Montag, 3. Februar 2025

Buchtipp: Tote Seelen singen nicht - (Sonderdezernat Q - 11 Titel.) Jussi Adler Olsen und Stine Bolther und Line Holm

 Es geht weiter mit dem Sonderdezernat Q bei Jussi Adler-Olsen.

Ich glaube, wir können uns alle freuen über die Zusammenarbeit dreier großartiger Autoren.
Offizielle Pressemitteilung:
Jussi Adler-Olsens Erfolgsreihe geht weiter: Der elfte Fall für das Sonderdezernat Q »Tote Seelen singen nicht« erscheint im Oktober 2025 – erstmals im Penguin Verlag
München, 03. Februar 2025 – Die Bestseller-Reihe von Jussi Adler-Olsen startet in eine neue Ära: Am 15. Oktober 2025 erscheint »Tote Seelen singen nicht« im Penguin Verlag. Mit über 30 Millionen verkauften Büchern in 42 Ländern – davon 11 Millionen allein in Deutschland – gehört die Thriller-Serie um Carl Mørck, Rose und Assad zu den international erfolgreichsten Krimireihen.
Nach zehn nervenaufreibenden Fällen steht das Sonderdezernat Q vor großen Veränderungen: Ermittler Carl Mørck quittiert seinen Dienst, neue Verbrechen erfordern innovative Ermittlungsmethoden – und das Team erhält weibliche Verstärkung im legendären Keller der Kopenhagener Polizei.
Bereits im Jahr 2021, lange vor dem großen Finale der Reihe, hat Jussi Adler-Olsen beschlossen, den »längsten Kriminalroman der Welt« in Zusammenarbeit mit dem Bestseller-Duo Line Holm & Stine Bolther fortzuschreiben.




Stine Bolther, dänische Fernsehmoderatorin, Kriminalreporterin und Bestsellerautorin, ist für ihre erfolgreichen True-Crime-Bücher und Thriller bekannt, die in mehreren Ländern erscheinen. Line Holm, mehrfach ausgezeichnete Investigativjournalistin bei Berlingske Tidende, einer der größten dänischen Tageszeitungen, ist ebenfalls eine erfolgreiche Thriller-Autorin mit internationalem Publikum. Gemeinsam mit Adler-Olsen führen sie die Geschichte mit neuen Ermittlungsansätzen und brisanten Fällen weiter.
Jussi Adler-Olsen sagt: „Ich habe die talentiertesten Schreiberinnen Dänemarks gewinnen können: Line Holm & Stine Bolther. Sie haben der Sonderdezernat-Q-Serie eine neue Perspektive gegeben. Meine Erwartungen an unsere Zusammenarbeit waren von großen Hoffnungen und Erwartungen geprägt – und jetzt muss ich sagen: Unser erstes gemeinsames Projekt hat all meine Träume übertroffen. Line und Stine sind die besten Rechercheure, Plotter und Erfinder neuer Twists und Perspektiven, und wir teilen denselben anarchischen Humor.“
Britta Egetemeier, Verlegerin Penguin & Blanvalet in der Verlagsgruppe Penguin Random House, ist begeistert: "Wir freuen uns sehr, Jussi Adler-Olsen, Stine Bolther und Line Holm im Penguin Verlag begrüßen zu dürfen und gemeinsam das nächste Kapitel für das Sonderdezernat Q aufzuschlagen. Jussi Adler Olsen schreibt mit seinen furiosen Carl Mørck-Thrillern seit 18 Jahren eine monumentale Erzählung des Bösen, die er jetzt auf beeindruckende Weise fortsetzt. Zusammen mit Stine Bolther und Line Holm hat er dafür gesorgt, dass das Sonderdezernat Q unübertrefflich bleibt im typischen Adler-Olsen-Mix: spannend, gesellschaftskritisch und mit einzigartigem Humor.“
Die dänische Ausgabe des elften Bandes erscheint bei Politiken im März 2025 – zeitgleich zum weltweiten Netflix-Release der kompletten Sonderdezernat-Q-Neuverfilmung durch Scott Frank.
Jussi Adler-Olsen, Line Holm, Stine Bolther:
»Tote Seelen singen nicht«
Penguin Verlag
ISBN 978-3-328-60345-0
ca. 580 Seiten, Hardcover
€ Euro 28,-
Erscheinungstermin: 15. Oktober 2025

Freitag, 24. Januar 2025

Gefahr im Verzug - Tom Clancy/Marc Cameron


Die Romane von Tom Clancy waren und sind manchmal recht prophetisch und dennoch greifen die Autoren, die in seinem Namen die Jack-Ryan-Reihe fortführen, aktuelle Themen der Politik und des Weltgeschehens auf. 

