letztes Jahr erschien im Blanvalet Verlag, dass Erstlingswerk von Brent Weeks – „Der Weg in die Schatten“ und schleuderte den Leser in eine faszinierende, neue Region der Fantastischen Literatur. Der Auftaktband der „Schattentrilogie“ war mehr wie überzeugend und nun mit Erscheinen des zweiten Teiles, ist durch die Erwartungshaltung des Lesers der Autor gefordert, die ohnehin schon dichte Atmosphäre und die Spannung weiter auszubauen.

Inhalt

Kylar Stern, oder Azoth wie er früher, in einem ganz anderen Leben hieß, sieht sich gezwungen sein Leben, und das seiner kleinen Familie zu überdenken. Nach der Invasion durch den brutalen und kalten Gottkaiser, befindet sich Kylars frühere Heimat in den Händen der Invasoren die mit Willkür und Opferungen die eher sorgsam organsierten Hinrichtungen ähneln, dass Volk einschüchtern. Kyler und seine alte Liebe, dass ehemalige Puppenmädchen Elene und die Tochter seines ehemaligen Meisters, der auch für Kylar so etwas wie eine Vaterfigur gewesen ist, fliehen aus der Stadt. Elene, die um Kylars Vergangenheit und seine Tätigkeit als gedungener Mörder, Attentäter, als Blutjunge weiß, möchte dass ihr Liebster nicht mehr zu seinem Schwert „Vergeltung“ greift und dem Töten abschwört.

Angekommen in seiner neuen Umgebung wird Kylar aber nicht glücklich, auch wenn er mit Elene ein Herzensziel erreicht hat, überkommt ihn eine stetige, innere Unruhe. Kylar wurde zum Töten ausgebildet, von einem Meister dessen tödliches Talent einmalig war, und doch war Durzo Blint kein schlechter Mensch und vieles versteht Kylar erst jetzt was seinen Meister innerlich bewegt hat. Doch Kylar mußte seinen Meister in einem Zweikampf töten und nun auf sich alleine gestellt, kann er sich nicht wirklich mit jemanden austauschen. Elene würde ihn eh nicht verstehen, sein Wunsch zu Töten, seine erworbenen Fähigkeiten zu trainieren, kann er nicht ausleben und so wird Kylar zunehmend immer gereizter.

In Zwiesprache mit sich selbst, öffnet er dann doch seine Kiste, in der seine Blutjungenkleidung und seine Waffen schummern und geht nachts auf die Jagd. Verbrecher, Diebe und Räuber werden zu Zielen Kylars, auch wenn er sie anfangs nur erschreckt, ist es nur eine Frage der Zeit bis sein Schwert „Vergeltung“ wieder Blut fließen lassen wird.

Inzwischen wird das Blutmädchen Vi vom Gottkaiser beauftragt ihren alten Freund Jarl zu ermorden, der inzwischen das Oberhaupt der Organisierten Kriminalität geworden ist. Zu wählen zwischen Versagen, der Loyalität zu Jarl und dem Zorn des Gottkaisers ist Vi der Verzweiflung nahe und wie unter Zwang, weiß sie auch was ihre nächsten Schritte sein werden.

Kylar der ja vermutet das sein Freund und nun König, Logan Gyre den tot gefunden hat, täuscht sich indessen. Logan Gyre lebt, ist aber in dem dunkelsten Gefängnis der Stadt gelandet, dass auch als „Das Arschloch der Hölle“ bekannt und berüchtigt ist. Hier haben nur die Menschen eine Chance zu überleben, wenn sie skrupellos sind, gegenüber ihren eigenen Gewissen und ihrer Ethik, und noch gegen die übrigen Gefangenen. Im Loch kann man nur überleben, wenn man bereit ist, seine Menschlichkeit abzulegen, wobei Mord hier noch eine Bagatelle ist.

Als Kylar von seinem alten Freund Jarl um Hilfe gebeten wird den Gottkaiser umzubringen um der Rebellion gegen die Besatzer ein Zeichen zu geben, muss er sich entscheiden, ob er seiner Familie und dem Versprechen das er Elena gegeben hat, treu bleibt, oder er aber seiner Bestimmung, sein Schicksal herausfordern soll..

Kritik.

„Am Rande der Schatten“ von Brent Weeks wird den Leser wiederum begeistern. Kylar ist erwachsen geworden, er ist ein Blutjunge, er ist der Nachtengel und damit eine Legende. Sein Talent ist tödlich, doch noch behält er seine Menschlichkeit und sein Mitgefühl für andere. Zwischen Verantwortung und Bestimmung wird Kylar hin- und her geschleudert. Fast zu spät, entdeckt er, dass sein Schicksal nicht immer in seinen Händen liegt, und das Verantwortung ein scharfes, zweischneidiges Schwert sein kann.

