Montag, 14. September 2015

Der leere Thron - Bernard Cornwell

In langen Kämpfen haben die vereinten Heere der Angelsachsen die Dänen zurückgedrängt. Doch die tödliche Gefahr aus dem Norden hängt weiter über den englischen Königreichen. Und nun liegt Æthelred, Herrscher von Mercien, im Sterben. Wie soll sein Land die Unabhängigkeit vom benachbarten Wessex wahren? Im Kampf um die Nachfolge hält der Krieger Uhtred treu zu Æthelflæd, seiner Herrin und heimlichen Geliebten, Æthelreds Weib. Aber werden die führenden Männer des Reiches eine Frau auf dem mercischen Thron akzeptieren _ und sei sie noch so halsstarrig und so tapfer wie diese? (Verlagsinfo)

Kritik

Der achte Roman aus der „Uthred-Reihe“ von Bernard Cornwell, erzählt in gekonnter Manier die Abenteuer des sächsischen Helden weiter. Die Bedrohung durch die Nordmänner ist nicht mehr ganz so akut, wie noch vor wenigen Jahren. Die britische Küste, ist zwar nach wie vor Ziel der Norweger und Dänen, die auf der Suche nach neuen Lebensraum und Gold, oftmals eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, doch auch ihr Blutzoll ist den nordischen Kriegsfürsten manchmal zu hoch.

Uthred, inzwischen Mitte vierzig hat für einen Krieger seinen Zenit erreicht. Sein Körper und sein Geist sind versehrt, er empfindet Angst und spürt durch das schwinden seiner körperlichen Kraft, seine unwiderrufliche und unausweichliche Sterblichkeit. Nach dem Kampf mit dem Heidenfürst Cnutson, ist Uthred noch immer durch die Schwertwunde verletzt. Sorgen bereiten ihm weniger die Nordmänner, die Gefahr geht eher durch den Kampf um die Thronfolge aus. Die beiden Königreiche Wessex und Mercia sind sich uneins. König Edward will die Königreiche unter einem Banner vereinen. Die Erben von König Alfred, sowie die machtgierigen Fürsten – spielen mit hohem Risiko und Einsatz ein politisches Schachspiel.

Die Handlung des Romans birgt im Grunde keine Überraschungen, langsam entwickelt sich allerdings ein nationales Bewusstsein im Denken der „Briten“. Doch noch sind die Fürsten aus Kirche und Adel sich nicht bewusst über die Konsequenzen ihres Handelns. Die Uneinigkeit könnte den Nordmännern signalisieren, wie verletzlich und angreifbar die kleineren Königreiche sein könnten, wenn man die richtigen Schlüsse zieht und sich Vorteile durch gewagte Bündnisse verspricht.

Der Grundton dieses vorliegenden Romans ist nach wie vor kriegerisch. Doch auch an den Verhandlungstischen, in Audienzen und Verschwörungen wird mit Worten gekämpft. Das verspricht weniger Kämpfe mit Schild und Schwert, aber die Spannung ist nicht weniger gut platziert. Erstaunlicherweise gelingt dies dem Autor auch im achten Teil der Reihe. Bernard Cornwell erzählt wie immer die Story im recht hohen Tempo und schildert die Details der Handlung sehr realistisch.

Die Charaktere bilden das literarische Rückgrat der Story. Auch Uthred wirkt in diesem Band deutlich „menschlicher“. Er trifft Fehlentscheidungen, stellt sich selbst infrage und versagt so manches Mal, wenn es um seine Kinder und Freunde geht. Diese neu gefundene Sensibilität lässt ihn verletzlicher und dadurch nahbarer wirken.

Wenn man rückblickend die Reihe betrachtet, so wird der Leser manchmal das Treiben der Nordmänner schmerzlich vermissen. Diese bedrohliche Atmosphäre sucht man hier leider vergebens. Ich hoffe, dass in den nächsten Bänden, die Nordmänner wieder mehr am Geschehen teilnehmen.