Es gibt brisante Themen, die uns derzeit bewegen, die Welt ist um viele Konflikte reicher geworden; die Ukraine, der Machtanspruch Russlands, der Krieg gegen die Hamas und natürlich Themen, die wirtschaftliche Interessen beinhalten. Die Wirtschaftsmacht China und ihr Binnen- und Außenhandel - die Streuung der Wahrheit ist individuell und unser Stimmungsseismograph schlägt derzeit wohl täglich aus. 

Der Kalte Krieg ist reaktiviert, auch das ist eine Wahrheit, die wir vielleicht ein wenig verdrängen. Die Schattenspiele der Nachrichtendienste werden immer intensiver und die kommunikativen und technischen Abteilungen der Geheimdienste wissen schon sehr genau, dass der nächste Krieg auch ein Cyber-Krieg sein wird. Die Macht der Information, die Zerstörung der Infrastruktur ganzer Länder, die Manipulation der Netze, die die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas und allen Kommunikationskanälen sicherstellen, sind Ziele, die es zu zerstören gilt. Inzwischen sprechen wir von intelligenten digitalen Netzen - einer künstlichen Intelligenz, die lernt und genau diese Strukturen infiltrieren wird. 

Leider ein Alptraum, der immer mehr zur Realität wird. 

In diesem neuesten Band der Jack Ryan-Reihe greift der Autor James Cameron diese Themen auf.

Es geht um Leben und Tod, als Jack Ryan einen Hilferuf seines alten Freundes Pat West erhält: Dieser wird in Indonesien der Ketzerei verdächtigt und inhaftiert. Sofort beginnt er mit den Vorbereitungen für eine Rettungsmission. Doch sie können nicht auf offiziellem Weg gegen die indonesische Regierung vorgehen. Alle Hoffnung ruht auf dem Campus, der vor Ort nach einer Lösung sucht. Bleibt nur noch das Problem, vor dem Pat West in seiner Nachricht eigentlich gewarnt hat: Um seine eigene Festnahme macht er sich weniger Sorgen als um eine geheimnisvolle KI namens »Calliope«. Diese scheint über Indonesien in chinesische Hände gefallen zu sein. Die Macht des Programms stellt alles in den Schatten, was sich Jack Ryan und der Campus je hätten vorstellen können. (Verlagsinfo) 

Das Feindbild in diesem Roman ist diesmal nicht Russland, sondern eine Bedrohung durch den chinesischen Geheimdienst. Dieser hat neben seiner Wirtschaftsspionage auch eine KI im Visier, deren Möglichkeit auch militärisch großen Schaden anrichten könnte. Marc Cameron beschreibt das brutale Vorgehen des chinesischen Geheimdienstes absolut drastisch. Das brutale, menschenverachtende Vorgehen zur Zielerreichung lässt den kalten Krieg als sehr heiß erscheinen. 

„Gefahr im Verzug“ ist ein kleines Fest für alle, die sich gerne mit militärischen Waffenstrukturen beschäftigen. Der Autor verliert sich in unzähligen Merkmalen, die eine Handfeuerwaffe, ein Messer, eine Rakete oder ein Kampfschiff beschreiben. Das ist aber gut eingearbeitet und nimmt der Handlung keineswegs die Spannung.

Eine der Hauptfiguren ist nun der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Jack Ryan, der seine First Lady gleich mit ins Geschehen nimmt. Der gleichnamige Sohn Jack-Ryan-Junior ist damit auf dem Abstellgleis der Geschichte geparkt, was auch gut so ist. So erfährt man viel über die Struktur innerhalb eines der mächtigsten Machtapparate der Welt. 

Neben vielen Actioneinlagen katapultiert uns der Autor in eine kurze, interessante Momentaufnahme einer KI, die militärische Technologie infiltriert. Dieses Storyboard ist nicht nur spannend, sondern auch beängstigend und lässt erahnen, welches Ausmaß und welche Bedrohung eine künstliche Intelligenz in den falschen Händen annehmen kann.

„Gefahr im Verzug“ knüpft an den erzählerischen Geist vieler früherer Romane um Jack Ryan Senior an und verknüpft zahlreiche Spannungsbögen miteinander. 