Die Handlung baut sich auf in dem die Protagonisten immer wieder in persönliche Konflikte getrieben werden, und so gelenkt werden, dass ihre Entscheidungen die der anderen bis aufs äußerste miteinbeziehen. Hier geht es nicht um eindimensionale Beweggründe, die Grenzen zwischen Freund und Feind, zwischen Verantwortung und Bestimmung sind fließend und nicht wenig, muß sich Kylar und auch Logan eingestehen, dass man gezwungen wird, sich nicht nur am Rande der Schatten zu bewegen, sondern auch tief einzutauchen.

Das Kylar wieder zum Schwert greift, ist natürlich schon der Tatsache geschuldet, dass es sich hier um eine Trilogie handelt, also absolut vorhersehbar, doch Kylars Dilemma mit seiner Familie und dem Drang die Konfrontation mit dem Bösen zu suchen, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung. Spannend bleibt die ganze Thematik dennoch, auch für Action ist hier gesorgt, wenn auch ein bisschen weniger wie im ersten Teil. Deutlich zugenommen hat hier die „Magische“ Seite, und die finde ich, gemessen an den übrigen Szenarien überproportioniert.

Kylar wirkt im zweiten Teil deutlich überfordert! Dadurch dass er immer versucht alles und jedem gerecht zu werden, vergisst er sich selbst und handelt fast zu spät für sich und andere. Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich primär mir Logan, der gezwungen ist mit dem „Bösen“ zu paktieren, denn im „Loch“ gibt es keine Zivilisation, hier herrschen Primitivität und keine Ethik, keine Moral und erst recht kennt man hier kein Gewissen. Um zu überleben, muss er sich mit Mördern und Vergewaltigern verbünden, die unverzeihliche Verbrechen verübt haben. Logan verändert ich zwangsläufig und wird niemals mehr die gleiche Person sein.
Das Blutmädchen „Vi“ ist der verlorenste Charakter in diesem zweiten Band. Weder weiß sie was sie möchte, weder kann sie einschätzen welche Folgen ihre Handlungen haben werden. Zwischen Gefühl und Verstand verloren, fühlt sie sich isoliert und unverstanden. Noch schlimmer wird es für sie, als sie den Auftrag bekommt Jarl zu töten, ihren alten Freund und als sie später Kylar „kennenlernt“ ist sie fasziniert von seinen Fähigkeiten und seinem Charakter.

In ihrem Leben gab es nicht viel Licht, sie selbst kannte nur die undurchdringliche Dunkelheit, quasi lebte sie „jenseits“ der Schatten und schwimmt nun langsam an die verheißungsvolle Oberfläche die so vielversprechend ist, so menschlich sein kann, dabei aber auch so verletzend. Doch sie ist bereit für ihre „Menschlichkeit“ zu kämpfen, und notfalls auch alles zu opfern. Hier kann der Leser wirklich gespannt sein, denn ähnlich wie bei Kylar trägt sie eine Unmenge an Potential mit sich und ein Wiedersehen im dritten Teil, kann sie zu der Schlüsselfigur werden lassen.

„Am Rande der Schatten“ besteht aus drei Handlungssträngen die an die drei Hauptprotagonisten gekoppelt ist. Zum letzen Drittel des Buches verfolgen diese drei ein gemeinsames Ziel, nur der Weg dahin, ist ein eigenständiger.

Interessant zu betrachten ist es auch, wenn man sich das Verhältnis der Invasoren und der Bevölkerung vor Augen hält. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, dass stimmt hier, denn auch die Gilde der Kriminellen ist wenig angetan von der brutalen, totalitären Herrschaft und rebelliert offen zusammen mit Bürgen und dem Adel, der in einer „Blutnacht“ explodiert.

Fazit

„Am Rande der Schatten“ von Brent Weeks setzt die „Schattentrilogie“ weiter fort und überzeugt durch die facettenreichen und vielschichtigen Charaktere. Mit viel Spannung, Action verspricht auch dieser Roman ein überaus hohes Lesevergnügen das den Leser packen und nicht mehr loslassen wird.
Kritik gibt es nur wenig anzumerken. Die Magischen Komponenten sind gerade in der Mitte der Geschichte meiner Meinung nach, überflüssig, oder sagen wir besser übertrieben im Vergleich zu der „Menschlichkeit“ der Charaktere.

Auf der Bühne präsentieren sich Dramatik und Tragik, Liebe und Tod und selbst zwischen den Zeilen, in kleineren Nebenschauplätzen, zeigt sich das Talent des Autors und so mit ein Roman der mit seinen Figuren, 150% zu überzeugen weiß.

Fantastisches Lesevergnügen ist hier garantiert und Brent Weeks hat „zauberhaftes geleistet. Vielen Dank!.

Michael Sterzik