Fazit

„Der leere Thron“ wirkt überzeugend, auch wenn man diesen Band besser nicht unabhängig von den anderen sieben Bänden lesen sollte. Die Geschichte ist zu Komplex um die kriegerischen wie auch politischen Handlungen der Charaktere einzuordnen und zu begreifen. 

Es wäre an der Zeit diese Reihe langsam zu beenden. Die Story, wenn diese auch überwiegend spannend zu lesen ist, verzerrt sich langsam selbst. Das Lebenswerk, das persönliche Schicksal von Uthred ist noch nicht zu Ende erzählt, doch es wird Zeit – Uthred abtreten zu lassen.

Michael Sterzik




Sonntag, 23. August 2015

Samariter

Eine bestialische Mordserie erschüttert Süd-Florida: Junge Frauen werden entführt und zu Tode gequält, ihre Leichen inmitten von Zuckerrohrfeldern abgelegt. Die Polizei hat keine Spur. Bis eine Zeugin auftaucht: Eines Nachts, während eines schweren Tropensturms, beobachtet die junge Mutter Faith Saunders eine Frau, auf der Flucht vor einem Mann. Starr vor Angst begeht Faith einen folgenschweren Fehler. Und ihr Leben verwandelt sich in einen Albtraum…

Kritik

Die letzten Titel der amerikanischen und ehemaligen Staatsanwältin Autorin Jilliane Hoffmann waren grandios. Spannend, realistisch, tiefgründig, mit ausgefeilten Charakteren versehen, eine Atmosphäre der man sich nur schwer entziehen kann. Der vorliegende Roman „Samariter“ ist der offensichtlichste, schwächste aus einer langer Reihen mit den Serienmördern Cupido oder Morpheus. 

„Samariter“ hat ebenfalls mit der Staatsanwältin C.J. Townsend nichts zu tun. Der Plot ist allerdings ähnlich – es geht um bestialische Serienmorde – eiskalt ausgeführt und wohlbedacht geplant. Dies ist aber nur der Grundstein, dass eigentliche Gerüst besteht aus den Fehlern und Entscheidungen von Faith Saunders und der daraus resultierenden Welle von Versagen, Angst und Gefahr für sich und ihre Familie.

Die Geschichte zieht sich derart in Länge, dass es manchmal schwierig ist, hier eine Unterhaltung wiederzufinden. Die Serienmorde und die Täter werden in der Story zwar auch berücksichtigt, allerdings viel zu selten, der Fokus beschränkt sich Faith Saunders inkl. den internen Auseinandersetzungen um ihre Ehe, die Erziehung ihrer ungemein schwierigen Tochter und der immer stärkere Drang zum Alkohol zu greifen um damit Entschuldigung und Ablenkung zu finden.

„Samariter“ ist ein intensiver Thriller um Schuld und Sühne. Vielmehr ein Psychodrama um innerfamiliäre Krisen. Die Autorin Jilliane Hoffmann verrennt sich in diesem Labyrinth und verpasst damit starke Momente, in denen man den Kurs noch eine andere Richtung hätte geben können.

Als Pluspunkt dieser ganzen Misere sind die ganzen Charaktere zu sehen. Diese sind entscheidend realisiert und intensiv dargestellt. Trotz alledem ist das Buch nichts weiter als eine Psychoanalyse in einem Wirbelsturm von Fehlentscheidungen und Ängsten.

Fazit

„Samariter“ ist ein schwacher Roman aus der Feder der Autorin Jilliane Hoffmann. Leider ein Titel den man getrost umgehen und auf den nächsten warten kann. Die Weichen dafür erkennt man schon auf den letzten Seiten – C.J. Townsend und ihr Team stehen für den nächsten Roman schon bereit.