So ist dieser Roman eine bunte Mischung aus Action, Technik, Politik, Geheimdiensten und militärischen Einsätzen. 

In diesem Roman wird auch erwähnt, dass die Amtszeit des amtierenden Präsidenten Jack Ryan enden wird. Ich bin gespannt, wie es dann erzählerisch weitergeht - mit der First Family, die sich in der umkämpften Welt der Spionage und Geheimdienste seit Jahrzehnten doch recht wohl fühlen dürfte.

Fazit

Ein spannendes Eintauchen in den Kosmos von Geheimdiensten, Machtapparaten und einer künstlichen Intelligenz, deren Gefahren heute noch prophetisch sind, aber schon bald bittere Realität werden könnten.

Michael Sterzik

Samstag, 11. Januar 2025

Faszination Hafenstädte – Vom Ankommen in einer fernen Welt


Hafenstädte auf der ganzen Welt üben eine große Faszination auf uns aus. Es sind Orte, mit denen man eine gewisse Exotik verbindet, es sind Zentren von Reisenden, die hier ankommen oder nach kurzer Zeit wieder abreisen. Hier wird über Kontinente und Länder hinweg Handel getrieben, und nicht wenige dieser Städte erzählen sehr atmosphärisch von Kulturen, Traditionen - und unweigerlich träumt man sich in ferne Länder.

Dieser wunderschöne Bildband zeigt uns die schönsten Hafenstädte der Welt. Viele Informationen werden neben hochwertigen Fotos präsentiert und geben uns einen hervorragenden Einblick in die gezeigte Metropole.

Die bebilderten Seiten wecken Fernweh und geben wertvolle Reisetipps für alle, die schon einmal auf Kreuzfahrt waren oder es noch vorhaben. 150 der wohl schönsten Hafenstädte unseres blauen Planeten wecken in uns die Motivation, ganz schnell diverse Reisepläne zu schmieden oder einfach nur von fernen Ländern zu träumen.

Es ist ein großartiges Geschenk für alle Seefahrer.

An diesen Orten wurde Geschichte geschrieben, wurden Handelsbeziehungen geknüpft, starteten viele Menschen in ein neues, ungewisses Leben auf einem neuen, vielleicht unentdeckten Kontinent. Ein Hauch von Abenteuer umgibt diese Straßen und Plätze wie ein dichter Nebel.

Hafenstädte verbinden Vergangenheit und Zukunft. Es muss ein erhabenes Gefühl sein, in einen Hafen einzulaufen und den repräsentativen Charme der Stadt zu spüren und natürlich auch zu sehen. Der Bildband zeigt uns auch die Individualität der Hafenstädte - malerische Orte mit ihrem ganz eigenen Zauber und ein paar Seiten weiter Häfen, in denen täglich riesige Mengen an Containern gelöscht werden. Jeder Hafen hat seine eigene Geschichte, findet seinen eigenen Rhythmus und doch vermittelt jeder Hafen eine Botschaft - die Sehnsucht des Menschen zu reisen, andere Kulturen und Traditionen kennen zu lernen und den eigenen Horizont nicht nur vom Schiff aus zu erweitern.

Fazit

Ein Bildband, der stimmungsvoll zeigt, wie nah und doch so fern manche Häfen sind. Zauberhafte Fotografien, die das Herz eines jeden Hafens widerspiegeln, und für alle Reisenden erste Informationen über Stadt, Land und Sehenswürdigkeiten.

Michael Sterzik

Donnerstag, 2. Januar 2025

Das Erbe des Blutes - Tom Melley


Mit dem vierten Band „Das Recht des Blutes“ von Tom Melley endet vielleicht eine grandiose Reihe, oder vielleicht geht’s ja doch weiter?! Ich denke, diese Option hält sich Tom Melley noch offen.

Der vorliegende Band knüpft nahtlos an die Ereignisse des letzten Bandes an und vieles aus den vorherigen Bänden wird wieder aufgegriffen, mit anderen Szenen und Situationen verknüpft und schließlich aufgelöst.

Italien 1211: Die junge Cecilia begibt sich auf eine wagemutige Reise, um ihren Vater im fernen Sachsen zu finden, nachdem ihr herzoglicher Gemahl an einer mysteriösen Krankheit verstorben ist.
Der Knappe Veit, welcher übermächtige Zuneigung für seine Herrin hegt, begleitet sie.Als Häscher des vom Kaiser neu eingesetzten Herzogs von Spoleto sie überfallen, rettet ein Söldner des Papstes beide heldenhaft. Er schließt sich ihnen an, doch sein Edelmut verbirgt rätselhafte Absichten. Aber auch der Knappe Veit hütet finstere Geheimnisse, die ihr Schicksal bedrohen.
Cecilias Vater, ein aufrechter Graf in Diensten des Herrschers, ahnt nichts von der unbekannten Tochter, ihrer Bedeutsamkeit und den Gefahren, die sie heraufbeschwört …(Verlagsinfo)

Historisch gesehen, und das steht diesmal nicht im Mittelpunkt, gibt es nichts Historisches zu berichten. Der vorherrschende Generationenwechsel und das Erbe des Schlosses sowie die Komplikationen und Gefahren dieser Reise bilden den absoluten Grundstein dieser Handlung.

Es ist wie ein Nachhausekommen - die vielen Persönlichkeiten, denen man auf den verschiedenen Seiten begegnet, sind einem ans Herz gewachsen und dieses Wiedersehen wird emotional und spannend erzählt.

Wobei die beiden alten Recken hier als Nebenfiguren ihren Auftritt haben. Das ist auch das Schöne an dieser Reihe, dass die Abenteuer, Ereignisse und Schicksalsschläge nicht inflationär und in vielen Bänden erzählt werden. Tom Melley legt viel Wert auf gute Recherche und auch auf eine gewisse Authentizität, auch wenn sich der Autor natürlich erzählerische Freiheiten nimmt.

Die Figurenzeichnung ist souverän, allerdings sollte man die anderen drei Bände gelesen haben, bevor man zu diesem Band greift.

Fazit

Der Anfang vom Ende? Auf jeden Fall bietet „Das Erbe des Blutes“ eine hochspannende Story mit viel Drama und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Michael Sterzik

Montag, 16. Dezember 2024

Posion - Schwestern der Vergeltung - Douglas Preston & Lincoln Child


Die Pendergast-Reihe der amerikanischen Erfolgsautoren ist weltweit bekannt und hat längst Kultstatus erreicht. 

Bekannt ist diese Buchreihe auch für ihre zahlreichen paranormalen Geschichten, die zum Teil sehr skurril, zum Teil aber auch wissenschaftlich durchaus diskutabel sind. Im letzten Band „Death - Das Kabinett des Dr. Leng“ hat sich das Autorenduo mit dem Thema „Zeitreisen“ auseinandergesetzt - in ein Paralleluniversum und damit in die Vergangenheit von Constance Greene, die sich an eben jenem Dr. Leng rächen will.

Zeitreisen - wäre es nicht phantastisch, in die Vergangenheit zu reisen und das Schicksal der Welt neu zu schreiben, indem man historisch bedeutsamen Persönlichkeiten einen anderen Lebensweg weist oder sie konsequent auslöscht? 

Gefährliche Eingriffe und die Wellen dieser Ereignisse können einen Tsunami von großen, veränderten, unbekannten Katastrophen auslösen. Alles ein „Kann“ - kein „Muss“. Doch die Autoren geben dieser Situation ein Sicherheitsnetz - denn es handelt sich um ein Paralleluniversum und somit haben die Handlungen der Zeitreisenden keine Auswirkungen auf die Gegenwart oder Zukunft ihrer eigenen Zeitlinie.

Also nichts mit „Zurück in die Zukunft“ - hier geht es nur um die gute, alte und traditionelle Rache, die aber das Leben einiger Menschen ganz schön durcheinander wirbelt.

Constance Greene stellt sich Enoch Leng, Manhattans gefährlichstem Serienmörder, und will dadurch das Leben ihrer Schwester erkaufen – doch sie wird verraten und mit leeren Händen abgewiesen.

Eine raffinierte Falle wird gestellt. Leng weiß nicht, dass Constance Hilfe von Diogenes Pendergast erhält. Als Kleriker getarnt versteckt sich der Bruder von Aloysius Pendergast in New Yorks berüchtigtem Slum Five-Points. Von dort aus manipuliert er die Ereignisse, beobachtet jeden Zug von Leng und wartet auf seine Chance zuzuschlagen.Ein rachsüchtiger Engel lässt sich nicht abschrecken

Während Aloysius Pendergast alles dransetzt, die labile Constance vor ihrem selbstmörderischen Rachefeldzug zu bewahren, will sie um jeden Preis ihre geliebte Schwester retten und Leng brutal ermorden. Doch Leng ist ihr stets einen Schritt voraus und hat eine Überraschung für sie alle …(Verlagsinfo) 

New York 1880 - die Armenviertel der „Five Points“. Die Autoren zeichnen ein sehr realistisches Bild dieser Zeit und ihrer Bewohner, die in Armut und Kriminalität täglich ums Überleben kämpfen müssen. 