Michael Sterzik

Donnerstag, 20. August 2015

Das Kartell - Don Winslow

Sie waren mal beste Freunde. Aber das ist viele Jahre und
unzählige Tote her. Der Drogenfahnder Art Keller tritt nun an,
um Adán Barrera, dem mächtigen Drogenboss, für immer
das Handwerk zu legen. Er begibt sich auf eine atemlose
Jagd und in einen entfesselten Krieg, in dem die Grenzen
zwischen Gut und Böse schon längst verschwunden sind:

Eine wahrhaft erschütternde, genau recherchierte
Geschichte über die mexikanisch-amerikanischen Drogenkriege,
über Gier und Korruption, Rache und Gerechtigkeit,
Heldenmut und Hinterhältigkeit. (Verlagsinfo)

Der Autor Don Winslow ist dafür bekannt, dass seine Thriller über eine brutale inhaltliche Durchschlagskraft verfügen. Es gibt wenige Autorenkollegen, die so ehrlich und provokativ ihre Leser mit kurzen und sehr prägnanten Schilderungen in eine ganz andere Welt, oder in ein ganz anderes Leben mit Karacho schleudern.

Nach „Tage der Toten“ widmet sich der Autor wieder oder immer noch der Thematik um den Drogenkrieg in Südamerika – in Mexiko. Die amerikanischen Nachbarn sind involviert und versuchen mit allen Mitteln die Kontrolle der Drogenkartelle zu unterwandern, um sie zerstören zu können.
Um den Feind zu eliminieren setzen diese ihren Fokus auf Art Keller, der sich desillusioniert in ein Kloster zurückgezogen hat. Nach seiner Reaktivierung überschlagen sich die Ereignisse. Sein alter Jugendfreund und nun mächtiger Drogenboss Adán Barrera flieht aus einem mexikanischen Gefängnis und erkämpft sich wieder seinen Platz innerhalb der Drogenkartelle. Ihm ist jedes Mittel Recht- Mord, Massaker, Folter, Politischer Druck, Ränkespiele, Verrat und Einschüchterung und noch eine Menge mehr. Mit sehenden Augen sieht und steht er innerhalb eines Tornados, dass alles und jeden verschlingen mag – ob nun Freund oder Feind – es gibt kein Erbarmen, keine Kompromisse, keine Alternativen.
Doch er muss auch mit Art Keller rechnen und dieser will schlicht und ergreifend seinen persönlichen, individuellen Rachefeldzug.

„Das Kartell“ ist eine prophetische oder schon historische Dokumentation der Finsternis. Nach mehreren Jahren der Recherche und des Schreibens ist der vorliegende Roman entstanden. In diesen Jahren eskalierte der Drogenkrieg auf brachialer und brutaler Ebene. Die Wellen dürfte man auch in Europa spüren. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind in „Das Kartell“ fließend und überhaupt nicht definierbar. Längst schon ist der Kampf gegen die Drogen in der Politik angekommen, schon längst sind Politische Ströme aktiv, wenn auch im Schatten.

Der Krieg wird auf vielen Ebenen geführt. Auf den Straßen und Gassen, in Schulen und anderen sozialen Einrichtungen, in dunklen Ecken und auf sehr hellen Plätzen. Die Augen davor verschließen? Man müsste auf alle Sinne verzichten müssen. Selbst das Internet mit all seinen hyperschnellen Kommunikationsmöglichkeiten, ermöglicht den kriminellen Elementen eine „neue“ Form – Cyberwar meets Drogenkrieg.

Don Winslow verdammt und vergleicht den Drogenkrieg mit einem terroristischen Angriff, und verdammt: Er hat Recht!  Durch den 11. September wurden die Mechanismen und die Grenzen der Legalität außer Kraft gesetzt und förmlich verschoben. Gezielte, durch den Kongress und Präsidenten bestätigte Tötungen, einzelner krimineller Objekte sind gesellschaftstauglich geworden.

Don Winslow beschreibt diese Themen sehr offensiv, er hat nicht vor ein Blatt vor dem Mund zu nehmen. Wozu auch ? Es ist was es ist – Krieg.

Fazit

Auch wenn der Roman über inhaltliche Längen verfügt, so ist dieser bestechend ehrlich. „Das Kartell“ ist eine fast schon journalistische Recherche. Spannend, Brutal, rücksichtlos – aber empfehlenswert und nichts für sanfte Seelen.