Obwohl Pendergast, Constance und Detective D'Agosta, die aus der Zukunft kommen, einige Vorteile haben, ist Dr. Leng vielleicht der gefährlichste Gegner. Das liegt auch daran, dass Dr. Leng ein „Verwandter“ von Pendergast ist und seine bösartige Intelligenz eine Herausforderung darstellt.

Und damit kommen wir zu einer originellen Überraschung der Autoren. Diogenes Pendergast - der „böse“ Bruder von Pendergast reist ebenfalls durch das Portal in das New York der Vergangenheit und will dem Trio helfen, Dr. Leng auszuschalten. In „Poison“ wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven geschildert - auch Dr. Leng schildert seine Motivation, die Verlängerung des Lebens, die schließlich in den Hintergrund tritt, als Dr. Leng mit der Möglichkeit der Zeitreise konfrontiert wird.  

Die Handlungsebenen konzentrieren sich auf: Konstanze, Dr. Leng und Diogenes. Die anderen Figuren spielen zwar eine nicht unbedeutende Rolle, sind aber eher als Nebenfiguren zu bezeichnen. 

Poison - Schwestern der Vergeltung ist wohl einer der spannendsten Romane dieser Reihe, und das ist nur Diogenes zu verdanken, der kompromisslos und konsequent handelt, um seine eigenen Ziele zu verfolgen, aber auch um seinem Bruder und Constance zu helfen. Die Entwicklung seines Charakters ist so spektakulär und wandlungsfähig, dass es die größte Überraschung seit langem in dieser großartigen Buchreihe ist.

Action gibt es in diesem Band reichlich. Der Weg der Zeitreisenden hinterlässt eine Spur der Gewalt, und Zimperlich ist keine Figur, wenn es darum geht, Menschen ins Reich der Toten reisen zu lassen. 

Das Ende ist nach allen Seiten hin sehr offen - und ob man wieder in die Vergangenheit reist oder Diogenes wieder auftaucht, bleibt der großen Fantasie von Douglas Preston und Lincoln Child überlassen.

Fazit

Temporeiche und originelle Handlung, die eine atemlose Spannung verspricht. Ein Pendergast-Roman und ein Pageturner. 


Michael Sterzik

Montag, 9. Dezember 2024

Die Templer - Rose und Kreuz - Daniel Wolf


Die Templer - viele Legenden und Geschichten ranken sich um diesen berühmten Ritterorden, der sowohl mystisch als auch spirituell ist. Von 1118 bis 1312 begleitete und beschützte die „Arme Ritterschaft Christi...“ Pilger und Reisende nach Jerusalem. Pilger und Reisende ins gelobte und heilige Land Jerusalem. Ihre Mitglieder nannten sich Templer, Tempelritter oder Tempelherren. 

Ihre Ideale stützten sich auf zwei tragende Säulen - das adlige Ritter- und das Mönchstum. Zwei Stände, die historisch getrennt betrachtet werden müssen, aber in dieser Grauzone befand sich diese militärische Eliteeinheit. Die Ritterorden waren sowohl militärisch als auch wirtschaftlich hervorragend organisiert. Sie hatten großen Einfluss auf die Königshäuser in Europa und waren für viele ein sehr gut funktionierendes Kreditinstitut.

Sie waren berühmt, berüchtigt und auch bei ihren Feinden hoch angesehen. Ihre Kampfkraft und Disziplin waren legendär. Daniel Wolf lässt den Ritterorden in seinem großen historischen Roman: „Die Templer - Rose und Kreuz“ auftreten. Allerdings viel weniger mit mystischen Inhalten, sondern er lässt den Leser sozusagen "in den Orden hineinschauen".

Frankreich 1293. Das ganze Land wird von Unruhen erschüttert, selbst der einflussreiche Templerorden muss ums Überleben kämpfen. In diesen gefährlichen Zeiten begibt sich der Knappe Constantin auf eine fast aussichtslose Mission: Für seinen Herrn soll er einen sagenumwobenen Stein finden, dem heilende Kräfte nachgesagt werden. Constantin hofft, sich durch die abenteuerliche Reise als angehender Ritter zu beweisen. Dabei wird er von der temperamentvollen Mélisande begleitet, die sich ihm angeschlossen hat, um einer erzwungenen Ehe zu entfliehen. Constantin ist noch nie einer so eigensinnigen jungen Frau begegnet, gleichzeitig fasziniert ihn ihr Mut. Doch Mut allein wird sie nicht retten, als die beiden dem Templer Gérard begegnen und in einen tödlichen Rachefeldzug verstrickt werden, der den geheimnisvollen Orden bedroht. (Verlagsinfo) 

Die Geschichte ist komplex und in viele einzelne Geschichten unterteilt, ebenso wie die Perspektiven der Figuren. Sehr gut gelungen ist die Beschreibung der vielen Charaktere, die sich sehr individuell voneinander unterscheiden. Allerdings fällt auch auf, dass das eine oder andere Klischee bedient wird, wenn man den Werdegang, den Lebensweg, die Karriere betrachtet.

Sehr schmunzelnd und mit einem gewissen Augenzwinkern zeigt sich hier eine ungewohnte und absolut ungesunde Naivität, bei der man sich fragt, wo hier der gesunde Menschenverstand geblieben ist! Allerdings muss man sagen, dass für die Figuren der Weg das eigentliche Ziel ist. Vom Knappen zum Ritter, eine Frau widmet sich der musikalischen Kunst und ein Tempelritter verliert fast alles an Amt und Würde. Genug Schicksalsschläge also, um daraus einen Roman zu machen, der nicht nur spannend ist, sondern auch sehr gute Unterhaltung bietet.

Es gibt viele Ereignisse und Situationen, die man vorhersehen konnte, andere sind dann doch etwas überraschend. Die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz, auch wenn man die eine oder andere Handlung nicht nachvollziehen kann, aber spannend ist es allemal.  Der Einblick in den Ritterorden ist interessant, aber oberflächlich. Abwechslungsreicher ist die Welt der Gaukler in Paris. Originell, wie der Bettlerkönig kommuniziert. 

Der größte Kritikpunkt ist, dass es auf jeder Handlungsebene letztendlich immer ein Happy End gibt, was leider auch zu unrealistisch ist und der Spannung eine gewisse Tiefe nimmt.

Fazit

Spannender historischer Abenteuerroman, der von den Figuren lebt. Ausbaufähige Handlung - die in einem zweiten Band deutlich stärker zur Geltung kommen muss.

Michael Sterzik

Freitag, 6. Dezember 2024

Die Besten Historischen Romane 2024

Weihnachten steht vor der Tür. Wir freuen uns nicht nur auf Geschenke, sondern auch auf eine hoffentlich besinnliche Zeit. Zeit für uns - Zeit für andere - Zeit für ein Miteinander und ja, vielleicht auch Zeit, um sich in ein gutes Buch zu vertiefen. 

Diese Bücher, die ich nun vorstelle, waren für mich in diesem Jahr die spannendsten Titel aus dem Genre Thriller/Krimi.  Alle Rezensionen zu diesem Titel findet man auf diesem Blog.

Auch bei Facebook gibt es die Rezensionen auf meiner Literaturbühne Michael Sterzik zu finden.

1, Die Weiße Stunde - Alex Beer (Verlag Limes) 

2. Die Stauffenbergs - Charlotte Roth (Verlag Knaur)

3. Stay away from Gretchen - Susanne Abel (Verlag dtv) 

4. Krieger  - Simon Scarrow (Verlag Heyne)

5. Nachtkommando - Simon Scarrow (Piper)

6. Captain Nelson - Unter der Flagge des Königs - Mac P. Lorne (Verlag Knaur) 

7. Die Henkerstochter und das Vermächtnis des Henkers - Oliver Pötzsch (Verlag Ullstein) 

8. Die Templer - Daniel Wolf (Verlag Goldmann) 

9. Essex Dogs - Dan Jones (Verlag C.H. Beck) 

10. Winter Wölfe - Dan Jones (Verlag C.H. Beck) 


Die Titel sind nicht aufsteigend oder absteigend sortiert. 

Vielen Dank an die Verlage, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Diese Buchbesprechungen sind keine gekauften Rezensionen. Weder habe ich mich in meiner Meinung durch andere überreden lassen, noch bewerte ich diese Titel nach Sympathie für den oder die Autor(in).


Michael Sterzik