Die Endbotschaft dieses Romans ist vielleicht die wichtigste. Durch die Figur eines Journalisten der folgendes kurz vor seinem Tod in einem Blog veröffentlich:

"Ich spreche zum Weißen Haus und dem Kongress, ich spreche zur AFI und der DEA, ich spreche zu den Bankiers, den Landbesitzern und Ölbaronen, den Kapitalisten und den Drogenbossen, und ich sage euch: Ihr seid alle gleich. Ihr alle seid das Kartell. Und ihr seid schuldig."


Michael Sterzik

Sonntag, 19. Juli 2015

Der Jungfrauenmacher - Derek Meister

Der Jungfrauenmacher – Derek Meister

Nach der historischen Kriminalreihe um den bärbeißigen Patrizier Rungholt in Lübeck, präsentiert uns der Autor Derek Meister mit „Der Jungfrauenmacher „ einen sehr empfehlenswerten Thriller.
Die Handlung spielt in dem idyllischen Valandsiel. Nach einer Sturmflut an der Nordseeküste, wird eine grausam, entstellte Leiche angetrieben. Nach ersten Untersuchungen wird dem jungen und sehr unerfahrenen Polizeichef Knut Jansen schnell klar, dass die Tote ermordet wurde. Als eine zweite Tote gefunden wird, schaltet sich das Landeskriminalamt ein, alle Indizien deuten darauf hin, dass ein Serienmörder schon seit Jahren junge Mädchen verschleppt und ermordet.
Zumeist sind es wohl junge, lebensfrohe Mädchen die nach kurzen Reisen, als vermisst gelten. Ungewöhnlicher weise bekommen die Angehörigen Briefe, Fotos und Postkarten von Orten, an denen die Mädchen nun glücklich und zufrieden leben sollen. 

Der junge Polizeichef ist allerdings nicht gewillt seine örtliche Kompetenz und Verantwortung an das LKA so ohne Weiteres abzugeben. In Valandsiel passiert außer an Unfällen, kleineren Diebstählen und kleineren Auseinandersetzungen nicht unbedingt viel. Knut Jansen hat es nicht immer leicht in der Zusammenarbeit mit seinen zumeist älteren Kollegen, die ihn als zu unerfahren und überfordert halten.
Doch er bekommt unerwartete Hilfe durch die vom FBI ausgebildete Profilerin Hellen Henning, die nach einem traumatischen Erlebnis in den Staaten, wieder in ihr Elternhaus zurückkehrt. Sie ahnen nicht, dass der Serienmörder wieder auf der Jagd nach jungen Frauen ist, und das nächste Ziel längst schon ausgespäht wurde.

Die Charakterzeichnung ist manchmal sehr skurril. Knut Jansen als junger „Dorfsheriff“, mit Cowobystiefeln, Holzfällerhemd und abgenutzte Basecap mag individuell ja nett aussehen, doch zur Situation – dem Fundort einer Leiche und zur Stärkung seiner Position, ist dieses Outfit einfach desaströs gewählt. Man benötigt so als Leser, einiges an Zeit, um sich mit der einen oder anderen Figur anzufreunden.

Die Figur der Helen Henning dagegen ist auf dem ersten Blick sehr selbstbewusst beschrieben, doch die Dämonen ihrer Vergangenheit, lassen die an Körper und Geist versehrte Profilerin auch verletzt und unruhig wirken. Ihre eigene Vergangenheit und ihr Traumata wird hoffentlich noch in den späteren Romanen thematisiert werden.

Diese sehr individuelle Prägung der Charakter, die man nicht unbedingt in einem Thriller erwartet ist trotz allen Überraschungen, gut gewählt. Derek Meister hat diese mit einem schelmischen Augenzwinkern gut platziert. Es dauert ein wenig bis man sympathisiert, aber um so sehr, schließt man diese dann in sein literarisches Herz.

Die Handlung wird abwechslungsreich aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Neben Knut Jansen und Helen Henning lässt uns der Autor auch durch die Perspektive des Serienmörders an der Handlung teilnehmen. Das Grauen, das hier stufenweise steigernd und spannend aufgebaut wird, ist großartig erzählt. Die Auflösung im letzten Drittel ist ein wahrer Page Turner und nebenbei platziert Derek Meister seine Protagonisten schon für den kommenden, zweiten Teil um das eigenwillige Duo.

Es gibt insgesamt wenig zu bemängeln. Den einen oder anderen logischen Fehler evtl. die sich in der Handlung verstecken und manchmal vielleicht die Skizzierung der Charaktere. Allerdings sind diese gemessen an den positiven Punkten, wegdiskutierbar und die klassischen Wortgefechte zwischen den Charakteren sind amüsant implementiert.

Fazit

Derek Meister macht die Nordsee zur Mordsee. Eine temporeiche und spannende Story, versprechen höchsten Unterhaltungswert. „Der Jungfrauenmacher“ ist ein packender Thriller und prädestiniert dafür, demnächst im Strandkorb – an der Nord- oder Ostseeküste gelesen zu werden.

Ich freue mich schon auf den nächsten Fall um das nordische Ermittlungsduo Hansen und Henning. Eine Verfilmung dieses Titels könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Prädikant: Eindrucksvolles Thriller Debüt mit der Empfehlung an dem Autor, hier bitte einen zweiten Teil zu veröffentlichten. Beste Unterhaltung.

Michael Sterzik





Sonntag, 12. Juli 2015

That Night - Schuldig für immer - Chevy Stevens


Wenn Du Sie nicht getötet hast, wer dann?
Sie haben dich verurteilt. Wegen Mordes an deiner Schwester. Du weißt nicht, was in jener Nacht geschehen ist. Aber du weißt, dass der wahre Mörder irgendwo dort draußen sein muss. Und jetzt kommst du frei.
Als die rebellische Toni achtzehn Jahre alt ist, wird ihre jüngere Schwester Nicole am See ermordet. Man verurteilt Toni und ihren Freund Ryan dafür. Jahre später wird Toni auf Bewährung entlassen. Sie will nur eines: ein neues Leben beginnen. Doch was damals geschehen ist, ist noch lange nicht vorbei …(Verlagsinfo)

Kritik

Der vierte Roman von Chevy Stevens ist mehr als ein Spannungsroman. Die Story beinhaltet ein dramatisches Ensemble voll innerfamiliären Spannungen und den daraus entstehenden Eskalation. Das die junge Toni überfordert durch die ständigen Auseinandersetzungen ist, verschlimmert ihre psychische Situation nur noch. Ebenso multiplizieren sich diese Schwierigkeiten im Freundeskreis und der Schule. Chevy Stevens beschreibt die soziale Härte, Mobbing unter den sich heranwachsenden Schülern. Die Stärke des Romans sind genau diese Momente, die jeder Leser durchaus nachvollziehen kann. Manchmal kann es ein Psychogramm des sozialen Terrors in der Pubertät sein. Das dabei Toni nicht immer ganz unschuldig ist, liegt auf der Hand. Unerfahren und manchmal durch Freunde und Familie im Stich gelassen verschlingt sie eine Spirale der Gewalt und schleudert sie wenig später in die Arme der Justiz. Perfekter einleitender Handlungsablauf.

„That Night“ Schuldig für immer – wird in mehreren Zeitzonen erzählt, aber immer aus der Perspektive Toni. In der Pubertät, im Gefängnisalltag und in dem Versuch nach der Haftstrafe wieder Fuß zu fassen. Die Stärke des Romans ist der pure Realismus und der pragmatische Ansatz der Hauptfigur, wieder ein Leben aufzubauen. Das der Fluch der Vergangenheit immer wieder an die Oberfläche tritt gehört zum Plan des Buches. Dieser Spannungsbogen bleibt konstant erhalten, und auch wenn manchmal zu offensichtlich ist, wer der Mörder sein könnte, ist der Weg zum Ziel, der Mittelpunkt  der ganzen Handlung.

Fazit

„That Night – Schuldig für immer“ ist hochkarätig und garantiert einen spannendes Leseerlebnis.


Michael Sterzik